Windenergie Aktien – Nordex AG oder SiemensGamesa SA. Anlagenbauer im Vergleich. On oder offshore. 2022 mit Rückenwind?

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Windenergie Aktien: Siemens Gamesa, Nordex,

Windenergie Aktien Nordex SiemensGamesa. Zwei Anlagenbauer kommen in den ersten Teil unserer Reihe: Windenergie Aktien – entlang der Wertschöpfungskette.  Bisher bestimmt „keine Selbstläufer an der Börse“. So starteten wir Gestern unsere Reihe über Windenergie Aktie. Wo in der Wertschöpfungskette liegen die grössten Chancen?  Heute  die beiden Windanlagenbauer  Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) AG und  Siemens Gamesa SA (ISIN:ES0143416115) in der Gegenüberstellung. Beide Werte konnten operativ und kurstechnisch in 2021 nicht überzeugen. Wie sieht es in 2022 aus? Wie starten die beiden Windanlagenbauer ins neue Jahr? Und wie sehen die Auftragsbücher aus? Welcher Wert bietet die grösseren Chancen? Oder zwei heisse Wetten auf die Windenergie?

Windenergie Aktien – Nordex – SiemensGamesa Fundamentales

Nordex hat in 2020 bei einem Umsatz von 4,65 Mrd EUR einen Verlust von 129 Mio EUR melden müssen, drittes Verlustjahr in Folge. Umsatz je Aktie 40,53 EUR, Verlust je Aktie 1,13 EUR. In den ersten neun Monaten 2021 erreichte man einen Umsatz von 3,96 Mrd EUR, Schätzungen sehen für das Gesamtjahr 5,1 Mrd EUR. Erwartet werden für 2021 je Aktie ein Umsatz von rund 44,50 EUR und ein Verlust von rund 0,85 EUR, ab 2023 werden Gewinne erwartet.

Siemens Gamesa hat im Geschäftsjahr zum 30.09. 2021 bei einem Umsatz von 10,2 Mrd EUR einen Verlust von 627 Mio EUR melden müssen, zweites Verlustjahr in Folge. Umsatz je Aktie 15,00 EUR, Verlust je Aktie 0,92 EUR. Für das am 30.09. 2022 endende Geschäftsjahr sehen Schätzungen 9,94 Mrd EUR Umsatz. Erwartet werden für 2022 je Aktie ein Umsatz von knapp 15,00 EUR und ein Verlust von rund 0,28 EUR, für das am 30.09. 2023 endende Geschäftsjahr werden Gewinne erwartet.

FAZIT: Zwei Unternehmen in den roten Zahlen. Gründe sollten bei beiden ähnlich sein: Lieferkettenprobleme, Verteuerung der Rohstoffe/Basismaterialien. Dazu hatte Siemens Gamesa teure Probleme mit ihren onshore Turbinen. Tendenziell erscheint die Nordex Aktie „günstiger“ unter KUV-Gesichtspunkten. Kein klarer Favorit.
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Windenergie Aktien Nordex SiemensGamesa – Kursverläufe, Aktieneckdaten, Analystenziele

Die Nordex Aktie notiert rund 10% über dem Jahrestief. Am 06.04.2021 noch beim Höchststand von 27,38 EUR, im Tief bei 12,64 EUR am 06.10.2021, handelt die Nordex Aktie aktuell  bei 13,94 EUR (Eröffnung, 30.12.2021, alle Kurse XETRA). Aktuelle Marktkapitalisierung: 2,25 Mrd EUR. Aktuellste Analysteneinschätzung  (25,11,2021) kommt von Jefferies & Company Inc. mit BUY und einem Kursziel von 20,00 EUR. Der Jeffries Analyst erwartet für die onshore-Turbinen einen Nachfrageschub durch die Ampelvereinbarung in Deutschland. Derzeit setzen 8 Analysten für die Nordex Aktie auf BUY, einer OVERWEIGHT und 4 auf HOLD. Durchschnittliches Kursziel: 16,60 EUR, Höchstziel: 20,00 EUR. Niedrigstes Kursziel: 14,00 EUR.


Chart: Nordex SE | Powered by GOYAX.de

Die Siemens Gamesa Aktie notiert rund 36% über dem Jahrestief. Am 08.01.2021 noch beim Höchststand von 39,38 EUR, im Tief bei 15,38 EUR am 05,11.2021, handelt die Siemens Gamesa Aktie aktuell  bei 21,01 EUR (Eröffnung, 30.12.2021, alle Kurse XETRA). Aktuelle Marktkapitalisierung: 14,21 Mrd EUR. Aktuellste Analysteneinschätzung  (17.12,2021) kommt von Bernstein Research mit OUTPERFORM und einem Kursziel von 30,00 EUR. Bernstein erwartet für 2022 weiterhin Störungen in den Lieferketten bleibt aner optimistisch für die gesamte Branche. Für Bernstein sin ddie Branchenfavoriten Siemens Gamesa und Vestas (Nicht Nordex!). Insgesamt ist die Einschätzung der Aktie wesentlich neutraler als bei Nordex: Derzeit setzen 3 Analysten für die Siemens Gamesa Aktie auf BUY, einer OVERWEIGHT, 13 auf HOLD, 3 auf UNDERWEIGHT und 4 sogar auf SELL. Ergibt insgesamt ein HOLD. Durchschnittliches Kursziel: 20,36 EUR, Höchstziel: 35,00 USD (!) – also rund 31,00 EUR. Niedrigstes Kursziel: 14,50 EUR.

Chart: Siemens Gamesa SA | Powered by GOYAX.de
FAZIT: Sieht nach einem klaren „Sieg“ für Nordex aus. Wobei jedoch bedacht werden muss, dass insbesondere in den USA die Analysten sich auf „grössere Werte“ konzentrieren, also Siemens Gamesa und bei einer Nordex meistens besondere Gründe für ein Covern der Aktie gerade von US-Analysten vorliegen. Nichtsdestotrotz: Mehrheitlich sind die Analysten für Nordex positiv gestimmt, während bei Siemens Gamesa eher die abwartende Haltung überwiegt. Beide Aktien haben ein Kursniveau erreicht, dass bei einem Anlaufen der Windanlagenbauer-Geschäfte Basis für einen kräftigen Anstieg sein könnte.

Windenergie Aktien: Nordex SiemensGamesa Newslage

Aktuell kommen bei Nordex laufend neue Aufträge „rein“: Zuletzt am 17.12.2021 ein Grossauftrag über 110 MW vom norwegischen Energieversorger Statkraft für einen seiner chilenischen Windpark. Am 14.12.2021 ein 196 MW Auftrag für den Verkaufsschlager Delta 400 Turbinen aus den USA. Und davor am 03.12.2021 gingen 300 MW Aufträge aus den USA ein nach zuvor 370 MW aus Brasilien und 50 MW für Schottland – alles in KW 49.  Spannende Auftragsflut. Ob diese bereist in den Schätzungen so enthalten waren?

Siemens Gamesa schloss zuletzt am 30.12.2021 mit dem schwedischen Entwickler Eolus und Hydro REIN einen Vertrag über die Belieferung eines 260-MW-Projekts in Mittelschweden. Wichtig für die zukünftige Berechenbarkeit der Ertragsentwicklung von Siemens Gamesa: 25-jähriger Full-Scope- ist eingeschlossen. Der Vertrag ist ein weiterer Vertrag für die Siemens Gamesa 5.X-Plattform, für die seit ihrer Einführung weltweit über 3,5 GW an Verträgen unterzeichnet werden konnten. Hierbei ist  Schweden führend mit über 1,5 GW Auftragsvolumen. Siemens Gamesa kann also auch onshore!

„Schweden war ein Schlüsselland für die Entwicklung der Siemens Gamesa 5.X-Plattform und wir sehen weiterhin große Chancen in den nordischen Ländern und darüber hinaus, unseren Kunden bei der Umsetzung der wettbewerbsfähigsten Projekte zu helfen. Wir werden eng mit dem langjährigen Partner Eolus zusammenarbeiten, um sie bei diesem neuesten Projekt zu unterstützen“, sagte Clark MacFarlane, CEO der NEME-Region von Siemens Gamesa.

Und auch sonst viele Orders und Fortschritte bei Siemens Gamesa

Am 20.12. meldete Siemens Gamesa Fortschritte beim 2,6 GW Offshorewindparkprojekt mit Dominion Energy an der Küste Virginias – mit dem Lieferanten Seiemns Gamesa eines der „Biden-Projekte“ im Rahmen seiner Offshore-Windenergie-Initiative. Viel Perspektiven für Siemens Gamesa übe rdieses Megaprojekt hinaus. Und am 27.12.2021 ein weiterer „Hammer“: Siemens Gamesa hat einen neuen Auftrag in Indien von Ayana Renewable Power Six Private Limited zur Belieferung eines 302 MW-Projekts erhalten. Für das Projekt im Distrikt Gadag im Bundesstaat Karnataka werden insgesamt 84 Einheiten der SG 3.6-145 Windturbinen installiert.

Ayana ging 2019 erstmals eine Partnerschaft mit Siemens Gamesa für einen 300-MW-Solarpark im Bundesstaat Rajasthan ein und verfügt derzeit über 3 GW an erneuerbarer Energiekapazität in verschiedenen Entwicklungs- und Betriebsstadien in mehreren indischen Bundesstaaten. „Wir freuen uns, diesen neuen Vertrag mit Ayana Renewable Power, einem der am schnellsten wachsenden unabhängigen Stromproduzenten (IPPs) in Indien, bekannt zu geben. Dieser Auftrag hilft uns erheblich, uns auf die nächste Wachstumsphase von Siemens Gamesa in Indien vorzubereiten. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit der SG 3.6-145, einer Turbine für Indien, unseren Kunden einen besseren Mehrwert bieten“, sagte Navin Dewaji, Indien-CEO von Siemens Gamesa.

Erfolg für eine neue Produktkategorie: Siemens Gamesa hat diese neue Turbine 2020 trotz anhaltender Pandemie auf den Markt gebracht und im Juli 2021 erste Bestellungen über 623 MW bekannt gegeben. Mit diesem zusätzlichen 302 MW-Deal beträgt der Gesamtauftragseingang für die Siemens Gamesa 3.X-Plattform in Indien 925 MW.

Fazit: Bei beiden Unternehmen stimmt der Auftragseingang. Gerade bei Siemens Gamesa sind die onshore-Erfolge wichtig, da man hier im letzten Jahr einige Probleme lösen musste, was nun „on track“ zu sein scheint. Die Marktführerschaft von Siemens Gamesa im offshore-Sektor sollte sich in den nächsten Jahren in sehr grossen Einzelaufträgen neiderschlagen, dazu die Forschungsprojekte gemeinsam mit der Mutter Siemens Energy zur dezentralen Wasserstofferzeugung direkt „in der Offshore-Windturbine“, was teure Infrastrukturmassnahmen zum Anschluss von Windparks an das Stromnetz obsolet machen sollte. Hier könnten sich ganz neue Stnadorte aufe inmal als wirtschfatliche erweisen. Sieger? Möglicherweise ist hier die Stärke von Siemens Gamesa im Offshore-Sektor, der ein Grossteil des Wachstums im Windenergiesektor auf sich ziehen wird, ein Vorteil. Inwieweit das ebreits in der Bewertung der Spanier neidergeschlagen ist, schwer einzuschätzen.

Siemens Gamesa als potentieller Übernahmekandidat durch 67%-Mutter Siemens Energy gibt „Boden nach unten“

Für Siemens Gamesa spricht eine immer wieder aufkommende Diskussion, dass die 67 % am Aktienkapital der Siemens Gamesa haltende Siemens Energy den Windanlagnebauer komplett übernehemn will. Synergien, Strategie-„Vereinheitlichung“, Gemeinschaftsprojekte – spräche alles dafür. Dagegen spricht der „hohe Preis“ des Freefloat für die gerade kurstechnisch schwächelnde Siemens Energy. Wohl aufgrund der hohen Kosten nicht topaktuell, aber eine im Hintergrund bestehende Option, die wirtschaftlich durchaus Sinn machen könnte. Für beide Unternehmen.

Am Aktienmarkt kann die gesamte Kette abgebildet werden: Produzent, Entwickler, Bestandshalter – und Energieversorger, die „grün“ werden wollen

Heute stellten wir zwei Anlagenbauer vor. Mit Chancen als Windenergie Aktien zu reüssieren. Aber es gibt in diesem Thema für jeden Geschmack etwas: Bei einer ABO Wind AG, die sich ausschliesslich auf das Segment der „Dienstleistungen für die Eigentümer eines Windenergieparks befasst: „Standortbegutachtung, Planung, Genehmigung und Finanzierung bis hin zu Errichtung, Netzanschluss, Betriebsführung und Service“.

Oder eher bei den „Zwittern“ einer PNE AG oder Energiekontor AG, die sowohl für andere die Dienstleistungen einer ABO Wind AG erbringen und parallel noch einen eigenen Bestand an Windenergie Parks aufbauen, also Eigentümer ausgewählter Projektentwicklungen werden. Oder bei einem „reinen“ Betreiber von Windenergieanlagen – oft in Kombination mit Solaranlagen und Energiespeichern – der für den eigenen Bestand Parks aufbaut oder von dritten in verschiedenen Entwicklungsstadien erwirbt, wie beispielsweise eine Encavis AG. Und dann gibt es natürlich noch die „Grossen“- Energieversorger, die sich auf erneuerbare Energien fokussieren und dabei einen Schwerpunkt auf Windenergie legen: Wie eine RWE oder eine Ørsted.

Zum Schluss nochmals ein Beispiel für „grosse Perspektiven“ der Windenergie Aktien Nordex SiemensGamesa

Allein für Deutschland sieht die Bundesregierung „Die Offshore-Windenergie stellt dabei einen wichtigen strategischen Baustein in der Energie- und Klimapolitik Deutschlands dar. So sollen gemäß den Zielen der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 6.500 MW und bis zum Jahr 2030 in deutschen Gewässern 15.000 MW Windenergieleistung errichtet werden.“ (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Informationsportal Erneuerbare Energien). Oder: „…Ausbau der Windenergienutzung in Deutschland auf hohem Niveau aufrecht zu erhalten, wird neben dem weiteren Ausbau an geeigneten Landstandorten und dem Ersatz alter, kleinerer Anlagen durch moderne und leistungsstärkere Anlagen – dem sog. Repowering …“

Fortsetzen werden wir unsere Reihe Windenergieaktien am Wochenende mit zwei Bestandshaltern: Encavis und PNE.

Steinhoff Aktie im Neustartmodus. Die Anleihegläubiger stimmen Tekki und Trevo Vergleich zu.
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