windeln.de Aktie bei 13,00 oder 14,00 EUR, sogar noch höher, noch nicht einmal so lange her. Unter Kursmasstäben Ewigkeiten. Mitgerissen von einer Euphoriewelle im Umfeld der Meme-Aktien sah man in windeln.de ein analoges Investment am deutschen Markt zu AMC oder Gamestop in den USA.
Aber die Fortsetzung und Häufung von nicht erreichten Prognosen, nicht erreichten Break-Even Ansagen liessen die Aktie schnell wieder in Regionen von sogar unter einem Euro fallen. Vorher hatte man im Juli 2021 noch eine Kapitalerhöhung zu 1,30 EUR je Aktie durchgeführt, um die laufenden operativen Verluste auszugleichen. Zuerst stockte die – von vielen als überlebensnotwendig aufgefasste – Kapitalerhöhung an angeblichen (?) Reiseeinschränkungen in China.
Garantierte Zeichnungen seien nicht geleistet werden, da Manager der „Garantiegeber“ nicht aus China ausreisen konnten zur Zeichnung der Kapitalerhöhung. So wurde es lange kommuniziert. Heute dann – nach der mehrmaligen Verlängerung der Zeichnugnsfrist – die bittere Erlenntnis. Der Vorstand der windeln.de geht davon aus, dass die von der außerordentlichen Hauptversammlung der windeln.de SE am 28. Januar 2022 beschlossene…
…ordentliche Bezugsrechtskapitalerhöhung nicht mit Aussicht auf hinreichende Emissionserlöse umgesetzt werden kann.
Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft haben daher heute beschlossen, das Bezugsangebot, dessen Bezugsfrist nach mehrfacher Verlängerung noch bis zum 4. Juli 2022 läuft, abzubrechen. Und offensichtlich lang es nicht an Reiseeinschränkungen, sondern an „den Partnern“. Denn es heisst heute, dass die beiden Investoren, mit denen die Gesellschaft Verpflichtungsvereinbarungen zum Erwerb neuer Aktien im Rahmen der Kapitalerhöhung im Volumen von insgesamt bis zu EUR 5,5 Mio. („Verpflichtungsvereinbarungen“) abgeschlossen hatte, ihren vertraglichen Verpflichtungen im Hinblick auf die Kapitalerhöhung nicht nach kommen.
Uniper Aktie Tagesverlierer MDAX. Verringerte Durchleitung North Stream erfordert Eindeckung auf dem Spotmarkt zu Extrempreisen.
FinLab Aktie unter der Lupe der „Aktien Spezialwerte“. Neben Fragen zur Kommunikation auch um die Bewertung der Beteiligung Raisin.
Platow Brief: DEFAMA Aktie KAUFEN. Man könne an der DEFAMA nicht vorbeikommen, wenn man auf Immobilienaktien setzen will.
Plug Power Aktie in grün. Warum? Liegt vielleicht an 2,2 Mrd EUR der GravitHy für grünen Stahl. Plug ist beteiligt und Elektrolyse…
Ohne die Beteiligung der beiden Investoren erwartet der Vorstand keine Erlöse aus der Kapitalerhöhung (Bezüge und Privatplatzierung) in einer Höhe, durch die ein relevanter Beitrag zur Finanzierung der Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr geleistet werden könnte. Auch die bisherigen intensiven Bemühungen der Verwaltungsorgane der windeln.de, andere Investoren zu gewinnen, um den möglichen Ausfall der beiden Investoren zu kompensieren, hätten zu keinen belastbaren Ergebnissen geführt. Vor diesem Hintergrund sei der Vorstand nach sorgfältiger Abwägung aller Umstände zu dem Ergebnis gekommen, dass die Umsetzung der Kapitalerhöhung ohne Beteiligung der beiden Investoren nicht im Interesse der Gesellschaft liege. Im besonderen Fokus stand dabei der Schutz von Kleinaktionären, die ihre Bezugsrechte möglicherweise nur im Hinblick auf den Umstand, dass ein großer Anteil des Emissionserlöses bereits durch die Verpflichtungsvereinbarungen abgesichert war, ausgeübt hätten.
Angeblich – zumindest derzeit, Momentaufnahme – kein grund für Insolvenz vorhanden. windeln.de Aktie reagiert kaum.
Nach Einschätzung des Vorstands sei windeln.de ungeachtet des ausbleibenden Emissionserlöses aus der Kapitalerhöhung derzeit weder zahlungsunfähig noch überschuldet im insolvenzrechtlichen Sinne. Jedoch werde der Vorstand weiterhin kritisch prüfen, ob dieser Zustand fortbestehe. Ferner werde der Vorstand die Gespräche mit dem Abschlussprüfer über die handelsrechtliche Fortführungsprognose der Gesellschaft zum Abschluss bringen. „Die Gesellschaft kann nicht ausschließen, dass der Abschlussprüfer das Testat versagen wird. Ziel der Gesellschaft bleibt es, den Jahres- und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 möglichst kurzfristig festzustellen.“ – Klartext: Die Fortführungsfähigkeit der windeln.de wird wohl vom Wirtschfatsprüfer nicht bestätigt werden, möglicherweise werden auch noch Wertberichtigungen wegen der fehlenden Mittel aus der Kapitalerhöhung vom Wirtschfatsprüfer gefordert, erwartet für ein Testat.
Und so bleibt dem Vorstand nichts anderes, er „wird seine Bemühungen, Investoren zu gewinnen, die windeln.de weitere Finanzmittel zur Verfügung stellen, noch einmal verstärken“. Zuletzt machten zumindest die Q1 Zahlen etwas Hoffnung: Bei sinkenden Umsätzen – Lieferprobleme – konnte zumindest der Verlust auf 800 TEURO reduziert werden – in der anschliessenden Timeline detaillierter.
Am 16.05.2022 hiess es noch vom neuen CEO Bastian Salewsky: „Wir blicken auf einen soliden Start in das neue Geschäftsjahr zurück und sind zuversichtlich, dass die im vergangenen Jahr ergriffenen Maßnahmen zur Kostensenkung und Liquiditätsverbesserung die weitere Geschäftsentwicklung positiv beeinflussen werden. Diese Entwicklung spiegelt sich bereits im ersten Quartal in einigen wichtigen finanziellen Leistungsindikatoren wider, sodass wir uns insgesamt für das laufende Geschäftsjahr 2022 gut aufgestellt sehen. Kurzfristig erwarten wir angesichts der gestörten Lieferketten und der Lieferschwierigkeiten unseres Hauptlieferanten weiterhin herausfordernde Marktbedingungen, die auch die Geschäftsentwicklung von windeln.de beeinflussen werden.“
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Eine kurze Historie: Ein Neuanfang braucht ein neues Gesicht – nach 3 Jahren fehlte dem alten CEO die Glaubwürdigkeit
Am 28.03.2022 gab die windeln.de SE (ISIN: DE000WNDL300) auf Basis vorläufiger, ungeprüfter Zahlen bekannt, dass der Konzernumsatz für fortgeführte Geschäftsbereiche von 76,1 Mio EUR im Jahr 2020 auf 52,1 Mio EUR im Jahr 2021 gesunken ist. Das entspricht einem Umsatzrückgang von -32 % gegenüber dem Vorjahr, der im Wesentlichen durch anhaltende Sondereffekte bedingt ist. Nach vorläufigen Zahlen hat sich das bereinigte EBIT in 2021 auf -9,4 Mio EUR (-18,1 % in Prozent vom Umsatz) im Vergleich zu -8,6 Mio EUR im Gesamtjahr 2020 (-11,3 % in Prozent vom Umsatz) verringert.
Parallel wurden am 28.03.2022 die Bedingungen der notwendigen Kapitalerhöhung mitgeteilt – wichtig dabei die kommunizierte Garantie für 5,5 Mio EUR
Kapitalbedarf bekannt, Bezugspreis von 1,04 EUR bei seinerzeitigen Kursen von rund 1,22 EUR „angemessen und Grund zu zeichnen, um Verwässerung zu verhindern“: Das Grundkapital der Gesellschaft sollte gegen Bareinlagen von EUR 5.522.495,00 um bis zu EUR 6.730.769,00 auf bis zu EUR 12.253.264,00 durch Ausgabe von bis zu 6.730.769 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Stückaktie erhöht werden. Der maximale Bruttoerlös der Kapitalmaßnahme hätte bis zu rund 7,0 Mio EUR betragen. Die Bezugsfrist begann am 31. März 2022 und sollte bis zum 13. April 2022 (jeweils einschließlich) laufen.
Und was seinerzeit beruhigend für die Aktinäre wirkte: Die Gesellschaft habe mit zwei Investoren vor Bekanntgabe der Transaktion Verpflichtungsvereinbarungen bezüglich des Erwerbs neuer Aktien im Rahmen der Privatplatzierung geschlossen („Verpflichtungsvereinbarungen“). Und die Erwerbsverpflichtungen der Investoren aus diesen Verpflichtungsvereinbarungen unterlägen jeweils der Erfüllung von Maximalallokationsquoten. Gemäß diesen Verpflichtungsvereinbarungen verpflichteten sich die Investoren, Neue Aktien im Volumen von insgesamt bis zu 5,5 Mio EUR gegen Zahlung des Platzierungspreises von 1,04 EUR je Neuer Aktie im Rahmen der Privatplatzierung zu erwerben.
Dann ERSTE Fristverlängerung der Zeichnungsphase nötig – schien zur Pechsträhne der windeln.de zu passen
Man müsse die Laufzeit der Zeichnungsphase der Kapitalerhöhung „verlängern“ bis zum 11.05.2022! Und die Begründung dafür zeigte die mittlerweile weitverbreiteten Zweifel an der Zukunfstfähigkeit der windeln.de Aktie:“Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft erwarten ohne die Erfüllung der beiden Verpflichtungsvereinbarungen im Rahmen der Privatplatzierung keine ausreichende Nachfrage, um den zusätzlichen Finanzierungsbedarf der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 zu decken. Aus diesem Grund soll die Privatplatzierung, die ursprünglich in den Tagen nach Ablauf der ursprünglich bis zum 13. April 2022 (einschließlich) laufenden Bezugsfrist stattfinden sollte, in zeitlicher Hinsicht verschoben werden, um diesen Investoren die Möglichkeit zu geben, ihren Verpflichtungen zum Erwerb der neuen Aktien im Gegenwert von bis EUR 5,5 Millionen nachzukommen.“
Konkret: Die beiden Investoren aus China, die den „Mindestbetrag“ für das Überleben der windeln.de über ein Private Placement garantiert hatten, sollen damals China wegen Pandemiemassnahmen nicht verlassen können!
Und bis die beiden Investoren, die für zwei chinesische Unternehmen zeichnen, das Private Placement durchführen können, hoffte man noch auf ein „paar Zeichnungen“ der parallel laufenden Bezugsrechtskapitalerhöhung. Und diese hat bis heute – da die Garantiesummen der beiden chinesischen Investoren notwendig scheinen – wohl noch keine grosse Resonanz bei den Aktionären gefunden. GUT für windeln.de das zumindest noch zwei Investoren an eine Zukunft der windeln.de zu glauben schienen! Und dann eine weitere Fristverlängeung bis zum 08.06.2022 – annähernd gleiche Begründung, annähernd gleiche Gründe. Dann – wie sollte es anders sein – eine weitere Fristverlängerung bis zum 04.07.2022. Gleiche Gründe – und wie man heute weiss nur die halbe Wahrheit…
Und 2022 soll Alles besser werden – so versprach der „alte“ und der neue CEO muss das nun beweisen. Letzte Chance für die windeln.de Aktie?
Für das laufende Geschäftsjahr 2022 geht der Vorstand von einem sehr starken Umsatzwachstum sowie einer deutlichen Verbesserung des operativen Deckungsbeitrags in Prozent der Umsatzerlöse aus. Der Konzern strebt ein verbessertes bereinigtes EBIT in Prozent der Umsatzerlöse für das Jahr 2022 an. Angesichts der Störungen der globalen Lieferketten und geopolitischen Spannungen bestehe derzeit eine große Unsicherheit sowohl für die Wirtschaft insgesamt als auch die Geschäftstätigkeit der windeln.de SE selbst.
Von Alstria. Aroundtown. Und über Corestate bis zu DEFAMA . Oder Hamborner. TAG Immobilien.Dazu LEG und Deutsche Wohnen. Bis zu Vonovia. „Zinswende“ und Klumpenrisiken? Zinssätze. Laufzeiten.
Auf Basis des aktuellen Sachstands erwartet der Vorstand, dass die Gewinnschwelle auf Basis des bereinigten EBIT erstmalig in 2023 erreicht werden könnte. Für das Geschäftsjahr 2022 ist ein Zahlungsmittelabfluss aus operativer Geschäftstätigkeit im mittleren einstelligen Millionenbereich geplant. Böswillige würden sich fragen, warum das Segment in dem windeln.de tätig ist, so stark durch die politischen Umstände beeinflusst wird, Man könnte einwenden, dass die Probleme in 2021 mehr oder weniger selbst gemacht waren und durch äusserst knappe Liquidität noch verschärft wurden. Wie gesagt, Böswillige. Vielleicht gelingt dem neuen CEO eine bessere Planung der operativen Abläufe und der Logistik, wäre den Aktionären der windeln.de zu wünschen. Enttäuschungen und Rückschläge gab es mehr als genug.
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Am 27.04.2022 kleiner Hoffnungsschimmer – Q1-Umsätze zwar niedriger, aber Verluste zumindest reduziert – windeln.de Aktie Besitzer sind schon mit weniger Verlust zufrieden
Demnach belief sich der Konzernumsatz für fortgeführte Geschäftsbereiche in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 auf 12,8 Mio EUR nach 14,6 Mio EUR im ersten Quartal 2021. Das entspricht einem Umsatzrückgang von -13 % gegenüber dem Vorjahr, der im Wesentlichen auf Lieferschwierigkeiten des Hauptlieferanten zurückzuführen ist. Dahingegen hat sich der operative Deckungsbeitrag im ersten Quartal 2022 um 1,6 Mio EUR auf 2,2 Mio EUR sehr stark verbessert (Q1 2021: 0,6 Mio EUR). Aufgrund von Angebotsknappheit im chinesischen Markt konnten deutlich höhere Margen erzielt werden. Daneben hat sich nach vorläufigen Zahlen das bereinigte EBIT im ersten Quartal 2022 auf -0,8 Mio EUR (-6,2 % in Prozent vom Umsatz) im Vergleich zu -3,5 Mio EUR im ersten Quartal 2021 (-23,6 % in Prozent vom Umsatz) stark verbessert.
Und war’s das jetzt mit windeln.de? Wieder eine Insolvenz einer börsennotierten Gesellschaft? Würde zumidnest nicht wirklich überraschen. Oder findet sich doch noch mal „jemand“ der an die Idee eines Turn-around 2023 glaubt und dafür – wohl auf Dauer absolut notwendig – frisches Geld in die bisherige Geldvernichtungsmashcine steckt?