Wasserstoff Aktien. 2022 gilt es: Gelingt der Sprung in grossindustrielle Produktion oder bleibt man im Stadium von „Hoffnungswerten“? Eine aktuelle McKinsey Studie zeigt die Perspektiven für die Wasserstoffbranche. In unserer Reihe wollen wir „besondere“ Werte vorstellen. Heute NEL Asa (ISIN: NO0010081235).
Jon André Løkke, der CEO von Nel Asa spricht in einem aktuellen Interview vom „Ketchup-Effekt“. Was meint er damit? Im letzten Quartalsbericht der Norweger war von einer Auftragspipeline im Gesamtvolumen von „im Auswahlverfahren befindlichen Aufträgen im Volumen von bis zu potentiell 6 Mrd USD“. Und die grösste Einzelorder, über die derzeit verhandelt wird, soll für 1,6 GW Elektrolyseurleistung stehen.
Was Løkke’s Ketchup-Effekt für Wasserstoff Aktien 2022 generell und insbesondere für Nel bedeuten könnte.
Denn Nel hat seine Elektrolyseur-Kapazität in Herøya, Norwegen, wesentlich erweitert auf derzeit 500 MW Jahreskapazität. Und diese soll schnell erweiterbar sein bis auf 2 GW. Kostenvorteile durch Massen- und Serienfertigung, was ein Schlüsselelement für die Lieferung des auf dem Capital Markets Day im Januar festgelegten Kostenziels von 1,5 USD/kg Wasserstoff ist. Der Ausbau der Elektrolyseproduktion trägt durch die vollautomatisierte Fertigungsanlage Großprojekten und deren Kostensensitivität Rechnung. Die Installation und das Testen der installierten Ausrüstung wurden im dritten Quartal abgeschlossen und die erste Elektrodencharge wurde aus der Produktionslinie hergestellt. Die genaue Hochlaufgeschwindigkeit richte sich natürlich nach den Kundenanforderungen.
Und da kommen wir zum Ketchup-Effekt.
Derzeit warten die Wasserstoff Aktien. 2022 sollte endlich der Knoten platzen: Aus den vielen Interessenbekundungen sollten feste Aufträge werden. Die zuletzt 20 MW Order für Nel kann und soll nur ein kleiner Auftakt sein. Viele reden bereits von einem Engpassfaktor Elektrolyseure-Produktion. Wenn, ja wenn die ersten grossen Aufträge die derzeit noch überschaubare Produktionskapazität auf Jahre auslasten sollen. So wie die „frische“ 2 GW Order für ThyssenKrupp aus Sudi Arabien am 14.12.2021.
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„…wenn dickflüssiger Ketchup nicht aus der Flasche will, geschüttelt wird. Und dann auf einmal der Teller überläuft…“
Ungefähr so umschreibt der Nel CEO die derzeitige Situation an der Elektrolyseur-Auftragsfront. Und er betont, wenn die vielen Gigawatt-Eklektrolyseure Projekte durch die „Politik“ einen Schubs erhalten, wollen auf einmal alle eine Belieferung. Bis dahin sei es schwierig. Wenn Wasserstoff Aktien 2022 dann auf einmal von einer – zur Erfüllung der Klimaziele notwendigen – Auftragsflut „eingedeckt würden“, dann bekäme der zuerst seine Elektrolyseure, der zuerst bestellt hätte.
Passt zu den Analysen von Jeffries oder der Internationalen Energieagentur oder dem McKinsey Report.
2020 konnten Anleger nichts falsch machen, sofern sie Aktien mit dem Etikett „Wasserstoff“ kauften. Eine ganze Branche im Höhenrausch -aber seit Anfang des Jahres kennen die ehemaligen Highflyer die andere Seite. Kräftige Kursverluste liessen die erreichten Allzeithochs Geschichte werden. Offensichtlich war die Kurseuphorie der wirtschaftlichen Entwicklung hin zur Wasserstoffwirtschaft vorausgelaufen. Aber der Trend, die Prognosen sprechen in einigen Sektoren klar für Wasserstofflösungen bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft – aber nicht Morgen, sondern bis 2025,2030, 2050: Logistik, Schwertransport, Stahlerzeugung, Transport über weitere Strecken, Speicherung von erneuerbaren Energien, Eisenbahnverkehr, Schifffahrt, Luftfahrt, …
Jeffries am 10.11.2021: „Es wird nicht genug Elektrolyse-Kapazität in 2030 geben, um die Nachfrage zu bedienen.“
Und ähnlich sieht es im diesjährigen Bericht der Internationalen Energieagentur aus, die klar betonte „ELEKTROLYSEUR-PRODUKTIONS-KAPAZITÄTEN sind für die ehrgeizigen Pläne der Decarbonisierung der drohende Engpassfaktor“. Die IEA führt aus, dass die Zukunft für die Elektrolyse in Verbindung mit erneuerbaren Energien scheine rosig. Zusammenfassend bemerkt die IEA, dass sich die weltweite Kapazität von Elektrolyseuren, die mit Strom aus Wasser Wasserstoff produzieren, in den letzten fünf Jahren verdoppelt habe. Derzeit befänden sich etwa 350 Projekte in der Entwicklung und weitere 40 Projekte in frühen Entwicklungsstadien. Sollten all diese Projekte realisiert werden, würde die weltweite Wasserstoffversorgung aus Elektrolyseuren – die bei „sauberem“ Strom emissionsfrei ist – bis 2030 rund 8 Millionen Tonnen erreichen. Dies wäre eine enorme Steigerung gegenüber heute weniger als 50 000 Tonnen – bleibe aber weit unter den 80 Millionen Tonnen, die 2030 im „IEA-Pfad“ zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 erforderlich sein sollen. ZUM ARTIKEL ÜBER DEN IEA-REPORT INCL. ORIGINALREPORT.
Wasserstoff Aktien. 2022 sollte Nel „dabei sein“, wenn die grossen Töpfe verteilt werden. Die grossen Töpfe, die auch auf dem aktuellen McKinsey-Report fussende Szenarioanalyse des Hydrogen Council: “Hydrogen for Net Zero” im einzelnen aufführt. (ORIGINALREPORT) Zusammengefasst in einem Zitat aus dem aktuellen Szenario für die nächsten Jahre: „Most of the progress so far has taken place in clean hydrogen production, which has the highest amount of announced investments. However, production is also the segment with the biggest investment requirements. The current investment gap is roughly USD 210 billion through 2030, implying the announcement of only 30% of needed investments to develop new renewable or low-carbon hydrogen capacity.“ (Hydrogen for Net Zero, Hydrogen Council, November 2021, Seite 41).
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Und wieso sollte Nel zu den Wasserstoff Aktien 2022 gehören?
Nel hat weltweit in nahezu unzähligen Pilot-, Leuchtturm- oder Praxistest-Projekten die Technologie geliefert. Diese „Start’s“, diese Test’s sind mittlerweile im Reifestadium. die Ergebnisse bestätigen die Erwartungen, Upscaling wird angekündigt, wird geplant: Wie beim grünen Stahl: „Ist das Nel’s erster wirklich grosse Kunde? Viel spricht für H2GreenSteel- 5 Mio Tonnen grüner Stahl in 2030.„.
Aber die Bewertung der Wasserstoff Aktien? 2022 werden es noch nicht die Umsätze sein, die die aktuellen Bewertungen rechtfertigen.
Darauf ein klares: Stimmt. Derzeit sieht die Bilanz der Nel Asa für ein mit aktuell 2,46 Mrd USD bewertetes Unternehmen relativ schwach aus: Nel toppte die Analystenerwartungen das mit dem höchsten Quartalsumsatz ever: 229,3 Mio NOK Quartalsumsatz – plus 55 % im Vergleich zu Q3/2020. Rund 22 Mio EUR Quartalsumsatz und dazu weiterhin Verluste. Naja. Und die Auftragsbestände zum 30.09.2021? Auf jeden Fall ging man ins vierte Quartal mit einem Orderbestand von rund einer Milliarde NOK – und die rund 100 Mio EUR sind um 8% höher als im Vorjahresquartal.
Und die Analystenerwartungen für 2025? 3.778 Mio NOK (rund 377 Mio EUR) mit einem EBIT 89,65 Mio EUR (rund 8 Mio EUR). Und nach Analysten wäre das auch das erste Jahr mit Gewinn in der Bilanz. Und dann? Soll sich das Wachstum kräftig mit steigender Marge beschleunigen. Für den sehr mutigen Anleger als Beimischung eine klare Wette auf den Wasserstoff-Markt. Damit eine Wette auf einen Markt, der bis 2050 das Erdöl als wichtigsten Energieträger abgelöst haben soll.
Analysten Erwartungen für Wasserstoff Aktien 2022 werden vorsichtiger. Gerade auch bei Nel.
Auch wenn es insgesamt noch auf ein KAUFEN hinausläuft, sind die Kurserwartungen auch aufgrund der letzten Kursschwächen reduziert worden. Und das mittlere Kursziel liegt mit rund 19,00 NOK „nur“ 25% über dem aktuellen Kurs. Und die Bandbreite reicht von 7,00 NOK bis zu 25,00 NOK.
Auf jeden Fall ist das Thema Wasserstoff aktueller als je zuvor. Aber Wasserstoff Aktien 2022 werden derzeit eher nicht zu den Favoriten gezählt. Denn spannender sind derzeit für spekulative Anleger Impfstoffhersteller. Ob sich das auf Dauer als Anlagethema herauskristallisiert, könnte bezweifelt werden. Und dann könnte eine Branche, die sich kurz vor dem grossindustriellen Stadium befindet und der hohe Wachstumsraten bis 2050 vorhergesagt werden, wieder in den Vordergrund drängen. Dann finden möglicherweise auch Pureplayer wie Nel wieder grössere Aufmerksamkeit am Aktienmarkt. Und der Anfang scheint gemacht. Von der „Ampel“ sollte man auch noch einiges erwarten können für Wasserstoffwerte.