Wacker Neuson trotzt Absatzflaute mit Disziplin und Weitblick

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Wacker Neuson SE: Wacker Neuson Group mit schwungvollem Start ins Jahr 2022
Das Jahr 2024 war für die Wacker Neuson Group alles andere als einfach. Der weltweit tätige Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen musste sich einer spürbar rückläufigen Marktlage stellen: volle Händlerläger, sinkende Auftragseingänge und ein spürbarer Einbruch der Nachfrage insbesondere ab dem zweiten Halbjahr. Doch trotz eines Umsatzrückgangs auf 2,23 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,65 Mrd. Euro) und eines halbierten EBITs auf 122,5 Mio. Euro, demonstriert das Unternehmen operative Disziplin und strategische Entschlossenheit – und ebnet damit bereits den Weg für eine nachhaltige Erholung im Jahr 2025.

Maßnahmenpaket „Fit for 2025“ greift – Free Cashflow springt in die Gewinnzone

Um der schwachen Geschäftsentwicklung gegenzusteuern, hat das Management frühzeitig das umfangreiche Transformationsprogramm „Fit for 2025“ gestartet. Kostensenkungen, Kapazitätsanpassungen, Personalabbau sowie der konsequente Abbau von Lagerbeständen zeigen Wirkung: Die Net Working Capital-Quote sank von 32,8 % auf 31,7 %, der Bestand wurde um fast 20 % reduziert.

Das Ergebnis: Ein sprunghafter Anstieg des Free Cashflows auf 184,6 Mio. Euro (Vorjahr: -24,9 Mio. Euro) – ein deutliches Zeichen für verbesserte Effizienz trotz sinkender Erträge. Der operative Cashflow verdreifachte sich sogar – auch das ist ein starkes Signal an den Kapitalmarkt.

Regionaler Rückgang – EMEA bleibt stabiler Anker

Der Blick in die Regionen zeigt: Die größten Einbußen musste Wacker Neuson in Amerika (-19 %) und Asien-Pazifik (-30,9 %) hinnehmen. In Europa (EMEA) ging der Umsatz um 14,4 % auf 1,73 Mrd. Euro zurück – doch hier behauptete sich das Unternehmen in wichtigen Märkten wie Deutschland, Frankreich oder der Schweiz besser. Der EMEA-Anteil am Gesamtumsatz stieg sogar leicht auf 77,5 %.

Nachfrageeinbruch bei Baggern – Ersatzteile und Mietlösungen stabilisieren Geschäft

Auf Produktseite zeigte sich ein gemischtes Bild: Besonders Bagger, Radlader, Kompakt- und Teleskopmaschinen litten unter der Investitionszurückhaltung. Dumper hingegen entwickelten sich positiv. Überraschend robust präsentierten sich das margenstarke Ersatzteilgeschäft, Dienstleistungen wie Wartung und Reparatur sowie die Nachfrage nach Mietlösungen – ein Beleg für den strukturellen Bedarf an Flexibilität in der Bauwirtschaft.

Dividendenvorschlag reduziert – Ausschüttungsquote steigt

Trotz Ergebnisrückgang hält Wacker Neuson an seiner dividendenfreundlichen Politik fest. Der Hauptversammlung soll eine Ausschüttung von 0,60 Euro je Aktie vorgeschlagen werden (Vorjahr: 1,15 Euro). Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 58 % und einer attraktiven Dividendenrendite von 4,1 % auf den Jahresschlusskurs – ein klares Bekenntnis zur Aktionärstreue in herausfordernden Zeiten.

Ausblick 2025: Trendwende im Visier – Fokus auf Profitabilität

Für das laufende Geschäftsjahr 2025 stellt sich das Unternehmen auf ein weiterhin verhaltenes erstes Quartal ein. Im Verlauf des Jahres erwartet der Vorstand jedoch eine zunehmende Stabilisierung der Nachfrage in den Kernmärkten. Die Erwartungen für 2025:

  • Umsatz zwischen 2,1 und 2,3 Mrd. Euro (stabil gegenüber 2024)
  • EBIT-Marge zwischen 6,5 und 7,5 % (deutlich über Vorjahr)
  • Investitionen von rund 100 Mio. Euro
  • Net Working Capital soll weiter auf etwa 30 % des Jahresumsatzes sinken

Mögliche konjunkturelle Impulse – etwa aus dem neu beschlossenen deutschen Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz – sind dabei noch gar nicht eingepreist und könnten zusätzlich Rückenwind bringen.

Strategie 2030 bleibt unverändert – Transformation mit langem Atem

Trotz aller kurzfristigen Herausforderungen bleibt Wacker Neuson auf Kurs. Die Strategie 2030 bildet weiterhin das Fundament für langfristiges profitables Wachstum. Der Fokus liegt auf:

  • Digitalisierung und Innovation bei Maschinenlösungen
  • Effizienzsteigerung in Produktion und Supply Chain
  • Stärkung der globalen Präsenz in stabilen Märkten
  • Nachhaltigkeit in Produktentwicklung und Produktion

Fazit: Rückschlag 2024 als Chance für strukturelle Stärkung

2024 war ein Jahr des Anpassens und Reagierens – doch Wacker Neuson hat nicht einfach verwaltet, sondern gestaltet. Die eingeleiteten Maßnahmen greifen, die Bilanzkennzahlen sind trotz Umsatzrückgang solide, der Free Cashflow stark. Für 2025 zeichnet sich eine Rückkehr zu steigender Profitabilität ab. Wer an den strukturellen Bedarf an Bau- und Kompaktmaschinen in Europa glaubt und einen langfristig ausgerichteten Mittelständler mit klarer Strategie sucht, findet in Wacker Neuson einen Kandidaten mit Erholungspotenzial und Dividendenqualität.

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