Wacker Neuson Group muss Strukturen anpassen

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Wacker Neuson SE: Wacker Neuson Group mit schwungvollem Start ins Jahr 2022
Aufgrund anhaltender konjunktureller Abkühlung in Bau- sowie Landwirtschaft startete die Wacker Neuson Group wie erwartet zurückhaltend ins Geschäftsjahr 2024. Die hohen Bestände bei Händlern führen darüber hinaus zu schwächerem Auftragseingang und erschweren den Abbau des Net Working Capitals. Maßnahmen zur Senkung der SG&A- sowie der direkten und indirekten Produktionskosten wurden bereits ergriffen, können aber die zurückgefahrene Produktionsleistung bisher nicht vollständig kompensieren. Der Umsatz ist im Jahresvergleich um 11,1 Prozent auf 593,1 Mio. Euro (Q1 2023: 667,2 Mio. Euro) gesunken, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 36,9 Mio. Euro (Q1 2023: 87,8 Mio. Euro) lag. Die EBIT-Marge lag mit 6,2 Prozent unterhalb des Vorjahres (Q1 2023: 13,2 Prozent), war aber bereits steigend im Vergleich zum Vorquartal Q4 2023 (5,1 Prozent). Im weiteren Jahresverlauf erwartet die Wacker Neuson Group eine zunehmende Verbesserung der Marktnachfrage und Werksauslastung bei gleichzeitigem Beständeabbau. Die Jahresprognose für Umsatz und EBIT wird unverändert bestätigt. Im Fokus bleibt zudem die weitere Umsetzung der Strategie 2030 entlang von zehn strategischen Hebeln. Langfristig wird ein Umsatzwachstum auf 4 Mrd. Euro sowie eine EBIT-Marge von über 11 Prozent und ein Net Working Capital im Verhältnis zum Umsatz von weniger als 30 Prozent angestrebt.

„Nach dem sehr erfolgreichen Vorjahr hat das Geschäftsjahr 2024 mit den erwarteten Herausforderungen begonnen. Die Zyklizität des Geschäftes ist für uns keine Überraschung – wir haben bereits begonnen, unsere Strukturen an die geringere Marktnachfrage anzupassen. Wir erwarten eine zunehmende Steigerung des Umsatzes und der Profitabilität von Quartal zu Quartal, behalten unsere Jahresziele fest im Blick und bestätigen diese. Die Strategie 2030 hält uns langfristig auf Kurs und sichert unseren Track Record“, erklärt Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wacker Neuson Group.

Wacker Neuson Group – Ergebnisse des ersten Quartals 2024 im Detail:
  • Alle Regionen von konjunktureller Abkühlung beeinflusst: der Umsatz der Region Europa (EMEA) ist um 8,9 Prozent auf 459,3 Mio. Euro gesunken (Q1 2023: 504,0 Mio. Euro). In allen Teilmärkten war eine spürbar abgeschwächte Wachstumsdynamik zu beobachten, in einigen Ländern (z.B. in Österreich) waren dabei bereits positive Nachfrageimpulse festzustellen. Der Umsatz der Region Amerikas ist um 15,6 Prozent auf 120,4 Mio. Euro gesunken. Der hauptsächliche Grund hierfür waren die weiterhin hohen Bestände bei Händlern. Auch die Region Asien-Pazifik ging um 35,0 Prozent zurück. Der Umsatz betrug dort 13,4 Mio. Euro (20,6 Mio. Euro). Das Wachstum des Geschäftsbereichs Landwirtschaftsmaschinen fiel hingegen leicht positiv aus (+3,3 Prozent).
  • EBIT steigt im Vergleich zu Q4 2023: Wie erwartet konnte die EBIT-Marge im Vergleich zum Vorquartal verbessert werden und erreichte 6,2 Prozent. Die Margensteigerung wurde durch die bereits in 2023 gestarteten kostenreduzierenden Maßnahmen erreicht. Die EBIT-Marge im Q1 2024 ist vom niedrigen Umsatzniveau im Verhältnis zu den operativen Kosten geprägt. Im Vergleich zum Vorjahr ist zudem zu berücksichtigen, dass im Ergebnis des Q1 2023 ein einmaliger sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von 15,5 Mio. Euro (aus Liegenschaftsveräußerung) enthalten war. Ohne Berücksichtigung dieses Sondereffekts betrug die prozentuale Steigerung der operativen Kosten (inkl. sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen) 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg ist größtenteils durch die gestiegenen Personalkosten geprägt, wobei in allen Bereichen kostensparende Maßnahmen aktiv durchgeführt werden. Absolut betrug das EBIT 36,9 Mio. Euro (Q1 2023: 87,8 Mio. Euro). Eine Verbesserung im Jahresverlauf 2024 wird erwartet.
  • Nachfrageschwäche belastet Net Working Capital: In absoluten Zahlen belief sich das Net Working Capital am 31. März 2024 auf 917,5 Mio. Euro und lag somit 5,5 Prozent höher als am Jahresende 2023 (31. Dezember 2023: 869,5 Mio. Euro). Die annualisierte Net Working Capital-Quote lag im ersten Quartal 2024 mit 38,7 Prozent über dem Zielwert von 30,0 Prozent. Der Anstieg der annualisierten Net Working Capital-Quote gegenüber Q4 2023 ist durch den leichten Forderungs- sowie Vorratsanstieg und das niedrigere Umsatzniveau begründet. Der Vorratsbestand ist seit Jahresende 2023 leicht steigend (+0,7 Prozent). Dabei ist der Bestand an unfertigen Erzeugnissen um 13,4 Prozent seit Ende des Geschäftsjahres 2023 gestiegen. Der Anstieg bei fertigen Erzeugnissen betrug 1,7 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2023. Rohstoffe konnten hingegen um 4,8 Prozent reduziert werden. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 11,5 Prozent gegenüber dem 31. Dezember 2023 aufgrund saisonaler Schwankungen. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen auf vergleichbarem Niveau wie zum Jahresende 2023.
  • Cashflow-Entwicklung weiterhin von hohem Net Working Capital geprägt: Der operative Cashflow steigt um 9,0 Mio. Euro gegenüber Q1 2023, von -7,8 Mio. Euro auf 1,2 Mio. Euro. Investitionen betrugen 24,2 Mio. Euro (Q1 2023: 33,6 Mio. Euro), wobei 14,9 Mio. Euro auf Sachanlagen und 9,3 Mio. Euro auf immaterielle Vermögenswerte anfallen (Q1 2023: 25,0 Mio. Euro und 8,6 Mio. Euro). Der Free Cashflow sinkt entsprechend auf -25,1 Mio. Euro (Q1 2023: -17,1 Mio. Euro). Die freien Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. März 2024 auf 26,2 Mio. Euro (31. März 2023: 35,1 Mio. Euro).
Wacker Neuson Group: Prognose 2024 für das Gesamtjahr unverändert

Auf Basis der anhaltenden volatilen politischen und wirtschaftlichen Rahmenparameter zum Jahresanfang 2024 ist für das laufende Geschäftsjahr mit höheren Unsicherheiten zu rechnen. Der Vorstand sieht eine Verringerung der Händlerbestände und eine Verbesserung des Gesamtumfeldes im Jahresverlauf. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet der Vorstand mit einer stagnierenden bis leicht rückläufigen Entwicklung in den drei Berichtsregionen Europa, Amerikas und Asien-Pazifik. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand einen Umsatz im Bereich von 2.400 bis 2.600 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 8,0 und 9,0 Prozent. Für 2025 wird mit einer Erholung des Konzernumsatzes bei leicht steigender Profitabilität gerechnet. Langfristig ist die Wacker Neuson Group überzeugt, dass globale Megatrends weiterhin ein chancenreiches Umfeld für das Geschäftsmodell bieten. Unter anderem durch die fokussierte Bearbeitung ihrer Kernmärkte und dem Angebot von innovativen Produkten und Dienstleistungen, will die Wacker Neuson Group langfristig an diesen Trends partizipieren.

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