Wacker Neuson erneut mit starkem Umsatzwachstum

Post Views : 296

Wacker Neuson Group 2022 erneut mit starkem Umsatzwachstum
Die Wacker Neuson Group ist im Geschäftsjahr 2022 erneut gewachsen. Trotz Ausbruchs des Ukraine-Kriegs und der damit im Jahresverlauf zunehmenden Belastungen des wirtschaftlichen Umfelds konnte der Konzern seinen Wachstumskurs weiter fortsetzen. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich um 20,7 Prozent auf 2.252,4 Mio. Euro (2021: 1.866,2 Mio. Euro).

„Vor dem Hintergrund allgemein schwieriger Rahmenbedingungen dürfen wir mit unserer Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 sehr zufrieden sein“, erklärt Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wacker Neuson Group. “Ein deutlicher Anstieg der Inflation, getrieben von steigenden Materialpreisen, steigenden Personalkosten und steigenden Energiekosten, in Kombination mit anhaltenden Problemen in den Lieferketten und den Unwägbarkeiten rund um den Ukraine-Krieg haben uns in unserem Tagesgeschäft zahlreiche Hindernisse in den Weg gelegt, die wir erfolgreich überwunden haben. Wichtige strategische Projekte, wie die Integration der Enar Group, der deutliche Ausbau unserer Produktionskapazitäten und ein Fabrikneubau in Serbien, wurden 2022 konsequent von uns vorangetrieben und sichern die Zukunftsfähigkeit und den Erfolg unserer Gruppe.“

Der Umsatz in der Region Europa (EMEA) legte auf 1.709,9 Mio. Euro zu, was einem Zuwachs von 15,7 Prozent entspricht (2021: 1.477,5 Mio. Euro). Damit lagen die Erlöse erneut auf einem Rekordniveau. Zu den wichtigsten Umsatztreibern zählten neben dem Heimatmarkt Deutschland auch die großen Baumaschinenmärkte Frankreich und Großbritannien. Letzterer wies erneut eine hohe Nachfrage nach dem innovativen Dual-View Dumper auf. Aber auch die osteuropäischen und der überwiegende Teil der nordeuropäischen Länder legten zweistellig zu. Nicht so stark, aber immer noch insgesamt erfreulich, entwickelten sich im Durchschnitt die Märkte Südeuropas, nachdem sie noch im Jahr zuvor im Nachgang der ersten Pandemiewellen deutlich überproportional zulegten. Unverändert dynamisch entwickelte sich das Geschäft mit Kompaktmaschinen für die Landwirtschaft der beiden Marken Kramer und Weidemann. Nachdem die Produkte der beiden Hersteller bereits im Vorjahr sehr gefragt waren, legte der Umsatz erneut um 30,9 Prozent auf 456,0 Mio. Euro zu (2021: 348,4 Mio. Euro).

In der Region Amerikas legte der Umsatz 2022 besonders deutlich um 39,7 Prozent auf 459,1 Mio. Euro zu (2021: 328,6 Mio. Euro) und erreichte damit nahezu wieder sein Niveau von vor der COVID-19-Pandemie von rund 460 Mio. Euro. Die Nachfrage auf dem nordamerikanischen Markt entwickelte sich über sämtliche Vertriebskanäle positiv, getrieben von einem hohem Endkundenbedarf an Neugeräten und Mietmaschinen. Im Zuge der Diversifikation der Vertriebsstrategie konnte Wacker Neuson 2022 in Nordamerika weitere Vertragshändler gewinnen. Besonders erfreulich entwickelte sich das Geschäft zum wiederholten Male auch in Kanada.

Auch die Region Asien-Pazifik entwickelte sich dynamisch und trug mit einem Zuwachs von 38,8 Prozent insgesamt 83,4 Mio. Euro zum Konzernumsatz bei (2021: 60,1 Mio. Euro). Wie auch im Jahr zuvor wurde das Wachstum der Region im Wesentlichen von der Geschäftsentwicklung in Australien geprägt. Hier war eine Erweiterung des Händlernetzes erfolgt, der Fokus auf unabhängige Vermietunternehmen geschärft und das Produktportfolio an die lokalen Bedürfnisse angepasst worden.

Profitabilität aufgrund höherer Beschaffungskosten leicht abgeschwächt

Auch ergebnisseitig wuchs die Wacker Neuson Group im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 4,6 Prozent auf 201,8 Mio. Euro (2021: 193,0 Mio. Euro). Die EBIT-Marge zeigte sich leicht rückläufig auf 9,0 Prozent (2021: 10,3 Prozent). Der Grund für den unterproportionalen Ergebnisanstieg lag im Wesentlichen in gestiegenen Beschaffungskosten. Zwar hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr mehrfach die Absatzpreise angepasst und flexible Preismodelle eingeführt. Die hierdurch erzielten Steigerungen der Absatzpreise kompensierten die gestiegenen Produktionskosten jedoch nur teilweise. Darüber hinaus minderte der Preisschutz von älteren Aufträgen aus dem Auftragsbestand die Profitabilität. Im Vorjahr 2021 hatte zudem ein Sondereffekt aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von +13,5 Mio. Euro das Ergebnis positiv beeinflusst.

Lieferkettensituation belastet Net Working Capital-Quote

Nach dem deutlichen Abbau in den Vorjahren verzeichnete die Net Working Capital-Quote mit 31,9 Prozent einen Anstieg (2021: 26,7 Prozent) und lag somit über der strategischen Zielgröße von bis zu 30 Prozent. In absoluten Zahlen belief sich das Net Working Capital auf 718,9 Mio. Euro, womit es um 44,5 Prozent höher ausfiel als im Vorjahr (31. Dezember 2021: 497,6 Mio. Euro). Diese Entwicklung liegt im Wesentlichen an einer erhöhten Vorratshaltung infolge einer anhaltenden Lieferkettenproblematik, die durch den Ukrainekrieg weiter verschärft wurde. In der zweiten Jahreshälfte 2022 begann das Unternehmen mit der Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung der Vorratshaltung. Zum einen wurde der Bestand an Rohmaterialien und Komponenten wieder leicht zurückgefahren. Zum anderen wurde die Nachbearbeitungsprozesse für die Fertigstellung unfertiger Maschinen weiter optimiert.

„Wir sind mit einem weiterhin hohen Auftragsbestand und guter Nachfrage ins neue Geschäftsjahr gestartet. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Lieferkettenproblematik bleibt die Sicherstellung unserer Lieferfähigkeit gegenüber unseren Kunden auch in 2023 ein zentrales Ziel“, verdeutlicht Christoph Burkhard, CFO der Wacker Neuson Group. „Gleichzeitig steht für uns angesichts der zahlreichen makroökonomischen Herausforderungen ein effektives Working Capital Management ganz oben auf der Agenda.“ 

Cashflow-Entwicklung von erhöhtem Working Capital-Bedarf geprägt

Der Brutto-Cashflow lag mit 276,4 Mio. Euro deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (2021: 375,2 Mio. Euro). Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen zwei Sondereffekte, die sich im Geschäftsjahr 2021 positiv auf den Brutto-Cashflow ausgewirkt hatten und in 2022 nicht mehr zum Tragen kamen: zum einen der damalige Rückgang der langfristigen finanziellen Vermögenswerte durch die Veräußerung von langfristigen Forderungen im Zusammenhang mit der Desinvestition einer Minderheitsbeteiligung in den USA (Zuflüsse in Höhe von 49,1 Mio. Euro). Zum anderen wurde im Vorjahr der Brutto-Cashflow durch vorfällige Zahlungseingänge von langfristigen Forderungen in Höhe von 67,9 Mio. Euro begünstigt.

Nach Investitionen in das Net Working Capital reduzierte sich der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 2022 auf -6,4 Mio. Euro, womit er wesentlich unter dem Niveau des Vorjahres lag (2021: 331,7 Mio. Euro). Dies steht im Wesentlichen in Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen erhöhten Vorratshaltung. Der Free Cashflow reduzierte sich entsprechend ebenfalls deutlich auf -0,8 Mio. Euro (2021: 149,1 Mio. Euro). Die freien Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 53,7 Mio. Euro (31.12.2021: 305,5 Mio. Euro).

Weiteres Wachstum bei steigender Profitabilität für 2023 erwartet

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Unwägbarkeiten in Bezug auf das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld im Jahr 2023 sieht der Vorstand ein erhöhtes Risiko unvermittelter und deutlicher Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die fundamentalen Aussichten der Wacker Neuson Group bewertet der Vorstand gleichzeitig als unverändert positiv. Ein Auftragsbestand auf Rekordniveau und eine weiterhin hohe Nachfrage nach Baugeräten und Kompaktmaschinen für die Bau- und Landwirtschaft bieten gute Voraussetzungen für die Gesellschaft, trotz widriger Rahmenbedingungen auch weiterhin eine solide operative Entwicklung vollziehen zu können. Entsprechend geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 von einem Umsatz zwischen 2.300 und 2.500 Mio. Euro aus, was Wachstumsraten von 2 bis 11 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 entspricht. Die EBIT-Marge wird in der Bandbreite von 9,5 bis 10,5 Prozent erwartet. Hierin enthalten ist ein außerordentlicher Ergebniseffekt im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aus dem Verkauf von nicht mehr betriebsnotwendigem Anlagevermögen, der im Januar 2023 vollzogen wurde und nach ursprünglicher Planung im Jahr 2022 hätte vollzogen werden sollen.

Kennzahlen der Wacker Neuson Group

Kennzahlen in Mio. € 2022 2021 Delta
Umsatz 2.252,4 1.866,2 +21%
EBIT 201,8 193,0 +5%
EBIT-Marge (in %) 9,0 10,3 -1,3PP
Periodenergebnis 137,8 137,9 0%
Ergebnis je Aktie in € 2,10 1,99 +6%
Free Cashflow1 1,3 149,1 -99%

1 Vor Berücksichtigung von Abflüssen in Festgeldanlagen in Höhe von 115,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2021 sowie Zuflüssen in Höhe von 130,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2022.

Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung

Die Wacker Neuson SE setzt auf eine attraktive Aktionärsvergütung mit dem Ziel, die Anteilseigner kontinuierlich und angemessen am Gewinn des Konzerns zu beteiligen. Die Dividendenpolitik der Gesellschaft sieht eine Ausschüttung je Aktie von 40 bis 60 Prozent des Ergebnisses je Aktie vor. Vorstand und Aufsichtsrat werden der am 26. Mai 2023 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividendenzahlung von 1,00 Euro (2021: 0,90 Euro) je dividendenberechtigter Aktie vorschlagen.


Chart: Wacker Neuson SE | Powered by GOYAX.de

Share : 

Interviews

Wochenrückblick

Trendthemen

Anzeige

Nachrichten SDAX

Anzeige

Related Post

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner