Vossloh und das für die Schieneninfrastruktur zuständige Tochterunternehmen der Deutsche Bahn AG, die DB InfraGO AG, bauen ihre langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit weiter aus. Die beiden Unternehmen haben mehrjährige Rahmenvereinbarungen mit einem Gesamtumsatzvolumen von deutlich über 100 Mio.€ abgeschlossen. Diese Vereinbarungen decken sowohl die korrektive Instandhaltung (Schienenfräsen) als auch die präventive Schienenpflege (Hochgeschwindigkeitsschleifen) ab. Schienenfräsen und Hochgeschwindigkeitsschleifen sind Schlüsseltechnologien für die Instandhaltung des Schienennetzes der Deutschen Bahn und tragen zukünftig entscheidend zur Verlängerung der Lebensdauer sowie zur Erhöhung der Verfügbarkeit des Fahrwegs Schiene bei.
„Wir sind sehr erfreut über das erneute Vertrauen unseres bedeutenden Kunden, das die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Vossloh und der Deutschen Bahn widerspiegelt. Durch unser umfassendes Serviceportfolio können wir unseren Kunden individuell zugeschnittene Instandhaltungslösungen anbieten. Ein perfektes Beispiel ist die Symbiose von Schienenfräsen und Hochgeschwindigkeitsschleifen mittels HSG-Technologie. Durch das Fräsen werden Schienenfehler beseitigt und die Schiene wieder in einen einwandfreien Zustand gebracht. Mit unserer weltweit einzigartigen Technologie des im Zugfahrplan arbeitenden Hochgeschwindigkeitsschleifens erhalten wir diesen Zustand. Die Kombination maximiert nicht nur die Lebensdauer der Gleise, sondern steigert auch deren Verfügbarkeit durch Vermeidung zukünftiger Bau- und Langsamfahrstellen erheblich. Kunden profitieren von geringeren Betriebskosten, einer erhöhten Sicherheit im Schienenverkehr und einer deutlich verbesserten Effizienz in der Instandhaltung“, erklärt Oliver Schuster, CEO der Vossloh AG.
Heike Junge-Latz, Vorständin Anlagen- und Instandhaltungsmanagement der DB InfraGO AG, erläutert: „Eine leistungsfähige und hochverfügbare Infrastruktur ist der Schlüssel für eine verbesserte Pünktlichkeit im Bahnverkehr. Mit diesen Rahmenvereinbarungen setzen wir für unser Netz auf modernste Technologien, die maßgeblich dabei helfen werden, die Qualität unserer Infrastruktur zu verbessern. Im Zuge der angelaufenen Generalsanierung werden wir Bauvorhaben für Bauvorhaben unser hochbelastetes Streckennetz komplett erneuern. Unsere Strategie zur Hochleistungsinstandhaltung, einschließlich der Kombination aus Schienenfräsen und Hochgeschwindigkeitsschleifen, flankiert die Sanierung und zielt darauf ab, das geschaffene hohe Qualitätsniveau dauerhaft zu erhalten.“
Der Rahmenvertrag für das Hochgeschwindigkeitsschleifen hat eine Laufzeit von zwei Jahren und kann zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Vosslohs selbst entwickelte, weltweit einzigartige HSG-Technologie ist eine Form der präventiven Instandhaltung, die leichte Schienenfehler frühzeitig behebt und dadurch das Entstehen von schwerwiegenden Fehlern verhindert, was die Lebensdauer der Schienen signifikant verlängert. Mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h kann die Maschine nachts im Güterverkehr mitfahren und macht die bei anderen Verfahren notwendigen Streckensperrungen überflüssig. Die Arbeiten an mindestens 13.000 km pro Jahr werden überwiegend auf den am meisten frequentierten Strecken Deutschlands, dem sogenannten Hochleistungsnetz der Deutschen Bahn, erfolgen. Dabei kommen fortschrittliche digitale Mess- und Analysetechnologien zum Einsatz, die nicht nur die Schleifleistungen erfassen, sondern auch wesentliche Zustandsdaten während der Überfahrt erheben und auswerten. Hieraus werden mittels hochentwickelter Algorithmen relevante Informationen abgeleitet, über eine webbasierte Anwendung visualisiert und in Form konkreter Handlungsempfehlungen bereitgestellt.
Der zweite Rahmenvertrag für Schienen- und Weichenfräsen erstreckt sich über vier Jahre, mit der Option einer einmaligen Verlängerung um zwei Jahre. Schienenfräsen kommt zum Einsatz bei Schienenfehlern mit größerer Tiefe, die durch Schleifen nicht mehr wirtschaftlich korrigiert werden können. Das Fräsen ermöglicht die effiziente Entfernung solcher schweren Schienenfehler und gleichzeitig eine exakte Reprofilierung des Schienenkopfes. Das Schienenfräsen ist die logistisch und wirtschaftlich deutlich attraktivere Alternative zum Austausch eines fehlerhaften Schienenstrangs. Neben deutlich geringeren Kosten und einer substanziell reduzierten Sperrzeit des Gleises spart das Fräsen durch eine verlängerte Nutzung der verbauten Schiene gegenüber dem Schienenwechsel auch natürliche Ressourcen, was den ökologischen Fußabdruck des Schienennetzes optimiert. Vossloh verfügt über ein einzigartig breites Frästechnologie-Portfolio bestehend aus großen Fräszügen für die Vollbahn, flexibel einsetzbaren Zweiwege-Frästrucks sowie der neuentwickelten Kompaktfräse VTM-compact für den Einsatz auf Kurzstrecken und Weichen sowie in Tunneln. Die VTM-compact hat erst kürzlich die Anwenderfreigabe der Deutschen Bahn erhalten und kommt nun als universell einsetzbare Hotspotfräse zur Korrektur von Schienen- und Weichenfehlern im Netz der Deutschen Bahn zum Einsatz.