Veganz Group: Umsatzrückgang im 1. Halbjahr 2024

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Veganz Group AG: Veganz aufgrund der anhaltenden Konjunkturflaute mit rückläufigem Neunmonatsgeschäft 2022
Die Veganz Group AG, der einzige Multikategorie-Anbieter für vegane Lebensmittel in Europa, konzentrierte sich im ersten Halbjahr 2024 auf Investitionen in Produktionskapazitäten für die Innovationsprodukte Mililk® und Peas on Earth und führte parallel weitere Portfoliooptimierungen zur Steigerung der Profitabilität durch. Durch die Maßnahmen stieg die Rohertragsmarge auf 36,1 % (VJ: 33,8%) und der Umsatz mit Eigenproduktionen auf 18% (VJ: 2,4%). Dennoch kam es zu einem Umsatzrückgang auf 7 Mio. Euro (VJ: 9 Mio. Euro), auch auf Grund der Seitwärtsbewegungen der Konsumlage.

Trotz Kostenoptimierungen führten die hohen Investitionen in Produktionskapazitäten und Innovationsprodukte zu einem geringeren EBITDA auf minus € 4,3 Mio (Vorjahr: minus € 3,1 Mio). Darin sind jedoch einmalige Aufwendungen in Höhe von € 573 Tsd. Kosten enthalten, die direkt mit den ersten Produktionsversuchen und Einführungen der neuen Produkte Mililk und Peas on Earth Fleischalternativen zusammenhängen. Ohne Berücksichtigung von diesen Einmalaufwendungen lag das bereinigte EBITDA für die erste Jahreshälfte 2024 bei minus € 3,7 Mio.

Der Periodenfehlbetrag betrug € 5,5 Mio. (Vorjahr: Periodenfehlbetrag: von € 4,2 Mio.). Der Finanzmittelbestand lag am 30.06.2024 bei € 2,5 Mio. (am 31.12.2023: € 5,3 Mio.). Das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote reduzieren sich weiter auf € 1,1 Mio. bzw. 5,2% (am 31.12.2023: € 6,5 Mio. bzw. 26,1%).

Umsatzsteigerung im eCommerce

Im ersten Halbjahr 2024 machte der Lebensmitteleinzelhandel mit 57 % (Vorjahr: 59 %) weiterhin den größten Anteil an unserem Umsatz aus, das Drogeriegeschäft lag mit 34 % (Vorjahr: 30 %) an zweiter Stelle.

Mit einem Umsatzanteil von inzwischen 5 % (Vorjahr: 5 %) zeigte der neue Vertriebskanal Food Service Kontinuität. Im Discountgeschäft verzeichneten Veganz einen Rückgang und erreichte hier einen Umsatz von ca. 2 % des gesamten Geschäftes (Vorjahr: 6%).

Im Bereich eCommerce wurde das Geschäft erfolgreich weiter ausgebaut und € 161 Tsd. Umsatz und damit 2% des Gesamtumsatzes (Vorjahr: 0%).

In Mio. Euro H1 2024 H1 2023
Lebensmitteleinzelhandel 3,99 5,35
Drogerie 2,38 2,71
Discount 0,10 0,56
Food Service 0,37 0,44
eCommerce 0,16 0,00
Summe 7,00 9,06

Deutschland bleibt wichtigster Absatzmarkt

Mit einem Umsatzanteil von 94 Prozent war die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) auch in den ersten Halbjahr 2024 der wichtigste Absatzmarkt (Vorjahr: 90 Prozent). Dabei blieb Deutschland mit 80 Prozent der größte Einzelmarkt, auf dem nach wie vor der stärkste Fokus liegt (Vorjahr: 79 Prozent). Mit 6 Prozent lag der Umsatzanteil im sonstigen Europa unter Vorjahresniveau (Vorjahr: 10 Prozent).

In Mio. Euro H1 2024 H1 2023
DACH 6,62 8,15
Sonstiges Europa 0,38 0,91
Sonstiges Ausland 0,00 0,00
Summe 7,00 9,06

Rohertragsmarge verbessert, EBITDA noch von Produktionsanlaufkosten beeinflusst

Die Rohertragsmarge der Veganz Group AG stieg in den ersten sechs Monaten 2024 auf 36.1% (Vorjahr 33.8%). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf eine deutliche Verbesserung unseres Produktmixes durch die bereits besprochenen Portfoliooptimierungsmaßnahmen und die Einführung neuer Produkte zurückzuführen und stellt somit einen weiteren Schritt hin zu einem finanziell soliden Produktangebot dar. Das EBITDA lag am Ende des H1 2024 bei –4.3 Mio. Euro (Vorjahr: – 3.1 Mio. Euro). Der Rückgang kann durch den fehlenden Umsatz erklärt werden, den die höhere Rohertragsmarge und die neuen Produktinnovationen – die sich noch in der Einführungsphase befinden – nur teils kompensiert werden konnten. Was die Kostenstruktur betrifft, so verzeichneten wir aufgrund der neuen Produktionsanlagen in Ludwigsfelde und Cuxhaven einen Anstieg der Personalkosten auf 2,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1,9 Mio.Euro) während alle anderen Kostenblöcke weiter auf 4,4 Mio. Euro (Vorjahr: 4,7 Mio.Euro) sanken.  Allerdings können wir von den Gesamtkosten ca. 0,6 Mio.Euro auf den Produktionsaufbau von Mililk® und Peas on Earth sowie einmalige Marketingausgaben für die Einführung von Mililk® zurückführen. Bereinigt um diese nicht wiederkehrenden Kostenpositionen, betrug der EBITDA Verlust 3,7 Mio.Euro.

Der Periodenfehlbetrag belief auf 5,5 Mio.Euro.

Die Höhe der liquiden Mittel lag am 30. Juni 2024 bei 2,5 Mio.Euro (Vorjahr1: 5,3 Mio. Euro), nach Zahlung von 0,7 Mio. Euro Zinsen für die Anleihe.

in Mio. Euro 6M 2024 6M 2023
Umsatz 7,0 9,1
Materialaufwand 4,4 6,0
Personalaufwand 2,3 1,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4,4 4,7
    – Marketingkosten 0,8 0,7
    – direkte Kosten 1,8 1,6
    – indirekte Kosten 1,8 2,4
Bereinigtes EBITDA -3,7 -3,1
Einmalaufwendungen 0,6 0
EBITDA -4,3 -3,1
Periodenfehlbetrag -5,5 -4,1
Rohertragsmarge (in %) 36,1 33,8
Finanzmittelbestand1 2,5 5,3
Finanzverbindlichkeiten1: Anleihe 9,6 9,6
Finanzmittelbestand1: Crowdfunding 1,8 1,8
Eigenkapitalquote1 (in %) 5,2 26,1

1 Am 31 Dezember 2023

Sortiment für Umsatzskalierung vorbereitet

Der von der Veganz Group AG durchgeführte Markenrelaunch der Marke Veganz zeigt am POS erfolgt. Die ersten umgestellten Produkte erreichen ein Wachstum von 7,5 %. In der Trennung zwischen Einstellung und Verhalten ist mit 48% Tierwohl der stärkste Aspekt bei den Konsument:innen für ein nachhaltiges Verhalten beim Einkauf. Mit der hervorgehobenen Sichtbarkeit des Namens Veganz trägt, zahlt der Markenrelaunch erfolgreich darauf ein und aktiviert die Konsument:innen am Regal.

Mit der Übernahme der Assets der Happy Cheeze konnte die Veganz Group AG im ersten Halbjahr 2024 erfolgreich die Marke Happy Cheeze, die exklusiv im Bio-Fachhandel vertrieben wird, ebenfalls über einen Relaunch reaktivieren.

Intensiviert wurden im ersten Halbjahr die Marketingaktivitäten für die Marke Mililk. Mittels Influencermarketing, digitalen Ads, Couponings und Partnerkampagnen innerhalb der Thermomix-Community hat Veganz den Marktstart im deutschen Handel begleitet. Neben der Einführung des Markenproduktes wurde Mililk in den Eigenmarken der Rewe Gruppe gelauncht.

Das Veganz Produkt Portfolio wurde maximal auf Profitabilität, Marktfähigkeit optimiert und die Marken für den Markterfolg gestärkt, um weiter erfolgreich im kompetitiven Wettbewerbsumfeld zu sein.

„In einem herausfordernden Marktumfeld haben wir uns auf den Umbau zu einem produzierendem Food-Tech-Unternehmen weiter konzentriert. Dabei haben wir unser bisheriges Geschäftsmodell weiter fokussiert und bewusst durch Sortimentsbereinigungen auf Umsätze verzichtet. Damit sind wir in der Lage durch unsere Innovationen größere Marktpotenziale zu heben und schnell zu skalieren“, sagt Jan Bredack, Gründer und CEO der Veganz Group AG.

Ausblick 2024 angepasst

Aufgrund unserer Maßnahmen, weniger profitable Produkte durch profitablere Innovationen zu ersetzen, die noch nicht die vollständige Distribution erreicht haben, erwarten wir für das Geschäftsjahr 2024 nun einen deutlichen  (bisher: über Vorjahresniveau) Umsatzrückgang (Vorjahr: € 16,4 Mio.) sowie ein gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr: minus € 6,3 Mio.) deutlich verringertes EBITDA (bisher: weitere Verlustreduzierung).

Trotz unserer Kostensenkungen können wir den Umsatzverlust durch Sortimentsbereinigung und die Anlaufkosten der innovativen Mililk ® und Peas on Earth auf EBITDA-Ebene nicht ausgleichen, so dass wir für das Gesamtjahr nun von höheren Verlusten (bisher: Weitere Verlustreduzierung) ausgehen.

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