GVeganz Aktie im freien Fall gestern – Schlussstand in Frankfurt bei 19,16 EUR je Aktie – MINUS 50,87 %. Woher kommt’s? Am Montag abend um 22:49 Uhr meldete die Veganz Group AG (ISIN: DE000A3E5ED2) einen „verhaltenen Jahresstart“ und noch wichtiger „erwartet die Produktionsaufnahme der neuen Veganz Food Factory daher nicht vor dem zweiten Quartal 2023“. Und dann noch teurer: „Die Investitionskosten für die neue Produktionsstätte werden nun voraussichtlich rund 30 Prozent über den zunächst auf 12,6 Mio. Euro geschätzten Kosten liegen.“.
Harte Landung in der Realität – für die Veganz Aktie und deren Aktionäre
In unserem Interview mit M. Möller, dem CMO der Veganz Group Anfang Februar hörte es sich Alles noch wesentlich optimistischer an, aber offensichtlich wachsen die Umsätze auch für vegane Lebensmittel nicht „wie von selber“: Im Vergleich zu dem starken Vorjahresquartal mit einem umfangreichen Aktionsgeschäft im Discountbereich und einer breit angelegten TV-Kampagne litt das Q1 2022 laut Veganz insbesondere „unter den weltweiten Lieferkettenproblemen sowie den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.“
Der verstärkte Fokus des Lebensmitteleinzelhandels sowie des Discountbereichs auf die Sicherstellung der Grundversorgung soll die Neulistung von Veganz-Produkten sowie die Planung von Aktionsmaßnahmen im Discountbereich, in dem die Gesellschaft noch keine Festlistungen von Produkten hat, nahezu unmöglich gemacht haben. Der im ersten Quartal 2022 erstmals konsolidiert ausgewiesene Umsatz der Veganz-Gruppe lag daher mit vorläufigen 6,8 Mio EUR (6,9 Mio, unkonsolidiert) unter dem Vorjahr (Vorjahr: 8,8 Mio EUR, unkonsolidiert). Auf Einzelgesellschaftsebene der Veganz Group AG sank der Umsatz auf 6,3 Mio. EUR (Vorjahr: 8,0 Mio). Unter anderem aufgrund der Preiserhöhungen auf Zuliefererseite, die Veganz durch eigene Preisverhandlungen erst mit Wirkung zum Ende des zweiten Quartals 2022 kompensieren können wird, lag die Rohertragsmarge bei vorläufigen 29,5 Prozent (Vorjahr: 30,3 Prozent). Das EBITDA verringerte sich entsprechend auf -1,9 Mio EUR (Vorjahr: -1,3 Mio).
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Wahrscheinlich viel abschreckender für die Anleger: Verschiebung der Fertigstellung des eigenen Produktionswerkes – plus 30 % Kostenexplosion
Zudem gehe die Veganz Group AG von direkten Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg sowohl in Form von Verzögerungen als auch steigenden Kosten für den geplanten Bau der Veganz Food Factory in Werder (Havel) aus, unter anderem aufgrund der globalen Rohstoffverknappung wie beispielweise im Stahlbereich. Das Unternehmen erwarte die Produktionsaufnahme der neuen Veganz Food Factory daher nicht vor dem zweiten Quartal 2023. Allerdings werde ein Großteil der ursprünglich geplanten, zusätzlichen Eigenproduktionsmenge hieraus nun über geeignete Interimsproduktionsstätten abgedeckt. Die Investitionskosten für die neue Produktionsstätte würden nun voraussichtlich rund 30 % über den zunächst auf 12,6 Mio EUR geschätzten Kosten liegen. ERSCHRECKEND: Einkaufspreise für Produkte können erst zeitverzögert in den Verkaufspreisen angepasst werden, aber der „Bau“ steigt im Kostenrahmen direkt um 30%. Ob die Verantwortlichen hier in der Bauplanung und Beauftragung eine glückliche Hand bewiesen haben, könnte zumindest angezweifelt werden.
Veganz Aktie leidet bestimmt auch unter der verhaltenen Prognose für 2022 – steht nicht für ein wachstumsorientiertes Unternehmen in einem Boommarkt…
In Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen – insbesondere der sich weiter zuspitzenden Lieferkettenengpässe, der negativen Auswirkungen der Ukraine-Krise sowie des nicht abschließend zu beurteilenden Einflusses des weiter steigenden Inflationsdrucks auf das Konsumverhalten der Kund:innen – erwarte das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 sowohl auf Gruppenebene als auch auf Einzelgesellschaftsebene der Veganz Group AG einen leichten Umsatzrückgang. Trotz des Wegfalls der im Vorjahr erforderlichen Einmalaufwendungen im Zuge der Finanzierungsmaßnahmen geht die Gesellschaft aufgrund des Umsatzrückgangs und der zu erwartenden Kosten für den Auf- und Ausbau der Veganz Food Factory von einem gegenüber dem Vorjahr leicht verringerten EBITDA aus.
2022* (konsolidiert) | 2021 (unkonsolidiert) | ||
in Mio. Euro | Prognose | Ist | |
Umsatz Veganz-Gruppe | Leichter Umsatzrückgang | 33,5 | |
Umsatz Veganz Group AG | Leichter Umsatzrückgang | 30,4 | |
EBITDA Veganz Group AG | Leicht verringert | -9,8 |
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