Uniper Aktie – zu teuer. Operativ mit Zukunft: 30 MW H2-Projekt in Bad Lauchstädt. Weder Nel, Plug Power noch ITM Power liefern, sondern…

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Uniper Aktie war nach dem Gasembargo gegen Russland nur noch Spielball der Spekulation, wann das Unternehmen „endlich“ pleite geht. Die Uniper SE (ISIN:DE000UNSE018 brauchte viele Milliarden EUR vom Staat, der schlussendlich 99,12 % der Aktien der Gesellschaft hält.Durch Kapitalerhöhungen in Höhe von 8 Mrd EUR, durch Übernahme der Aktien des ehemaligen Hauptaktionärs Fortum – jeweils zu 1,70 EUR je Aktie. Und aktuell wird die Aktie der Uniper hochvolatil an den Märkten gehandelt – bei 0,88% Freefloat kein Wunder. Dabei setzen die Anleger auf die operative Erholung Unipers, die sich allein im Q1/2023 in einem EBIT von PLUS 749 Mio EUR ausdrückte. Vor wenigen Wochen war der Kurs bis auf 8,63 EUR geschossen – MarketCap 73 Milliarden EUR. Dass war dann selbst den grössten Optimisten zu viel. Jetzt spiegelt sich diese äusserst positive wirtschaftliche Entwicklung in immer noch sehr hoch erscheinenden Kursen um die 5,22 EUR (Schlusskurs Frankfurt, 21.06.2023) wider. Ob die aktuelle MarketCap von 43,38 Mrd EUR gerechtfertigt ist?

Die kerngesunde Uniper erreichte vor der Ukrainekrise, mit bedeutend weniger Schulden, einem damals noch werthaltigen und ertragsstarken Russlandgeschäft, eine maximale Börsenbewertung von 15,5 Mrd EUR bei einem damaligen Kurs von 42,45 EUR je Aktie. Sieht immer noch nach einer gewissen Übertreibung aus. Wohl dem geringen Freefloat geschuldet. Trotzdem ist auf der operativen Seite einiges in Bewegung. Positives.

Investitionsentscheidung über 210 Mio EUR. 30 MW Elektrolyseur plus „eigener Windpark“ im Bau.

Mit der finalen Investitionsentscheidung der Konsortialpartner, zu denen neben Uniper u.a.  auch die VNG zählt, verlässt der Energiepark Bad Lauchstädt die theoretische Planungsphase und geht in die bauliche Umsetzung. Mit dem ersten Spatenstich starteten am 21.06.2023 die Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) und Michael Kretschmer (Sachsen) sowie die Vorstände und Geschäftsführer der Konsortialunternehmen die über mehrere Jahre laufenden Baumaßnahmen.

„Es war keine Selbstverständlichkeit, dass wir diesen Schritt erreicht haben“ erklärt Projektleiterin Cornelia Müller-Pagel. „Wir haben das Vorhaben mit Erhalt der Fördermittel in Höhe von 34 Millionen Euro im September 2021 mit viel Engagement auf den Weg gebracht und sind dann auf die eine oder andere erwartete und unerwartete Herausforderung gestoßen. Daher bin ich besonders stolz, dass wir nunmehr als erstes und einziges Wasserstoff-Reallabor gerade vor dem Hintergrund noch erheblicher regulatorischer und rahmensetzender Unsicherheiten im Umfeld des Projekts in die Umsetzung gehen werden“ führt sie fort.

Es wird teurer als geplant – Uniper und Co. haben trotzdem an dem Projekt festgehalten.

Ist man zum Projektstart noch von einem Investitionsvolumen von ca. 140 Mio EUR über alle Wertschöpfungsstufen hinweg ausgegangen, sind es nunmehr über 210 Mio EUR. „Diese erheblichen Preissteigerungen waren eine große Herausforderung für das Vorhaben. Dass die Partner dennoch bereit sind, auch diese gestiegenen Kosten zu tragen, um den Energiepark Bad Lauchstädt zu realisieren, zeigt das große Engagement der Konsortialpartner – angefangen bei Terrawatt, über Uniper, VNG Gasspeicher, ONTRAS, DBI bis hin zur VNG – für die Energiewende und die Überzeugung, dass Grüner Wasserstoff dabei eine tragende Rolle spielen wird“ zeigt sich Cornelia Müller-Pagel überzeugt.

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Mit Erreichen dieses Meilensteins treten zudem zwei weitere Akteure dem Vorhaben bei: Zum einen werden der Bau sowie der Betrieb des Elektrolyseurs von nun an gemeinsam von Uniper und VNG Handel & Vertrieb verantwortet, zum anderen konnten die Konsortialpartner die TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland als ersten Ankerkunden für den Grünen Wasserstoff gewinnen. „Die Industrie mit ihrem sehr hohen Energiebedarf steht bei der Dekarbonisierung vor besonders großen Herausforderungen. Wir freuen uns deshalb, dass wir zukünftig die TotalEnergies Raffinerie in Leuna mit dem Grünen Wasserstoff aus dem Energiepark Bad Lauchstädt beliefern und so die Dekarbonisierung im Raffinerieprozess begleiten können. Das ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Rahmen der Projektpartnerschaften, aber auch für uns als Gesellschaft und für unsere Kunden“, so Cornelia Müller-Pagel.

Unmittelbar starten der Bau des Windparks mit acht Windenergieanlagen und das dazugehörige Umspannwerk,…

….sodass die Windenergiegewinnung ab Frühjahr 2024 zu erwarten ist. In Kürze werden darüber hinaus die Errichtung des 30-MW-Elektrolyseurs von Sunfire, die etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen wird, sowie die Arbeiten an der umzustellenden Gastransportleitung starten, darunter der Bau einer neuen Molchschleuse. 2024 erfolgt dann die Erschließung der TotalEnergies Raffinerie in Leuna durch den Bau des ersten Netzanschlusses an das zukünftige Wasserstoffnetz von ONTRAS. Der Probebetrieb startet Anfang 2025, ab dem 3. Quartal 2025 soll die Leitung dann planmäßig Grünen Wasserstoff aus dem Energiepark Bad Lauchstädt transportieren, der in der TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland zum Einsatz kommt.

Vorzeigeprojekt für den Uniper CEO. Könnte der Startschuss für weitere, noch grössere Investitionsentscheidungen sein.

CEO Uniper Hydrogen Dr. Axel Wietfeld: „Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein für den Energiepark Bad Lauchstädt. Uniper ist stolz darauf, in Partnerschaft mit der VNG AG, dem VNG Handel & Vertrieb, der VNG Gasspeicher GmbH, ONTRAS, der Terrawatt Planungsgesellschaft und mit wissenschaftlicher Unterstützung der DBI-Gruppe die Energiewende aktiv zu gestalten. Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein Vorzeigeprojekt: Grüner Wasserstoff ist eine Zukunftstechnologie für den Weg zur Dekarbonisierung der Industrie. Im Energiepark Bad Lauchstädt wird die erfolgreiche Kombination von Erzeugung, Transport, Speicherung, Vermarktung und Nutzung von Grünem Wasserstoff als zentraler Baustein für eine sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgung der Zukunft erforscht – auf dem Weg hin zu einer dekarbonisierten Wasserstoffwirtschaft.

Mit der finalen Investition in das 30-MW-Projekt mit Sunfire als Partner treibt Uniper die Energiewende vor Ort voran.“

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Es bleibt dabei. Wachstum in grünen Sektoren möglich und von EU erlaubt. Ja gewünscht. Aber die Auflagen der EU für die Genehmigung der Staatshilfe lassen Uniper schrumpfen. Auch beim derzeit noch gute Erträge bringenden Geschäft.

In Deutschland muss Uniper das 2020 in Betrieb genommene 1,1 GW-Steinkohlekraftwerk GW Datteln 4 und das Fernwärmegeschäft abgeben – bis 2026. Außerdem muss das Stromgeschäft in Nordamerika, das Geschäft mit Schiffstreibstoffen im Mittleren Osten, das internationale Helium-Geschäft und ein Gaskraftwerk im ungarischen Gönyu veräußert werden.

Weiterhin muss Uniper seine Beteiligungen an zwei Erdgas-Pipelines veräußern: Betroffen ist die Opal-Leitung zwischen Lubmin in Vorpommern und südlicheren Bundesländern wie Brandenburg und Sachsen sowie die BBL-Pipeline, eine Verbindung zwischen den Niederlanden und Großbritannien. Auch die Beteiligungen an einer lettischen Gasgesellschaft und sein Geschäft in Russland unter der Marke Unipro muss Uniper abgeben – was sowieso schon geplant war und politisch gewollt und gefordert wurde.

Das alte Erfolgssrezept ist tot – auf Dauer

Das alte Erfolgsrezept: Langfristige, „billige“ Erdgasbelieferungsverträge mit Gazprom und Weiterverkauf in langfristigen Lieferverträgen mit festen Preisen, sicheren Margen, an Stadtwerke, Zwischenhändler und teilweise Endkunden. VORBEI. Seit Gazprom den Gashahn immer mehr zudrehte, musste sich Uniper am weltweiten Spotmarkt zu wesentlich höheren Preisen mit Erdgas eindecken, um seine Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Milliardenlöcher, die immer bedrohlichere Ausmasse annahmen. Mittlerweile hat sich zwar die Lage an den Spotmärkten beruhigt – aber die Zeiten des billigen russischen Erdgases sind vorbei.

Aber für die Jahre 2023/24 keine Unsicherheiten mehr in der Bilanz – Milliardengewinne winken – wieder.

Im Hinblick auf die russischen Gaslieferkürzungen erwartet Uniper für die Jahre 2023 und 2024 insgesamt keine Mehrkosten aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen. Uniper hat seine diesbezüglichen Gaslieferverpflichtungen für diesen Zeitraum nahezu vollständig unter anderem über Termingeschäfte abgesichert. Weitere Eigenkapitalerhöhungen des Bundes werden daher nicht mehr erforderlich sein. Auf Basis vorläufiger ungeprüfter Zahlen werden aus den Absicherungsgeschäften Gewinne vor Steuern von über 2 Mrd. Euro erwartet. Die Verwendung der Gewinne aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen wird mit dem Bund im Einklang mit den Vorgaben der EU-Beihilfegenehmigung abgestimmt.

Uniper bestätigt den Ausblick für das Jahr 2023 und rechnet weiterhin mit einer starken Ergebniserholung gegenüber dem Vorjahr, die zu einem positiven bereinigten EBIT und bereinigten Jahresüberschuss des Konzerns führen wird.“ (Ad-hoc Uniper 23.05.203)

Immobilienaktien mit teilweise desaströsen Kursentwicklungen. Einstiege erreicht? FFO-Multiple und Zinsbindungsdauer als Messlatte.:

Gute Nachrichten – der Bund spart viel Geld,.Die Privatisierung der Uniper scheint näher zu kommen, zu welchem Preis auch immer. Wobei über 5,00 EUR zwar den Finanzminister freuen würde, aber wohl eher nicht realistisch erscheint.

Und? Was tun? Uniper Aktie – wie geht’s weiter?
Denn Neueinstiege drängen sich beim aktuellen Kursniveau definitiv nicht auf. Wie viel die stark verwässerte Uniper-Aktie wirklich „wert“ sein könnte, lässt sich schwer einschätzen. Vielelicht die gezahlten 1,70 EUR je Aktie? Oder doch mehr? Aber wieviel mehr?
Und Wasserstoff als Hoffnungsträger der gescheiterten Uniper? Ja. Reicht das, um den aktuellen Aktienkurs zu rechtfertigen? NEIN, dafür ist Wasserstoff noch zu viel Zukunft, zu wenig in Bilanzzahlen zu bemessen. Aber zumindest Hoffnung irgendwann die extremen Schulden der Gas-Aera loswerden zu können. Vielleicht. Beobachten: Klar. Aber mehr drängt sich nicht auf. Zumindest derzeit…

Chart. Uniper SE | Powered by GOYAX.de

 

 

 

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