Tion Renewables Yield AG (ISIN: DE000A2YN371), die ehemalige Pacifico Renewables Yield, wird demnächst „private“, angekündigt am 23.10. durch die Hopper BidCo GmbH, Vehikel der EQT Active Core Infrastructure SCSp: Squeeze-Out nach Überschreiten der 95%-Schwelle „in progress“.
Bevor die Wertermittlung für die verbliebenen Aktionäre einen „Preis“ der Tion Reenwables Aktie erbringt, der dann wohl vor Gericht bestritten werden wird, meldet Tion heute eine wertbeeinflussende Entwicklung. Als ob man noch daran interessiert wäre, dem Kapitalmarkt eine positive Meinung zum Unternehmen zu vermitteln, meldet man heute einen operativen Misserfolg im Umfeld eines Erfolgs. Eine eher von kapitalmarktinteressierten börsennotierten Gesellschaften gewählte Taktik. Warum Tion sie wählt, sei dahingestellt. Hier die gegenläufigen Meldungen. Zuerst das positive:
Tion erwirbt Batteriespeicherprojekt in Deutschland.
Das im Bau befindliche Lithium-Ionen-Batterieenergiespeichersystem („BESS“; 10 MW/13 MWh) soll nach Fertigstellung in der zweiten Jahreshälfte 2024 (geplant) direkt an das Stromnetz angeschlossen werden. Und das in Thüringen, Deutschland, gelegene BESS besteht aus direkt an das Stromnetz angeschlossenen Batteriecontainern. Tion wird 90 % des Batteriespeicherprojekts in zwei Phasen erwerben; der Projektentwickler und -verkäufer wird mit 10 % investiert bleiben.
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Tion nutzt Rücktrittsrecht in Grossbritannien-Batterieprojekt.
Dazu ein anderes Projekt gescheitert: Sein erstes BESS hatte Tion im November 2022 in Großbritannien erworben. Infolge anschließender Verzögerungen in der Bauphase, insbesondere im Zusammenhang mit dem Netzanschluss, werde Tion noch im Dezember 2023 von dem im Kaufvertrag enthaltenen Rücktrittsrecht Gebrauch machen und den Erwerb rückabwickeln.
Batterietechnologie – Speichern von erzeugtem „Ökostrom“ könnte für TION das Geschäft der Zukunft werden.
Bereits 2022 sah man bei der damaligen Pacifico Projekte im Bereich der Batteriespeicherung als nächsten Schwerpunkt der Investitionstätigkeit. Da diese Technologie in den nächsten Jahren eine Schlüsselrolle für die Energiewende spielen soll. Wie sich der Vorstand bereits in 2022 überzeugt zeigte.So sagte Christoph Strasser, Co-CEO seinerzeit: „Wir haben als reiner Grünstromproduzent mit dem Ziel begonnen, die Energiewende zu beschleunigen. Die Dringlichkeit, unser Energiesystem rasch zu dekarbonisieren, war noch nie so groß wie heute und bietet uns über Wind- und Solarprojekte hinaus noch nie dagewesene Möglichkeiten. Aufbauend auf unseren grünen Ursprüngen, unserer Erfolge, unserer Erfahrung, unserem Netzwerk und unserem jungen, dynamischen Team sind wir nun bereit, den nächsten Schritt zu tun:
Wir gehen über erneuerbaren Energien hinaus und entwickeln uns zu einem zukunftsträchtigen Unternehmen für Investitionen in die Energiewende.“
Und aktuelles Wachstumsschwerpunkt für den TION-Vorstand war seit 2022 die Batteriespeicherung von „grünem Strom“. Denn hier würden Steigerungen der weltweiten Kapazitäten von unter 50 GW (2022) auf über 400 GW bis 2030 erwartet. Und davon möchte TION profitieren. Denn mit der Durchsetzung der Technologie sieht TION hier ein perfektes „Timing“ für die eigenen Ambitionen. Derzeit habe man als TION Zugang zu 1,5 GW-Batterieprojekten in „der Pipeline“. Grosse Pläne des Vorstands, der „zu Beginn“ dabei sein möchte und sich so die Expertise erwerben könnte, „zukünftig“ als erwiesener Early-Mover den grossen Fonds, Institutionellen „investitionsfertige Batterieprojekte“ inclusive Projektüberwachung und Projektbegleitung anzubieten. Wäre wirklich keine Kehrtwende, sondern ein „nächster Schritt“.
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Letztendlich für den Kapitalmarkt egal, wie es sich weiterentwickelt bei Tion – noch engagierte Aktionäre werden wohl für ihr Beharrungsvermögen belohnt werden – wahrscheinlich wird EQT bereit sein, einen Zuschlag zum alten Übernahmepreis zu zahlen, um schnell den Squeeze-Out durchziehen zu können. Geht ja nur noch um knapp 5%.