ThyssenKrupp: Wasserstofftochter nucera leitet Zeitenwende ein. Erstmals „Produktionskapazitäten“ gesichert. Sollte Nel, Plug Power und Co. gefallen…

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ThyssenKrupp nucera
ThyssenKrupp – Wasserstofftochter nucera soll weltweit führend Grossprojekte für alkaliche Elektrolyse und Chlor-Alkali Elektrolyse verwirklichen. Und so den „alten Traditionskonzern“ in neue Zeiten führen. Derzeit ist die Bewertung der ThyssenKrupp AG (ISIN: DE0007500001) für die meisten Akteure enttäuschend. Und vor dem im letzten Sommer bereits geplanten und dann „aufgrund der Börsenlage“ verschobenen Börsengang der 67%-Tochter thyssenKrupp nucera gelingt es dem Konzern das Interesse zu befeuern. Wann auch immer der „demnächst je nach Börsenlage anstehende“ Börsengang anstehen sollte, aktuell liefert der Ruhrkonzern genau die Signale an den Kapitalmarkt, die eien nucera-Aktie spannend machen könnten.

Zeitenwende – erstmals werden Elektrolyseur-Produktionskapazitäten gesichert – bestätigt Knappheitstheorie der IEA. Lieferbarkeit als Wettbewerbsvorteil für thyssenKrupp nucera.

So hat man schon öfters und seit langem zuerst  von Nel’s damaligen CEO Lokke in das plastische Bild eines „Ketchupp-Effekts“ gepackt, der den Elektrolyseur-Markt zukünftig prägen werde: „Wer zuerst bestellt, der bekommt auch zuerst geliefert“ war bereits im letzten Jahr seine Aussage: „Engpassfaktor Elektrolyseur-Produktion? Nel Plug Power Bloom Energy Enapter Siemens Energy thyssenKrupp nucera…- Statusbericht und Planungen“, nwm 31.05.2022 – seinerzeit eher zweifelnd aufgenommen, in Frage gestellt. Denn bisher scheinen eher die Aufträge zu fehlen und die Kapazitäten werden „im Vertrauen auf kommende Aufträge“ ausgebaut.

Und thyssenKrupp nucera bestätigt nun die Engpassbefürchtungen, die wohl spätestens ab 2025 Realität sein sollen, trotz kräftigem Produktionskapazitätsausbau.

Es heisst klar und deutlich – wohl auch als Weckruf für zögernde Kunden zu verstehen – in der aktuellen Unternehmensmeldung:

thyssenkrupp nucera und ein Kunde unterzeichnen Vertrag zur Reservierung großer Elektrolyseur-Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff 

  • Europäischer Kunde aus einer kohlenstoffintensiven Industrie sichert sich Lieferung von alkalischen Wasserelektrolyseuren für die Produktion von grünem Wasserstoff in einer neuen Produktionsanlage
  • thyssenkrupp nucera reserviert dem Kunden Produktionskapazitäten für ihre standardisierten 20-MW-Elektrolyseur-Module mit Kapazitäten im Industriemaßstab
  • Mit dieser neuen Option ermöglicht thyssenkrupp nucera ihren Kunden, die Versorgungskette ihrer Wasserstoffprojekte bereits in der Entwicklungsphase zu sicher(CN thyssenKrupp nucera AG & Co. KGaA, 27.02.2023)
Konkret bedeutet es einen Paradigmenwechsel – während bisher Aufträge erst nach Förderzusage und damit Investitionssicherheit erteilt wurden, geht es jetzt anders rum

Denn ein nicht genannter „europäischer Kunde aus einer kohlenstoffintensiven Industrie“ hat eine Reservierungsvereinbarung über Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff unterzeichnet. Im Rahmen dieses Vertrags sichere sich der Kunde Produktionskapazitäten für die Herstellung von standardisierten 20-MW-Modulen für die alkalische Wasserelektrolyse mit großer Kapazität. Und „grosse Kapazität“ sagt wo der Zug hinfährt – thyssenKrupp nucera hat bsiher zwei Kundenaufträge mit „grosser Kapazität“ in den Büchern: 300 MW für Shell, 2 GW für Neom.

NACHTRAG 2.03.2023, 00:10 Uhr: Plug Power’s Ergebnisse für 2022 verfehlten die Erwartungen. Positiv war das kräftig erhöhte Orderbacklog und klare Bestätigung Prognose 2023. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel erstmal knapp 5%.
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Plug Power ist um 22:30 Uhr dran. Dann sind die Zahlen für 2022 fällig. Was wird erwarte? Wie sehen es die Analysten? Und was ist wichtig? Plus Einwahldaten.
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Der neue Kunde von thyssenkrupp nucera werde eine Produktionsanlage errichten, die grünen Wasserstoff zur Herstellung grüner Produkte in Europa nutzen soll. Hiermit hat sich wohl zum ersten Mal ein Unternehmen entschieden, das Angebot von thyssenkrupp nucera zur Reservierung von Produktionskapazitäten zu nutzen.

„Der Einsatz von grünem Wasserstoff zur Dekarbonisierung der Industrie gewinnt durch amerikanische und europäische Programme für grünen Wasserstoff wie den Inflation Reduction Act und den REPowerEU-Plan erheblich an Dynamik. Der Aufbau der gesamten Lieferkette für unsere Elektrolyseure erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Unternehmen. Wir bieten Kapazitätsreservierungsvereinbarungen an, die ein hervorragendes Beispiel für die enge Zusammenarbeit sind, die für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten mit grünem Wasserstoff erforderlich ist“, sagt Dr. Christoph Noeres, Head of Green Hydrogen thyssenkrupp nucera AG & Co. KGaA.

Zuletzt war es nur Spekulation im nwm: „Nel’s Ernte beginnt? Vorbote für Engpässe in der Elektrolyseur-Produktion? Es geht um mehr als eine 12 Mio EUR-Order. 40 MW Elektrolyseure für die Luftfahrt.“ – 6.02.2023

Konkret ging es seinerzeit um zwei Aufträge, die erteilt worden waren, um Produktion und Lieferung von Elektrolyseuren für noch nicht endgültig entschiedene Investitions-Projekte  zu sichern. Damals nur gedeutet, durch thyssenKrupp nucera jetzt bestätigt: „…nein es ist auch ein eindeutiger Hinweis darauf, dass man mit Produktionsengpässen in der Zukunft bei Elektrolyseuren rechnet. So ist die Kapazität von 40 MW einerseits mehr als nur eine Pilotanlage und andererseits lässt die Ausgestaltung des Auftrags aufhorchen. Hier geht es um einen konkreten Auftrag für eines der erkannten Einsatzfelder für Wasserstoff in der Energiewende: Luftfahrt. Und der Auftraggeber erteilt den Elektrolyseur-Auftrag VERBINDLICH, obwohl die endgültige Investitionsentscheidung für den Einsatzort des Nel Elektrolyseurs erst in 2024 fallen soll.

Die Presseerklärung vom 6.02.2023 der Nel Asa ist eindeutig und unmissverständlich: „…the company (Nel’s Auftraggeber) is working towards a final investment decision (FID) in 2024, in close alignment with SkyNRG and its partners.“ Und gleichzeitig spricht Nel von „This is a firm purchase order for alkaline electrolyser equipment. Electrode production is estimated to commence in Q4 2025. “
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Und nochmals: Diese Presseerklärung bestätigt indirekt die Studien der IEA über einen erwarteten Engpass in der Elektrolyseurproduktion in den kommenden Jahren, denn ansonsten würde eine der Investitionsentscheidung vorgezogene verbindliche Bestellung keinen Sinn machen. Auch wenn davon gesprochen wird, dass die endgültige Investitionsentscheidung erst in 2024 getroffen werden soll, so erfolgte dennoch bereits jetzt eine verbindliche Bestellung – zur Auslieferung in 2025:“Dies ist eine verbindliche Bestellung für alkalische Elektrolysegeräte. Die Elektrodenproduktion soll voraussichtlich im vierten Quartal 2025 beginnen.“

Und bei der RWE-Order für ITM Power, die von Linde Engineering als Generalunternehmer durchgeführt wird, vor einigen Tagen über insgesamt 200 MW Elektrolyseur-Leistung hiess es bereits in der Presseerklärung von RWE vom 31.01.2023 :

Bestellung trotz ausstehendem IPCEI-Förderbescheid, damit geplanter Fertigstellungstermin weiterhin erreichbar ist.

„Wir gehen mit dieser Beauftragung in Vorleistung, um die geplanten Fertigstellungstermine für GET H2 zu halten. (…) RWE hat soeben bei Linde Engineering, dem weltweit führenden Industriegase- und Anlagenbauunternehmen, zwei 100-Megawatt-Protonen-Austauschmembran-Elektrolyseure (PEM) bestellt.RWE plant die erste der beiden Anlagen in 2024 auf dem Gelände ihres Gaskraftwerkes in Lingen in Betrieb zu nehmen. Die zweite Anlage soll ein Jahr später ihre Arbeit aufnehmen. Die beiden Elektrolyseure sind Teil von RWEs Bestrebungen, im Rahmen von GET H2 bis 2026 insgesamt 300-MW-Elektrolyseurleistung in Lingen zu errichten. Unter Einsatz von Strom aus Erneuerbaren Energien sollen die Elektrolyseure grünen Wasserstoff für industrielle Abnehmer erzeugen.

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Die Herstellung der Stacks und Module von Elektrolyseuren dieser Größe erfordert mehrere Monate und muss daher mit großem zeitlichem Vorlauf bestellt werden. GET H2 ist eines von vier Wasserstoff-Projekten mit RWE-Beteiligung, die seit Mai 2021 in der engeren Auswahl für eine Förderung aus dem Programm für „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse” (IPCEI) steht. Die beihilferechtliche Genehmigung (Notifizierung) durch die EU-Kommission für die Förderung des Projekts aus Mitteln des Bund und des Land Niedersachsen steht noch aus.“ (Presseerklärung RWE, 31.01.2023).

Und langsam könnte es spannend werden bei den Elektrolyseur-Produzenten. Bei einer Plug Power, die im Q3/22 bereits „in Verhandlungen über Projekte mit einem Volumen von 25 Mrd USD“ gewesen sein soll. Und eine Nel, die bei einem mehr als verdoppelten Orderbuch zum 31.12.2022 für „demnächst“ auf ihrer Bilanzpräsentation von anstehenden Grossaufträgen sprach. Natürlich auch für den Börsenkandidaten thyssenKrupp nucera. Denn der verfügt bereits über Grossprojekterfahrung. Und grosse Produktions-Kapazitäten hat er auch. Dazu s
pannend auch unser Vergleich zwischen thyssenKrupp nucera und Nel – „Nel – thyssenKrupp nucera. H2-Player gegenübergestellt. Elektrolyseure als zukünftiger Engpassfaktor? „And the winner is…

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