ThyssenKrupp: Über 2 Mrd EUR für grünen Stahl aus Duisburg. Zukunft ja – und diesen Winter? Und nucera?

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Trotz anhaltend herausforderndem Marktumfeld: thyssenkrupp setzt positive Geschäftsentwicklung im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2021/2022 fort
In einem schwierigen Marktumfeld hatte sich die ThyssenKrupp AG (ISIN: DE0007500001) im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021/2022 gut behauptet. Starke Auftragseingänge, Umsatzsteigerung um 26 % auf 11,0 Mrd EUR und eine Verdreifachung des bereinigten EBIT auf 721 Mio EUR. Hierbei profitierte der Konzern auch vom erstarkten Stahlsegment (Steel Europe). Und eben diese Stahlsparte ist einer der Hauptgründe, dass die Aktie der ThyssenKrupp derzeit bei einem Kurs von – jetzt immerhin wieder – 6,13 EUR (Schluss Freitag), einer MarketCap von 3,85 Mrd EUR und einem KGV von „nur“ 4,42 handelt.

ThyssenKrupp – Zykliker wegen Stahlsparte angemessen bewertet?

Die Ängste über „Erdgasmangel“ im Winter und die Auswirkungen der vervielfachten Erdgas- und Energiepreise auf die Kosten bei der Stahlproduktion haben dem Ruhrkonzern zugesetzt. Und für einen Zykliker sollte ein KGV von 4,42 angemessen sein? Vielleicht, aber ThyssenKrupp ist mehr als die Stahlsparte:

Allein die Wasserstoffbeteiligung nucera (66% bei thyssenKrupp), über deren Börsengang bereits seit Monaten spekuliert wird und der wohl konkret geplant scheint bei „Besserung des Börsenumfelds“, könnte zu einer Bewertung von 3 bis 4 Mrd EUR „an die Börse gehen. So wurde zumindest noch im Sommer spekuliert. Dazu die Werftensparte, die „munter“ Regierungsaufträge ein“sammelt und im Rahmen der neuen Pro-„Rüstungsaktien“-Stimmung, durchaus einen gewissen Wert repräsentieren sollte. Dazu Industrial Components“ mit Umsatz 702 Mio EUR und ber. EBIT 49 Mio EURim Q3, „Automotive Technology “ erzielte rund 1,2 Mrd EUR Umsatz bei einem ber. Ergebnis über Null und „Materials Services“ schaffte einen Umsatz von 4,8 Mrd EUR und ein ber. EBIT von 386 Mio EUR.

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Und die Stahlsparte wird „grün“ bei ThyssenKrupp – erstmal über 2 Mrd EUR Investitionen für „Wasserstofflösung“

Am Donnerstag machte ThyssenKrupp klar, das losgelöst von der momentanen Erdgaskrise die Stahlproduktion in europa durchaus Zukunft hat oder haben kann: Grundlage für Investitionen von mehr als zwei Milliarden Euro zum Einstieg in die grüne Transformation des duisburger Produktionsstandortes gelegt. Der Vorstand der thyssenkrupp AG hat am 8.09.2022 dazu die Voraussetzung geschaffen, indem er den entsprechenden Eigenmittelanteil zum Bau der ersten Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg freigab. Mittels dieser sogenannten direktreduktionsanlage wird mit Wasserstoff anstelle von Erdgas oder anderen fossilen Energieträgern Stahl ab 2026 produziert werden – erstaml für 25% der Stahlproduktion am Standort Duisburg.

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Mit einer Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen wird die erste Anlage größer dimensioniert sein, als zunächst geplant. Damit beschleunigt thyssenkrupp den Start in die CO2-arme Stahlproduktion und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung nationaler und europäischer Klimaziele. Zugleich wird der steigenden Nachfrage nach klimafreundlichem Stahl Rechnung getragen und der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft forciert.

„grüner Stahl“ sichert Zukunft der Stahlproduktion in Europa, falls…

Durch die Erhöhung der Anlagenkapazität hat thyssenkrupp Steel auch seine Klimaziele deutlich angehoben. Technologievorstand Arnd Köfler: „2030 planen wir bereits mit rund fünf Millionen Tonnen CO2-armen Stahl und einer dann realisierten CO2-Einsparung von weit mehr als 30 Prozent. Der jetzt bevorstehende Bau einer der größten bislang geplanten wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlagen wird zudem für Innovation und Beschäftigung im Ruhrgebiet und darüber hinaus sorgen. Die intelligente Kombination mit neu entwickelten Einschmelzaggregaten kann Vorbild für viele weitere Dekarbonisierungsprojekte der Stahlindus-
trie weltweit sein.  Um unsere Transformation ohne zeitlichen Verzug weiter voranzutreiben, planen wir die Auftragsvergabe im Herbst und bereiten entsprechende weitere Maßnahmen vor.“

Und dazu  Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG:„Die Freigabe dieser enormen Investition erfolgt mitten im Umbau des Unternehmens, in einem zudem für alle sehr herausfordernden Umfeld. Wir unterstreichen damit unseren Anspruch, auch beim Stahl einen entscheidenden und vor allem schnellen Beitrag zur grünen Transformation zu leisten. Das ist ein weiterer Schritt für unser Team bei Steel Europe, für unsere Partner und für das Ruhrgebiet. In dieser Region ist alles da, was es für eine erfolgreiche grüne Transformation braucht. Deshalb spielt das Ruhrgebiet bei der Energiewende vorne mit. Davon sind wir fest überzeugt, und das belegt auch diese Investition, die eine Zeitenwende für die Stahlproduktion im Ruhrgebiet einleitet.“

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Technik, die zum Einsatz kommen soll – wenn die Förderungszusagen kommen sollten

Die kohlebasierten Hochöfen sollen zukünftig durch wasserstoffbetriebene Direktreduktionsanlagen ersetzt werden. Das dort entstehende, mit Wasserstoff direkt reduzierte Eisen, soll erstmalig in nachgeschalteten und speziell entwickelten Einschmelzaggregaten zu qualitativ hochwertigem Roheisen verflüssigt werden. Alle nachfolgenden Produktionsschritte könnten in der bestehenden Anlagenstruktur einschließlich der Stahlwerke erfolgen und ermöglichten so eine effiziente Transformation. Im neuen Anlagenkonzept könne man so das gesamte Premium Produktportfolio ohne Qualitätsabstriche CO2-arm erzeugen. tkH2Steel® stehe damit für einen „effizienten und beispielgebenden Weg hin zu einer klimafreundlichen Stahlproduktion“.

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Wenn dann der Wasserstoff hierfür noch von ThyssenKrupp nucera’s Elektrolyseuren produziert werden sollte…

Zuletzt Prognose für das Bereinigte EBIT und Free Cashflow vor M&A bestätigt

Vorbehaltlich der anhaltenden Ungewissheit über die weitere Entwicklung des geopolitischen und makroökonomischen Umfelds und der damit nur eingeschränkt verlässlichen Planbarkeit der Auswirkungen – insbesondere auch in Bezug auf die notwendige Versorgung mit fossilen Energieträgern – hatte thyssenkrupp seine bestehende Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 bei Vorlage der Q3-Zahlen zum 30.06.2022 bestätigt.

Der Umsatz soll voraussichtlich deutlich über Vorjahr liegen und im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen (Vorjahr: 34 Mrd €). Für das Bereinigte EBIT erwartet thyssenkrupp weiterhin eine deutliche Verbesserung auf einen Wert von mindestens 2,0 Mrd € (Vorjahr: 796 Mio €).

Beim Free Cashflow vor M&A erwartet das Unternehmen eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Vorjahr auf einen negativen Wert im mittleren dreistelligen Millionen-€-Bereich (Vorjahr: -1,3 Mrd €).

Die Prognose für den Jahresüberschuss berücksichtigt nun die durch das gestiegene Zinsniveau im 3. Quartal ausgelösten Wertminderungen. Hier erwartet thyssenkrupp einen Wert im hohen dreistelligen Millionen-€-Bereich (bisher: mindestens 1,0 Mrd €; Vorjahr: -25 Mio €).

 

 


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