thyssenKrupp nucera Aktie nach einem Monat Börse. Heute: Quartals-Einblick, Futter für die Optimisten?

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ThyssenKrupp nucera
thyssenKrupp nucera – mit einem Zuteilungspreis von 20,00 EUR je Aktie und einem zukünftigen Freefloat von rund 24% am 7. Juli an den Start gegangen. Dann alle überrascht. Das zweite IPO in diesem Jahr am deutschen Kapitalmarkt konnte dem unruhigen Umfeld trotzen.Nach dem ersten Kurs bei 20,02 EUR ging es hoch mit der thyssenKrupp nucera (ISIN:DE000NCA0001) Aktie. Nach anfänglicher, man könnte es fast Euphorie oder wenigstens Erleichterung über das erfolgreiche Debut nennen, stieg die Aktie bis auf 25,80 EUR, was wohl etwas zu viel des Guten war, um sich dann oberhalb der 22,00 EUR-Marke zu stabilisieren, wo sie gestern zum Handelsschluss bei 22,66 EUR notierte. Ein erfolgreicher Börsengang – bis jetzt – mit Perspektiven. In einer Wachstumsbranche aktiv. Und heute Morgen dann erste Hinweise darauf, wie das zweite Quartal gelaufen ist.

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Gestern Ballard Power und Plug Power mit Quartalszahlen – heute thyssenKrupp mit „Vorgeschmack“ auf die Zahlen.

Nachdem Mittwoch in Nordamerika andere „Wasserstoffwerte“ sich in die Bücher sehen liessen: Ballard Power mit Umsätzen unter der Erwartungen, Verlusten die niedriger als erwartet ausfielen – insgesamt vom Kapitalmarkt mit steigenden Kursen begrüsst.  Und nach US-Handelsschluss das Schergewicht Plug Power mit Umsätzen kräftig über den Erwartungen, aber auch Verlusten, die signifikant über den Erwartungen lagen – nach anfänglich grünen Vorzeichen am Ende mit einem kräftigen Minus von 5,58% auf 10,15 USD aus dem nachbörslichen Handel gegangen.

Und jetzt thyssenKrupp nucera – man bleibt profitabel. Gewinne aus dem angestammten Geschäft tragen hohes Wachstum und Investitionen bei der H2-Elektrolyse.

Bis am 28. August die konkreten Zahlen vorliegen, müssen die pauschalen Aussagen genügen. Und in Worten drückt das Management aus Dortmund es folgendermassen aus: „thyssenkrupp nucera wächst im dritten Quartal 2022/23 weiterhin dynamisch„.

Wie bereits im Rahmen des IPO’s eindrucksvoll durch die Zahlen angedeutet, befindet sich der Newcomer „weiterhin auf Wachstumskurs“. Auch wenn es seit dem Börsengang noch keine neuen Grossaufträge aus dem Bereich Elektrolyseure gab – „man“ wartet immer noch darauf, dass aus der am 21. Juni gemeldeten Reservierung von Produktionskapazitäten im oberen dreistelligen MW-Bereich eine verbindliche konkrete Auftargserteilung wird. Für ein Projekt in Nordamerika sicherte sich „ein“ Unternehmen vertraglich die Lieferung der standardisierten 20-MW-Elektrolyse-Module „scalum“ mit einer installierten Gesamt-Leistung im hohen dreistelligen MW (Megawatt)-Bereich, so die wichtigen Eckpunkte der damaligen Meldung. Jetzt fehlen „nur noch Ross und Reiter“ – und die Börse hätte den nächsten Grossauftrag zu feiern.

Im Q3 (zum 30.06.2023 endend) freut man sich erstmal über Grossaufträge im alten Stammgeschäft bei thyssenKrupp nucera.

Denn der Auftragseingang habe sich gegenüber dem Vorjahresquartal im Zuge einer starken Entwicklung bei Neuanlagen im Chlor-Alkali Bereich, dem seit Jahrzehnten erfolgreich angebotenem „Brot und Butter“-Produkt, erhöht. Dazu – wie erwartet – der anlaufende Ausbau der Elektrolyseurproduktion zur Abarbeitung der bestehenden Grossaufträge – insbesondere für NEOM und das Shell-Projekt in den Niederlanden. Insgesamt scheint man auch bei der Ertragsentwicklung weiterhin in der Lage das „extreme“ Wachstumstempo beim Ausbau der Elektrolyseurkapazitäten und Entwicklungs- und Ingenieurkosten durch die hohen Margen im „Altgeschäft“ insgesamt mit positivem EBIT umsetzen zu können.

Fazit: thyssenKrupp macht das, was beim IPO angekündigt wurde – und die eingeworbenen Investitionsmittel sollten das Wachstumstempo, wie geplant, weiter beschleunigen können. Fehlt eigentlich nur noch der nächste Grossauftrag, um das aktuelle Kursniveau mindestens zu bestätigen, vielleicht mehr…

Grosse Aufträge stehen an – weltweit. thysssenKrupp nucera sollte dafür gut positioniert sein.

Und wie Plug Power, Siemens Energy, Nel, ITM Power, Cummins und diverse andere Hersteller von Elektrolyseuren wartet auch thyssenKrupp auf Entscheidungen. Kurz vor Investitionsentscheidung stehen laut Nel allein 11 GB „potentieller Auftragspipeline“, bei denen die Norweger „mitbieten“, noch höhere Potentiale nennt Plug Power. Beinahe wöchentlich fallenden Subventionszusagen, die immer noch die Basis für Investitionsentscheidungen bei Wasserstoffprojekten sind, sollten die Auftragslage am Elektrolyseurmarkt weiter aufhellen. Beispielsweise könnte man sich fragen, welche Elektrolyseure nach Freigabe der Milliardensubventionen für „grünen Stahl“ der thyssenKrupp in Duisburg angeschafft werden sollen – allein hier würden Elektrolyseure im GW-Bereich benötigt.

Und thyssenKrupp kann Grossaufträge,wie die letzten Meldungen aus Dortmund bestätigten – im Volumen liess man bisher Plug Power oder Nel weit hinter sich.

Bisher sieht es auch nicht ganz so schlecht aus. Denn man hat feste Aufträge über mehr als 3 Gigawatt Kapazität alkalischer Wasserelektrolyse bereits verbindlich abgeschlossen. Dazu zählen eine über 2-GW-Elektrolyseanlage für Air Products in Saudi-Arabien und damit das aktuell größte Projekt für grünen Wasserstoff, das bereits im Bau ist. Dazu die Lieferung der neuen 200-MW-Wasserstoffanlage von Shell im Hafen von Rotterdam. Und das grüne Stahlwerk von H2 Green Steel in Schweden mit 700 MW. More to come? Nach einer gemeldeten Reservierung von Kapazitäten im oberen dreistelligen MW-Bereich wahrscheinlich sogar in überschaubarer Zeit…

Im ersten Halbjahr 2022/23 beträgt der Auftragsbestand für das AWE-Geschäft rund 1 Mrd EUR. Und das  bei einem Gesamtauftragsbestand der thyssenKrupp nucera von rund 1,4 Mrd EUR. Dabei kann der 700 MW Auftrag von H2 Green Steel noch nicht berücksichtigt sein.

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Umsatzziel im Geschäftsjahr 2023/24 500 bis 600 Mio EUR in der Sparte alkalische Elektrolyse…

….plus das angestammte Chlor-Alkali Geschäft würde knapp 1 Milliarde EUR Jahresumsatz möglich machen. Bisher konnte thyssenKrupp nucera mit dem lukrativen  und im letzten Geschäftsjahr 2021/22 noch umsatztechnisch bestimmenden klassischen Chlor-Alkal Geschäft (davon 50% wiederkehrende Serviceumsätze) das Wachstum der Wasserstoffsparte finanzieren. Und das grosse Orderbuch für die Elektrolyse-Module aufbauen.

Derzeit verfügt thyssenKrupp über eine Produktionskapazität für alkalische Elektrolyserue, die als 20 MW-Module ausgeliefert werden, von mehr als 1 GW jährlich. Und es ist geplant diese kurzfristig auf 5 GW auszubauen. Hierbei greift thyssenKrupp auch auf Auftragsfertiger zurück und nutzt so die zusätzlichen Möglichkeiten eines kurzfristigen Kapazitätsausbaus.

Chlor -Alkali war der Startpunkt.

Mit mehr als 600 abgeschlossenen Projekten, 240.000 produzierten Elektrolysezellen und über 10 Gigawatt installierter Elektrolyse-Leistung ist das Unternehmen ein Marktführer im Chlor-Alkali-Geschäft. Die Projekterfahrung im Bereich Chlor-Alkali erstreckt sich über fünf Dekaden. Auf dieser starken Expertise gründete die Entwicklung und der Ausbau der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE), die grünen Wasserstoff in großem Stil erzeugen kann.

Dabei hat das Chlor-Alkali-Geschäft in den vergangenen Jahren den Aufbau der alkalischen Elektrolyse-Sparte (AWE) finanziert. Und das erklärt auch das EBIT im ersten Halbjahr 2022/23 von „nur“ 13,3 Mio EUR. Wobei das skalierbare „Elektrolysegeschäft“ steigende Umsatzanteile erringen konnte: In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/2023 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz  auf 306 Mio EUR (H1 2021/2022: 176 Mio EUR). Und ausgelöst wurde dieser Schub vor allem durch eine Verneunfachung des AWE-Umsatzes.

Aurelius Softing DEMIRE DIC Asset. Smallcaps mit Meldungen. Gestern. Dem Kapitalmarkt entgangen? Kurs-Reaktionen?
Ballard Power Aktie im Blickpunkt. Jetzt entscheiden die Anleger über die Kanadier. Zahlen des Q2 liegen vor. Gemischtes Bild. 
BioNTech Aktien – Platow Brief empfiehlt erstmal abwarten. Derzeit mit einem KGV von 17 ambitioniert bewertet. Wenn Zulassungen kommen, dann..
thyssenKrupp nucera – „grösstes Wasserstoff“- IPO, eines von nur zwei IPO’s  in Deutschland im ersten Halbjahr.  Ein Erfolg für die Dortmunder – und die beiden Altaktionäre de Nora und thyssenKrupp – zumindest bisher. Denn es hat sich als richtig erwiesen, nicht den letzten EURO auszureizen, sondern auch den „Erstzeichnern“ Luft zu lassen. Die Chance auf Kursgewinne – wie letztes Jahr beim de Nora Börsengang bereits erfolgreich vorexerziert. Jetzt wird die Entwicklung der nächsten Wochen spannend: Wie entwickelt sich der thyssenKrupp nucera Kurs in den nächsten Wochen? Ist der Markt bei entsprechender Newslage bereit auf Dauer, die klassischen Bewertungskriterien zu vergessen – und nur noch die – greifbare? – Zukunft zu handeln.

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