ThyssenKrupp Aktie sollte profitieren. Das neue Kronjuwel im Konzernportfolio – Uhde Chlorine – kann sich einen weiteren Grossauftrag sichern und beweisst so Wettbewerbsfähigkeit. Nach dem saudischen Grossauftrag konnte Thyssenkrupp AG (ISIN: DE0007500001) Tochter Uhde Chlorine nun auch Shell überzeugen.
Während der 2 GW Elektrolyse-Kapazität’s Auftrag in der saudischen Wüste erst 2026 „losgeht“, will Royal Dutch Shell bereits im Frühling diesen Jahres mit seinem 200 MW Elektrolyse anlagen Projekt im Rotterdamer Hafen starten. Und der Auftrag ging an Uhde Chlorine, die ThyssenKrupp-Tochter, die noch dieses Jahr an die Börse kommen soll, um weiteres Wachstum zu stemmen.
ThyssenKrupp Aktie vor Neubewertung? Wasserstoff könnte es richten.
Thyssenkrupp’s „Uhde Chlorine Engineers“ hat mit Shell einen Liefervertrag für das Großprojekt „Hydrogen Holland I“ im Hafen von Rotterdam, Niederlande, unterzeichnet. Grüner Wasserstoff, denn die Energie soll ein Nordseewindpark liefern. Im Rahmen des Vertrags plant, beschafft und baut thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers eine 200-MW-Elektrolyseanlage auf Basis ihres großen 20-MW-Elektrolysemoduls für alkalisches Wasser. Die ersten Bauarbeiten für die Elektrolyseure werden voraussichtlich im Frühjahr 2022 beginnen. Die endgültige Investitionsentscheidung von Shell zum Bau des „Holland Hydrogen I“ wird 2022 erwartet, danach soll 2024 die Produktion aufgenommen werden.
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„Wir freuen uns darauf, den Aufbau eines großen Wasserstoff-Hubs in Mitteleuropa zu unterstützen und damit einen Beitrag zum Übergang Europas zu grüner Energie zu leisten“, erläutert Dr. Christoph Noeres, Leiter Green Hydrogen bei thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers. „Mit unseren großformatigen Standardmodulen werden wir die Wasserstoffstrategie von Shell weiter stärken. Unsere Partnerschaft verbindet in idealer Weise unsere Engineering-Exzellenz mit der Kompetenz von Shell als großem globalem Energieunternehmen.“
Auftragsvolumen? Schwer einzuschätzen.
Beispielsweise soll der 20 MW Elektrolyseur von Nel zur Auslieferung an Ovako rund 11 Mio EUR kosten, die Mitte 2021 eingeweihte 10 MW PEM-Elektrolyseanlage in Wesseling kostete Shell noch rund 20 Mio EUR. Die Preise je MW werden weiter fallen, dass bestätigen alle „Player“, wie Plug Power, Bloom Energy oder Nel. Welches Volumen letztendlich in Rotterdam aufgerufen werden wird, ist offen.
Das Projekt: Netto-Null Emissionen sind das Ziel
Das Zentrum der Wasserstoffprojektanlage „Hydrogen Holland I“ soll eine 2 Hektar große Halle sein, die so groß wie drei Fußballfelder ist. Mit Herkunftsnachweisen soll grüner Wasserstoff für die Industrie und den Verkehrssektor mit Strom aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Noord) produziert werden. Der Wasserstoff kann durch eine rund 40 Kilometer lange Pipeline transportiert werden, die von der Anlage zum Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam führt. Und „Netto Null“ habe für die Anlage oberste Priorität: Wo immer möglich, sollen wiederverwendbare Baumaterialien verwendet und Sonnenkollektoren in die Außenwände der Anlage eingebaut werden.
ThyssenKrupp Aktie speigelt Umbruch wider
Die Cashcow Elevators wurde verkauft, um Löcher zu stopfen und den Umbau des Konzerns zu finanzieren. Der andere Hoffnungsträger im Konzern, die ThyssenKrupp Wasserstoff-Sparte, Uhde Chlorine Engineers, soll mit einem Börsengang kapitalisiert werden,aber „bleiben“. Und der Stahlbereich steht immer noch unter Beobachtung. Immer wieder Sorgenkind war und vielleicht zukünftig wieder sein wird. Und während er gerüchteweise „verselbstständigt“ werden soll, um dann -gerüchtewiese – an die ThyssenKrupp Aktionäre „verschenkt zu werden“, hat man sich zumindest in einer Sache festgelegt:
ThyssenKrupp’s Wasserstoff Sparte soll DIE Zukunft für den Konzern sein.
ThyssenKrupp Aktie wieder mit Zukunft?
Und so könnte man eher den Blick auf die aktuelle Entwicklung des ThyssenKrupp-Konzerns richten, die klar auf die Wasserstoffkarte setzt. Das geplante IPO der Tochter Uhde Chlorine Engineers sollte den Wert der Beteiligung, die mehrheitlich bei ThyssenKrupp verbleiben soll, deutlich heben: So äusserte bereits im letzten Jahr die CEO Martina Merz die Konzentration auf Wasserstoff als Zukunftstechnologie. Mit der Mehrheitsbeteiligung (66 %) Uhde Chlorine Emngineers besitzt ThyssenKrupp einen bereits seit langem erfolgreichen Anlagenbauer für Elektrolysetechnik. Und die Expertise soll für den im exponentiellen Wachstum begriffenen Markt für grünen Wasserstoff ein Geschäft der Zukunft für den Ruhr-Konzern werden.
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ThyssenKrupp: Wasserstoff Nachfrage kann durch Kapazitäten gedeckt werden
Und mit einer Kapazität von jährlich 1 GW-Elektrolyseanlagen, die auf 5 GW ausgebaut werden soll, ist man bereits einer der grössten Anbieter. So äusserte sich bereits am 18.01.2021 Christoph Noeres, Leiter des Bereichs Green Hydrogen bei thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers„Mit dem Ausbau unserer jährlichen Lieferkette auf ein Gigawatt, unseren großen Standardmodulen und der globalen Aufstellung unseres Unternehmens als EPC-Anbieter haben wir bereits jetzt eine ideale Ausgangsposition auf einem dynamischer werdenden Markt “.
Treffend fasste CEO Martina Merz Ende November 2021 zusammen: „Nach gut zwei Jahren intensiver Transformation können wir heute sagen: Die Trendwende ist erkennbar, es geht in die richtige Richtung bei thyssenkrupp. Trotzdem bleiben noch große Herausforderungen.“.
Seit die mittlerweile bestätigten Gerüchte über einen potentiellen Börsengang der Elektrolysetochter – unbestätigt das angenommene Volumen von 5,5, Mrd EUR – aufkamen, erwachte die ThyssenKrupp Aktie wieder zum Leben. In der Pressemitteilung zu den Bilanzzahlen 2020/2021 am 23.11.2021 wurde man eindeutig:
„Bei Uhde Chlorine Engineers (UCE) sieht thyssenkrupp großes Potenzial im Bereich der Wasserelektrolyse und will von der starken Nachfrage nach grünem Wasserstoff profitieren. Das Unternehmen prüft deshalb intensiv, wie das Wasserstoffgeschäft bestmöglich weiterentwickelt werden kann. Aktuell plant thyssenkrupp einen Börsengang als Vorzugslösung. In jedem Falle würde thyssenkrupp eine Mehrheit am Geschäft behalten.„
Somit ist die Richtung klar: Werthebung der Beteiligung durch Listing, notwendige Gelder für weitere Expansion, um den los-fahrenden Zug nicht zu verpassen, über den Kapitalmarkt. Stimmig. Schönheitsfehler ist vielleicht, dass ThyssenKrupp „nur“ 66 % an Uhde Chlorine Engineers hält. Und die Frage ist, ob der bis zur „Versilberung“ der Aufzugsparte unter chronischer Liquiditätsnot leidende Konzern bei einer Verschlechterung der Stahlkonjunktur wieder schwach wird und Zukunft – dann die Elektrolysesparte – verkauft, um neue Löcher in anderen Bereichen zu stopfen.
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Und aktuell (14.12.2021 / 12:32 Uhr) notieren die Aktien der ThyssenKrupp AG im Frankfurter-Handel mit Plus 1,13 % (0,30 EUR) bei 9,48 EUR.