TecDAX | Zukäufe beflügeln Wachstum und Verschuldung bei Sartorius

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Die Sartorius AG (ISIN: DE0007165631) konnte seine Kennzahlen im ersten Halbjahr 2017 durch Akquisitionen deutlich steigern. Das Unternehmen konnte die beiden Zukäufe Umetrics und Essen Bioscience eigenen Angaben zufolge schnell in den Konzern integrieren.

Von Anfang Januar bis Ende Juni verbuchte der Labor- und Pharmaindustriezulieferer somit einen Umsatzanstieg von 12,6 % (Wechselkursbereinigt um 11,5 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 704 Mio. EUR.

Wachstumsstärkste Sparte war hier, auch dank der Akquisition von Essen Bioscience, das Laborgeschäft mit 24,1 % auf 193 Mio. EUR. Die Bioprozesssparte hatte dagegen mit einem schwachen Geschäft in Nordamerika und Problemen bei den Lieferkapazitäten zu kämpfen. Der Umsatz erreichte trotzdem noch ein Wachstum von 8,8 % auf 511 Mio. EUR.

Sartorius konnte somit erneut schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Der Labormarkt wuchs laut Fropst & Sullivan 2016 um rund 2,4 %. Beim Pharmamarkt errechnete das Marktforschungsinstitut IMS Health für die vergangenen fünf Jahre ein Durchschnittswachstum von rund 6 %.  

Der Auftragseingang legte in den ersten sechs Monaten um 9,5 % auf 741,9 Mio. EUR zu.

Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte um 13,8 % auf 174,5 Mio. EUR gesteigert werden. Die EBITDA-Marge erreichte 24,8 %. Der Gewinn erreichte mit einem Plus von 13,6 % einen Wert von  70,9 Mio. EUR.

Sartorius bestätigte die Jahresprognose für das Gesamtjahr. Auf Basis konstanter Wechselkurse soll der Umsatz um 12 % bis 16 % ansteigen. 2017 sind unverändert Investitionen in Höhe von 12 % bis 15 % des Umsatzes geplant. Der dynamische Verschuldungsgrad soll wegen der jüngsten Akquisitionen zum Ende des Jahres bei etwa 2,4 liegen.

Das Eigenkapital des Unternehmens erhöhte sich im ersten Halbjahr von 736,8 Mio. EUR auf 747,2 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote ging dabei von 42 % zu Ende 2016 auf 32,6 % zurück. Bei der Bruttoverschuldung gab es einen starken Anstieg von 547,9 Mio. EUR (Netto 485,9 Mio. EUR) auf 992,3 Mio. EUR (Netto 919,8 Mio. EUR).

 

Einschätzung zur Aktie

Der Anstieg der Verschuldung dürfte dabei auch mit ein Grund gewesen sein, warum viele Anleger trotz des erneut starken Wachstums die Aktie am Freitag abstießen und Gewinne mitnahmen. Der Kurs gab zeitweise um über 5% nach.   

Bereits im ersten Halbjahr 2016 legte Sartorius nur dank der Akquisition von drei Start-Ups zu. Im Vorjahreszeitraum wurde ein Umsatzzuwachs von 16,8%, wechselkursbereinigt um 18,7%, auf 625,4 Mio. EUR erreicht. Das EBITDA stieg um 25% auf 153,4 Mio. EUR an und das Nettoergebnis um 30,4 % auf 47,8 Mio. EUR.

Im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum hob man nun auch nicht die Prognose an. Zwar sind weitere Akquisitionen nicht ausgeschlossen, doch die Frage, wie stark Sartorius auch ohne Zukäufe wachsen kann und ob es dann für Schuldentilgung und weitere Investitionen ausreicht, bleibt offen. Schon ein „Halten der Aktien“ als Analysten-Empfehlung dürfte wegen der zuletzt stark gestiegenen Verschuldung und des aktuellen Kursniveaus (KGV von 33,57) grenzwertig sein. Eine Gewinnmitnahme ist da wohl eher angebracht.

 

 


Chart: Sartorius AG | Powered by GOYAX.de
 
Den Bericht von Sartorius finden Sie hier: Halbjahresbericht Januar bis Juni 2017
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