Die Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) soll nicht zur Ruhe kommen, jetzt meldet sich die SZ zu Wort.
Neuer Skandal? Nein die SZ-Redakteure haben sich die 2017er Vorwürfe der FT genauer angesehen, einen „Kandidaten“ herausgepickt und diesen – zugegebenermaßen – „windigen“ Geschäftspartner durchleuchtet. Konkret: Es SOLL die „Banc de Binary“ auch nach ihrer erzwungenen Einstellung der Geschäftstätigkeit (Es ging um Binäroptionen, die mittlerweile verboten worden sind) noch bei Wirecard in internen Papieren als Umsatzbringer aufgeführt sein. Zuerst einmal irritierend, wie so viele dieser Nachrichten. Aber nicht neu, es geht um die bereits angezweifelten Bilanzen, es geht um die bereits genannten „Problemkunden“, es wird wahrscheinlich die gleichen Antworten von Wirecard dazu geben und es ist wieder einmal Warten angesagt: Letztendlich kann auch hier nur der KPMG-Bericht Klarheit bringen; da Binary bereits von der FT aufgeworfen wurde, sollte dieser Kunde auch im Rahmen der Sonderprüfung geprüft werden. Insofern hat der SZ-Artikel keine neuen Wirkungen oder wesentliche neue Erkenntnisse. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Unsicherheit ist Gift für eine Aktie, auch wenn …
… Goldman Sachs auch in Anbetracht der laufenden Untersuchung und des ausstehenden KPMG-Berichts weiterhin die Wirecard Aktie als aussischtsreich mit einem Kursziel von 175,00 EUR aufführt. Offensichtlich bewertet die amerikansiche Investmentbank die Folgerungen aus der von CEO Markus Braun vorgestellten Vision 2025, als wichtiger, als die wieder einmal aufgeworfenen Fragen über die 2017er Bilanzen und nicht erteilte Testate für eine Tochtergesellschaft in Singapur, die sowieso schon im Rahmen der KPMG-Prüfung durchleuchtet wird.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Die Amerikaner betrachten den Europäischen Markt als bereits relativ gut gelaufen und halten längst nicht jeden Wert für einen Kauf – ist diese Einschätzung etwas wert? Zumindest soll auch eine nicht unerhebliche Beteiligung von Goldman an Wirecard (unterhalb 3% der Aktien, über zusätzliche Derivate insgesamt rund 10%) im Raum stehen. Normalerweise verstehen „Die“ ihr Geschäft.
Die drei Gründe für Wirecards Wachstumsvision haben (noch) Bestand
- Die verstärkte Konzentration auf Großunternehmen – Der Anteil der Kunden mit mehr als 1 Mrd. Transaktionsvolumen soll 2018 auf 2025 von 33 auf 284 Mrd. steigen und so den größten Umsatz der einzelnen Cluster erreichen, vorher lag er auf Platz 3. Kunden hinter dne Kunden 100 Mio-1Mrd. und auch noch hinter den Kunden von 10 Mio-100 Mio.
- Die stetige Weiterentwicklung des Payment-Ökosystems und die Erweiterung um digitale Finanzdienstleistungen sowie datengetriebene Mehrwertdienste – es soll der Umsatzanteil der datengetriebenen Mehrwertdienste (2018-2025) von 26% auf 45% gesteigert werden – dass hört sich interessant und ehrgeizig an. Die Weiterentwicklung des Paymentökosystems mit Finanzierungslösungen (2018-2025) soll von 3% auf 22% steigen, hier zeigt Paypal, dass dieses möglich ist.
- Wichtig ist die globale Präsenz, die auch in den kommenden Jahren stark ausgebaut werden soll, erinnert sei nur an die „eingekauften“ Chinalizenzen.
Zu Punkt 2 passt der „Bankenkiller“
Am 28.11.2019 meldete Wirecard das „Übliche“: Neuer Kunde – hier SwatchPAY! – für Zahlungsabwicklung gewonnen: Mithilfe der mobilen Bezahllösung boon können Nutzer die jetzt vorgestellte Reihe aus sechs Uhren von Swatch für das einfache, kontaktlose Bezahlen nutzen. Ein weiterer – bestimmt nicht der bedeutendste, aber doch wichtiger – Schritt zu einem umfassenden Paymentserviceangebot. Alles was die boon planet-Anwendung als vollständigen Girokontoersatz in ihrer Reichweite erhöht oder neue Nutzer erschließt, kann nur hilfreich sein, um den Banken Geschäft abzujagen. Und mit der Smart-Swatch zu bezahlen ist schon – so würde man wohl sagen – „hipp“. Genau das, was man braucht, um auch ein eigentlich langweiliges Pflichtprodukt wie ein Girokonto zu platzieren mit den vielfältigen neuen Ertragsmöglichkeiten, die Wirecard vor Augen hat. – PAYMENTSERVICES, erledigt
Für das boon Planet Girokonto bekommen Kontoinhaber ab Anfang 2020 Zinsen von rund 0,75% – eine Zinsrate, die es von vergleichbaren Lösungen nicht gibt. Das Angebot wird im Jahresverlauf um weitere Anlage-Angebote erweitert. Für ihre alltäglichen Finanzen müssen Nutzer damit die App nicht mehr verlassen. Claudia Kaub, Head of Consumer Solutions bei Wirecard: „Mit den zusätzlichen Funktionen verfolgen wir weiterhin unser Ziel, mit boon den kompletten finanziellen Alltag von Konsumenten einfacher zu gestalten. Dazu gehören auch attraktive Anlage-Angebote“ Also nicht nur Zinsen, sondern noch Anlageprodukte, natürlich abgesichert durch die Einlagensicherung bis zum Gegenwert von 100.000 EUR, hier müssen die Banken aufpassen, nicht lukratives Geschäft zu verlieren. Wozu Bankfilialen – fragen ja sogar die Commerzbank und Deutsche Bank und dünnen ihr Netz immer weiter aus. – ZUSATZSERVICES gestärkt.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
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Plus erwartet gutes Q4
Auch wenn Wirecard in Zukunft die reinen Paymentservices in ihrem Gesamtumsatzanteil relativ zurückfahren will, sind diese die Basis für Wirecards Erfolg und für Wirecard die Basis, um die Mehrwertdienste weiterentwickeln zu können und direkt einer großen Zahl von Nutzern zur Verfügung zu stellen -Marktdurchdringung entscheidet über den Erfolg. Mehr Geschäft in einem kürzeren Zeitraum, Wirecards Kassen klingeln da mit.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
In Erwartung eines lukrativen Zeit twitterte der CEO Markus Braun von Wirecard bereits: „Chinese #SingleDay already hit records. We are expecting #BlackFriday to get even bigger.“ und wenig später: „#BlackFriday hits new online records and #CyberMonday is expected to outperform even that. We in Wirecard expect a very strong Christmas season.„
Die CPO Susanne Steidl von Wirecard twittert ebenfalls in Anbetracht steigender Onlineumsätze und neuer Trends, die Wirecard zu Gute kommen: „The shopping trends we see during #SinglesDay in China often influence global #retail strategies. This year #livestreaming generated record sales, and I’m looking forward to seeing how it will evolve.“
CEO der DEFAMA gibt dem nwm ein Exklusivinterview – ein interesssanter Immobilienwert.
Derzeit profitiert man also vom Onlinetrend in Europa und USA – China ist erst „angekratzt“. Und CEO Markus Braun sagte bei Vorlage der Neun-Monats-Zahlen bereits ein sehr gutes viertes Quartal voraus: “We are delighted to be able to forecast strong growth in the fourth quarter and the coming fiscal year for our shareholders. Alongside strong organic growth, we are opening up one of the largest growth markets with our entry into the Chinese market and expanding our competitive advantage even further.”
Passend die Rekordmeldung von Zalando im Zusammenhang mit der Cyberweek: „Zalando hat mit seinem Angebot zur Cyber Week 2019 eine Rekordzahl von rund 840.000 neuen Kunden gewonnen. Einschließlich des Black Fridays und Cyber Mondays führte das diesjährige Shopping-Event bei Zalando zu einem Anstieg des GMVs (Bruttowarenvolumen) um 32% verglichen zum Vorjahr. Das Partnerprogramm lag im Durchschnitt bei einem GMV-Anteil von 20%. Diese Ergebnisse unterstreichen das hohe Wachstumspotenzial für Zalandos Plattformgeschäft.“ (Newsroom Zalando 03.12.2019)
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Aktuell (05.12.2019 / 15:30 Uhr) notierten die Aktien der Wirecard AG im XETA-Handel im Minus -0,93% (-1,10 EUR) bei 116,90 EUR.