… der Anfang für Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) wäre, die Bilanzmanipulationsdiskussionen hinten an zu stellen, zumindest bis KPMG liefert,
dann könnte man sich weiter auf die operatiive Entwicklung, die „harten“ Zahlen und die Umsetzung der Vision 2025 konzentrieren. Und damit sind nicht nur Wirecards Management und Mitarbeiter gemeint, sondern auch die Analysten, Finanzmedien und Anleger. Diese Woche lieferte dafür Wirecard so einiges, quasi für jeden etwas: Beginnnend mit dem zuletzt diskutierten Aufbau personell stärkerer Compliancestrukturen, die man nun auch von der Rechtsabteilung trennen wolle. Gut so, aber eigentlich sollte es selbstverständlich sein, das Compliance von allen anderen Abteilungen getrennt ist und nur dem Compliance-Gedanken („der Übereinstimmung mit den Regeln“) verpflichtet ist. Stolz twittert der CEO Braun vor einigen Stunden, das Wirecard allein bis Ende Q3 über 500 neue Stellen geschaffen habe:„Only this year in the first nine months, Wirecard has taken 500 new people on board“ Einen überproportionalen Anteil hat dabei der Compliance-Ausbau: von 150 Mitarbeitern Ende 2018 sollen es bis Ende Jahr 230 werden laut Finanzvorstand Alexander von Knoop. Eine gute Entscheidung, um zukünftig schneller, überzeugender und effektiver potentiellen Mauscheleivorwürfen zu begegnen, die – wir berichteten – Wirecard quasi seit Bestehen begleiten. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Allein das macht die Woche nicht gut für Wirecard…
…hinzu kommt eine erkennbare Entspannung am Aktienmarkt, der Kurs derAktie scheint zur „Ruhe“ zu kommen, gemeint ist, das nicht mehr jeder Anstieg direkt zu einer Gegenreaktion geführt hat. Auf dem Boden nach dem FT-Schock-II bildet sich langsam wieder so etwas wie eine Kursentwicklung ohne kurzfristige Angst vor weiteren schockierenden Behauptungen heraus.
Qiagen wird richtig spannend – Übernahmekampf möglich
Startend bei einem Kursniveau von 118,25 EUR am Montag reagierte die Aktie auf die positiven operativen Nachrichten durch normale Kursreaktionen – es ging nach oben, nicht wild ausschlagend, sondern – auch der im Hintergrund schlummernden FT-Bombe oder Platzpatrone geschuldet – „moderat“ bis auf 122,00 EUR, zwischendurch etwas höher auf 122,50 EUR notierend – ein Stück Normalität halt.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Aber zusätzlich die operativen Nachrichten…
… machen es rund. Montag berichtet man: „Wirecard sieht „Commerce on the Move“ als neuen Megatrend und erwartet ein durchschnittliches jährliches Transaktionsvolumen von über 10 Milliarden EUR über seine Plattform, wenn alle HERE Mobility Services implementiert sind.“ Und Wirecard hat sich mit HERE einen innovativen und bereits starken Partner ausgesucht mit bereits jetzt über zwei Millionen angeschlossenen Fahrzeugen in Europa, Lateinamerika und den USA die steigende Nachfrage der Konsumenten im Bereich Smart Mobility bedienend. Man fängt erst an deisen Markt zu ahnen und die damit verbundenen weitreichenden Möglichkeiten, über boon verknüpft?
UNSEREN WOCHENRÜCKBLICK SCHON GELESEN?
Donnerstag gab es folgendes: Potentiell 17 Mrd. mehr Zahlungsabwicklungsvolumen mit chinesischen Reisenden über YEEPAY. Yeepay erzielte 2018 ein Transaktionsvolumen von rund 34 Milliarden Euro im Bereich Fluggesellschaften und Reisen im Inland und jetzt erwartet Yeepay für den durch Wirecard ermöglichten Auslandsumsatz zusätzliche 17 Mrd. EUR auf Wirecards Plattform. – Scheint durchaus realistisch.
Dazu die starken Q3 Zahlen aus der letzten Woche, eine Basis auf der die aktuellen Nachrichten aufbauen können – es geht voran, wenn nur nicht …
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Und immer noch das Menetekel an der Wand: KPMG-Bericht, erwartet für das erste Quartal 2020, verpuffen alle guten Nachrichten bis dahin, wie zum Beispiel auch bei der von Shortaktivitäten gebeutelten Evotec-Aktie?
Zum Handelsschluss Freitag notierten die Aktien der Wirecard AG im Xetra-Handel bei 122,00 EUR.