Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) zeigt sich gänzlich unbeeindruckt von den Unkenrufen bezüglich „plötzlicher AR.Wechsel“ und auch die heute geforderte Sonderprüfung scheint keinen grossen Negativimpact zu haben..
Rechtsanwälte sind eine Gruppe, die ein Interesse an Skandalen haben – Skandal ergibt Schaden durch fallende Börsenkurse – dafür muss man prozessieren – Anwaltshonorar…
Der „Anlegerschutzanwalt“ Schirp informierte heute über Reuters: Forderung von Kleinaktionären – von denen er nach eigener Aussage 2,5% vertrete – nach einer Sonderprüfung um endlich die Vorgänge bei den Partnerunternehmen von Wirecard in Dubai, Singapur und anderen Standorten zu überprüfen. SONDERPRÜFUNG beauftragt – hört sich sehr wichtig an – die von einer außerordentlichen Hauptversammlung – Mindestquorum von 5% der Aktionäre notwendig – mit klarem Prüfauftrag erteilt wird. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Mehrwert?
Kommt darauf an: Wie ist der Prüfauftrag an KPMG definiert – der Prüfbericht soll nach Zusage von Wirecard „ungekürzt“ veröffentlicht werden. Dass heisst nach der KPMG-Berichtsvorlage kann man eigentlich erst entscheiden, ob und in welchem Umfang weitere Fragen ungeklärt sind, Der KPMG-Auftrag wurde natürlich vom Aufsichtsrat – einem Organ der Wirecard – der bei Verfehlungen natürlich einer Haftungsproblematik gegenübersteht, beauftragt. Es könnte also Interessenskonflikte geben. Aber erst nach Kenntnis des Berichts und des genauen Auftrags kann man wirklich zum „Kreuzzug“ oder reflexartig „fehledne Untersuchungspunkte“ oder „unklares Ergebnis“ bemängeln. Vorher ist eigentlich nur „Marketing“ für „Kunden“ durch Rechtsanwälte – zumindest könnte man solches unterstellen. Natürlich nur böswillig…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Die Anwaltskonkurrenz schläft ja nicht
Am 16. Dezember meldete sich bereits einer von Tilp zu Wort – auch pressewirksam – provokativ, muss ja sein, sonst klaptt es nicht mit der „Werbung“: Die Anwälte, die an solchen „Skandalen“ viel Geld verdienen können. Nicht die Vertreter von Wirecard, die auch, aber mit anderer Interessenslage, sondern die Kläger – Sammelkläger in den USA, die fliessbandtechnisch „Schockiertheit“ produzieren, und auch andere. Am 16.12. teillte ein „Anlegerschutzanwalt“ werbewirksam mit „Parallelen zwischen Steinhoff und Wirecard“ zu erkennen. Maximale Aufmerksamkeit garantiert. Und was war die Parallele? Beeindruckend – hinter der Schlagzeile – die sehr „überzeugende“ und „durchdachte“ Feststellung: „Die Parallele ist, dass hier massive Vorwürfe im Raum stehen – und Wirecard dies ebenso massiv dementiert.“ RA einer bekannten Deutschen Anlegerschutzkanzlei, die natürlich auch eine entsprechende Homepage „www.wirecard-schaden.de“ eingerichtet hat, um Klienten zu „finden“. Eine Kanzlei deren Namen wir nicht nochmals nennen wollen, um nicht in deren Werbekampagne involviert zu werden.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Fazit
Sonderbericht könnte Sinn machen, aber derzeit einfach verfrüht darübe rzu reden, zumindest wenn es NUR UM DIE SACHE GINGE. Nur wenn der KPMG-Bericht offensichtliche „Lücken“ aufweisen sollte, was wir eigentlich nicht erwarten – wäre dumm von den Wriecard-Verantwortlichen, die ja auch „Ruhe“ wollen vor den FT-Angriffen – könnte auch im Interesse Wirecards eine Sonderprüfung Sinn machen. Dann käme diese Forderung aber bestimmt nicht nur von den gernzitierten „Klienaktionären“, sondern garantiert auch von den großen Aktionären! Also für uns eine Marketingaktion ohne große Aussagekraft heute von einer Sonderprüfung zu reden. Wie gesagt zum derzeitigen Zeitpunkt. Später? Vielleicht. Eine Sonderprüfung istd as schärfste Schwert im Arsenal der Aktionäre, um zweifelhafte Vorgänge in „ihrem“ Unternehmen zu überprüfen. Dieses ultimative Aufklärungsinstrument kostet das Unternehmen – also die Aktionäre – viel Geld und energie, Managementkapazität, sollte also mehr Nutzen als Schaden leifern. Ein Skabdal wie beispielsweise bei STARAMBA jetzt NEXR, den wir in einem Exklusivinterview am Wochenende von innen beleuchtet haben schreit nach Aktionen wie Sonderprüfungen oder eben Anfechtungsklagen – aber unserer Meinung nach muss erst der KPMG-Bericht abgewartet und nach genauer Analyse den Weg vorgeben, bis dahin helfen solche Medienauftritte eigentlich nur dem Auftretenden – Kundenakquise halt…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Gold Sparplan)}
Und die anderen Aufreger vom Freitag?
Dass der Aufsichtsratschef wechselt bei Wirecard sollte eigentlich keinen Einfluss auf die Aktien Entwicklung haben – scheint ein „normaler“ altersbedingter Wechsel zu sein.Aber bei Wirecard ist ja nichts normal – alles wird hinterfragt und gedeutet – erhöhte Aufmerksamkeit bringt halt auch vorschnelle „Ver-„Urteilungen. Also der Aufsichtsratsvorsitzende legt den Vorsitz nieder, bleibt aber als Aufsichtsrat erhalten. Normal. Aber wie gesagt es ist Wirecard. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Normalerweise sollte man sagen, es ist ein großer Vertrauensbeweis und ein Hinweis, dass die KPMG-Prüfung in die richtige Richtung läuft, wenn der im AR zuständige für den Prüfungsausschuss und für die KPMG-Prüfung auch „freiwillig“ das Amt des AR-Vorsitzenden übernimmt. Der weiss doch eigentlich am besten, wie KPMG derzeit die Prüfungsstellung sieht und bewertet. Und ein Aufsichtsratschef, der „nicht mehr der jüngste ist“ und es vermeiden will, in den Trubel um die KPMG-Prüfbericht Diskussionen und Befragungen zu geraten – erinnert: Auftraggeber ist der AR und damit auch Ansprechpartner für Interessierte – sollte eigentlich Verständnis finden. Und nicht unbedingt zu Gerüchten über den Wechsel im Vorsitz genutzt werden. Aber Wirecard ist halt ein dankbares Thema…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Der Ablauf
10.01.2020: „Herr Wulf Matthias (75), hat sich entschieden, den Vorsitz des Gremiums mit sofortiger Wirkung abzugeben, und damit einen Generationenwechsel einzuleiten. Wulf Matthias leitet das Kontrollgremium seit 2008. Er wird bis zum Ende seiner Amtszeit im Sommer 2021 dem Aufsichtsrat der Wirecard AG als gewöhnliches Mitglied angehören und den entsprechenden Übergang unterstützen. Thomas Eichelmann (54) gehört dem Aufsichtsrat der Wirecard AG seit Mitte 2019 an und leitet den Prüfungsausschuss. Er wurde heute durch das Gremium einstimmig zu dessen neuen Vorsitzenden gewählt und wird diese Aufgabe zusätzlich zu seiner Arbeit im Prüfungsausschuss übernehmen.“
Normaler Voorgang in unseren Augen – Timing vor der Präsentation des KPMG-Berichts könnte sogar eher positiv gesehen werden, aber in einer aufgeheizten Stimmung, kann natürlich alles so oder so gesehen werden, Hauptsache thematisiert…
Platz für die Worte des scheidenden „Chefs“ des AR sollte sein. Wulf Matthias sagte: „Es war mir eine besondere Ehre, dieses außergewöhnliche Unternehmen und seine Führungsmannschaft in den vergangenen 11 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender begleiten zu dürfen. In dieser Zeit hat die Wirecard AG eine in der jüngerer Wirtschaftsgeschichte Deutschlands beispiellose Wachstums- und Erfolgsstory hingelegt. Wirecard ist heute ein international tätiges Blue-Chip-Unternehmen und damit in eine neue Phase seiner Unternehmensentwicklung eingetreten. Gerne übergebe ich den Aufsichtsratsvorsitz nun an Herrn Eichelmann.“
Thomas Eichelmann sagte: „Ich freue mich über die Wahl zum Vorsitzenden und über das in mich gesetzte Vertrauen. Mit meiner gesamten Erfahrung werde ich die Wirecard AG gerne in ihrer nächsten Wachstumsphase und in der weiteren Unternehmensentwicklung begleiten.“
Markus Braun, CEO Wirecard AG: “Ich möchte Wulf Matthias an dieser Stelle meinen tief empfundenen, persönlichen Dank für seine außerordentlichen Verdienste um unser Unternehmen aussprechen. Zugleich freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Thomas Eichelmann.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Kurstechnisch uninteressant wie – unserer Meinung – Der Spiegel
Der schlägt aktuell in dasselbe Horn wie bereits die FT mit Spionage- und Detektivstories angeblich von Wirecard veranlasst, um misslebige Journalisten auszuspähen und so sollte man dneken, der kontakte mit Shortsellern zu überführen – schmuddelige Geschichte, die auf jeden Fall wenig schön ist, aber ob dass ein K.O. für Wirecard ist – bestimmt nicht, insbesondere könnten diverse Parteien – wenn es denn wirklich Beobachtungen gegeben hat – daran ein Interesse haben – nicht unbedingt Wirecard. Oder eine untergeordneter Mitarbeiter im Übereifer, ein Aktionär, der um seine Anlage fürchtete, ein Shorter, der Journalisten für“sich“ gewinnen wollte oder ein übereifriger Dienstleister, der seinen Auftrag erweitert und zurückgepfiffen wird nach Kenntnisnahme – wie Wirecard durchblicken liess oder oder – wahrscheinlich genauso wenig Kursrelevanz wie seinerzeit die Libysche Spionagestory der FT. Halt pressewirksam.
Perspektiven stimmen jedenfalls
131 Millionen Mobilfunkkunden der zukünftigen Sprint-T-Mobile USA sind das Ziel. In dieser Woche öffnete Softbank Wirecard die Tür zu dieser riesigen Klientel – erster Schritt ist eine Kooperation im Bereich des IoT und Paymentstrukturen. Ein Geschäft mit Zukunft, aber natürlich noch lange nicht das, was bei einem Partner wie einem Mobilfunkanbieter möglich ist. Wir sind gespannt, was noch alles kommt. Und die Phantasie geht weiter: Softbank hat mit dem Sprintdeal gezeigt, dasss man versucht alle Beteiligungen untereinander geschäftlich zu verbinden – genau der Grund, warum Wirecard seinerzeit die Beteiligung Softbanks über eine Wandelanleihe unterstützt und forciert hat. Was uns noch fehlt – und von der wirtschaftlichen Bedeutung wahrscheinlich derzeit am weitreichendsten wäre eine weitergehende Zusammenarbeit zwischen Wirecard und AliPay, derzeit liegt hier Adyen noch weit vorne und erzielt die grössten Revenues. Wenn Softbank die eingeschlagene Strategie fortsetzt, sollte die über die Alibaba-Beteiligung mögliche Einflussnahme auf AliPay wahrscheinlich im Hintergrund schon laufen – ob erfolgreich wird man sehen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
WOCHENRÜCKBLICK SCHON GELESEN?
Interview exklusiv mit dem CEO von der aufstrebenden Holidaycheck Group AG
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Ob die Aktie ohne einen positiven KPMG-Bericht den Schwung besitzt „im Vorbeilaufen“ die erstarkten Widerstände zu nehmen, um es möglicherweise zu einem „Short Squeeze“ kommen zu lassen? Wahrscheinlich eher nicht, dafür fehlt ein Ereignis, vielleicht reichen schon wesentlich bessere als erwartete Q4-Ergebnisse? Hier wäre Luft – die allenthalben gemeldeten Online-Rekordumsätze könnten hier durchaus zum Umsatz- und Gewinnturbo für Wirecard geworden sein – die nächsten Tage könnten auch aus diesem Grund interesssant werden. Das würde auch zur Charmeoffensive des CEO Markus Braun, der seine Kommunikation über Twitter in den letzten Wochen intensiviert und – so ist der Eindruck – zielgerichteter einsetzt, passen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}
15:56 Uhr, 13.01.2020, Xetra-Handel – die Wirecard Aktie notiert bei 112,55 EUR. Momentan Tagesgewinner im DAX – nicht so schlecht bei der Anwaltsschelte…
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