Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) zeigt sich gänzlich unbeeindruckt von den Unkenrufen bezüglich „plötzlicher AR.Wechsel“ und neuer Detektivgeschichte 2.0 vom Spiegel.
Dass der Aufsichtsratschef wechselt bei Wirecard sollte eigentlich keinen Einfluss auf die Aktien Entwicklung haben – scheint ein „normaler“ altersbedingter Wechsel zu sein.Aber bei Wirecard ist ja nichts normal – alles wird hinterfragt und gedeutet – erhöhte Aufmerksamkeit bringt halt auch vorschnelle „Ver-„Urteilungen. Also der Aufsichtsratsvorsitzende legt den Vorsitz nieder, bleibt aber als Aufsichtsrat erhalten. Normal. Aber wie gesagt es ist Wirecard. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Normalerweise sollte man sagen, es ist ein großer Vertrauensbeweis und ein Hinweis, dass die KPMG-Prüfung in die richtige Richtung läuft, wenn der im AR zuständige für den Prüfungsausschuss und für die KPMG-Prüfung auch „freiwillig“ das Amt des AR-Vorsitzenden übernimmt. Der weiss doch eigentlich am besten, wie KPMG derzeit die Prüfungsstellung sieht und bewertet. Und ein Aufsichtsratschef, der „nicht mehr der jüngste ist“ und es vermeiden will, in den Trubel um die KPMG-Prüfbericht Diskussionen und Befragungen zu geraten – erinnert: Auftraggeber ist der AR und damit auch Ansprechpartner für Interessierte – sollte eigentlich Verständnis finden. Und nicht unbedingt zu Gerüchten über den Wechsel im Vorsitz genutzt werden. Aber Wirecard ist halt ein dankbares Thema…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Der Ablauf
10.01.2020: „Herr Wulf Matthias (75), hat sich entschieden, den Vorsitz des Gremiums mit sofortiger Wirkung abzugeben, und damit einen Generationenwechsel einzuleiten. Wulf Matthias leitet das Kontrollgremium seit 2008. Er wird bis zum Ende seiner Amtszeit im Sommer 2021 dem Aufsichtsrat der Wirecard AG als gewöhnliches Mitglied angehören und den entsprechenden Übergang unterstützen. Thomas Eichelmann (54) gehört dem Aufsichtsrat der Wirecard AG seit Mitte 2019 an und leitet den Prüfungsausschuss. Er wurde heute durch das Gremium einstimmig zu dessen neuen Vorsitzenden gewählt und wird diese Aufgabe zusätzlich zu seiner Arbeit im Prüfungsausschuss übernehmen.“
Normaler Voorgang in unseren Augen – Timing vor der Präsentation des KPMG-Berichts könnte sogar eher positiv gesehen werden, aber in einer aufgeheizten Stimmung, kann natürlich alles so oder so gesehen werden, Hauptsache thematisiert…
Platz für die Worte des scheidenden „Chefs“ des AR sollte sein. Wulf Matthias sagte: „Es war mir eine besondere Ehre, dieses außergewöhnliche Unternehmen und seine Führungsmannschaft in den vergangenen 11 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender begleiten zu dürfen. In dieser Zeit hat die Wirecard AG eine in der jüngerer Wirtschaftsgeschichte Deutschlands beispiellose Wachstums- und Erfolgsstory hingelegt. Wirecard ist heute ein international tätiges Blue-Chip-Unternehmen und damit in eine neue Phase seiner Unternehmensentwicklung eingetreten. Gerne übergebe ich den Aufsichtsratsvorsitz nun an Herrn Eichelmann.“
Thomas Eichelmann sagte: „Ich freue mich über die Wahl zum Vorsitzenden und über das in mich gesetzte Vertrauen. Mit meiner gesamten Erfahrung werde ich die Wirecard AG gerne in ihrer nächsten Wachstumsphase und in der weiteren Unternehmensentwicklung begleiten.“
Markus Braun, CEO Wirecard AG: “Ich möchte Wulf Matthias an dieser Stelle meinen tief empfundenen, persönlichen Dank für seine außerordentlichen Verdienste um unser Unternehmen aussprechen. Zugleich freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Thomas Eichelmann.“
Kurstechnisch uninteressant wie – unserer Meinung – Der Spiegel
Der schlägt aktuell in dasselbe Horn wie bereits die FT mit Spionage- und Detektivstories angeblich von wirecard veranlasst, um misslebige Journalisten auszuspähen und so sollte man dneken, der kontakte mit Shortsellern zu überführen – schmuddelige Geschichte, die auf jeden Fall wenig schön ist, aber ob dass ein K.O. für Wirecard ist – bestimmt nicht, insbesondere könnten diverse Parteien – wenn es denn wirklich Beobachtungen gegeben hat – daran ein Interesse haben – nicht unbedingt Wirecard. Oder eine untergeordneter Mitarbeiter im Übereifer, ein Aktionär, der um seine Anlage fürchtete, ein shorter, der Journalisten für“sich“ gewinnen wollte oder oder oder – wahrscheinlich genauso wenig Kursrelevanz wie seinerzeit die Lybische Spionagestory der FT. Halt pressewirksam.
Perspektiven stimmen jedenfalls
131 Millionen Mobilfunkkunden der zukünftigen Sprint-T-Mobile USA sind das Ziel. In dieser Woche öffnete Softbank Wirecard die Tür zu dieser riesigen Klientel – erster Schritt ist eine Kooperation im Bereich des IoT und Paymentstrukturen. Ein Geschäft mit Zukunft, aber natürlich noch lange nicht das, was bei einem Partner wie einem Mobilfunkanbieter möglich ist. Wir sind gespannt, was noch alles kommt. Und die Phantasie geht weiter: Softbank hat mit dem Sprintdeal gezeigt, dasss man versucht alle Beteiligungen untereinander geschäftlich zu verbinden – genau der Grund, warum Wirecard seinerzeit die Beteiligung Softbanks über eine Wandelanleihe unterstützt und forciert hat. Was uns noch fehlt – und von der wirtschaftlichen Bedeutung wahrscheinlich derzeit am weitreichendsten wäre eine weitergehende Zusammenarbeit zwischen Wirecard und AliPay, derzeit liegt hier Adyen noch weit vorne und erzielt die grössten Revenues. Wenn Softbank die eingeschlagene Strategie fortsetzt, sollte die über die Alibaba-Beteiligung mögliche Einflussnahme auf AliPay wahrscheinlich im Hintergrund schon laufen – ob erfolgreich wird man sehen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Analystenupdates
Ansonsten gab es diese Woche einige Analystenstimmen zu Wirecard, unisono positiv für die operative Entwicklung mit hohen Kurszielen, die aber teilweise durch die Abschläge wegen der noch ungeklärten FT-Vorwürfe und der daraus resultierenden charttechnischen Angeschlagenheit stark reduziert werden. So wurde teilweise aus einem BUY ein Hold. Gebetsmühlenhaft: Nach dem KPMG-Bericht wird die Bewertung der Wirecard-Aktie unter einer ganz anderen Perspektive gesehen werden. Entweder befreit von den Vorwürfen und dann auch wahrscheinlich zukünftig weniger durch Presseartikel belastbar ODER eben…{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Und diese Woche?
Bis zum WP-Bericht wird sich wahrscheinlich kein klarer Trend herausbilden, dafür sind die beiden Lager zu ausgewogen – spekulieren könnte man, ob Q4-Zahlen, möglicherweise ausreichend für eine ad-hoc Prognoseanhebung, schoon eine starke Bewegung auslösen würden. Möglich wäre es: Alle Nachrichten sprechen von Rekord-Onlineumsätzen in der Vorweihnachtszeit – ob soviel mehr dass es für eine Planüberschreitung reicht? Man wird es sehen….
WOCHENRÜCKBLICK SCHON GELESEN?
Interview exklusiv mit dem CEO von der aufstrebenden Holidaycheck Group AG
§40 Meldungen über Veränderungen im Beteiligungsbereich der Wirecard sprechen ein klares Bild
Viel Unsicherheit, starke Leihaktivitäten zum Shorten der Aktie, starkes Interesse an kurzfristigen Bewegungen der Aktie teilzunehmen. Gestern Abend war wieder Morgan Stanley am Zuge: Während die amerikanische Grossbank ihre Einstufung der Wirecard Aktie seit dem 12.12.2019 unverändert bei BUY mit einem Kursziel von 205,00 EUR belassen hat, meldete sie einen leichten Rückgang im Bestand an physischen Aktien bei Wirecard und einen ähnlichen Rückgang an derivativ gehaltenen Stimmrechten.Am 07.01. war man bereits mit eienm Verkauf physischer Aktien aufgefallen.HOCH bleiben die 4,02% Stimmrechte aus Rückübertragungsanspruch an Wirecard-Aktien – AKTIENLEIHE wohl an SHORTER. Interessant an dem Kursziel ist die Begründung: Die Betrugsvorwürfe reduzieren das Kursziel, im Umkehrschluss kann man sich denken wohin das Ziel gehen würde bei einem positiven KPMG-Bericht. Morgan Stanley ist regelmässig in Wirecard-Aktien aktiv, allein 8 mal in den letzten 3 Wochen mit Bestandsveränderungen. GESAMTSTIMMRECHTE 10,32 %
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Am 02.01.2020 reduzierte bereits die Bank of America ihre physisch gehaltenen Wircard-Aktien wesentlich von 1,90 % auf nur noch 0,78 % – RELATIV HOCH sind die Rückübertragungsansprüche über 1,92% der Wirecard-Aktien – AKTIENLEIHE wohl an SHORTER. Die Bank of America ist die einzige Grossbank, die Wirecard nicht covered.GESAMTSTIMMRECHTE 4,88 %
Blackrock verleiht 2,42%!
Blackrock hat seit dem 18.12.2019 2,95% der Aktien Wirecards physisch. HOCH sind die 2,42% Rückübertragungsansprüche – AKTIENLEIHE. Wieso Blackrock Aktien, die doch eigentlich gehalten werden um meistens passiv Indizes nachzubilden, verleiht und so möglicherweise den Index ins Negative drehen könnte durch vermehrtes Aktienangebot und so eigentlich seine Kunden schädigt, ist schwer verständlich. GESAMTSTIMMRECHTE 5,4 %
Am 17.12.2019 gab es die letzte – leichte – Aufstockung bei Goldman Sachs, die ihren Bestand an physischen Aktien der Wirecard auf 0,53% steigerten. Wesentlicher ist die HOHE Position der Rückübertragungsansprüche über 4,91% aller Aktien – AKTIENLEIHE wohl an SHORTER letztendlich.Seit dem 08.11.2019 ist die mit BUY versehene Wirecard „nur“ noch mit einem Kursziel von 175,00 EUR geführt – vor der Eskalation der FT-Vorwürfe lag man bei 235,00 EUR Kursziel. GESAMTSTIMMRECHTE 10,81 %. Auch hier kann man ahnen was passiert, wenn KPMG auch nur annähernd … {loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Seit dem 09.05.2019 stuft Citibank Wirecard als SELL mit Kursziel 100,00 EUR ein, noch Fragen wie hoch der Anteil physischer Aktien am GESAMTSTIMMRECHTE-Anteil von seitdem unveränderten4,93% ist?
Auch die Aktien aus der Branche geben den Takt vor – wenn Wirecard die FT-Vorwürfe endllich ad-acta legen kann: Paypal handelt kräftig im Plus und iinvestiert Milliarden in Unternehmen, die Paypal Mehrwerte liefern, die Wirecard bereits im eigenen Unternehmen hat und bereits als Dienstleistung anbietet – Loyality-Programme, Kundenbindungssysteme. Sqare, ein Zahlungsdienstleister der ähnliche Wachstumsraten auf wesentlich geringerem Niveau wie Wirecard hat und gerade mal die Schwelle zur Profitabilität „sieht“ handelt derzeit mit einer Kapitalisierung von 29 Milliarden USD und hat allein in den letzten 7 Tagen über 10% Kurssteigerung hingelegt – aber Wirecard gewinnt Sprint als Kunden – nicht Square, nicht Adyen sondern der angebliche „Bilanzbetrüger“ Wirecard, dieselbe Wirecard die profitabel wächst und mit ihrer Vision2025 einen Wachstumspfad verspricht, der in andere Regionen weist als beispielsweise Square oder Adyen.
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Ob die Aktie ohne einen positiven KPMG-Bericht den Schwung besitzt „im Vorbeilaufen“ die erstarkten Widerstände zu nehmen, um es möglicherweise zu einem „Short Squeeze“ kommen zu lassen? Wahrscheinlich eher nicht, dafür fehlt ein Ereignis, vielleicht reichen schon wesentlich bessere als erwartete Q4-Ergebnisse? Hier wäre Luft – die allenthalben gemeldeten Online-Rekordumsätze könnten hier durchaus zum Umsatz- und Gewinnturbo für Wirecard geworden sein – die nächsten Tage könnten auch aus diesem Grund interesssant werden. Das würde auch zur Charmeoffensive des CEO Markus Braun, der seine Kommunikation über Twitter in den letzten Wochen intensiviert und – so ist der Eindruck – zielgerichteter einsetzt, passen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}
08:33 Uhr, 13.01.2020, Xetra-Handel – die Wirecard Aktie notiert bei 112,95 EUR.
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