Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) kämpft an der Börse mit der Marke von 115,00 EUR – und dann wird gestern berichtet, dass VISA gestern für 5,3 Mrd. USD ein Fintech kauft namens Plaid…
Und was soll das bedeuten? Wirecard wird an der Börse – natürlich auch wegen der laufenden FT-Krise/Diskussion – für rund 14 Mrd. EUR gehandelt. Ein Wert bei einem Umsatz von rund 2 Mrd. EUR in 2018, jährliche Wachstumsraten an die 40%, Gewinne erzielend, mit der Vision 2025: Das im Jahr 2025 zu erwartende Transaktionsvolumen wird mit mehr als 810 Mrd. EUR angenommen (von mehr als 710 Mrd. EUR). Der Konzernumsatz könnte in selbigem Jahr mehr als 12 Mrd. EUR (vorher: mehr als 10 Mrd. EUR), das EBITDA mehr als 3,8 Mrd. EUR (vorher: mehr als 3,3 Mrd. EUR) erreichen. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Und jetzt zahlt VISA 5,3 Mrd.USD
Für ein FinTech, dass „Plaid’s API software, often referred to as the “plumbing” behind fintech companies, lets start-ups connect to users’ bank accounts. It’s well-known among financial technology developers, but the average person interacting with it most likely wouldn’t recognize the name. High-profile Plaid customers include popular peer-to-peer payment app Venmo, mobile investing app Robinhood and cryptocurrency exchanges Coinbase and Gemini.“ (CNBC, Kate Rooney, 13.1.2020.) {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Ein Fintech bietet eine App, die verbindet Bankkonten mit den dienstlöeistungen anderer Fintechs – ermöglicht also Zahlungen, daneben gibt es Marketplaces für Kryptos, Crowdinvesting-App und Zahlungsapp – hat – ausser den Kryptobörsen – auch Wirecard. Erprobt, mit Umsatz und im Gegensatz in einem Kosmos anderer Dienstleistungen integriert. Kaufbegründung für VISA: Plaid erreiche 255 der Bankkunden in den USA – ohne den meissten überhaupt bekannt zu sein – Gewinne? Später. Umsatz? Wachstumswert, der sich jedes Jahr seit 2015 stolz zeigt über rund 100% Wachstumsrate. Natürlich auf sehr niedriger Basis. Am Markt werden Zahlen zwischen 40 und 90 Millionen USD Jahresumsatz aufgerufen – Wirecard hatte 2018 rund 2 Milliarden EUR Umsatz.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Es wird für 2019 laut Prognose bei Wirecard für das aktuelle Geschäftsjahr 2019 ein EBITDA zwischen 765 Mio. EUR und 815 Mio. EUR erwartet. Ebenso erwartet der Vorstand von Wirecard in 2020 ein EBITDA zwischen 1,00 Mrd. EUR und 1,12 Mrd. EUR. Plaid hat im günstigsten Fall einen UMSATZ von 90 Mio. USD und wird mit über 5 Mrd. EUR bewertet, Wirecard gerade mal mit 14 Mrd. – was stimmt da nicht…{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Gestern haben wir eine wilde Diskussion ausgelöst – Sonderprüfung war das Thema, zuerst der Auslöser, dann die Kommentare
UNSERE MEINUNG: Rechtsanwälte sind eine Gruppe, die ein Interesse an Skandalen haben – Skandal ergibt Schaden durch fallende Börsenkurse – dafür muss man prozessieren – Anwaltshonorar…
Der „Anlegerschutzanwalt“ Schirp informierte heute über Reuters: Forderung von Kleinaktionären – von denen er nach eigener Aussage 2,5% vertrete – nach einer Sonderprüfung um endlich die Vorgänge bei den Partnerunternehmen von Wirecard in Dubai, Singapur und anderen Standorten zu überprüfen. SONDERPRÜFUNG beauftragt – hört sich sehr wichtig an – die von einer außerordentlichen Hauptversammlung – Mindestquorum von 5% der Aktionäre notwendig – mit klarem Prüfauftrag erteilt wird. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Mehrwert?
Kommt darauf an: Wie ist der Prüfauftrag an KPMG definiert – der Prüfbericht soll nach Zusage von Wirecard „ungekürzt“ veröffentlicht werden. Dass heisst nach der KPMG-Berichtsvorlage kann man eigentlich erst entscheiden, ob und in welchem Umfang weitere Fragen ungeklärt sind, Der KPMG-Auftrag wurde natürlich vom Aufsichtsrat – einem Organ der Wirecard – der bei Verfehlungen natürlich einer Haftungsproblematik gegenübersteht, beauftragt. Es könnte also Interessenskonflikte geben. Aber erst nach Kenntnis des Berichts und des genauen Auftrags kann man wirklich zum „Kreuzzug“ oder reflexartig „fehledne Untersuchungspunkte“ oder „unklares Ergebnis“ bemängeln. Vorher ist eigentlich nur „Marketing“ für „Kunden“ durch Rechtsanwälte – zumindest könnte man solches unterstellen. Natürlich nur böswillig…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Die Anwaltskonkurrenz schläft ja nicht
Am 16. Dezember meldete sich bereits einer von Tilp zu Wort – auch pressewirksam – provokativ, muss ja sein, sonst klaptt es nicht mit der „Werbung“: Die Anwälte, die an solchen „Skandalen“ viel Geld verdienen können. Nicht die Vertreter von Wirecard, die auch, aber mit anderer Interessenslage, sondern die Kläger – Sammelkläger in den USA, die fliessbandtechnisch „Schockiertheit“ produzieren, und auch andere. Am 16.12. teillte ein „Anlegerschutzanwalt“ werbewirksam mit „Parallelen zwischen Steinhoff und Wirecard“ zu erkennen. Maximale Aufmerksamkeit garantiert. Und was war die Parallele? Beeindruckend – hinter der Schlagzeile – die sehr „überzeugende“ und „durchdachte“ Feststellung: „Die Parallele ist, dass hier massive Vorwürfe im Raum stehen – und Wirecard dies ebenso massiv dementiert.“ RA einer bekannten Deutschen Anlegerschutzkanzlei, die natürlich auch eine entsprechende Homepage „www.wirecard-schaden.de“ eingerichtet hat, um Klienten zu „finden“. Eine Kanzlei deren Namen wir nicht nochmals nennen wollen, um nicht in deren Werbekampagne involviert zu werden.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Fazit
Sonderbericht könnte Sinn machen, aber derzeit einfach verfrüht darübe rzu reden, zumindest wenn es NUR UM DIE SACHE GINGE. Nur wenn der KPMG-Bericht offensichtliche „Lücken“ aufweisen sollte, was wir eigentlich nicht erwarten – wäre dumm von den Wriecard-Verantwortlichen, die ja auch „Ruhe“ wollen vor den FT-Angriffen – könnte auch im Interesse Wirecards eine Sonderprüfung Sinn machen. Dann käme diese Forderung aber bestimmt nicht nur von den gernzitierten „Klienaktionären“, sondern garantiert auch von den großen Aktionären! Also für uns eine Marketingaktion ohne große Aussagekraft heute von einer Sonderprüfung zu reden. Wie gesagt zum derzeitigen Zeitpunkt. Später? Vielleicht. Eine Sonderprüfung istd as schärfste Schwert im Arsenal der Aktionäre, um zweifelhafte Vorgänge in „ihrem“ Unternehmen zu überprüfen. Dieses ultimative Aufklärungsinstrument kostet das Unternehmen – also die Aktionäre – viel Geld und energie, Managementkapazität, sollte also mehr Nutzen als Schaden leifern. Ein Skabdal wie beispielsweise bei STARAMBA jetzt NEXR, den wir in einem Exklusivinterview am Wochenende von innen beleuchtet haben schreit nach Aktionen wie Sonderprüfungen oder eben Anfechtungsklagen – aber unserer Meinung nach muss erst der KPMG-Bericht abgewartet und nach genauer Analyse den Weg vorgeben, bis dahin helfen solche Medienauftritte eigentlich nur dem Auftretenden – Kundenakquise halt…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Gold Sparplan)}
UND EINIGE DISKUSSIONSBEITRÄGE – ZEIGT WIE EMOTIONAL DAS THEMA BESETZT IST UND WIE KONTROVERS
„Da die Aktionäre keinerlei Rechte haben, kann auch keiner wissen, ob der Bericht tatsächlich vollständig und die Prüfung vollumfänglich gewesen ist. Insofern muss auch niemand auf diesen „Bericht“ warten. Wer Aufklärung will, muss eine richtige SP machen lassen. Jetzt.„
WIR: Haben wir doch klar gesagt: wenn der genaue KPMG Bericht vorliegt – inclusive Auftrag – ungekürzt – kann erst bewertet werden ob die Sonderprüfung notwendig ist – vorher unserer Meinung verfrüht – SPr wie wir sagen ist ein scharfes Schwert, dass sorgfältig eingesetzt werden muss
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„Eine informelle Sonderprüfung, die das Unternehmen selber in Auftrag gibt, ist nunmal nicht dasselbe wie eine SP, die von der HV beschlossen wird. Schade, dass Sie davon offensichtlich nichts wissen. Die Aktionäre haben bei der von@wirecard durchgeführten SP keinerlei Rechte.“
WIR: Aufklärung kann auch ein KPMG Bericht liefern, sofern die Fragen die richtigen sind – die Entscheidung sollte durchdacht nach Sachverhaltsprüfung erfolgen – SP die das gleiche nochmals prüft macht keinen Sinn in unseren Augen
„Hohoho na jetzt aber! Wenn eine Aufsicht eine außerordentliche Sonderprüfung beauftragt, dann beweist das nur, dass die Aufsicht ihre Arbeit nicht richtig gemacht hat – denn sonst wäre es gar nicht erst soweit gekommen.„
WIR: Oder die Sonderprüfung soll das korrekte Arbeiten der Aufsicht bestätigen und externe Vorwürfe als falsch bestätigen.
IN EIGENER SACHE: Neben Twitter gab es noch diverse andere Diskussionsbeiträge, die wir nicht alle wiedergeben können, interessantes Thema – falls DIE Leser gerne mehr dieser Art von Meinungsaustausch hätten, bitte anschreiben – heirfür könnte man durchaus ein Format entwickeln bei entsprechendem Inetresse!
Und die anderen Aufreger vom Freitag?
Dass der Aufsichtsratschef wechselt bei Wirecard sollte eigentlich keinen Einfluss auf die Aktien Entwicklung haben – scheint ein „normaler“ altersbedingter Wechsel zu sein.Aber bei Wirecard ist ja nichts normal – alles wird hinterfragt und gedeutet – erhöhte Aufmerksamkeit bringt halt auch vorschnelle „Ver-„Urteilungen. Also der Aufsichtsratsvorsitzende legt den Vorsitz nieder, bleibt aber als Aufsichtsrat erhalten. Normal. Aber wie gesagt es ist Wirecard. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Normalerweise sollte man sagen, es ist ein großer Vertrauensbeweis und ein Hinweis, dass die KPMG-Prüfung in die richtige Richtung läuft, wenn der im AR zuständige für den Prüfungsausschuss und für die KPMG-Prüfung auch „freiwillig“ das Amt des AR-Vorsitzenden übernimmt. Der weiss doch eigentlich am besten, wie KPMG derzeit die Prüfungsstellung sieht und bewertet. Und ein Aufsichtsratschef, der „nicht mehr der jüngste ist“ und es vermeiden will, in den Trubel um die KPMG-Prüfbericht Diskussionen und Befragungen zu geraten – erinnert: Auftraggeber ist der AR und damit auch Ansprechpartner für Interessierte – sollte eigentlich Verständnis finden. Und nicht unbedingt zu Gerüchten über den Wechsel im Vorsitz genutzt werden. Aber Wirecard ist halt ein dankbares Thema…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Wasserstoff)}
Der Ablauf
10.01.2020: „Herr Wulf Matthias (75), hat sich entschieden, den Vorsitz des Gremiums mit sofortiger Wirkung abzugeben, und damit einen Generationenwechsel einzuleiten. Wulf Matthias leitet das Kontrollgremium seit 2008. Er wird bis zum Ende seiner Amtszeit im Sommer 2021 dem Aufsichtsrat der Wirecard AG als gewöhnliches Mitglied angehören und den entsprechenden Übergang unterstützen. Thomas Eichelmann (54) gehört dem Aufsichtsrat der Wirecard AG seit Mitte 2019 an und leitet den Prüfungsausschuss. Er wurde heute durch das Gremium einstimmig zu dessen neuen Vorsitzenden gewählt und wird diese Aufgabe zusätzlich zu seiner Arbeit im Prüfungsausschuss übernehmen.“
Normaler Voorgang in unseren Augen – Timing vor der Präsentation des KPMG-Berichts könnte sogar eher positiv gesehen werden, aber in einer aufgeheizten Stimmung, kann natürlich alles so oder so gesehen werden, Hauptsache thematisiert…
Platz für die Worte des scheidenden „Chefs“ des AR sollte sein. Wulf Matthias sagte: „Es war mir eine besondere Ehre, dieses außergewöhnliche Unternehmen und seine Führungsmannschaft in den vergangenen 11 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender begleiten zu dürfen. In dieser Zeit hat die Wirecard AG eine in der jüngerer Wirtschaftsgeschichte Deutschlands beispiellose Wachstums- und Erfolgsstory hingelegt. Wirecard ist heute ein international tätiges Blue-Chip-Unternehmen und damit in eine neue Phase seiner Unternehmensentwicklung eingetreten. Gerne übergebe ich den Aufsichtsratsvorsitz nun an Herrn Eichelmann.“
Thomas Eichelmann sagte: „Ich freue mich über die Wahl zum Vorsitzenden und über das in mich gesetzte Vertrauen. Mit meiner gesamten Erfahrung werde ich die Wirecard AG gerne in ihrer nächsten Wachstumsphase und in der weiteren Unternehmensentwicklung begleiten.“
Markus Braun, CEO Wirecard AG: “Ich möchte Wulf Matthias an dieser Stelle meinen tief empfundenen, persönlichen Dank für seine außerordentlichen Verdienste um unser Unternehmen aussprechen. Zugleich freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Thomas Eichelmann.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
WOCHENRÜCKBLICK SCHON GELESEN?
Interview exklusiv mit dem CEO von der aufstrebenden Holidaycheck Group AG
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Ob die Aktie ohne einen positiven KPMG-Bericht den Schwung besitzt „im Vorbeilaufen“ die erstarkten Widerstände zu nehmen, um es möglicherweise zu einem „Short Squeeze“ kommen zu lassen? Wahrscheinlich eher nicht, dafür fehlt ein Ereignis, vielleicht reichen schon wesentlich bessere als erwartete Q4-Ergebnisse? Hier wäre Luft – die allenthalben gemeldeten Online-Rekordumsätze könnten hier durchaus zum Umsatz- und Gewinnturbo für Wirecard geworden sein – die nächsten Tage könnten auch aus diesem Grund interesssant werden. Das würde auch zur Charmeoffensive des CEO Markus Braun, der seine Kommunikation über Twitter in den letzten Wochen intensiviert und – so ist der Eindruck – zielgerichteter einsetzt, passen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}
GESTERN 17:35 Uhr, 13.01.2020, Xetra-Handels-Schluss – die Wirecard Aktie notiert bei 113,60 EUR.
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