TecDAX | Wirecard: Shortstand deutet Vorsicht an – 870.000 weniger! Erst der Anfang?

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tecdax news nebenwerte magazin 24.04.2020 – Gerade eben, 16:53 Uhr, veröfffentlichte S3 Partners LLC wieder den aktuellen Stand der Shortpositionen auf die Wirecard AG (ISIN: DE0007472060)Aktie: 25,44 Mio. Stück – nach 26,31 Mio. Stück am 16.04.after market eine kräftiger Rückgang um 870.000 Stück. Trend oder vorsichtigeres Agieren vor dem entscheidenden 27.04. (wahrscheinlich nách Handelsschluss veröffentlichten KPMG-Bericht) oder bei den kräftig gestiegenen Kursen der Aktie eine folgerichtige Entwicklung zur Gewinnabsicherung oder Verlustbegrenzung? Insbesondere mit dem 27.04.2020 vor Augen, der für einen Short ein gewisses Bedrohungspotential besitzt. UND DEN FÜR DEN 30.04.2020 avisierten Bilanz 2019er Ergebnissen inclusive Pressekonferenz auf der weitere Aussagen zur FT-Affäre erwartet werden. Sollte der KPMG-Bericht in eindeutiges Entspannungssignal bezüglich der FT-Vorwürfe senden, was allenthalben erwartet wird, könnten kräftige Kursbewegungen starten. Oder die Pressekonferenz zur Bilanz gibt den Funken – vielelicht auch mit Angaben zum Q1 – zumindest wohin es ungefähr gehen wird.  WDI GR short int is $3.88BN; 25.44MM shs shorted; 22.10% of float; 3.50% borrow fee. Shs shorted down -2.02MM shs, -7.36%,over last 30 days as price rose +46% & down -881K shs,-3.35%,last week.Shorts down -$707MM in 2020 mark-to-market losses;+$25MM on today’s -5% move (Ihor Dusaniwsky, S3 Partners LLC, 24.04.2020)

WOCHENRÜCKBLICK – Schicksalswoche? Evotec, Wirecard, BioNTech, Corestate, …

Und wieso fällt die Aktie dann heute so kräftig, fast 10,00 EUR zum XETRA-Schluss? Vielleicht auch durch Vorsicht geprägt – erst wenn der Bericht KPMG’s vorliegt und genau geprüft/auf sein Wording untersucht werden konnte, kann man sicher sein, dass die FT-Vorwürfe keinen Schatten mehr auf die Aktie werfen können. Bis dahin bleibt – wie UBS ja bereits gestern betonte „eine Restunsicherheit“ – Gift für eine unegtrübte Kursentwicklung – und man sollte nicht vergessen: insgesamt hat die Wriecard Aktie eine beeindruckende Performance diese Woche hingelegt, wenn man bedenkt, dass das entscheidend eingestufte Ereignis auf den 27.04. verschoben wurde – hier hätte auch noch einiges an Enttäuschung zu heftigeren Ausschlägen führen können – insbesondere bei dem sowieso schon hohen Shortstand. Also warten wir auf den 27.04. (Abends?) und auf die Bilanzpressekonferenz am 30.04.2020. Spannend wird es bleiben bei den Aschheimern – wohl auch nach diesen Terminen – hoffentlich „nur“ wegen operativer Entwicklungen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Passt ins Bild

Während Morgan Stanley noch am 18.03.2020 immerhin 10,67% der gesamten Wirecard-Stimmrechte kontrollierte (1,59% in physischen Aktien) waren es ab dem 07.04.2020 (nach einigen kleineren Reduzierungen zuvor) „nur noch“ insgesamt 2,26% (0,25% physich) – die Wertpapierleihe reduzierte sich auf 1,30%. Die Risikoabteilung Morgan Stanleys könnte hier agiert haben, wohlgemerkt könnte. Oder das Interesse an Aktienleihe für Shortpositionen hat abgenommen – wobei die absoluten Zahlen eher dagegen sprechen.

Und eine weitere passende  Bewegung im Bundesanzeiger gemeldet von einem langjährigen Wirecard Short: Marshall Wace LLP hat am 23.04. seine Shortposition etwas reduziert: von 1,20 auf 1,18 % – wenig, aber seit Mitte März die erste Änderung überhaupt. Vielleicht wurde am 23.04. eine compliance-relevante Risikogrenze der Gesamtposition erreicht? Wenn dem so wäre, könnte bei einer weiteren Kurssteigerung möglicherweise ein weiteres Reduzieren geboten sein – aber reine Spekulation, die erst im Nachhinein möglicherweise bestätigt werden könnte.

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Operativ grün

Und bei Wirecard? Prognose steht, Corona ändert dauerhaft die Verhaltensweisen der Konsumenten zu Gunsten Wirecards Geschäftsmodell, … operativ alles grün UND auch wenn der KPMG-Bericht bis jetzt nicht vorliegt, er wird – per Ad-Hoc um 21:03 Uhr am 22.04.2020 mitgeteilt – am 27.04.2020 veröffentlicht werden, aber die Analysten haben nicht abgewartet. Sondern wenige Stunden nach der Verschiebung bereits Stellung bezogen.

Klar die vorsichtige UBS

sah am Nachmittag des 23.04.2020 keinen Grund seine Einschätzung zu ändern, aber mit der vielsagenden Aussage, dass der Analyst erstmal den vollständigen Bericht und die Aussagen der Gesellschaft am 30.04.2020 dazu abwarten will. Heisst für uns im Umkehrschluss, wenn der Bericht – natürlich neben Mängeln in den Compliancestrukturen, die wahrscheinlich festgestellt werden, und ja bereits zu Strukturänderungen führten in 2019, das angekündigte „Fehlen von Bilanzmanipulationen“ bestätigen sollte, dann wird das Kursziel, dass derzeit bei 129,00 EUr bellassen wurde (mit NEUTRAL) einer Revision unterzogen werden. Also die Bereitschaft nach „überzeugendem “ KPMG-Bericht die Daumen zu heben, würde nicht überraschen. was würde denn auch außer den FT-Vorwürfen für das derzeitige Kursziel sprechen?

Baader und Hauck Aufhäuser sehen sich bestätigt – 240,00 und 270,00 EUR

Zuerst meldete sich die Baader Bank, da man nichts Substantielles gefunden habe bei KPMG bisher, sei für Baader das Glas eher halbvoll als halbleer – und so bleibt man beim BUY und dem Kursziel von 240,00 EUR. Macht nur dann Sinn, wenn die Verschiebung in Verbindung mit den gemachten Aussagen: „keine substanziellen Feststellungen ergeben (haben), die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf geführt hätten. Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation wurden nicht gefunden.“ für Baader die Erwartungen bestätigt, dass die FT-Vorwürfe widerlegt werden sollten – am 27.04.2020.

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Hauck Aufhäuser bleibt bei dem BUY und dem Ziel von 270,00 EUR nach der Verschiebung auf den 27.04.2020 – das Risiko negativer Inhalte des KPMG-Berichts wird nahc der veröffentlichung am 22.04. wohl als noch geringer eingestuft als vorher. Zumindest wird auch heir kein negativer Impact durch die Verschiebung gesehen. Also Dreimal Daumen hoch (naja einmal mit Einschränkungen).

Fast übersehen hätten wir die Bundesanzeiger-Meldung über einen Teiltrückzug einer der mekldepflichtigen Shorts – Slate Pathe Capital reduzierte am 21.04. seine Position auf 0,99 % von 1,18 %. Wir sind gespannt auf die Zahlen von S3 Partners LLC – ob die Gesamtshortposition sich bereits reduziert hat im Vorfeld des 22.04. oder als Reaktion auf die kräftigen Kursanstiege?

Weiterhin sind zwei Passagen der am 21.04.2020 veröffentlichten Erklärung zur unternehmerischen Verantwortung:“Als börsennotiertes Unternehmen versteht die Wirecard AG Transparenz als einen wesentlichen Aspekt effektiver Markt- und Kapitalmarktkommunikation. Dazu hat das Unternehmen 2020 einen gesonderten Transparenz-Bereich auf seiner Homepage geschaffen, wo es über wesentliche Entwicklungen berichtet. Dazu gehört auch die vollständige Veröffentlichung eines Sonderuntersuchungsberichtes, der zur Widerlegung von gegen Wirecard erhobener Vorwürfe dienen soll.

Gut so. Und die klare Bekenntnis Vorwürfen wie den der FT im Vorfeld die Basis zu entziehen, um zukünftig nicht mehr so leicht Gegenstand von Vorwürfen zu sein:“Die Niederlegung der Unternehmenswerte in einem Code of Conduct und die Konkretisierung dieser Werte in internen Richtlinien sind Teil des Compliance-Management-Systems der Wirecard AG. Hierzu gehört insbesondere die Schulung aller Mitarbeiter hinsichtlich Compliance-relevanter Themen und die Möglichkeit zur anonymen Abgabe von Hinweisen über ein Hinweisgebersystem. Die auch Geschäftspartnern gestellten Compliance-Anforderungen sind im Zuge der Integrierung von Compliance-Klauseln in unseren IT-Einkaufsbedingungen vertraglich geregelt. Das konzernweitzuständige Group Compliance Office ist seit 2019 als eigenständige Abteilung in der Wirecard AG als  Muttergesellschaft des Konzerns etabliert.

Guter Anfang für zukünftige Konzentration auf das Operative – bei allen Beteiligten und zwar auch der Fiannzpresse. Und gut das Thema Compliance jetzt auf oberster Ebene anzusiedeln, Wirecard ist erwachsen geworden – muss man auch sein in der Liga, in der man mitspielen will.

Aktuell (24.04.2020 / 19.05:00 Uhr) notieren die Aktien der Wirecard AG im Xetra-Handel zum Handelsschluss mit einem kräftigen Minus von 9,42 EUR ( 6,69 %) bei 135,58  EUR.  Auch diese Aktie können Sie für nur 4,00 EUR auf Smartbroker handeln

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