Freiverkehr | TUI: Einiges passiert, was das Bild stört

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Die TUI Group (ISIN: DE000TUAG000) hatte ja schon gehofft langsam wieder aus dem Tal der Tränen zu kommen, aber Geduld ist gefragt. Mehr als gedacht. Wer ist der größte Reiseveranstalter Großbritanniens mit Wachstumsraten an die 30% im letzten Jahr nach der Thomas Cook Pleite?

TUI. Und wer wird unter den Maßnahmen ledien, die seit dem 08.06. in Großbritannien gelten? Seit dem 08.06. müssen alle in Großbritannien Einreisenden sich in eine 14-tägige Selbst-Quarantäne begeben. Zwar läuft die Reisebranche Sturm und versucht Änderungen zu erreichen, aber erstmal sind so Urlaubsplanungen obsolet – schlecht für alle Reiseveranstalter. Niemand geht in einen Auslandsurlaub, wenn er bei seiner Rückkehr in 14-tägige Quarantäne „gesteckt“ wird. Weitere Entwicklung ungewiß.

Für Deutschland – ein weiterer wichtiger TUI-Markt – gilt eine bis zum 31.08. verlängerte Reisewarnung für annähernd 160 Länder – ausgenommen sind die EU-Staaten und EFTA-Staaten. Schon mal ein Anfang für TUI, aber noch fehlen wichtige Reiseziele auf der Liste der „erlaubten“ Länder: Türkei, Tunesien, Ägypten, Marokko, USA, Thailand, China und einige andere margenstarke Destinationen. Und für die anderen Ziele gilt: Begrenzungen in Kapazität, Abstandsregeln, weniger Gruppenausflüge, weniger Städtereisen, weniger Reisegruppen – allgemein äußern sich die Tourismusverbände von Kroatien und Bulgarien, die nicht mehr als rund 40% der Vorjahreszahlen erwarten. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Der schlechten Nachrichten nicht genug rumort es auch bei TUI fly: Die angekündigte Flottenreduzierung der bisher 39 Flieger auf rund die Hälfte in Verbindung mit – gerüchteweise – dem Abbau von rund 700 Arbeitsplätzen führen zu Diskussionen mit den Arbeitnehmervertretern. Der Rückzug aus dem Fernflugmarkt und die fehlende „Vercharterung“ von Maschinen an Eurowings und die absehbar viel schwierigere Vermietung des Fluggeräts außerhalb der Tourismuszeiten wird wegen des wohl andauernden Überangebots an Flugzeugen zu einer zumindest mittelfristigen Margenbelastung führen. Und TUI fly ist nur eine der Fluggesellschaften des Konzerns.

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Langsames Wiederanlaufen

Es gibt natürlich auch Fortschritte in chronologischer Reihenfolge:

14.05. „Am vergangenen Wochenende durfte der Golfplatz des Toscana Resorts Castelfalfi wiedereröffnen. Auch wenn die Restaurants und Hotels des Resorts noch geschlossen sind, durften zumindest die Golf-Sportler der Region durchstarten“ –

18.05. „Nachdem die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus gelockert wurden, können Hotels in der Bundesrepublik wieder öffnen. Den Auftakt bei TUI macht das Dorfhotel auf Sylt,„, Iberotel Boltenhagen, Dorfhotel Boltenhagen, Dorfhotel Fleesensee –

25.05. die letzten beiden Deutschen TUI Hotels: TUI Blue Fleesensee, Robinson Club Fleesensee, „Am Montag, dem 25. Mai, öffnen das Riu Plaza Berlin (Deutschland) und das Riu Plaza Guadalajara (Mexiko), die ersten Häuser der Hotelkette, die nach der vollständigen Schließung aller ihrer Einrichtungen im März aufgrund der durch das Coronavirus verursachten Krise ihren Betrieb wieder aufnehmen werden.“ –

25.05. „Jetzt können wir den Urlaub für Mallorca, das spanische Festland und die Kanaren planen und unseren Kunden ein Angebot machen. Millionen Urlauber haben die Sicherheit, dass Sommerurlaub in Spanien in den Schulferien möglich ist. Das ist ein gutes Signal für viele Familien, aber auch für TUI als Reiseveranstalter und die Reisebüros, die ihre Kunden bei der Urlaubsentscheidung beraten. Nach Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien hat jetzt auch Spanien Klarheit geschaffen für den Beginn der Feriensaison.Wir bereiten uns seit Wochen intensiv vor, haben für TUI und unsere Partner erhöhte Sicherheits- und Hygienestandards entwickelt und schulen schon die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hotels. In Zeiten von Corona wollen wir den Urlaub so normal wie möglich und so verantwortungsvoll wie nötig gestalten, beim Flug, im Hotel und am Urlaubsort. Fritz Joussen, CEO als Reaktion auf eine Rede des spanischen Ministerpräsidenten.

02.06. „In Österreich stehen die Hotels und Clubs der TUI Marken in den Startlöchern für eine schnelle Wiederaufnahme des Betriebs im Sommer. Im ersten Schritt öffnen die Hotels für Gäste aus Österreich, doch sobald die Behörden grünes Licht für grenzübergreifende Urlaubsreisen geben, empfangen sie wieder internationale Urlauber aus ganz Europa. In Deutschland und Österreich gibt es schon jetzt einen positiven Buchungstrend für die TUI Hotels. Insgesamt sind drei Hotels der Lifestyle-Marke TUI Blue sowie drei Robinson Clubs in Österreich vertreten.

03.06. „Nachdem die Reisewarnung in Deutschland für die meisten Länder in Europa zum 15. Juni aufgehoben wird, hebt TUI fly in der zweiten Junihälfte wieder Richtung Süden ab. Nach dreimonatiger Pause stehen am 17. Juni die ersten Flüge nach Faro von Düsseldorf und Frankfurt im Flugplan. Zeitgleich wird auch der ROBINSON Club Quinta da Ria an der Algarve wieder eröffnen.

Aktuell bieten die Landesgesellschaften Deutschland, Niederlande und Belgien wieder Reisen ab Anfang nächster Woche an (Aufhebung der Reisewarnung für die EU-Staaten und EFTA-Staaten ab dem 15.06.) und weitere Landesgesellschaften sollen zeitnah folgen.

Gut war auch, dass sich TUI

und Boeing (endlich) geeinigt haben über die 737-Kompensation: Die Vereinbarung umfasse eine Kompensation, die einen erheblichen Teil des Schadens abdecke, sowie Guthaben für künftige Flugzeugbestellungen. Die Kompensation werde schrittweise im Zuge der kommenden zwei Jahre erfolgen. Über die finanziellen Details der Vereinbarung sei Vertraulichkeit vereinbart worden. GUT für TUI, dass gerade in diesen angespannten Zeiten diese „Baustelle“ positiv erledigt werden konnte. Und wir reden hier über wesentliche Schadenssummen: So findet sich im Geschäftsbericht 2019 ein „kleiner“ Hinweis: Das bereinigte EBITA aus fortzuführenden Geschäftsbereichen der TUI Group verminderte sich im Berichtsjahr um 249,5 Mio. € auf 893,3 Mio. €. Auf Basis konstanter Wechselkurse entsprach dies einem Rückgang um 25,6 % im Vergleich zum Vorjahr, der insbesondere auf externe Herausforderungen im Bereich Märkte & Airlines, wie das Flugverbot für die Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max, Flugüberkapazitäten für Spanien und die anhaltende Unsicherheit über den Brexit zurückzuführen ist.“

Es sollte sich also um Zahlungen im dreistelligen Millionenbereich handeln + besonderer Bonus

 – 2020 bestand ja das Flugverbot der 737 fort. Aber mindestens genauso wichtig für TUI sind die anderen Elemente des Pakets: „Zusätzlich haben sich beide Seiten auf eine spätere Auslieferung der bestellten 61 737 MAX verständigt. TUI wird somit in den nächsten Jahren weniger Flugzeuge von Boeing abnehmen als geplant. Die Zahlungspläne wurden dementsprechend angepasst. In den kommenden zwei Jahren werden weniger als die Hälfte der ursprünglich vorgesehenen Flugzeuge ausgeliefert. Gegenüber der ursprünglichen Planung ergibt sich eine durchschnittliche Verzögerung von rund zwei Jahren. Damit reduziert sich bei TUI der Kapital- und Finanzierungsbedarf für Flugzeuge in den nächsten Jahren deutlich. Dies unterstützt den Plan der TUI, die eigene Flotte der fünf europäischen Airlines in Folge der Corona-Krise zu verkleinern.“ Eine Einigung mit Augenmaß und für beide Seiten vorteilhaft, insbesondere TUI kann so seinen Investitionsbedarf und Liquiditätsbedarf in diesem kapitalintensiven Segment kräftig reduzieren und sich so auch dem – temporären? – Nachfragerückgang anpassen.

TUI Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen erklärte zur Vereinbarung mit Boeing zu Recht: „Wir haben eine faire Einigung erreicht. Sie stärkt unsere langjährige Beziehung zu Boeing. Mit der Vereinbarung erhält die TUI einen Ausgleich für den Großteil der durch das Flugverbot der 737 MAX entstandenen Kosten. Mit der neuen Auslieferungsplanung bekommen wir in den nächsten Jahren weniger Flugzeuge. Dies gibt uns erhebliche Flexibilität und ermöglicht uns, das Flottenwachstum dem momentan herausfordernden Marktumfeld zügig anzupassen. Und es unterstützt unseren Plan, die Flugzeug-Flotte zu verkleinern und den Kapitalbedarf für Flugzeug-Investitionen im Konzern zu senken.

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DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:

Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen

Teil3: PNE, SBF und Dic Asset – Michael C. Kissig eine Woche später eingestiegen, auch besser als die Indizes

und aus gegebenem Anlass Update 26.05.2020 unseres Teil2:

Evotec, Encavis, und Wirecard – nwm’s Favoriten mit insgesamt guter Performance Dank Encavis

Wir bemerkten bereits in unserer Grundsatzbetrachtung zu TUI am 24.05.2020 „Ist TUI wieder einen zweiten Blick wert?“ , dass die Boeing-Zahlungen der weiteren Entwicklung „gut tun würden“ und bevorständen – ein Ausschnitt:„Die 737 Max Flugverbote sollten eigentlich neben den hohen Kosten für TUI, die bereits die 2019er Zahlen stark beeinträchtigten, irgendwann auch zu einer Entschädigungszahlung Boeing’s führen, würde derzeit der Bialnz gut tun. Andere Kunden der Amerikaner konnten hier bereits Einigungen erzielen, also warum nicht auch TUI…“ – VOLLSTÄNDIGER ARTIKEL.

Aktuell (11.06.2020 / 05.46 Uhr) notieren die Aktien der TUI AG im XETRA-Handel zum Schluss gestern um 17:35 Uhr mit einem Minus von -0,42 EUR (-7,17%) bei 5,47 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.

 


Chart: TUI Group AG | Powered by GOYAX.de
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