27.06.2020 – Wirecards Interim CEO James Freis – wahrscheinlich in Absprache mit dem bestellten Insolvenzverwalter RA Michael Jaffe – liefert am Samstag Nachmittag einen Statusbericht. Zusammengefasst: Wirecard Bank AG mit ihren Einlagen in Höhe von rund 1,7 Mrd. EUR ist vom Insolvenzverfahren nicht betroffen und wird von der BAFin einer Sonderverwaltung unterworfen, um negative Auswirkungen der Wirecard AG -Insolvenz zu verhindern. Die Wirecard Bank AG mit ihren tausenden „Kleinkunden“ ist nicht betroffen. Die operativen Geschäfte der Wirecard-Tochtergesellschaften laufen weiter – außer in Großbritannien, wo die Aufsicht die weitere Tätigkeit der Wirecard Card Solutions Limited mit Sitz in Newcastle, UK, untersagt hat; hier sollen Verhandlungen laufen, bald die Tätigkeit wieder aufnehmen zu dürfen.
Bisher seien außer für eine Entwicklungsgesellschaft, die keinen operativen Einfluss haben sollte, für keine weiteren Konzerntöchter Insolvenzanträge gestellt worden. Auch das lizenzgebundene Geschäft laufe derzeit weiter. Mit den Kreditkartengesellschaften „sei man in Gesprächen“ – heißt also die Gerüchte einer Prüfung der Zusammnearbeit durch Visa und Mastercard ist zutreffend.Die Überprüfung des Drittpartnergeschäfts werde durch neue Berater und den Interims-CEO fortgesetzt, um den Sachverhalt aufzuklären – losgelöst von den alten Strukturen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Die Muttergesellschaft Wirecard AG stelle den oeprativen Töchtern zentrale Dienstleistungen zur Verfügung und werde dies auch weiterhin während des laufenden Insolvenzverfahrens tun. Wenn dem wirklich so wäre, dann könnten die operativen Töchter vielleicht eine Überlebenschance haben. Die FAZ spricht heute von ernsthaften Kaufinteressenten: Worldline sei interessiert an operativen Einheiten oder Technologien, weiterhin gäbe es Private-Equity Fonds,die ebenfalls Interesse geäußert hätten. Möglicherweise KKR, die vor einiger Zeit begonnen haben um die heidelpay herum einen Paymentdienstleister aufzubauen und hierfür einige Mittel bereitgestellt haben, wie erste kleinere Zukäufe zeigten. Heidelpay könnte durch mögliche Wirecard-Teile in ganz neue Dimensionen vorstoßen. Wohlgemerkt Teile – die Wirecard AG als Ganzes wird aller Voraussicht nach keinen Käufer finden.
CHRONOLOGIE DER STORY WIRECARD AG OHNE HAPPY END vom 18.06.2020 bis Heute
– ein Wirtschaftskrimi eienr Aktie vom DAX in den Pennystockbereich, voller enttäuschterr Hoffnungen und Ungewissheiten.
Die Meldung von 16:08 Uhr im Wortlaut:
„Wie am Donnerstag, den 25. Juni 2020 bekannt gegeben, hat der Vorstand der Wirecard AG für die Wirecard AG beim zuständigen Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Mit der Stellung des Insolvenzantrags wird das Geschäft der Wirecard fortgesetzt. Der Vorstand ist der Meinung, dass eine Fortführung im besten Interesse der Gläubiger ist.
Das Gericht hat in einem ersten Schritt den Münchener Rechtsanwalt Dr. Michael Jaffé als Sachverständigen beauftragt. Die Prüfung, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird, dauert an. Der Vorstand der Wirecard AG rechnet damit, dass kurzfristig ein vorläufiger Insolvenzverwalter für die Wirecard AG bestellt wird.
Der Geschäftsbetrieb der Konzerngesellschaften (https://www.wirecard.com/de/kontakt/weltweit) inklusive der lizensierten Einheiten wird aktuell fortgesetzt. Die Konzernmutter erbringt einige zentrale Funktionen für die Tochtergesellschaften. Wie vorher berichtet, wird laufend geprüft, ob auch Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Wirecard Gruppe gestellt werden müssen. Konzerngesellschaften mit Ausnahme einer kleinen Entwicklungsniederlassung haben derzeit keine Insolvenzanträge gestellt.
Die Wirecard Bank ist aktuell nicht Teil des Insolvenzverfahrens. Der Zahlungsverkehr der Wirecard Bank ist nicht betroffen. Auszahlungen an Händler der Wirecard Bank werden weiterhin ohne Einschränkungen ausgeführt. Weitere Informationen zur Wirecard Bank AG finden Sie unter wirecardbank.de. Mit den Aufsehern der weiteren lizensierten Einheiten stehen die entsprechenden Einheiten bzw. die Wirecard AG in engem Kontakt. Darüber hinaus sind wir im stetigen Austausch mit den Kreditkartenorganisationen.
Die Wirecard Card Solutions Limited mit Sitz in Newcastle, UK, hat, aufgrund einer Anordnung der zuständigen Aufsichtsbehörde, Financial Conduct Authority, ihre Geschäfte unterbrochen. Das Unternehmen hat Maßnahmen mit den Behörden diskutiert. Die vorgenommenen Maßnahmen werden es hoffentlich ermöglichen, den Betrieb fortzusetzen.
Das in Frage gestellte TPA Geschäft wird weiterhin geprüft. Der neu eingesetzte CEO der Wirecard AG, James H. Freis, Jr., hat sofort mit Amtsantritt einen neuen Ansatz zur Aufklärung der bekannten Vorwürfe eingeleitet. Neben anderen Maßnahmen wurden einige neue Beraterfirmen beauftragt, um die Neutralität und insbesondere Unabhängigkeit von den früheren Vorständen der Wirecard AG zu gewährleisten. Die Aufklärung der bekannten Vorwürfe wird selbstverständlich auch nach Einreichung des Insolvenzantrags fortgeführt.“
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