MDAX | VARTA AG: Geht die Party weiter? Pro & Contra

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Die VARTA AG (ISIN: DE000A0TGJ55) der unfreiwillige Short-Liebling -hält dagegen, effektiv, mit Quartalsergebnissen am Freitag, anschließender Kursexplosion von der bei Handelsschluss auf XETRA zumindest 12,25% plus auf 83,85 EUR bleiben.

Zugegebenermaßen weit unter den noch im Dezember gesehenen Höchstkurs von 128,00 EUR, aber seitdem ist einiges geschehen. Es gab „unerwartetees“ Querfeuer, Zweifel an der Wachstumskraft und insbesondere an der technologischen Marktführerschaft der Varta im Bereich der Mikrobatterien. Aufgekommen Anfang Januar mit entsprechendem Kurseinbruch, vermutlich aus dem Umfeld eines Shorts – in Verbindung mit einer kritischen Sicht der Commerzbank-Analysten: Alleinstellungsmerkmal der Varta-Produkte beendet, mehrere chinesische Anbieter hätten bei festen Varta-Kunden – aufgrund von Lieferengpässen Vartas – gleichwertige Batterien geliefert. Und so werde Vartas Preissetzungsmacht bei einigen Produkten der Vergangenheit angehören.  Seinerzeit natürlich von Varta dementiert. durch die Zahlen 2019, die die Prognose weit hinter sich ließen, die Quartalsergebnisse vom Freitag, die kommunizierte kräftige Investionsoffensive in den Kapazitätsausbau – alles dass relativiert die damals aufgekommenen Spekulationen schon kräftig. In diese Stimmungslage und scheinbar noch offene Diskussion kam der „Corona Crash“ in dessen verlauf Varta bis auf einen kurs von knapp über 50,00 EUR „durchgereicht wurde“. Seitdem gab es, wie gesagt eine sehr starke Bilanz 2019, ein geradezu „mitreißendes“ Quartalsergebnis Q1 mit einer Prognose, die eine Umsatzverdopplung (inclusive Übernahme des Consumer Batteries Bereichs im Januar diesen Jahres) für 2020 „vorsieht“ – mit kräftigem Gewinnwachstum.

Nicht vergessen darf man

die trotz des Kursrückgangs immer noch sehr ambitionierte Bewertung der VARTA nach den klassischen Bewertungskriterien einer Aktie: KGV, KUV,KBV usw. VARTA ist, um dauerhaft diese Bewertung und eventuelll steigende Kurse zu rechtfertigen „zum Wachstum verdammt“. Passend dazu der Verzicht auf eine Dividende (typisches Merkmal für einen Wachstumswert), um die Kapazitäten möglichst schnell möglichst stark auszubauen – wie der „Shortreport“ schon zu recht anmerkte: Sollte VARTA nicht liefern können, dann werden andere „in die Bresche springen“ und die Preissetzungsmacht VARTA’s auf Dauer negieren. Bisher scheint die Story intakt und charttechnisch…

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…sieht es nicht schlecht aus

Durch die kräftigen Kursanstiege am Freitag hat sich das bild aufgehellt, aber egal wie positiv man die Aktie sehen mag, abkoppeln von einer möglicherwiese drohenden negativen Gesamtmarktentwicklung ist immer nur in einem gewissen Maße möglich. Corona scheint derzeit VARTA weder im Umsatz, noch in der Ertragssituation oder bei den Ausbauplänen stark zu beeinflussen. Und die Produkte VARTA’s scheinen auch relativ wenig konjunktursensibel – Mikrobatteries-Markt wächst jährlich mit raten von 30% oder mehr, Energiespeicherlösungen, wie VARTA sie anbietet treffen im Rahmen der Energiewende/CO2-Diskussion wahrscheinlich auch auf eine weiterhin kräftig wachsende Nachfrage. so scheint (noch?) der ausgeprägte Optimismus für 2020 Bestand zu haben, den das Management bereits bei Vorlage der Bilanz 2019 am 17.02.2020 klar kommunizierte:

Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender (CEO) der VARTA AG am 17.02.2020: „Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unsere mehrfach angehobene Prognose nochmals übertroffen. Durch den massiven Kapazitätsausbau werden wir unser Wachstum bei Lithium-Ionen Zellen weiter wesentlich beschleunigen. Als Innovationsführer werden wir auch dieses Jahr die Energiedichte unserer Lithium-Ionen Zellen um ca. 30% erhöhen. Somit bauen wir unseren Technologievorsprung weiter deutlich aus.“
Steffen Munz, Finanzvorstand (CFO) der VARTA AG, ergänzt: „Wir haben das hohe Wachstumstempo im letzten Geschäftsjahr weiter gesteigert und die Profitabilität erneut sehr deutlich verbessert. Wir blicken sehr zuversichtlich in das Jahr 2020. Dank des sehr hohen Auftragsbestands werden wir das hohe Umsatz- und Ergebniswachstum in 2020 nochmals beschleunigen.“

Aber Technologieführerschaft in lukrativen Märkten

könnte vergänglich sein, ist ein fortwährender Kampf an der Spitze zu bleiben, nur solange dieses gelingt, kann VARTA die Preise vorgeben, nur solange ist es ein Angebotsmarkt. Die Vergangenheit zeigt, dass ehemals erfolgreiche Branchen wie die Solarzellenproduktion mit Deutschen Weltmarktführern innerhalb weniger Jahre… Also sollte man dieses Risiko immer im Blick behalten, weshalb der Shortbericht aus dem januar ja auch auf „aufnahmebereite Ohren“ traf – mit den entsprechenden Kursfolgen. Bisher scheint diese Befürchtung nicht begründet, aber…

Aktuell hält VARTA dagegen

mit operativ überzeugenden Quartalsergebnissen: Umsatz plus 68% (nur „Altgeschäft“) mit den übernommenen „Consumer Batteries“ sogar plus 170,3% – mit einer um 2,3% erhöhten Marge.Und die Rekorde gehen weiter: Das bereinigte EBITDA steigt in den ersten drei Monaten 2020 um 197,0% auf 51,7 Mio. Euro (+135,0% ohne Akquisition VARTA Consumer). Überzeugend. Hinzu kommt die bestätigung der Prognose für das gesamte Jahr: Konzern-Umsatz wird zwischen 780 Mio. und 800 Mio. Euro erwartet; Bereinigtes Konzern-EBITDA soll zwischen 175 Mio. und 185 Mio. Euro liegen. Und dass mit einem ambitionierten Kapazitätsausbauprogramm – auch getrieben von dem Wunsch nicht durch Lieferengpässe Marktanteile an die lauernde Konkurrenz zuu verlieren. Technologieführerschaft hat nur solange Bedeutung, solange man die Nachfrage auch befiredigen kann.

Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender (CEO) der VARTA AG am Freitag: „Zusammen mit VARTA Consumer sind wir sehr gut in das neue Geschäftsjahr gestartet und haben unsere hohe Wachstumsdynamik nochmals beschleunigt. Das erfreuliche Ergebnis ist vor allem auf die anhaltend hohe Nachfrage nach unseren Lithium-Ionen-Zellen zurückzuführen. Durch den zügigen Ausbau der Produktionskapazitäten konnten wir unseren Absatz deutlich erhöhen. Zudem erweist sich unser Geschäftsmodell als sehr robust: Unsere Disziplin bei der Umsetzung der Covid-19 Schutzmaßnahmen ist sehr hoch; wir konnten daher uneingeschränkt weiter produzieren.“

Finanzvorstand (CFO) Steffen Munz ergänzte: „Wir bestätigen unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2020. Unsere äußerst gesunde Bilanz mit hoher Eigenkapital-Quote und geringer Verschuldung, kombiniert mit dem erwarteten steigenden operativen Cash Flow, ermöglichen die Finanzierung von weiteren Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten.“

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DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:

Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen

Teil2: Wirecard, Encavis und Evotec – nwm war auch nicht so übel

Teil3: PNE, SBF und Dic Asset – Michael C. Kissig eine Woche später eingestiegen, auch besser als die Indizes

Zukunft mit einer vergrößerten Angebotspalette

Die VARTA AG hat am 02. Januar 2020 die Übernahme des in Europa angesiedelten VARTA Consumer Batteries Geschäfts von der US-amerikanischen Energizer Holdings, Inc. erfolgreich abgeschlossen. Die Consumer Batteries einheit bringt zwar nicht die Margen des ursprünglichen Kerngeschäfts, erreicht aber deutlich über 10% dennoch – eine Cash Cow die die Finanzierung des „zukunftsgeschäfts“ unterstützen kann. Seit Varta am 17.02.2020 überraschend gute Jahresergebnisse für 2019 präsentierte und so der Markt geradezu euphorisch die Aktie „nach oben zog“ ist einiges passiert. Corona. Mitte März markierte die aktie ein – gemeinsam mit dem Gesamtmarkt errreichtes Tief aus dem sie sich seitdem wieder erholt hat – aktuell auf 79,20 EUR (08:24 Uhr, Frankfurter Handel) mit einem Plus von derzeit 5,73% (+4,30 EUR). Dem Markt gefallen die Zahlen offensichtlich, aber was amchen die „anderen“?

Shortstand – gestern

Seit der letzten Positions-Erhöhung am 16,04.2020 durch Tiger Global Management auf 1,30 % des Aktienkapitals (Bundesanzeigermeldung für den Tag, plus 0,14%) herrscht Ruhe. RUHE VOR DEM STURM oder beginnende Kapitulation? Oder stiller Rückzug oder zumindest Gedankenspiele? Jedenfalls helfen die quartalsergebnisse dem Unternehmen und den Longs.

Insgesamt besitzen derzeit 5 Parteien Shortpositionen von mindestens 0,50% an Varta (Meldegrenze beim Bundesanzeiger) mit insgesamt 6,55% – bis zu den von S3 Partners zuletzt am 16.04.2020 gemeldeten 30,32 % also eine Vielzahl weiterer Parteien, die an einen weiteren Kursverfall der Aktie glauben. Wieso? Die gestrigen Quartalszahlen waren ebenso wie die  – endgültigen am 31.03.2020 – veröffentlichten Zahlen für 2019 waren sehr gut, die gemeldete Förderung von BIS ZU 198 MIO EUR im Rahmen der „europäischen Initiative zum Aufbau einer Batteriezellfertigung“ im Rahmen eines sog. IPCEI (Important Project of Common European Interest) ist ebenfalls ein großer Erfolg für VARTA. Die Förderung bezieht sich auf Batterieforschung und -entwicklung und deren erste industrielle Anwendungen; sie ist auf mehrere Jahre angelegt und besteht aus zwei Teilprojekten. Die VARTA AG geht im Rahmen des IPCEI in Vorleistung und bekommt einen Teil ihrer Ausgaben über den Förderzeitraum erstattet.Neben dem Land Baden-Württemberg fördert auch das Bundeswirtschaftsministerium das IPCEI. Die konkrete Höhe der Gesamtförderung für die VARTA AG steht noch nicht fest, jedoch geht VARTA derzeit über die gesamte Laufzeit eines Teilprojekts von einem Gesamtbetrag von bis zu 198 Mio. Euro aus. Davon stellt das Land Baden-Württemberg für das Förderprojekt im Rahmen der „Europäischen Batterieallianz“ einen Betrag von 59 Mio. Euro zur Verfügung.

Und es kann ja noch mehr werden

Über einen weiteren Förderantrag der VARTA AG im Rahmen des zweiten Teilprojekts unter der Beteiligung der bayerischen Staatsregierung wurde noch nicht entschieden. Die Höhe dieser Förderung steht noch nicht fest. Leider bei den Shortpositionen auch – die aktuell 5,11 Mio. Stück bewegen sich seit Monaten auf einem sehr hohen Niveau – seit seinerzeit die Aktie um den 08.01. unter doppelten Druck geriet – Commerzbank stufte den Wert herunter und es wurde über chinesische Konkurrenz berichtet, die Varta’s Technologievorsprung egalisiert hätte und nun imme rmehr von deren Marktanteilen übernehmen würde. Wann hier eine Entspannung zu erwarten ist? Schwierig einzuschätzen. eigentlich sollte man meinen, dass der Rückschlag der Aktie des ehemaligen Highflyers ausreichend sein sollte für die shorts, abe rman will wohl noch mehr – wenn dass mal nicht „nach hinten losschlägt“.

Ihor Dusaniwsky’s Überblick (S3 Partners LLC, 16.04.2020): VAR1 GR short int is $380MM; 5.11MM shs shorted; 30.32% of float; 8.50% borrow fee & rising.Shs shorted up +166K shs,+3.34%, over last 30 days as price rose +17% & up +56K shs,+1.1%, last week. Shorts up +$122MM in 2020 mark-to-market profits; -$12MM on today’s +3.14% move

Aufgrund der ungebrochen sehr hohen Nachfrage

nach Lithium-Ionen Zellen für Hightech-Consumerprodukte, insbesondere für kabellose Premium-Kopfhörer (Hearables) werden die Produktionskapazitäten weiter massiv ausgebaut. Die Produktionskapazität wird noch einmal erheblich, und schneller als ursprünglich geplant auf 200 Millionen Zellen jährlich bis 2021 ausgebaut. Die Auszahlungen für Investitionen (CAPEX) werden in 2020 in einem Korridor zwischen 300 und 330 Mio. Euro erwartet. AUCH EINE REAKTION AUF DIE CHINESISCHE KONKURRENZ; DIE DURCH LIEFERENGPÄSSE VARTAS ERST AUF DEN PLAN GERUFEN WURDE und deren Produkte – trotz technologischem Rückstand (Varta unterstellt auch bei einigen Wettbewerbern Plagiate) auch bei eigentlich reinen Varta-Kunden Abnehmer fanden.

Das Investitionsvolumen soll größtenteils aus dem Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit, aus erhaltenen und weiteren Kundenanzahlungen sowie mittelfristig auch aus dem attraktiven Cash Flow des akquirierten VARTA Consumer Geschäftes finanziert werden. Darüber hinaus steht dem Konzern eine revolvierende Kreditlinie über 80 Mio. Euro zur Verfügung.

NOTWENDIGER WARNHINWEIS des VARTA Managements:

Angesichts der anhaltenden Covid-19 Krise können negative Einflüsse auf den VARTA AG Konzern nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Dies könnte die Produktionsmöglichkeiten und den Ausbau der Produktionskapazitäten an unseren Standorten betreffen, aber auch die Transportmöglichkeiten zu unseren Kunden und von unseren Lieferanten. Nicht auszuschließen ist ebenso, dass unsere Kunden durch eigene Produktionsunterbrechungen zeitweise keine Produkte von uns abnehmen können. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung lagen allerdings keine Hinweise auf ein Eintreten dieser Risiken vor. Daher geht die VARTA in ihrem Ausblick von keinen Beeinträchtigungen aus.“

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Aktuell (16.05.2020 / 10:24.00 Uhr) notieren die Aktien der Varta AG im XETRA-Handel zum Schluss gestern mit einem Plus von 9,15 EUR (12,25 %) bei 83,85  EUR. Auch diese Aktie können Sie für nur 4,00 EUR auf Smartbroker handeln


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