17.06.2020 – Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) steht vor einem wichtigen Termin, dem 18.06. – Tag der Vorlage des Abschlussberichts 2019 inclusive Testat, möglichst uneingeschränkt.aber der FT-Redakteur Dan McCrum brachte sich gestern mit einem Artikel wieder in Erinnerung: „Wirecard urges UK High Court to dismiss fraud lawsuit“ – Thema: Minderheitsaktionäre der seinerzeit von Wirecard übernommenen Indischen Hermes fühlen sich „über den Tisch gezogen“, weil der Haupteigentümer seine Anteile zu einem Unternehmenswert von 36 Mio. EUR an einen Mauritiús Fonds verkaufte, der wenig später für 326 Mio. EUR die Paymentaktivitäten von Hermes kombiniert mit zwei kleineren Entity’s an Wirecard verkaufte. Der wohl eigentliche Gegner, der frühere Hauptaktionär, konnte bereits in Großbritannien in dem gegen ihn angestrengten Verfahren eine abweisung erreichen.
Der Vorgang wurde seinerzeit auch vom KPMG-Bericht beleuchet, der das Scheitern beim Identifizieren des wirtschaftlich Berechtigten der Mauritius Fonds dokumentiert. Der Kaufpreis, ebenfalls von der FT seienrzeit thematisiert war kein Angriffspunkt – passend zu unserer analyse des Kaufpreises seinerzeit im Vergleich zu ähnlichen Deals. Und wieso jetzt dieser Artikel – Berichtspflicht, richtig. Aber auch ein Grollen im Hintergrund. Der Verweis auf laufende strafrechtliche Ermittlungen der Münchener Staatsanwälte im selben Komplex fehlt natürlich nicht. Im Endeffekt wird auf alle Ermittlungen und Personenidentitäten angespielt – konkret Neues Fehlanzeige. Wirkung des Artikels? Wahrscheinlich gering, wenn überhaupt – die Zeiten dass FT-Beiträge mehr als 20% Kursverluste verursachten, sind wohl vorbei. Insbesondere wenn es um Verlaufsberichte eines Verfahrens geht, welches in Wirecard „nur“ den second oder third best Gegner besitzt. Der Versuch die Hauptaktionäre zu treffen, die möglicherweise den behaupteten „Hauptreibach“ gemacht haben könnten, scheiterte bereits vor Gericht, der Prozess gegen die Berater läuft noch und eben Wirecard auch. Entscheidung über den Abweisungsantrag soll in 14 Tagen erfolgen. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Und Braun meldet sich auch wieder mal – in seiner neuen Rolle: Chefverkäufer!
Es war ein wenig ruhig um den CEO von Wirecard geworden – selbstauferlegte Knebel seit den Marktmanipulationsermittlungen? – auf jeden Fall seine neue Rolle als Chefinnovator und Chefverkäufer Wirecards hat er verinnerlicht. so kann er sich auch nicht zurückhalten, die Vorzüge und Vorteile Wirecards zu betonen: „ Calling all online shop owners and #retail lovers – find out how we’re collaborating with @wildberries_ru, Russia’s largest #online retailer, to provide European customers with a frictionless #paymentexperience.“ (M. Braun, Tweet vom 16.06.2020) oder davor am 10.06.2020: „Congratulations to@Stocard on reaching 50 million users! Today we’re launching a new #payment feature with the #mobilewallet, which is an exciting development in the move towards #cashless. We’re sure@Stocard’s users will agree! “ Passt auch besser zu ihm und sollte auch zukünftig wichtiger als alles andere werden: operative Entwicklungen, technologische Führerschaft und neue Kunden. – Vieles sollte Morgen sich entscheiden. Hoffentlich. Gestern bewegte uns eher die Frage:
Wie positionieren sich die Shorts vor dem entscheidenden Tag.
Hier gibt es Dank Ihor Dusaniwsky’s S3 Partners LLC etwas mehr Klarheit. Gestern Nachmittag stellt sich die gesamte Shortposition bei 27.860.000 Aktien um immerhin 900.000 STÜCK WENIGER ALS NOCH AM DONNERSTAG dar – Tendenz bestätigt den Eindruck, dass die Shorts vor dem 18.06. ihr Exposure reduzieren, aber bisher nicht in dem Maße, wie es denkbar wäre: „WDI short int is $3.09BN;27.86MM shs shorted;24.26% of float;13.50% fee & rising.Shs shorted down -2.10MM shs,-7.02%,over last 30 days as price rose +17% & down -1.20MM shs,-4.13%,last week.Shorts up +$67MM in 2020 mark-to-market profits;-$52MM on today’s -1.69% move“ (Ihor Dusaniwsky, S3 Partners LLC, 16.06.2020). Also bleibt die Spannung hoch – Wirecard steigt schon im Vorfeld kräftig an und liefert so positive Chartsignale.
Encavis – Tochter verwaltet Nachhaltigkeitsfonds so erfolgreich, dass kräftig Neugeld kommt
Evotec – HV gibt den Weg frei…
USU bekommt wieder Auftrag von einer staatlichen Stelle
Gestern ging es am Aktienmarkt aufwärts – der DAX schließt im Plus mit 3,39 % bei 12.315,66 Punkten (17:45 Uhr), aufatmen. Ob schon die Konsolidierung vorbei ist? Mal schauen. Auf jeden Fall eine Sondersituation hat Wirecard mit dem 18.06.2020 als Weichensteller. So hält sich Wirecard, nachdem es Montag schon kräftigst nach oben ging und die „Beruhigung“ am Dienstag nicht überraschte , in diesem Markt bei 99,45 EUR – PLUS 1,07 %%. Sondersituation – kein übermäßiger Anstieg – sah heute schon besser aus, als man über der psychologisch wichtigen 100,00 EUR Marke handelte – gegen Ende ging es zurück, – vorübergehend sogar ins Minus. Reflexartig könnte man natürlich jetzt sagen, dass waren Shorts, vielleicht sollte man aber einfach sagen, nach dem fulminanten Montag war erst mal Konsolidieren angesagt. Und: Warten auf den 18.06. und möglicherweise aussteigewillige Shorts, die Downs zum Rückkauf nutzen könnten. Der Bundesanzeiger bestätigt heute die Tendenz: Montag reduzierte ein weiterer Short – Samlyn Capital LLC – seine Position auf jetzt noch 0,87 % und auch Marshall Wace reduzierte am Montag seine Position – von 1,41 auf 1,36% – Shortentwicklung und Tendenz bei den Großen passt zu unseren Erwartungen. Exposurereduktion der Shorts vor dem wichtigen Termin – gestern behandelt unter dem Thema: Tesla-Effekt bei Wirecard?
NACHTRAG 11.27 Uhr: Und Dienstag war Coatue auch bei den Positions-Reduzierern angekommen: „Nur“ noch 0,70% (nach vorher 0,84%) – den etwas schwächeren Anstieg (!) am Dienstag zum Teilausstieg genutzt.
AUF JEDEN FALL WIRD ES HEUTE NOCHMAL SPANNEND – der letzte Tag vor dem Show-down. Ob nochmal einige Shorts versuchen, ihre Risikoposition weiter zu reduzieren? Oder wird Morgen alles wie gelähmt nur noch auf den 18.06. schauen? Zumindest sollte man dem Unternehmen am Donnerstag eine endgültige Entscheidung wünschen. Eine klare Botschaft, ob Wirecard zukünftig weniger vor neuen FT-Enthüllungen zittern muss oder ob es wirklich so schlimm ist: Uneingeschränktes Testat und Quartalsergebnisse, die die hohen Wachstumswerte der Vergangenheit zumindest annähernd fortschreiben, und generell eine Aussage, warum man meint zukünftig besser aufgestellt zu sein, sind für einen Befreiungsschlag Pflicht.
Und jetzt noch Wildberries – oft als Russlands amazon bezeichnet
Wirecard liefert bis dahin „wie entfesselt in den letzten Tagen“ neue Kunden. Nach Stocard letzte Woche und gestern das bulgarische FinTech Payhawk – ein Newcomer der von der DNA gut zum ehemaligen Start-up Wirecard passt – kommt nun noch ein Schwergewicht dazu: Wildberries – größter Online-Einzelhändler Russlands, der Kleidung, Schuhe, Kosmetik, Haushaltswaren, Kinderartikel, Elektronik, Bücher, Schmuck und Lebensmittel anbietet mit einem Jahresumsatz von 3,1 Milliarden EUR. Die Online-Präsenz von Wildberries verzeichnet täglich sechs Millionen Besucher.
Encavis – Tochter verwaltet Nachhaltigkeitsfonds so erfolgreich, dass kräftig Neugeld kommt
Mutares – gibt sich neue Messlatten vor – gut für den Anleger
{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Wildberries treibt den Ausbau seines Geschäfts in Mittel- und Osteuropa sowie in Asien aktiv voran. Innerhalb von fünf Monaten eröffnete das Unternehmen 28 markengeschützte Pick-up-Points in Polen und bietet im gesamten Land die kostenlose Zustellung von Waren per Kurier an. Kürzlich nahm das Unternehmen zudem ein lokales Distributionszentrum in Polen in Betrieb und konnte damit die Lieferzeit auf einen Tag verkürzen. Im Mai startete Wildberries mit dem Verkauf von Waren in der Slowakei, wo das Unternehmen in naher Zukunft mehr als fünf Abholstellen eröffnen will.
HINTERGRUND: Bereits im Oktober letzten Jahres informierte man bei Wildberries darüber, für 200 Mio. EUR ein Logistikzentrum in der Slowakei zu bauen (Bauzeit rund 18 Monate) – Ziel der Unternehmenschefin und Gründerin Tatyana Bakalchuk:: Allein über das neue Logistikzentrum sollen in den nächsten fünf Jahren Umsätze von mehr als drei Milliarden Euro bewegt werden – so findet sich im „DER STANDARD“ am 01.10.2019. – also allein hier mehr als 3 Mrd. Paymentvolumen für Wirecard, denn alles was aus der Slowakei geliefert werden soll, läuft über Wirecards Paymentsystem. Und Wildberries denkt bereits laut darüber nach, seine Expansion auch nach Westeuropa zu betreiben. Vielleicht also erst ein erster Expansionsschritt – und Wirecard dabei. Nicht schlecht.
Milliardenumsätze – Wildberries macht Nägel mit Köpfen und Wirecard wird an jedem Umsatz verdienen
Die Zusammenarbeit startet so: Wirecard fungiert dabei als Acquirer und Zahlungsdienstleister für Wildberries in Europa. Zudem müssen sie sich oft noch mit der Komplexität der Verwaltung von Firmenkarten vertraut machen. Wirecard wickelt bereits alle Zahlungen für die polnische E-Commerce Website von Wildberries ab. In naher Zukunft wird die Zusammenarbeit auf weitere europäische Länder ausgedehnt werden.
„Heutzutage wenden sich immer mehr Menschen dem Online-Shopping zu. Dank Wirecard können wir unseren europäischen Kunden ihre bevorzugten Zahlungsmethoden anbieten. So wird das Einkaufen bei Wildberries für unsere Kunden noch komfortabler“, sagt Vladimir Bakin, Financial Director bei Wildberries. „Wir sehen Wirecard als wichtigen Partner. Besonders schätzen wir die Tatsache, dass Wirecard sowohl die Zahlungsakzeptanz als auch die Zahlungsabwicklung über eine einzige Plattform anbietet.“
„Durch unsere Zusammenarbeit mit Wildberries stellen wir unser Bestreben unter Beweis, die Digitalisierung des Einzelhandels weltweit voranzutreiben. Indem wir eine reibungslose Zahlungsabwicklung garantieren, sorgen wir dafür, dass die Kunden von Wildberries ein optimales Einkaufserlebnis genießen können. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Entwicklung des Unternehmens zu einem Unified-Commerce-Anbieter voranschreitet“, sagt Roland Toch, Managing Director Central Eastern Europe bei Wirecard.
{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Wirecard bietet etwas, was nicht alle können! Vielleicht allein Wirecard…
„Die Payment-Lösungen von Wirecard ermöglichen Wildberries, Zahlungen schnell und zuverlässig zu erhalten und gleichzeitig die Sicherheit der persönlichen Daten der Kunden zu gewährleisten. Als weltweit erster Payment-Dienstleister, der mehr als 200 verschiedene lokale und globale Zahlungslösungen anbietet, kann Wirecard Wildberries einen maßgeschneiderten und umfangreichen Mix an verschiedenen Zahlungs-Tools zur Verfügung stellen. Dadurch können die Kunden von Wildberries ihre Online-Einkäufe mit allen Kartentypen und E-Wallets bezahlen.“ Und genau das bestätigt ja der Vertreter von Wildberries in seiner Aussage – Wirecard scheint technologisch so viel bieten zu können, dass auch mit dem störenden „GrundrauschenFT“ neue Kunden gewonnen werden können. Was wäre erst möglich, wenn ab dem 18.06. noch mehr das Operative vorne stehen würde, noch mehr die Dienstleistung, das Angebot Wirecards – und was würde das für den Umsatz bedeuten?
Von Sonntag: „Die Entwicklung auf der Shortseite – wird auch hier „runtergezählt?
Sah man anhand der §40 Meldungen am letzten Montag noch, dass der Einbruch bis auf 84,00 EUR im späten Handel am Freitag auf Tradegate möglicherweise „beschleunigt“ oder „verstärkt “ wurde durch mehrere Hedgefonds (sichtbar sind dabei nur die meldepflichtigen, dh. mind. 0,50% haltend): Zuerst Samlyn Capital LLC. Laut Bundesanzeigermeldung erhöhte man am Freitag seine Shortposition auf 0,96% (von 0,86%). Und Coltrane erhöhte seine Position am Freitag auf 0,52% (von 0,46%); Slathe erhöhte auf 1,75% (von 1,63%). Und möglicherwiese sind zwei andere Hedgefonds in die Parade „gefahren“ und haben die niedrigen Kurse zum Ausstieg benutzt und so möglicherweise zu einem Rebound geführt: Laut Bundesanzeiger reduzierte Maverick Capital seine Position auf 1,125 (von 1,23%) / Greenvale reduzierte seine Position auf 0,65% (von 0,74%). Offensichtlich klappt die Koordination unter den Shortsellern nicht mehr so gut, wie noch vor Wochen, als an einem Tag 8 Hedgefonds gleichzeitig ihre Position erhöhten.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
ZWEI LAGER, NOCH ÜBERWIEGEN WOHL DIEJENIGEN. DIE NOCH NICHT GENUG HABEN, die erwarten noch tiefere Kurse zu sehen bei Wirecard. Einige reduzieren bei derartig guten Gelegenheiten, wenn andere den Kurs „heruntertraden“ bis auf 84,00 EUR, ihre Shortposition und erhöhen so ihren Gewinn (bei solchen Kursen sollte es um Gewinne, nicht um Verluste gehen, zumindest bei den meissten Shortpositionen).“FORTSETZUNG DIESES BEITRAGES „WIECARD AKTIE UNTER DRUCK BIS ZUM 18.06….“
Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.