TecDAX | Wirecard: Einstiegskurse am Ende einer Up&Down-Woche? Neben der Durchsuchung ist einiges passiert…

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tecdax news nebenwerte magazin07.06.2020 – Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) durchlebte diese Woche ein Auf und Ab – mit einem kräftigen Ab am Freitag Nachmittag – Durchsuchung der Wirecard Räumlichkeiten mit entsprechendem – kurzfristigen (?) – Kursimpact. Die Durchsuchung, den Hintergrund und die möglichen Wirkungen beleuchteten wir gestern – heute geht es um die anderen Ereignisse diese Woche, die möglicherweise mittel- und langfristig bedeutsamer für die Kursentwicklung der Wirecard-Aktie sein werden oder sein könnten…

Kosten der Aktienleihe weiter im Anstieg begriffen

Während man Anfang der Woche noch über die explodierenden Leih-Kosten für Wirecard diskutierte und eine mögliche Auswirkung auf langfristigere Shortengagements, die bei den in der Spitze erreichten 40% am Freitag der Vorwoche schon kräftig ins Gewicht fallen. Auch die durchschnittlichen Leihkosten der Wirecard Aktie entwickelten sich die Woche kräftig nach oben: Die früher gesehenen 6-7% gehörten der Vergangenheit an – Montag waren es schon 9%, Mittwoch Morgens 12%, am Freitag schon 17,5%  und weiter steigend – Ende offen. Interessant entsprechende Tweets Ihor Dusaniwskys „17.50% fee & rising“ (05.06.2020) und Yes, seeing some #Wirecard WDI GR stock borrows hitting 40% fee today. Looks like a lot of the previously available shares to lend have evaporated from the lending market. Either lenders are holding back inventory to drive rates higher or longs that were lending are now selling.“ Spannende Entwicklung. Spielt definitiv den Long-orientierten Anlegern in die Hände..

Rekordwoche – Schon fast zu gut? Rückblick: News von TUI, LPKF, Wirecard, Encavis, Evotec u.a. bewegten die Kurse

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EINE AKTIE DIE BESSER ALS WIRECARD IST – HIER

DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:

Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen

Teil3: PNE, SBF und Dic Asset – Michael C. Kissig eine Woche später eingestiegen, auch besser als die Indizes

und aus gegebenem Anlass Update 26.05.2020 unseres Teil2:

Evotec, Encavis, und Wirecard – nwm’s Favoriten mit insgesamt guter Performance Dank Encavis

Moodys droht und UBS bleibt bei neutral am Dienstag –

Die Ratingagentur Moody‘s Investors Service meldet sich Dienstag mit der Prüfung eines möglichen Downgrade des Langfristratings von Baa3 der Wirecard AG. Wichtig, wenn auch für die Schuldenaufnahme Wirecards relativ unbedeutend – es gibt eine 500 Mio. EUR Anleihe mit Laufzeit bis 09/2024. Seinerzeit aufgenommen, um bestehende Kredite abzulösen und dass zu attraktiven 0,50% Anleihezins. Das „Problem“  ist vielmehr das VERTRAUEN– ein Investmentrating drückt Vertrauen aus, auch wenn wohl aktuell keine Anleiheemissionen geplant waren/sind, so kratzt diese Nachricht am gerade wieder sich erholenden Standing der Wirecard. Oder bietet Wirecard eine Riesenchance? Wieso? Weil Moody’s klare Kriterien für ein Downgrade, aber auch ein Upgrade genannt hat – spannend, vielleicht wird Moody’s so zum Schiedsrichter für die Unentschlossenen.

DOWNGRADE DROHT, wenn die EBITDA’s Wachstumsraten wesentlich unter 20-25%, eine Verschuldung über dem 3-fachen EBITDA liegen sollten. Gleiche Sanktionen drohen bei weiterhin bestehenden Compliance- oder Governanceproblemen oder bei stark abnehmender Liquiditätslage der Gesellschaft. UPGRADE IST MÖGLICH WENN die bereinigte Verschuldung absehbar maximal das doppelte EBITDA erreicht. Keine größeren Übernahmen angekündigt oder durchgeführt werden. Wachstumsraten dauerhaft über dem Gesamtmarktwachstum mit einer hohen Liquiditätsquote von nahezu 20%. Weiterhin keine Entdeckungen neuer Governance- oder Compliance-Verstöße. Keine überbordenden Aktionärsausschüttungen und ein insgesamt konservatives Finanzkonzept, selbst bei Übernahmen. Die Voraussetzungen für ein Upgrade scheinen nicht so unerreichbar für Wirecard zu sein – immer vorausgesetzt der 18.06. bringt keine negativen Überraschungen. Und…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Die UBS bleibt bei ihrer Einstufung der Wirecard Aktie: NEUTRAL und sieht in einem aktuellen Bericht zum geänderten Zahlungsverhalten in Großbritannien keine generelle Bedeutung für die Entwicklung in „Resteuropa“ – auch wenn generell Anbieter von Paymenlösungen mit einem Aufschlag zur Vorcorona-Zeit gehandelt würden, sieht er diesen bei Wirecard nicht als zwingend (aus bekannten Gründen) – Adyen ist der bevorzugte Paymentdienstleister für die UBS. Die anderen Analysten meldeten sich diese Woche nicht zu Wort, es bleibt also bei: Baader BUY, sieht weiterhin eine extreme Unterbewertung der Aktie und ein Kursziel von 240,00 EUR. HSBC HOLD, Kurszielreduktion von 95,00 EUR, ODDO BHF HALTEN, Kursziel 05,00 EUR und sieht eine günstige Bewertung der Aktie, NordLB HALTEN, Kursziel 80,00 EUR – auch hier sieht man Jahre des notwendigen Vertrauensaufbaus vor Wirecard liegen, wobei die Bilanzvorlageverschiebung „ärgerlich“ aber nicht über zu bewerten sei.

Weniger Shorts am Mittwoch – und weniger DWS, BoA wieder da und einer von Softbank soll kommen…

Gesamtshortstand war Mittwoch Morgens 28.050.000 Aktien short, immerhin 850.000 Stück weniger als am Freitag (der auch schon einen Rückgang um 300.000 Stück vom vorhergehenden Mittwoch gesehen hatte). Möglicherweise Risikoreduktion auf der Shortseite vor dem 18.06.2020 eingeläutet – insbesondere in Anbetracht des von Wirecard offiziell optimsitisch geäußerten „wir gehen von einem uneingeschränkten Testat“ und „im Wesentlichen unveränderten Bilanzzahlen“ aus. Der Sprung am Freitag auf 28.570.000 Stück wieder (18.24 Uhr mitgeteilt, ob schon Entwicklungen aufgrund der Wirecard-Durchsuchung berücksichtigt werden konnten, ist uns nicht bekannt), jedenfalls wieder 520.000 Stück mehr als noch Mitte der Woche. Trend gebrochen oder „Aufzucken“ – die Durchsuchung am Freitag war wahrscheinlich wieder mal Öl auf die Mühlen der Shortinteressenten.

§40 Meldungen: DWS hat bereits am 22.05.2020 seinen Bestand an physischen Aktien von 4,47% auf 2,84% reduziert, dazu kommt ein unveränderter Rückgabeanspruch von 0,5% (also Aktienleihe der DWS an Shortwillige). Der ehemals übergewichtete Paymentdienstleister bei diversen DWS-Fonds ist kräftig zurückgefahren worden – dass Vertrauen fehlt wohl langsam auf eine kurzfristige Outperformance. Wilde Aktivitäten bei der BoA : Der An- und Ausaktionär hat zum wiederholten Mal einen „Sprung“ von mehr als 5% in der Beteiligungsschwelle an einem Tag vollführt. Diesmal ging es am 26.05. von 0,01 % Stimmrechten wieder auf 5,56%.

Es kamen am Mittwoch Gerüchte auf über die Berufung eines wichtigen Softbank-Managers – angeblich Samuel Merksamer – in den Aufsichtsrat der Wirecard. Wäre ein Zeichen von Kompetenzsteigerung und Vertrauen des (über Wandelanleihen) zukünftig wichtigen Aktionärs Softbank – vielleicht nutzt man den 18.06. auch diese und andere Personalien zu klären. die finanzpresse ist sich Mitttwoch eigentlich fast sicher über die Softbank-Personalie, allein Wirecard hat dazu bsiher nichts verlautbart…

Donnerstag versucht Wirecard einen Befreiungsschlag, der verpufft

Die Schlacht um die Meinung des Kapitalmarktes tobt schon seit Monaten, jetzt zeigt Wirecard, überraschend vom Timing her, Zähne. Man will sich nicht mehr verstecken oder den Pressemeldungen „hinterherlaufen“, sondern versucht die Führung zu übernehmen. Und einige der Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Die Erklärung, die sich auf der Homepage der Wirecard unter dem relativ neuen Label „TRANSPARENZ“ findet, Beginnt mit einem – zu Recht – stolzen und selbstbewusten Hinweis, der gleichzeitig versucht den Fokus auf das eigentlich Wesentliche, zumindest bei einem „normalen“ Unternehmen,  zu legen, das Operative. Zum wiederholten Mal: Im Gegensatz zu den meißten anderen Unternehmen habe man bei Wirecard die Prognose für 2020 bestätigt und – wie um den Analysten von Moodys zu antworten – erwarte ab dem Q3 eine signifikante Erholung im Reise/Travel Bereich. Ansonsten sei der „starke und zusätzliche“ Anstieg in Onlinetransaktionen in Europa und Asien (USA nicht?) bereits jetzt kompensierend für die Ausfälle im Reise/Travel-Bereich. DANN EIN WICHTIGER HINWEIS: Der bereits jetzt als wichtig eingestufte 18.06. mit der angekündigten Vorlage der testierten Bilanz inclusive Prüfbericht, wird „noch wichtiger gemacht“, in dem man klarstellt in diesem Zusammenhang über Wachstumsperspektiven (operativ) und – derzeit wichtiger – über organisatorische Maßnahmen zu berichten.

Der Vermögensschaden der Aktionäre Wirecards durch „Wirtschaftszeitung“ aus England und intensive Shortselleraktivitäten wird betont und nochmals auf die Aussagen des KPMG-Berichts und deren Bedeutung für die – laut Wirecard – positive Klärung der meißten Vorwürfe. Das Drittpartnergeschäft sollte abschließend auch geklärt werden können – möglciherweise im Zusammenhang mit dem 18.06.2020. KOMPLETTER BEITRAG.

Freitag zuerst mal: Bayern München – Basketball und Wirecard, dann DURCHSUCHUNG

Klar hier sind keine Riesenumsätze zu erwarten, aber die Meldung von heute: „… und der FC Bayern München Basketball haben bereits vor längerer Zeit eine strategische Partnerschaft beschlossen. Die Kooperation ist zunächst bis Sommer 2022 angesetzt, in denen Wirecard als Platin Partner des FC Bayern München Basketball auftritt.

Wirecard und der FC Bayern Basketball arbeiten seit geraumer Zeit bei der Entwicklung digitaler Zahlungslösungen sowie damit verbundener weiterführender Services eng zusammen. Die beiden Partner möchten wegweisende Projekte entwickeln, um den Fans des deutschen Basketball-Meisters neue und zukunftsweisende Fan-Erlebnisse zu ermöglichen. Innovative Zahlungs- und Mehrwertdienste sollen den Fans in Zukunft ein neuartiges Kundenerlebnis ermöglichen. In Zukunft will Wirecard auch andere Teams dabei begleiten und die Digitalisierung des Profisports vorantreiben. Die Kooperation mit dem FC Bayern Basketball bildet dafür den Startschuss.“

Wichtig: Startschuss und weiterführende Services – genau wie in der Vision 2025 angekündigt: Neue Märkte, Dienstleistungen über Payment hinaus und Wachstum. Vielleicht „knackt“ man mit dieser Abteilung des Bayern München die ganze Branche „Profisport“ – neben Travel, Tourismus oder Mobility, die vorher dran waren – mit starker Fanbase für ein Bündel an Dienstleistungen. Interessanter als die pure Meldung von heute vermuten lässt.

Passend dazu die Aussagen: Marco Raab, EVP Global Marketing bei Wirecard: „(…) Wir sind außerdem überzeugt, künftig zahlreiche digitale Initiativen mit hohem Mehrwert für Fans und Verein voranzubringen und den Sportsektor in Zukunft stärker bedienen zu können. Mit innovativen Anwendungen wollen wir Fans einen Mehrwert im Payment-Bereich bieten und das Kundenerlebnis optimieren.“

„Die Zusammenarbeit zwischen Wirecard und dem FC Bayern Basketball beinhaltet vielfältige Innovationsthemen, die speziell für das Umfeld des Profisports entwickelt werden. Das Kernziel wird darin bestehen, das Fan-Erlebnis zu stärken, neue Umsatzerlöse zu schaffen sowie Mehrwerte für Sponsoren und Fans“, sagt Christian Reindl, EVP Sales Retail bei Wirecard.

DANN KAM DIE DURCHSUCHUNG – KOMPLETTER BERICHT HIER –  Kurz zusammengefasst: Auslöser für Strafanzeige und Durchsuchung waren die Ad-hoc Meldungen im Umfeld der KPMG-Prüfung und eine potentielle Marktmanipulation. Es ist eigentlich noch eine der „berechenbarsten“, „harmloseren“ und, wie es in der Mitteilung des Unternehmns korrekt heißt, den Vorstand und seinen möglichen Pflichtverstoß persönlich betreffend – nicht das Unternehmen. Und ja, die Kommunikation rund um den KPMG-Bericht hattte schon etwas Irritierendes. Allein wenn man die Kursebewegungen nach den fraglichen Meldungen (laut Handelsblatt „(…) die Verantwortlichen der Wirecard durch die Ad-hoc-Mitteilungen vom 12.03.20 und vom 22.04.20 irreführende Signale für den Börsenpreis der Aktien der Wirecard AG gegeben haben könnten„) betrachtet, kann man zumindest die Strin runzeln, ob dass reicht für strafrechtliche Feststellungen? Nicht Entscheidung der Anleger. Die Meldungen haben zumindest etwas irritierend geklungen, nachdem man den KPMG-Bericht gelesen hatte mit all seiner Kritik und „Nichtbelegen“ und Mängeln. Der Fall wurde durch eine Strafanzeige der BAFin bei der Staatsanwaltschaft „ins Rollen gebracht“ und es geht  – bisher – „nur“ um Kursmanipulation, nicht um die Vorwürfe der FT.

Zurück zum Trend – wenn er denn nach dem 18.06.2020 relevant wird

Eine Meldung im „The Telegraph“ vom 03.06.2020: „UK Finance said that 51 per cent of all payments were made via debit and credit cards in 2019, with online shopping and contactless spending helping push the growth.“

Und dass war vor Corona-Lock-Down, man kann nur ahnen um wieviel der Anteil dieses Jahr weiter gestiegen ist und dazu kommt die hohe Marketshare von Wirecard, man ist wohl mit Grund in Aschheim so optimistisch 2020 seine Ziele zu erreichen. Paymentdienstleistung, digital, ist auf einem Eroberungszug, der nicht aufzuhalten scheint – und trotz aller Unkenrufe ist Wirecard operativ vorne mit dabei, technologisch und auch bei der Eroberung neuer „Nischen“. Passend dazu lieferte Wirecard auch die Ergebnisse einer Umfrage, die den Trend – wie nicht anders zu erwarten – klar bestätigt; den Trend zum digitalen Zahlen:

Eine zweite repräsentative Umfrage, die Wirecard in Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien durchgeführt hat, zeigt, wie die aktuelle Situation den bargeldlosen Zahlungsverkehr beschleunigt. Kontaktlose Bezahlmöglichkeiten waren bereits vor der Corona-Pandemie beliebt in den drei Ländern – nun sind sie endgültig im Mainstream angekommen. Mehr als die Hälfte aller Befragten in allen drei Ländern nutzt nun vermehrt kontaktlose Zahlungsmethoden – zum Beispiel über Kredit- bzw. Debitkarte oder das Smartphone. Drei von vier Teilnehmern möchten dies auch nach der Corona-Pandemie beibehalten.“ (Die gesamte Wirecard-Umfrage – hier.)

Also kaufen, weil irgendwann „der Rest“ positiv erledigt ist? Schwierig, aber der 18.06.2020 wird wohl einen ersten Hinweis geben, wie man sich zukünftig aufstellen will und wie ernsthaft man die Vergangenheit „abhaken“ will, kann und wie zukünftig solche Vorwürfe gegenstandslos gemacht werden könnten…Wirecard – Statement als Offensive, gestern veröffentlicht – steigert die Spannung vor dem 18.06.2020 immens.

EXCLUSIVINTERVIEW mit dem CEO des potentiellen Digitalisierungsgewinners USU Software Bernhard Oberschmidt

Aktuell (06.06.2020 / 06:15 Uhr) notieren die Aktien der Wirecard AG im Tradegate-Handel zum Handelsschluss mit einem Minus von -6,95 EUR ( -7,32 %) bei 88,20EUR. Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.

 

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