Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) gestern mit 128,85 EUR zwar im hinteren Feld des DAX, aber „niedrige“ 0,58 % im Minus: Es gab weitere Transaktionen im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms, unter den meldepflichtigen Aktionären und ein Urteil des Landgerichts Ulm, das für Wirecard Bedeutung haben könnte..
Die Wirecard-Aktie legte eine Verschnaufpause ein, keine neue Unternehmensmeldung – wäre wohl auch zuviel des Guten gewesen – am Dienstag. Bis Ende der Woche sollte wohl noch eine operative Meldung erfolgen, sofern man sich an den gewohnten Rythmus hält. Dieser Satz zeigt bereits die hohe Erwartungshaltung, die Wirecard durch die regelmäßigen operativen Fortschritte geweckt hat. Und ist gleichzeitig auch für die Shorts ein Argument für das Shorten: Auf Dauer scheint es fast unmöglich, die immer höheren Ansprüche des Marktes zu befriedigen. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Bisher gibt es an der operativen Entwicklung wenig auszusetzen – fast alle Analysten betonen die operative Stärke und Perspektive Wirecards und sehen „lediglich“ Einschränkungen in ihrer meißt posiitven Einschätzung wegen der – bisher unbewiesenen, aber auch nicht eindeutig widerlegten – FT-Vorwürfe. Gestern also nichts operatives, sondern einige kleinere – für sich selber betrachtet -, aber in der Summe durchaus bedenkenswert:
Landgericht Ulm verurteilt Payback zu Schadensersatz wegen Glücksspiel
Das Handelsblatt berichtete über ein Urteil des Landgerichts Ulm, das in erster Instanz Paypal zu Schadensersatz verurteilte, weil man Gelder an einen Glücksspielanbieter weitergeleitet habe ohne die Legalität dieses Zahlungsvorgangs zu überprüfen.es gäbe eine Vielzahl ähnlich gelagerter Schadensersatzforderungen. Dazu kommt uns die Firmengeschichte von Wirecard in den Sinn: Die Anfänge der Geschäfte des Münchener Paymentdienstleisters waren durchaus auch im Glücksspielbereich zu verorten. Klar ist aber auch, dass die Bedeutung dieser Geschäfte in den letzten Jahren stark abgenommen hat. Es findet sich eine Verlautbarung Wirecards zu diesem Komplex, in der es heisst, man wickle keine Zahlungen für illegale Geschäfte ab – seit wann diese Aussage Gültigkeit hat sei mal dahingestellt. Jedenfalls besteht eine Verjährungsfrist von 3 Jahren, was erstmal das Risiko stark reduziert und weiterhin wäre es für den Zahlungsdienstleister im Falle einer Schadensersatzzahlungspflicht möglich den Gamblinganbieter in Anspruch zu nehmen – sofern dieser noch existiert und zahlungsfähig wäre.
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Ob und wie hoch aktuell bereits bestehende Klagen gegen Wirecard in diesem Zusammenhang sind, lässt sich schwer einschätzen, sollte aber bisher noch keine stark-bilanziell wirksame Höhe erreichen. Und durch die Verjährung wäre wohl auch insgesamt ein eher überschaubares Risiko vorhanden. Dennoch ein möglicher „Störfaktor“ für die Börsenstory Wirecards. Anlegerschutzanwälte werden die Beute wittern und verstärkt auf Kundenfang gehen – aktuell führt eine Reuters-Studie eine „Deutsche Payment“ und eine „Agora Online Services“ – Wirecard wird NICHT aufgeführt.
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Wirecard kauft weitere Aktien zurück
Gemäß Pflichmitteilung erwarb Wirecard bis zum 20.01.2020 insgesamt 394.438 eigene Stück Aktien im Rahmen des Rückkaufprogramms, welches am 17.10.2019 beschlossen wurde. Exakt wurden zwischen dem 13. und 20. Januar 39.316 Stück zurückgekauft – stabilisierend, aber bestimmt nicht entscheidend für die positive Kursentwicklung. Die Käufe im Einzelnen:
Datum (MMTTJJJJ) |
Gesamtzahl zurückgekaufter Aktien (Stück) |
Volumengewichteter Durchschnittskurs (Euro) | Volumen (Euro) |
01132020 | 8.141 | 113,2000 | 921.561 |
01142020 | 7.280 | 114,7917 | 835.684 |
01152020 | 6.218 | 120,1963 | 747.381 |
01162020 | 5.800 | 127,1422 | 737.425 |
01172020 | 5.977 | 127,1858 | 760.190 |
01202020 | 5.900 | 129,1173 | 761.792 |
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§40 Meldungen der meldepflichtigen Aktionäre – gestern direkt zwei
Wirecard meldete gestern für Morgan Stanley eine Reduktion der physisch gehaltenen Aktien von 1,28 % auf 1,18 %, während gleichzeitig die derivativ kontrollierten Aktien um 0,08 % auf 8,92 % zunahmen – 10,09 % insgesamt sind Morgan Stanley zuzurechnen. Unwesentliche Änderung (MINUS , die trotzdem im Auge gehalten werden sollte, falls weitere Veränderungen in den nächsten Tagen folgen sollten.
Bei der Bank of America gab es – ebenfalls gestern – eine Reduktion der physisch gehaltenen Aktien um mehr als 50 % auf nur noch 0,20 % zu melden, interessanterweise stieg die Zahl der derivativ kontrolliertenStimmrechte um einen höheren Satz auf 5,11 % – so werden insgesamt 5,31 % der Stimmrechte Wirecards durch die BoA kontrolliert. Ebenfalls weniger physische Aktien, aber zumindest ein steigendes Interesse an der Kursentwicklung der Wirecard. Wohin das ganze führt, lässt sich schwer abschätzen.
Beide Adressen setzen auf jeden Fall auf hohe Einnahmen aus Aktienleihe, kontraproduktiv für Long-Aktionäre.
Aktuell 06:35 Uhr, 22.01.2020, Xetra-Handel, die Wirecard Aktie notiert bei 128,85 EUR zum Schluss auf XETRA am Dienstag..
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