03.07.2020 – Heute wieder einiges los gewesen bei Wirecard. Womit sollen wir anfangen? Alles wird immer mehr zur Räuberpistole – und mitten drin wertvolle Assets, Units, die ohne Skandal wahrscheinlich Milliarden wert wären: Angefangen haben soll man 2014 bei Wirecard mit den Luftbuchungen – so zumindest SZ, NDR und WDR – wäre von der Staatsanwaltschaft festgestellt worden. Und im Licht der bereits bisher festgestellten Verhaltensweisen/Betrugsmaschen des Managements wird bestimmt der Kauf der Indischen Wirecard-Tochter jetzt wieder einmal genauer beleuchtet werden müssen: Die ursprünglichen Eigentümer verkauften ihr „Geschäft“ für unter 50 Mio EUR an einen Fonds auf Mauritius. Ddessen wirtschaftlich Berechtigte bis heute nicht identifiziert worden sind, und dieser Fonds verkaufte für bis zu 340 Mio. EUR (230 Mio. EUR sofort, 110 Mio. nach gewissen erreichbaren Milestones). Jetzt wird gemutmaßt, der ehemalige COO Marsalek stecke hinter dem Fonds und habe sich so der Untreue schuldig gemacht – oder vielleicht sogar (oder wahrscheinlich), wenn er, dann auch Markus Braun?Der Kauf des Indiengeschäfts wurde von Braun immer als notwendig und zu einem angemessenem Preis bezeichnet
Ein Sumpf, in den nun auch die Behörden auf Mauritius versuchen Licht zu bringen – Marsalek bleibt verschwunden und trägt so nichts zur Aufklärung bei. Ein Lebemann, wie jetzt die BILD mit wilden Geschichten unterlegt. Weitere Ermittlungen wegen Untreue betreffen die Kredite in Asien, die ohne sicherheiten bis zu einer Höhe von bis zu 365 Mio. EUR gewährt worden sein sollen. Viele Ansatzpunkte, viele Jurisdiktionen – man braucht kein Hellseher zu sein, um zu wissen: Hier wird noch viele Jahre ermittelt werden und noch viele Jahre vieles unklar sein.
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Man fragt sich, wieviel wusste der Vorstand für Finanzen Alexander von Knoop? Kann ein Finanzvorstand so naiv und unwissend sein, wenn sein ureigenes Ressort betroffen ist? Schwer vorstellbar. Jedenfalls verstärkte sich der Eindruck eines intensiven Interesses der Deutschen Bank an der Wirecard Bank – die immer noch einige große Kunden als Zahlungsabwickler betreut, auch wenn Aldi Süd bestimmt nicht der einzige und auch nicht der letzte war, der die Kreditkartenabrechnungen Wirecards nicht mehr will. Adyen’s Kommunikationschef betonte im Gespräch mit der „Börsenzeitung“, das sein Unternehmen kein interesse an Teilen Wirecards hätte. Wieso auch die Technologie haben beide, die großen Kunden suchen sowieso neue Paymentdienstleister – so geht der Kampf um die Kunden zwischen den anderen Anbietern und Adyen, aber nicht um Wirecards Kerngeschäft.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Doch Konto auf Philippinen!
Wirecard soll laut einer philippinischen Anwaltskanzlei doch ein Konto bei der „The Bank of the Philippine Islands“ besessen haben – insofern waren die Kontoauszüge also nicht komplett gefälscht. Weiterhin soll Wirecard dort als wirtschfatlich Berechtigter eingetragen gewesen sein – mit einem Deposit übe r anfänglich 100 Mio. GBP – immerhin eine nicht unbedeutende Summe. Wieso hat diese Bank dann behauptet – vor einigen Tagen – wirecard hätte nie eine Geschäftsbeziehung mit ihr gehabt und kein Geld auf den Philippinen? Verwirrend gelinde gesagt und mit noch mehr Fragezeichen – die ganze Geschichte hier bei CNN Philippines: „Law firm confirms working with Wirecard to open PH unit, says BPI account under treasurer’s name real“
(Kursrange 03.07.2020, E: 3,41 EUR H: 3,64 EUR, T: 3,17 EUR, S: 3,23 EUR)
Donnerstag, der 02.07.2020
Der befürchtete Kundenexodus hat begonnen, zumindest jetzt auch von außen erkennbar. Genau das,was eine mögliche Fortführung der realen Kerngeschäfte Wirecards ermöglicht hätte – eine gewisse Treue und Geduld der Kunden. Verständlich ist das Verhalten jedoch: Niemand will seine Zahlungsprozesse – das „Blut“ jeden Unternehmens einem im Insolvenzverfahren mit ungewissem Ausgang (positiv gesehen) befindlichen Unternehmen anvertrauen.
Die Erfahrungen der britischen FinTechs, der Kreditkartenkunden, der Bonuskartennutzer, die nachdem die FCA der britischen Tochter Wirecards alle Geschäfte für die man eine Lizenz benötigt untersagt hatte (mitgeteilt am 26.06., passend an einem Freitag, damit die Kreditkartenkunden nicht mal persönliche Vorsprache halten konnten, aufgehoben dann am späten Montag Abend, den 29.06.2020), sind Menetekel genug. Und man sollte nicht glauben, das die Kunden nach diesem Warnschuß mit Begeisterung oder auf Dauer bei Wirecard GB bleiben werden – dafür ist das Geschäft zu austauschbar.
FORTSETZUNG:
CHRONOLOGIE DER STORY WIRECARD AG OHNE HAPPY END vom 18.06.2020 bis 03.07.2020
– ein Wirtschaftskrimi einer Aktie vom DAX in den Pennystockbereich, voller enttäuschter Hoffnungen und Ungewissheiten.
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