TecDAX | VARTA Aktie: Melvin scheint draussen – zumindest unter 0,50 % – Montag Kursrückschläge? Analysten negativ, News fehlen aktuell

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Der VARTA AG (ISIN: DE000A0TGJ55) im Fokus der Spekulation auf einen Short Squeeze machte letzte Woche extreme Kursbewegungen „durch“ – insgesamt ging es kräftig nach oben: Montag eröffnet bei 131,40 EUR, Freitag bei 147,20 EUR geschlossen – zwischendurch auf unglaubliche 180,10 EUR „hochgeschossen“.

Mittlerweile hinlänglich bekannt: Keine operativen Entwikclungen gaben den Ausschlag, sondern Hoffnungen/Spekulationen auf einen Short Squeeze, ausgelöst durch einen amerikanischen Hedgefonds namens Melvin, der am Dienstag vor der Pleite gerettet werden musste, weil er sich mit Shortpositionen auf die Gamestop-Aktie „verspekuleirt“ hatte. Über die Plattform reddit hatten sich Kleinanleger gefunden, die „es den Grossen zeigen wollten“. Wobei Melvin Capital auch zwei grosse Shortpositionen in deutschne Aktien hielt: über 6 % bei Evotec, über 4 % bei Varta.

Und diese Suche nach stark geshorteten Aktien, die reif für eine Kursralley sind, kam auch bei Varta (und Evotec) an: Logisch ein Fonds in finanziellen Schwierigkeiten ist anfällig für Druck und so passierte es auch. Melvin verabschiedete sich von seiner Shortposition an Varta – Anfang der Woche noch über 4 % – und musste dabei bluten. Halt Short Squeeze – eindecken um fast jeden Preis, um eine gegenläufige Position zu schliessen.

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Am Freitag waren es nur noch 0,49 % short Varta

bei Melvin. Also scheint der „Kaufdruck“ erstmal erledigt zu sein. Wobei die Bundesanzeigermeldung für Donnerstag gleichzeitig die Meldepflicht über den „Verbleib“ der da noch gehaltenen 0,49 % beendete. (Unter der Meldegrenze von 0,50 %). Ob Melvin also den „Rest“ am Freitag auch noch glattstellte bleibt unbekannt. Ist aber auch von der Kurswirkung irrelevant: Der grösste Batzen ist erledigt.

Auch sonst finden sich KEINE meldepflichtigen Shortpositionen auf die Varta-Aktie Stand Freitag im bundesanzeiger – alle noch im November „engagierten“ Shortseller, wie Mapeline (im November noch 1,29 %),  Third Point LLC, ( November: 1,17% ), Tiger Global Management (November 1,48%  ). Und D1 Capital Partners unterschritt am Freitag mit 0,39 % auch w-wie Melvin – die Meldeschwelle.

Bei Evotec sieht es anders aus: Melvin nur noch bei 2,61 % bei Evotec – Dienstag noch 6,21 % – und 2,61 % sind schon eine noch wesentlich zu nennende Position. Könnte Basis für Spekualtaionen sein auf weitere Eindeckungen. Sofern die nicht bereits Freitag erfolgt sein sollten – meldepflichtig am Montag.

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…und man sollte sich wieder die fundamentalen Daten ansehen.

Die sind zwar sehr gut, aber bei einem Kurs von 180,00 EUR offensichtlich nicht relevant für die Kursentwicklung gewesen. Die Spekulation sollte – zumindets bei Varta – nächste Woche bezogen auf einen „Short Squeeze“ draussen sein. Also Normalisierung angesagt – oder wie klar am Donnerstag kommuniziert von einem namhaften Börsendienst: VARTA und ,,, – Zeit Gewinne mitzunehmen meint der Platow Brief.

Klar die Wachstumsraten Vartas scheinen fast aus einer anderen Welt: Mit einem Wachstum von 159,7 % des Konzernumsatzes in den ersten neun Monaten auf 630,3 Mio. EUR schickte Varta eine klare Botschaft an die Zweifler.  Das organische Umsatzwachstum betrug 69,7% (ohne erstmalige Konsolidierung der Consumer Batteries).

Und auch der Gewinn konnte mithaltent: Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA stieg um 180,7% auf 176,8 Mio EUR (+127,8% ohne Consumer Batteries). Mit einer bereinigte EBITDA-Marge von 28,0% (plus Prozentpunkte) für einen Hersteller von „Batterien“ erreicht man sehr attraktive Niveaus.. Der Konzerngewinn hatte sich mit einem Anstieg um 137,5% auf 78,3 Mio EUR mehr als verdoppelt.

…und das war gut, zu gut für die vor Wochen/Monaten  genannten Kurse von 80,00 EUR,

was wohl die Ziele der Shortseller waren. Aber ohne weitere operativen Meldungen scheinen Kurse jenseits der 150,00 EUR zumindest sehr verfrüht. Die Konkurrenz wächst in dem Segment, in dem Varta derzeit Marktführer mit Riesenmargen und Wachstumsraten ist. Hohe Investitionen sind nötig und erfolgen auch. Aber es gibt finanzstarke Wettbewerber in Asien, die „etwas vom Kuchen abhaben wollen“ – wie beispielsweise Samsung, aktuell wichtiger Kunde. Und die investieren bereits kräftig.

Zufriedenheit operativ in der letzetn operativen Unternehmensmeldung am 12.11.2020

„VARTA setzt seinen Wachstumskurs fort. Deswegen erhöhen  wir unsere Prognose für das laufende Jahr„, sagte seinerzeit Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender der VARTA AG. „Wir gehen weiterhin optimistisch in die Zukunft. Der Trend der Mobiltelefonhersteller ist klar: Das Kabel gehört der Vergangenheit an. In naher Zukunft wird die einzige Schnittstelle zu den Geräten kabellos sein. Es ist daher damit zu rechnen, dass sich der Trend hin zu True Wireless Stereo (TWS) Headsets in Zukunft nochmals verstärken und beschleunigen wird. Der technologische Fortschritt im Bereich TWS, wie ihn die VARTA aktiv mitgestaltet, schreitet schnell voran. VARTA ist für eine solche Entwicklung bestens gerüstet. So werden wir die Produktionsgeschwindigkeit im kommenden Jahr um mehr als 50 Prozent erhöhen und damit noch effizienter sein. Die Erhöhung der Energiedichte unserer kleinen Lithium-Ionen-Batterien kommt planmäßig Ende des Jahres und wird uns weitere Wettbewerbsvorteile verschaffen„, Schein.

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2021 „nahezu“eine Milliarde Umsatz!

So weit wagte man sich vor bei der Erhöhung der Prognosen am 12.11.2020. Nach der sehr guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den ersten neun Monaten und dem weiterhin hohen Auftragsbestand erhöhte die Gesellschaft erneut die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020: Die Umsatz-Prognose wird von bisher 810 bis 830 Mio EUR auf 840 bis 860 Mio. EUR erhöht.

Und so will man ein Umsatzwachstum zwischen 131% und 137% im Vergleich zum Vorjahr (einschließlich Consumer Batteries) erreichen. Das organische Umsatzwachstum (also ohne Consumer Batteries) wird zwischen 45 und 49% liegen. Das bereinigte EBITDA liegt jetzt in einem Korridor zwischen 230 Mio EUR und 235 Mio EUR (bisher 210 Mio EUR und 215 Mio EUR), und soll damit um 135% bis 140% im Vorjahresvergleich zulegen (einschließlich Consumer Batteries).

„Auch im nächsten Geschäftsjahr wird der VARTA Konzern weiter wachsen. Die Eine-Milliarde-Umsatzschwelle wird der Konzern bereits in 2021 nahezu erreichen. Das bereinigte EBITDA („Adjusted EBITDA“) soll auch im nächsten Geschäftsjahr schneller als der Umsatz wachsen.“ (VARTA CN 12.11.2020)

Shortaktivitäten sind wichtig und weder gut noch schlecht

Wobei „…stellen Leerverkäufe auch ein wichtiges Instrument der Risikosteuerung dar und werden gleichzeitig von Market Makern genutzt, die an der Börse regelmäßig An- und Verkaufspreise stellen und somit für ausreichend Liquidität sorgen. So weisen mehrere Studien darauf hin, dass Leerverkäufe eine wichtige Rolle im Finanzmarkt spielen, da sie zu einer effizienten Preisfindung und zu einer höheren Marktliquidität beitragen (Beber und Pagano, 2013; Boehmer, Jones und Zhang, 2013).“ (o.g. Studie veröffentlicht auf der Seite der Bundesbank).

Dennoch wecken Leerverkäufe Emotionen. Sofern Shortaktivitäten nicht von unter der Rubrik „Kursmanipulation“ zusammengefassten Aktivitäten begleitet werden, sind sie genauso Ausdruck einer Markterwartung wie der Kauf von Aktien: Wer denkt Tesla sei nicht so viel wert, wie alle großen Autokonzerne zusammengenommen, der shortet, wer an Elon Musks Visionen glaubt, geht long. Am Ende werden die operativen Entwicklungen in Zukunft einer der beiden Parteien Recht geben. Fakt ist jedenfalls Leerverkäufer lauerten und lauern alle auf eine Schwäche der jeweiligen Aktie… Und was heisst das für Varta? Die Kursentwicklung kann/könnte gerade in liquiditätsarmen Handelszeiten stark von Hedgefonds beeinflusst werden – ob es dadurch gelingt den Aufwärtstrend der Aktie zu brechen? Bisher immer nur vorübergehend, nicht dauerhaft. Aber man kann natürlich schon einmal fragen, wie hoch die Aktie denn noch steigen soll. Die Bewertunsgkennziffern sind auf jeden Fall schon sehr ambitioniert. Zu ambitioniert? Dumme Antwort darauf: Der Kurs hat immer Recht.

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Analystenmeinung – zuletzt am 29.01. von Kepler weiterhin ein REDUCE mit Zielkurs 88,00 EUR – und …

Das Fazit vorab: Die Analysten sahen und sehen wohl bei Varta viele Risiken und sehen die sehr starke Kursentwicklung bereits im November als mindestens ausreichend, wenn nicht übertrieben an.  Varta hat derzeit alle Kursziele überschritten und entweder sollten sich die Analysten bewegen oder der Markt sollte sich möglicherweise den Erwartungen anpassen?

Oder sind die Meinungen der Analysten derartig unwichtig, wie man bei der derzeitigen Kursentwicklung vermuten müsste? Passt zu der immer noch hohen Positionierung der Hedgefonds – es riecht hier nach einem möglichen Rückschlag. Aber die Kurse haben immer Recht – und bisher sieht es nach weiteren Kursgewinnen aus – auf dem bereits ambitioniert erscheinenden Bewertungsniveau. Spannend.

Kepler aktuell weiter REDUCE, weiterhin 88,00 EUR Kursziel

Am Freitag bestätigte Kepler Cheuvreux sein REDUCE und ein Kursziel von 88,00 EUR: Beharrlich bleibt man bei seiner Meinung und macht dne „vorsichtigeren als erwarteten Unternehmensausblick“ für die Eisnchätzung verantwortlich. Bei den Analysten war/ist Varta sowieso kein Favorite.

Zuletzt am 17.11.2020 bestätigte Hauck-Aufhäuser mit einem HOLD und einem Kursziel von 125,00 EUR seine noch abwartende Einschätzung zur Aktie. Schloss abe reine zukünftige Neubewertung nicht aus, wenn weiterhin so gute Wachstumszahlen erreicht werden könnten

Am 13.11.. bleibt Warburg beim SELL für Varta mit einem -. immerhin erhöhten – Kursziel von 85,00 EUR (zuvor 80,00 EUR) – Neunmonatszahlen seien besser als erwartet gewesen.

Am 12.11.2020 erhöhte Berenberg das Kursziel für die Varta-Aktie von 140,00 EUR  auf 145,00 EUR. EIN BUY. Als einziger Analyst scheint man von Varta überzeugt. Aber selbst die optimistischen Ziele Berenbergs sind nun annähernd erreicht und werden möglicherwiese in den nächsten Tagen zu einer Neubewertung führen können.

Aktuell (31.01.2021 / 11.03 Uhr) notieren die Aktien der Varta AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -34,10  EUR (-18,81 %) bei 147,20  EUR.

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