TecDAX | United Internet AG: Geschäftszahlen 2017 zeigen Bestmarken

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Die United Internet AG (ISIN: DE0005089031) hat ihren Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2017 fortgesetzt.

Die Gesellschaft konnte die Zahl der Kundenverträge, den Umsatz sowie die Ergebniskennzahlen erneut verbessern und ihre Prognose erreichen. Zudem wurden im Berichtszeitraum die Beteiligung von Warburg Pincus am Geschäftsbereich Business Applications (Februar 2017), die Komplettübernahmen von Strato (April 2017) und ProfitBricks (August 2017) sowie der Zusammenschluss mit Drillisch (September 2017) erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus wurde die affilinet GmbH in die von Axel Springer beherrschte AWIN AG gegen 20 % der AWIN-Anteile eingebracht. Daher wird affilinet nicht mehr in den Umsatz- und Ergebniskennzahlen ausgewiesen.

Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge in aktuellen Produktlinien konnte im Geschäftsjahr 2017 organisch um 0,88 Mio. gesteigert werden. Dazu kamen 5,22 Mio. weitere Kundenverträge aus der Erstkonsolidierung von Drillisch und Strato.

Neben den 22,89 Mio. Kundenverträgen in aktuellen Produktlinien hält die Gesellschaft aus der Drillisch-Übernahme weitere 0,47 Mio. Verträge ohne monatliche Grundgebühr sowie Service-Provider-Verträge (Volumen-Tarife / MSP-Tarife). Dazu kommen 0,11 Mio. DSL-Verträge in den auslaufenden Produktlinien T-DSL / R-DSL.

Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2017 um 10,5 % auf 4,206 Mrd. EUR (vergleichbarer Vorjahreswert: 3,808 Mrd. EUR). Dabei standen den neuen Umsatzbeiträgen von Strato, ProfitBricks und Drillisch Umsatzbelastungen aus Regulierungseffekten (International Roaming / Terminierungsentgelte) sowie negative Währungseffekte gegenüber.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte im Geschäftsjahr 2017 um 17,3 % auf 979,6 Mio. EUR zu (vergleichbarer Vorjahreswert: 835,4 Mio. EUR). Es wurde durch neue Ergebnisbeiträge von Strato, ProfitBricks und Drillisch sowie – gegenläufig – durch Regulierungseffekte, Kosten der Telefónica-DSL-Migration und negative Währungseffekte geprägt.

Zusätzlich wurde das EBITDA durch insgesamt positive außerordentliche Ergebnisse in Höhe von 273,7 Mio. EUR beeinflusst. Dieser Wert resultiert aus einem einmaligen, nicht-cashwirksamen, außerordentlichen Ertrag aus der Übernahme von Drillisch (infolge der Neubewertung der bereits vor dem Abschluss der Gesamttransaktion erworbenen Drillisch-Aktien) und der Komplettübernahme von ProfitBricks (infolge der Neubewertung der bereits zuvor gehaltenen ProfitBricks-Anteile) sowie gegenläufigen Transaktions- und Restrukturierungskosten.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2017 um 9,8 % auf 705,9 Mio. EUR (vergleichbarer Vorjahreswert: 642,7 Mio. EUR). Das im Vergleich zum EBITDA geringere prozentuale Wachstum resultiert aus gestiegenen Abschreibungen auf Kaufpreisallokationen aufgrund der Übernahmen von Drillisch und Strato.

Auch das EBIT verbesserte sich durch die vorgenannten außerordentlichen Ergebnisse um insgesamt 273,7 Mio. EUR. Gegenläufig wirkten sich in dieser Position Markenwertabschreibungen bei einer Konzerntochter in Höhe von 20,7 Mio. EUR aus.

Inklusive aller vorgenannten außerordentlichen Effekte stiegen das EBITDA auf 1.253,3 Mio. EUR und das EBIT auf 958,9 Mio. EUR.

Das operative EPS vor Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen (sogenannte PPA-Abschreibungen), die insbesondere aus den Versatel-, Strato- und Drillisch-Übernahmen stammen, betrug 2,34 EUR (vergleichbarer Vorjahreswert ohne Rocket-Wertminderungen: 2,27 EUR). Darüber hinaus wurde das EPS im Berichtszeitraum durch das vorgenannte außerordentliche Ergebnis (EPS-Effekt: 1,43 EUR) sowie – gegenläufig – Markenwertabschreibungen (EPS-Effekt: -0,07 EUR), Finanzierungskosten im Zusammenhang mit der Drillisch-Gesamttransaktion (EPS-Effekt: -0,01 EUR), Rocket-Wertminderungen (EPS-Effekt: -0,10 EUR) und einmalige Steuereffekte aus der Warburg-Pincus-Beteiligung am Geschäftsbereich Business Applications sowie der Übernahme von Drillisch (EPS-Effekt: -0,21 EUR) in Summe positiv beeinflusst. Insgesamt stieg das EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen so von 2,27 EUR auf 3,38 EUR.

Dividende

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 24. Mai 2018 stattfindenden Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende von 0,80 EUR je Aktie im Vorjahr auf 0,85 EUR vor. Ausgehend von 199,9 Mio. dividendenberechtigten Aktien (Stand: 31. Dezember 2017) ergäbe sich für das Geschäftsjahr 2017 damit eine Ausschüttungssumme von 169,9 Mio. EUR.

Ausblick 2018

In 2018 sollen ca. 1,2 Mio. neue DSL- und Mobile-Internet-Verträge gewonnen werden. Wachstumstreiber beim Consumer Access sind die koordinierte Markenführung, höhere Marketingbudgets sowie ein deutlich verstärkter Einsatz subventionierter Smartphones (weitgehend ohne initiale Zuzahlung) auch beim Vertrieb über GMX und WEB.DE sowie bei den 1&1 Drillisch Discount-Marken (smartmobil.de, yourfone, winSIM u. a.). Dies betrifft sowohl Neu- als auch Bestandskunden. Auch die Bereiche Business Access und Business Applications sollen 2018 weiter zulegen.

Im Mai 2014 hat das International Accounting Standards Board (IASB) den Standard IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ veröffentlicht. Die Anwendungspflicht gilt für ab dem 1. Januar 2018 beginnende Berichtsperioden.

Nach IFRS 15 prognostiziert United Internet im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatzanstieg auf ca. 5,2 Mrd. EUR (Vorjahr: 4,21 Mrd. EUR). Ursächlich dafür sind das geplante organische Wachstum, die ganzjährige Konsolidierung von Strato, ProfitBricks und Drillisch sowie der verstärkte Einsatz subventionierter Smartphones in Verbindung mit der früheren Realisierung von Hardware-Umsätzen gemäß IFRS 15 (Umsatz-Effekt: ca. 200 Mio. EUR).

Das EBITDA im Konzern wird bei ca. 1,2 Mrd. EUR (Vorjahr 980 Mio. EUR) erwartet. Darin enthalten sind ca. 300 Mio. EUR Ergebnisbelastungen durch zusätzliche Smartphone-Subventionen (Rückfluss über höhere Tarifpreise) sowie gegenläufig ca. 300 Mio. EUR positive Effekte aus der Bilanzierung gemäß IFRS 15. Ebenfalls im geplanten EBITDA enthalten sind ca. 50 Mio. EUR Synergien durch den Zusammenschluss mit Drillisch, insbesondere durch Einsparungen beim Einkauf von Netz-Vorleistungen und Smartphones. Diesen Einsparungen stehen ca. 50 Mio. EUR Ergebnisbelastungen durch ein erhöhtes Marketingbudget sowie durch die Umstellung der Werbeflächen-Monetarisierung bei GMX und WEB.DE gegenüber.

Darüber hinaus sind im prognostizierten EBITDA ca. 50 Mio. EUR Einmalaufwendungen (One-Offs) für Integrationsprojekte enthalten.

Aktuell (22.03.2018 / 08:23 Uhr) notieren die Aktien der United Internet AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -1,18 EUR (-2,07 %) bei 55,80 EUR.


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