31.12.2019 – Telefónica Deutschland (ISIN: DE000A1J5RX9) bekam bei der Übernahme von e-plus die Kartellamtsauflage 20% plus optional 10% seiner gesamten Netzkapazität an einen Provider – 1&1 Drillisch (ISIN:DE000A1J5RX9 ) abzugeben. Dieser Vertrag enthielt eine Verlängerungsoption von weiteren 5 Jahren, die jetzt von 1&1 Drillisch ausgeübt wurde. UND 1&1 Drillisch kann danach nochmals um 5 Jahre verlängern, was man Stand heute auch tun wird. Einerseits: Berechenbarre Einnahmen für Telefonica, andererseits: Ein Konkurrent bekommt zu einem staatlich garantierten, günstigen Preis Zugang zu den Netzkapazitäten von Telefonica. Das war ja genau der Zweck der Auflage: Erhalt der Konkurrenz für den Endkunden obwohl ein Netzanbieter weniger am Markt war durch die e-plus-O2-Kombinationn.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Dass die Preisgestaltung zwischen den beiden Parteien zu Konflikten führt, ist fast schon klar, deshalb wurde auch ein Gutachterverfahren zur „fairen Preisbestimmung“ respektive Preisermittlung implementiert. Im Rahmen dieses Gutsachterverfahrens gab es ja bereits einiges an Aufregung: 1&1 Drillisch wolllte die Preise reduziert sehen, aber der Gutachter bestätigte die Preisgestaltung von Telefonica in einer ersten Bewertung, was zu einer Gewinnwarnung bei 1&1 Drillisch und deren Mutter United Internet führte.
Und da könnte noch mehr kommen: Telefónica Deutschland verfolgt weiterhin Ansprüche gegenüber 1&1 Drillisch in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags, worin die oben genannten Spektrumbeiträge inkludiert sind. Man erwartet den Abschluss dieser Verfahren im Laufe des Jahres 2020. Vielleicht noch mehr Geld für Telefonicas Investitionsbedarfs für das neue 5G-Netz.
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Anfang Dezember erhielt Tellefonica eine Bestätigung für die Qualität ihres Netzes:Das Telefónica Deutschland Netz sichert sich in allen drei großen deutschen Netztests die Note „gut“. Dabei machte das Netz in den Tests der Fachmagazine connect, CHIP und COMPUTER BILD über alle Anbieter hinweg jeweils den größten Sprung nach vorne, was die Netzqualität betrifft. Das Unternehmen setzt derzeit ein umfangreiches Netzausbauprogramm mit Tausenden zusätzlichen LTE-Sendern sowie gezielten Optimierungsmaßnahmen um. Diese Leistung spiegelt sich in den diesjährigen Netztests prominent wider.
1&1 Drillisch baut langfristig auf Telefonicas Netz, trotz eigenem 5G-Netzausbau
Offiziell heisst es bei 1&1 so: „die erste Option zur Verlängerung des bis zum 30. Juni 2020 mit Telefónica Deutschland laufenden MBA MVNO-Vertrages ausgeübt, so dass der Vertrag nun bis mindestens zum 30. Juni 2025 weiterläuft. Damit und mit einer weiteren Verlängerungsoption sichert die Drillisch Online GmbH den Zugang zum Mobilfunknetz der Telefónica langfristig ab. Außerdem wird der Aufbau eines eigenen leistungsstarken 5G-Mobilfunknetzes verfolgt. Um eine lückenlose Versorgung der Endkunden während der Aufbauphase eines eigenen bundesweiten Netzes zu gewährleisten, werden parallel unter anderem Verhandlungen zum Abschluss eines National Roaming Vertrages auf Basis der Selbstverpflichtung von Telefónica Deutschland im Rahmen der EU-Fusionsfreigabe des Zusammenschlusses mit E-Plus im Jahr 2014 geführt.“
Und weiterer Netzausbau
Unter Leitung des neuen Chief Technology & Information Officer Mallik Rao wird die Telefónica Deutschland ihr umfangreiches Netzausbauprogramm in den kommenden Monaten gezielt fortsetzen. In Städten wird das Unternehmen weiterhin massiv Netzkapazitäten aufrüsten, da ein Großteil der Kunden hier lebt und arbeitet. Für eine bessere Mobilfunkversorgung in der Fläche wird das Unternehmen – wie bereits in diesem Jahr – den Schwerpunkt auf den Netzausbau in ländlichen Gebieten sowie entlang wichtiger Verkehrsstrecken legen. Am 11.11.2019: Deutsche Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone wollen künftig beim Ausbau ihrer Mobilfunknetze eng zusammenarbeiten. Ziel ist eine bestmögliche mobile Breitbandversorgung für die Kunden in ganz Deutschland, insbesondere auf dem Land und entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen. Deren Versorgung war den Betreibern im Zuge der Frequenzauktion auferlegt worden. Dafür planen die drei Telekommunikationsanbieter, bis zu 6.000 neue Mobilfunkstandorte koordiniert aufzubauen und zu nutzen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet. 1&1 Drillisch ist eingeladen, sich an dem kooperativen Netzausbau zu beteiligen. Voraussetzung ist deren Bereitschaft, in gleichem Umfang am Ausbau mitzuwirken.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Der gemeinsame Aufbau zusätzlicher Funkmasten und -türme sowie deren technische Versorgung und Nutzung spart signifikant Zeit und Kosten gegenüber einem parallelen individuellen Ausbau. Vorgesehen ist, dass die beteiligten Unternehmen eine gleiche Anzahl neuer Standorte errichten, die dann von den Kooperationspartnern nach Bedarf zu gleichen Bedingungen genutzt und mit eigenen Antennen und Netztechnologie ausgerüstet werden können.
Erste Erleichterung am 6.09., als…
…man den deutschen Mobilfunkpakt – Zusätzlicher LTE Ausbau in der Fläche im Gegenzug für verbesserte Zahlungsbedingungen für ersteigertes 5G Spektrum – unterschrieb. Die unterzeichnete Vereinbarung sieht insbesondere vor, dass sich die Netzbetreiber beim Netzausbau zu weiteren Ausbauzielen verpflichten. Bis Ende 2020 sollen bundesweit 99% der Haushalte mit LTE und bis Ende 2021 99% je Bundesland versorgt werden. Telefónica verpflichtet sich zum Bau von 333 zusätzlichen Standorten in weißen Flecken bis Ende 2021.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Im Gegenzug hat sich die Politik dazu verpflichtet, die Investitionsfähigkeit der Branche zu fördern. Dies umfasst insbesondere verbesserte Zahlungsbedingungen für die ersteigerten 5G-Frequenzen, die dem Unternehmen einen signifikanten finanziellen Vorteil bringen. Die Zahlungsverpflichtungen aus der 2019er Frequenzauktion werden gestundet und sind auf Basis eines Ratenzahlungsplans zwischen Dezember 2019 und 2030 zu leisten. Zinsersparniss plus bessere Bonität – tolles Ergebnis für Telefonica.
Am 10.09. ging es weiter
Da wurde bekannt, daß Telefonica Deutschland die Veräußerung weiterer Teile ihres passiven Mobilfunkinfrastrukturportfolios ins Auge fasst. Eine Möglichkeit ist die Veräußerung von Dachstandorten an die Telefónica S.A.-Tochter Telxius. Durch die derzeit attraktiven Bewertungen für bauliche Netzinfrastruktur ergibt sich für Telefónica Deutschland die Möglichkeit zur weiteren Stärkung der finanziellen Flexibilität.
Nach der Veräußerung von rund 2.350 freistehenden Mobilfunkmasten im April 2016 an Telxius erwägt das Unternehmen derzeit ergebnisoffen, im Laufe des nächsten Jahres einen großen Teil seiner 19.000 eigenen Funkstandorte auf Häuserdächern abzugeben. Die Überlegungen betreffen bauliche und infrastrukturelle Komponenten sowie die jeweiligen Nutzungsverträge für die Standorte. Die montierte aktive Funktechnik ist nicht betroffen und verbleibt im Eigentum des Unternehmens. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Aktuell (31.12.2019 / 10:04 Uhr) notieren die Aktien der Telefonica Deutschland Holding AG im Frankfurter-Handel Uhr zum Schluss am Montag um 14:00 Uhr bei 2,58 EUR, die von 1&1 Drillisch bei 22,88 EUR.