Telefónica Deutschland (ISIN: DE000A1J5RX9) scheint auf gutem Weg die Finanzierung des 5G Netzes ohne große neue Schulden stemmen zu können.
Heute wurde bekannt, daß Telefonica Deutschland die Veräußerung weiterer Teile ihres passiven Mobilfunkinfrastrukturportfolios ins Auge fasst. Eine Möglichkeit ist die Veräußerung von Dachstandorten an die Telefónica S.A.-Tochter Telxius. Durch die derzeit attraktiven Bewertungen für bauliche Netzinfrastruktur ergibt sich für Telefónica Deutschland die Möglichkeit zur weiteren Stärkung der finanziellen Flexibilität.
Nach der Veräußerung von rund 2.350 freistehenden Mobilfunkmasten im April 2016 an Telxius erwägt das Unternehmen derzeit ergebnisoffen, im Laufe des nächsten Jahres einen großen Teil seiner 19.000 eigenen Funkstandorte auf Häuserdächern abzugeben. Die Überlegungen betreffen bauliche und infrastrukturelle Komponenten sowie die jeweiligen Nutzungsverträge für die Standorte. Die montierte aktive Funktechnik ist nicht betroffen und verbleibt im Eigentum des Unternehmens. Telefónica Deutschland würde im Falle eines Verkaufs der Infrastruktur beziehungsweise einer Übertragung der Mietverhältnisse langfristige Nutzungsrechte an den Standorten behalten. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Telefonica sieht derzeit im Kapitalmarkt eine starke Nachfrage nach passiver Mobilfunkinfrastruktur ( erinnert sei nur an Vodafone und eren Pläne die Infrastruktur auszulagern zur Schuldenreduktion und Finanzierung) und will im Laufe der nächsten Monate eine diesbezügliche Entscheidung treffen, mit Umsetzung in 2020. Die erwarteten Einnahmen würden zur weiteren Stärkung der finanziellen Flexibilität beitragen. Offen ist ja noch der Investtionsbedarf wegen des Ausbaus des 5G Netzes, den man offenlegen will: „Mit H2 2019 werden wir Transparenz in Bezug auf unseren Investitionsbedarf für 5G sowie die Dividende geben.“(Telefonica offiziell am 10.09.).
Erste Erleichterung am 6.09., als…
…man den deutschen Mobilfunkpakt – Zusätzlicher LTE Ausbau in der Fläche im Gegenzug für verbesserte Zahlungsbedingungen für ersteigertes 5G Spektrum – unterschrieb. Die unterzeichnete Vereinbarung sieht insbesondere vor, dass sich die Netzbetreiber beim Netzausbau zu weiteren Ausbauzielen verpflichten. Bis Ende 2020 sollen bundesweit 99% der Haushalte mit LTE und bis Ende 2021 99% je Bundesland versorgt werden. Telefónica verpflichtet sich zum Bau von 333 zusätzlichen Standorten in weißen Flecken bis Ende 2021.
Im Gegenzug hat sich die Politik dazu verpflichtet, die Investitionsfähigkeit der Branche zu fördern. Dies umfasst insbesondere verbesserte Zahlungsbedingungen für die ersteigerten 5G-Frequenzen, die dem Unternehmen einen signifikanten finanziellen Vorteil bringen. Die Zahlungsverpflichtungen aus der 2019er Frequenzauktion werden gestundet und sind auf Basis eines Ratenzahlungsplans zwischen Dezember 2019 und 2030 zu leisten. Zinsersparniss plus bessere Bonität – tolles Ergebnis für Telefonica.Nur der Aktienkurs ist nicht so stark gestiegen wie beispielsweise United Internet mit ihrer Tochter Drillisch 1&1, die beide extrem von den verbesserten 5G Konditionen kurstechnisch profitierten.
Aktuell (10.09.2019 / 17:35 Uhr) notieren die Aktien der Telefonica Deutschland Holding AG im Xetra-Handel beim Handelsschluß im Plus (+0,03 EUR / +1,25 %) bei 2,43 EUR.