TecDAX | TeamViewer peilt nach Rekordjahr eine Milliarde Euro Billings in 2023 an

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Im vergangenen Jahr hat sich bei Unternehmen aller Größen und Branchen der wachsende Bedarf an digitalisierten Prozessen und Arbeiten aus der Ferne in besonderer Weise gezeigt. Das spiegelt sich auch im erfolgreichen Geschäftsjahr des globalen Software-Anbieters TeamViewer AG (ISIN DE000A2YN900) wider. 15 Jahre nach Gründung hat das Unternehmen im Jahr 2020 bei den Billings die neue Rekordmarke von 460,3 Mio. EUR erreicht. Das entspricht einem Wachstum von 44% bei konstanten Wechselkursen (währungsbereinigt). Auch die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich auf 56,8%. Mit diesen Ergebnissen übertrifft TeamViewer die im Jahresverlauf bereits angehobene eigene Prognose.

Oliver Steil, CEO von TeamViewer, sagt: „Mit unserer Software zur Steuerung von Geräten, Maschinen und Industrieanlagen aus der Ferne unterstützen wir Kunden auf der ganzen Welt. Schon heute leisten wir mit unseren innovativen Produkten und den jüngsten Zukäufen einen wertvollen Beitrag zur digitalen Transformation der Wirtschaft. Unsere Software-Lösungen optimieren Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette – sowohl in der Informationstechnologie als auch in operativen Bereichen. TeamViewer ist daher hervorragend aufgestellt, um künftig weiter zu wachsen: Wir werden unsere Lösungsangebote auf weitere Industriezweige ausdehnen, unser Großkundensegment weiter stärken und die Anwendungsmöglichkeiten unserer Software in den Technologiefeldern Augmented Reality und Internet of Things deutlich erweitern.“

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Stefan Gaiser, CFO von TeamViewer, sagt: „Nach einem starken vierten Quartal haben wir 2020 als Rekordjahr abgeschlossen. Die Billings – unser wichtigster Indikator der Geschäftsentwicklung – sind währungsbereinigt um 44% gestiegen. Dieses Ergebnis unterstreicht erneut unser einzigartiges Finanzprofil bestehend aus kräftigem Wachstum kombiniert mit hoher Profitabilität und starkem Cashflow. Wir haben zudem einen klaren ESG-Fahrplan entwickelt, um auch hier ein Vorreiter in unserem Sektor zu werden. Wir sind sehr stolz darauf, dass der Einsatz von TeamViewer-Lösungen nach einer aktuellen wissenschaftlichen Studie jährlich rund 37 Megatonnen an Treibhausgasemissionen vermeidet. Damit helfen wir Unternehmen auf der ganzen Welt, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und leisten einen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erderwärmung.“

Aktuelle Geschäftsentwicklung

Im vierten Quartal ist TeamViewer insbesondere im Großkundensegment weiter kräftig gewachsen. Zuletzt hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass einer der führenden globalen Anbieter für Medizintechnik, Siemens Healthineers, mit TeamViewer-Lösungen weltweit mehrere zehntausend bildgebende und labordiagnostische Geräte in klinischen Einrichtungen per Fernzugriff unterstützt und so die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreibt. Ein weiteres Beispiel ist die niederländische Molkerei-Automatisierungsfirma Lely, die Agrarbetriebe in mehr als 45 Ländern betreut. Lely setzt die Enterprise-Lösung TeamViewer Tensor zur Optimierung von Fernwartungsprozessen ein. Auf diese Weise wird die Fehlerbehebung bei landwirtschaftlichen Geräten erheblich beschleunigt.

Insgesamt hat TeamViewer 2020 die Zahl der Unternehmenskunden mit einem jährlichen Vertragswert von mindestens EUR 10.000 auf 1.885 nahezu verdreifacht (31. Dezember 2019: 698). Hierzu trug ein erheblicher Ausbau des Vertriebs für Großkunden wie auch der Vertriebskanäle für kleine und mittlere Unternehmen bei. Das Enterprise-Kundensegment erreichte 2020 Billings von 53,0 Mio. EUR (+204% ggü. Vorjahr), was 12% der Gesamt-Billings entspricht. Insgesamt ist die Zahl der Abonnenten im vergangenen Jahr auf 584.000 gestiegen (31. Dezember 2019: 464.000). Die Kundenbindung bleibt weiter sehr hoch: Die Net Retention Rate betrug dank erfolgreicher Verkäufe von weiteren Produkten in die bestehende Kundenbasis 103%.

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TeamViewer hat im vergangenen Jahr sein gesamtes Lösungsportfolio erfolgreich weiterentwickelt. Mit der Übernahme von Ubimax ist die Frontline Suite neu hinzugekommen. Diese wird mit den bestehenden Internet-of-Things- und Augmented-Reality-Lösungen zusammengeführt und hat bereits zu einigen Cross-Selling-Erfolgen geführt. Zusätzlich wurde TeamViewers Enterprise-Lösung Tensor um ein mobiles Software Development Kit (SDK) und eine White-Label-Co-Browsing-Funktion des Customer-Engagement-Software-Anbieters Xaleon erweitert. Beide ermöglichen digitale Kundeninteraktionen in Web-Sessions oder Apps unter Einhaltung der Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung. Nachdem diese Integration der Co-Browsing-Funktion bei Kunden auf großes Interesse gestoßen war, übernahm TeamViewer Ende Januar Xaleon. Damit stärkt das Unternehmen sein Angebot im Bereich der digitalen Kundeninteraktion weiter. Zusätzlich hat TeamViewer seine Online-Kollaborations- und Videokonferenz-Lösung blizz in TeamViewer Meeting umbenannt und kostenlos in den TeamViewer-Client integriert, womit die Meetingfunktion zu einem integralen Bestandteil des Kernprodukts wird.

Das Wachstum im vergangenen Jahr resultierte auch aus den Investitionen der Vorjahre. Dabei standen vor allem die Abdeckung weiterer Kundensegmente mit dedizierten Lösungen sowie die geografische Expansion im Fokus. 2020 hat das Unternehmen weiter in den Ausbau der Belegschaft investiert und dabei einen Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung sowie auf den globalen Vertrieb gelegt. Zum Jahresende beschäftigte TeamViewer 1.256 Vollzeitkräfte (FTE), das entspricht einem Wachstum um 49% im Vergleich zum Vorjahr. Darin enthalten sind auch 75 Vollzeitkräfte von Ubimax, das bereits im Januar 2021 mit TeamViewer verschmolzen wurde.

Finanzergebnisse

Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Billings in Q4 2020 um 27% (+32% währungsbereinigt) auf 128,1 Mio. EUR (2019: 100,6 Mio. EUR). Im Gesamtjahr legten sie um 42% zu (+44% währungsbereinigt) und stiegen somit auf 460,3 Mio. EUR. Mit Billings in Höhe von 44,5 Mio. EUR erzielte die Region AMERICAS das höchste Wachstum. Dies ist auf eine anhaltend starke Nachfrage über alle Kundensegmente hinweg zurückzuführen. Darüber hinaus konnten zahlreiche frühere Privatnutzer als zahlende Abonnenten gewonnen werden. Die Region EMEA blieb mit einem ausgewogenen Wachstum über alle Kundensegmente und Kernmärkte (darunter Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien) die größte der drei Regionen und erzielte Q4 Billings in Höhe von 73,5 Mio. EUR. Das Großkunden-Geschäft in der Region EMEA verbuchte zuletzt das bislang stärkste Quartal überhaupt. Für das Gesamtjahr verzeichnete auch die APAC-Region eine starke Nachfrage. Dies zeigte sich vor allem in den Wachstumsmärkten Japan (+102% ggü. Vorjahr) und Indien (+60% ggü. Vorjahr).

Kennzahlen

in Mio. EUR GJ 2020 GJ 2019 Δ ggü. Vorjahr Δ währungs-
bereinigt
Q4 2020 Q4 2019 Δ ggü. Vorjahr Δ währungs-bereinigt
Billings 460,3 324,9 42% 44% 128,1 100,6 27% 32%
EMEA 246,4 174,0 42% 42% 73,5 58,0 27% 28%
AMERICAS 157,7 109,8 44% 50% 44,5 32,8 36% 48%
APAC 56,1 41,2 36% 39% 10,2 9,9 3% 6%
Bereinigtes EBITDA 261,4 182,1 44% 49% 72,1 62,6 15% 25%
Marge 57% 56% 1pp 56% 62% (6pp)
Abonnenten (in Tausend)1) 584 464 26%
Net Retention Rate1) 103% 102% 1pp
Mitarbeiter2) 1.256 841 49%

1) Letzte zwölf Monate, 31. Dezember
2) Vollzeitäquivalente, 31. Dezember

in Mio. EUR GJ
2020
GJ
2019
Δ ggü. Vorjahr Q4
2020
Q4
2019
Δ ggü. Vorjahr
Umsatzerlöse (IFRS) 455,6 390,2 17% 121,0 106,9 13%
EMEA 248,3 219,8 13% 65,1 59,5 9%
AMERICAS 149,1 122,9 21% 40,6 34,4 18%
APAC 58,2 47,6 22% 15,2 13,0 17%
Operative Gewinn (EBIT) 164,0 153,0 7% 38,3 44,7 -14%
Marge 36% 39% (3pp) 32% 42% (10pp)
Levered Free Cash Flow 165,4 77,1 115% 56,1 31,5 78%

Trotz erheblicher Investitionen in die strategischen Wachstumsinitiativen konnte TeamViewer das bereinigte EBITDA im Jahr 2020 um 44% (+49% währungsbereinigt) auf 261,4 Mio. EUR (2019: 182,1 Mio. EUR) steigern und erzielte damit eine leicht höhere bereinigte EBITDA-Marge von 56,8%. Im Q4 stieg das bereinigte EBITDA im Jahresvergleich um 15% (+25% währungsbereinigt) auf 72,1 Mio. EUR (Q4 2019: 62,6 Mio. EUR).

Das Umsatzwachstum wurde weiterhin durch die im Jahr 2018 abgeschlossene Umstellung des Vertriebsmodells auf ein Abonnentenmodell Software-as-a-Service (SaaS) beeinflusst. Im Vergleich zu 2019 wurden im Geschäftsjahr 2020 wesentlich weniger abgegrenzte Umsatzerlöse aus dem Verkauf früherer unbefristeter Lizenzen realisiert (2020: 46.3 Mio. EUR; 2019: 125.5 Mio. EUR). Daher wuchs der Umsatz in Höhe von 455,6 Mio. EUR im Jahr 2020 (2019: 390,2 Mio. EUR) langsamer als die Billings. Aufgrund dieser Umstellung des Geschäftsmodells bilden die Billings das Wachstumsprofil des Unternehmens besser ab als die Umsatzerlöse – sie sind daher TeamViewers primärer Leistungsindikator. Neben den geringeren abgegrenzten Umsatzerlösen wurde der operative Gewinn (EBIT) von höheren, nicht cash-wirksamen Aufwendungen gemäß IFRS 2 beeinflusst. Diese sind vor allem auf die aktienbasierte Vergütung des ehemaligen Ubimax-Managements und das von Permira aufgelegte und finanzierte Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zurückzuführen.

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Die hohe Profitabilität von TeamViewer führte im vierten Quartal zu einem starken Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit in Höhe von 64,2 Mio. EUR (Q4 2019: 59,9 Mio. EUR). Für das Gesamtjahr betrug dieser 224,5 Mio. EUR, was einem Plus von 56% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Investitionsausgaben beliefen sich 2020 auf 26,2 Mio. EUR (2019: 16,6 Mio. EUR). Diese sind vor allem auf einmalige Investitionen in den neuen Hauptsitz des Unternehmens sowie die Einführung eines neuen ERP-Systems zurückzuführen. Die höheren Ausgaben wurden allerdings durch signifikant niedrigere Kreditzinsen mehr als ausgeglichen. Im vierten Quartal setzte TeamViewer verfügbare Barmittel für eine weitere Tilgung seiner Darlehen ein. Damit wurden im Gesamtjahr 2020 Darlehen in Höhe von insgesamt 100,6 Mio. EUR reduziert. Gleichzeitig stiegen die liquiden Mittel im vierten Quartal auf 83,5 Mio. EUR (30. September 2020: 53,0 Mio. EUR). Der Netto-Verschuldungsgrad des Unternehmens sank weiter und erreichte das 1,7-fache des bereinigten EBITDAs zum Jahresende (30. September 2020: 2,0-fache).

Ausblick 2021

Nach der sehr starken Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr rechnet TeamViewer für 2021 mit einer anhaltenden Wachstumsdynamik. Getragen wird diese von globalen Megatrends rund um Digitalisierung, Konnektivität und Nachhaltigkeit.

Einschließlich der Beiträge aus den jüngsten Übernahmen, erwartet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr ein währungsbereinigtes Billings-Wachstum von 29% bis 33%. Wegen negativer Wechselkurseffekte, vor allem bedingt durch den schwächeren US-Dollar, werden die ausgewiesenen Billings voraussichtlich in einer Spanne zwischen 585 und 605 Mio. EUR (2020: 460,3 Mio. EUR) liegen. Dabei geht TeamViewer von vierteljährlichen Wachstumsraten zwischen 20% und 40% zum jeweiligen Vorjahreszeitraum aus. Der Ausblick beruht auf einem Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,20 und unterstellt weitgehend stabile Wechselkurse anderer Währungen. Der Umsatz für das Gesamtjahr wird zwischen 525 und 540 Mio. EUR erwartet (2020: 455,6 Mio. EUR). Es wird erwartet, dass sich das Umsatz-Wachstum dem Billings-Wachstum ab 2022 angleichen wird. Ferner erwartet das Unternehmen eine bereinigte EBITDA-Marge von 55% bis 57%.

Mittelfristige Zielsetzung

Basierend auf TeamViewers erfolgreicher Entwicklung ist das Unternehmen strategisch bestens aufgestellt, um in allen Kundensegmenten weiter zu wachsen. Beispielsweise durch die Entwicklung weiterer branchenspezifischer Lösungen und die Ansprache zusätzlicher Käufergruppen in verschiedenen Linienfunktionen der Unternehmen. Somit kann TeamViewer die digitale Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit seinen Lösungen unterstützen, was die Zielmärkte erheblich vergrößert. Mit seinen bereits bestehenden und umfassenden Wachstumsinitiativen sowie durch zusätzliche Produkte und ausgewählte kleinere Akquisitionen erwartet TeamViewer einen Anstieg der Billings auf 1 Milliarde Euro im Jahr 2023.

Aktuell (09.02.2021 / 11:20 Uhr) notieren die Aktien der Teamviewer AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -1,02 EUR (-2,23%) bei 44,79 EUR.

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