Die SLM Solutions Group AG (ISIN: DE000A111338), ein führender Anbieter metallbasierter additiver Fertigungstechnologie, erzielte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019 einen Umsatz in Höhe von EUR 16,4 Mio.
Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 44,8 % (H1 2018: EUR 29,6 Mio.). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit EUR -18,9 Mio. im ersten Halbjahr 2019 ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert (H1 2018: EUR -3,8 Mio.).
Viel zu tun für den Neuen
Meddah Hadjar, seit dem 1. Mai 2019 Vorstandsvorsitzender von SLM Solutions: „Wenn wir die Umsatz- und Auftragszahlen in Relation zu unserer technologischen Stärke betrachten, haben wir im ersten Halbjahr 2019 ein Ergebnis geliefert, das nicht dem vollen Potenzial des Unternehmens entspricht. Ich habe in meinen ersten 100 Tagen als CEO Sofortmaßnahmen ergriffen, um wichtige Lücken zu schließen und den Aufbau einer Organisation voranzutreiben, die gute Leistungen für unsere Aktionäre und unsere Kunden erbringen kann. Wir werden weiterhin in allen Bereichen konsequent nach Verbesserungen streben. Unsere unmittelbaren Prioritäten liegen in der Steigerung der Auftragseingänge, einer besseren Führung des Unternehmens und der Neupositionierung unserer Produkte. Mit der Multi-Laser-Technologie hat das Unternehmen aus meiner Sicht ein starkes Fundament und wir wollen SLM Solutions zurück auf den Wachstumskurs bringen.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Die Auftragseingänge lagen im ersten Halbjahr 2019 bei 25 bestellten Maschinen und damit 34,2 % unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (H1 2018: 38 Maschinen). Der Auftragseingangswert lag mit EUR 20,8 Mio. 10,8% unter dem Auftragseingangswert im Vorjahreszeitraum (H1 2018: EUR 23,3 Mio.). Der Rückstand des Auftragseingangswerts ist in erster Linie durch das schwache Auftaktquartal im laufenden Geschäftsjahr 2019 bedingt. Im Q2 2019 lag der Auftragseingangswert mit EUR 17,3 Mio. um 19,7% über dem Vorjahreswert (Q2 2018: EUR 14,4 Mio.).
Reinemachen
Wie im Rahmen der Prognoseanpassung am 26. Juli 2019 kommuniziert, haben sich Erwartungen bezüglich der Aufträge aus den chinesischen Rahmenverträgen nicht wie vom vorherigen Managementteam veranschlagt erfüllt. Das heutige Management der SLM Solutions Group AG hat entschieden, diese Rahmenverträge auszusetzen. Die bisher als Auftragseingang ausgewiesenen erwarteten Aufträge aus diesen Rahmenverträgen wurden im Q2 2019 vollständig aus dem Auftragsbestand eliminiert. Insgesamt wurden 128 Maschinen mit einem Wert von EUR 97,5 Mio. aus dem Auftragsbestand herausgerechnet. Unabhängig von der Entwicklung der Rahmenverträge bestehen die Beziehungen zu den jeweiligen Kunden fort und alle zukünftigen Bestellungen werden gemäß der allgemeinen Praxis von SLM als neue Auftragseingänge erfasst. Der Auftragsbestand zum 30. Juni 2019 lag bei 17 Maschinen mit einem Wert von EUR 14,6 Mio. (30. Juni 2018: 140 Maschinen mit einem Wert von EUR 107,3 Mio.).{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Die Gesamtleistung (Summe aus Umsatzerlösen, Bestandserhöhungen und anderen aktivierten Eigenleistungen) lag mit EUR 18,3 Mio. um 47,1 % unter dem Vorjahreswert (H1 2018: EUR 34,7 Mio.), insbesondere begründet durch den Umsatzrückgang.
Verluste steigen
Die Personalaufwandsquote (im Verhältnis zur Gesamtleistung) ist von 40,7 % im ersten Halbjahr 2018 auf 96,2 % im ersten Halbjahr 2019 angestiegen. Die Materialaufwandsquote (in % der Gesamtleistung) lag in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit 58,3 % ebenfalls über Vorjahresniveau (H1 2018: 51,0 %). Auch die Entwicklung dieser beiden Kennzahlen ist deutlich durch das abgesunkene Umsatzniveau geprägt.
Das Periodenergebnis lag mit EUR -30,8 Mio. deutlich unter dem Ergebnis für den Vergleichszeitraum des Vorjahres (H1 2018: EUR -6,3 Mio.). Dies entspricht einem unverwässerten und verwässerten Ergebnis je Aktie von je EUR -1,56 (H1 2018: unverwässert und verwässert EUR -0,35).
EK passt noch
Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft liegt mit 40,2 % unterhalb des Vorjahresniveaus (30. Juni 2018: 49,9 %). Aufgrund der am 28. März 2019 durchgeführten Kapitalerhöhung um rund EUR 13 Mio. lagen die liquiden Mittel der Gesellschaft zum 30. Juni 2019 mit EUR 30,4 Mio. leicht über dem Wert vom Jahresende 2018 (31. Dezember 2018: EUR 27,8 Mio.).
Der operative Cashflow lag im ersten Halbjahr 2019 trotz des deutlich negativen Periodenergebnisses aufgrund des Abbaus von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit EUR 0,6 Mio. leicht im positiven Bereich und verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahreswert (H1 2018: EUR -6,0 Mio.).{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Am 26. Juli 2019 hat der Vorstand der SLM Solutions Group AG bekannt gegeben, dass die ursprünglich durch das vorherige Vorstandsteam für das Geschäftsjahr 2019 ausgegebene Umsatz- und Ergebnisprognose nicht erreicht werden kann. Für das laufende Geschäftsjahr 2019 wurde ursprünglich ein Konzernumsatz in Höhe von EUR 95 Mio. und ein ausgeglichenes bereinigtes EBITDA erwartet. Wie am 26. Juli 2019 kommuniziert, werden der Konzernumsatz und die bereinigte EBITDA-Marge im Jahr 2019 erheblich geringer ausfallen als ursprünglich prognostiziert.
Kurs stabilisiert
Zumindest der Aktienkurs scheint sich oberhalb von 12 Euro zu etablieren, bestimmt auch durch die Bekennntnisse der Hauptaktionäre gestützt. Hedgefonds haben kein Geld zu verschenken und wenn diese ihre Beteiligung sogar noch ausbauen, dann kann ja nicht alles schlecht sein oder? Es bleibt spannend in einem interessanten Nischenmarkt der riesiges Potential zu besitzen scheint.
Aktuell (08.08..2019 / 08:01Uhr) notieren die Aktien der SLM Solutions Group AG im Frankfurter-Handel mit einem deutlichen Minus von -0,26 EUR (-2,07 %) bei 12,30 EUR.