SAP SE (ISIN: DE0007164600) hat gestern und heute zwei interessante Informationen über zukünftige Entwicklungschancen und Innovationen mitgeteilt:
So hieß es gestern, dass SAP SE und die Abteilung SAP Security Research künftig mit der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt), einer der führenden Forschungseinrichtungen in Deutschland, beim Thema IT-Sicherheit zusammenarbeitet. Ziel ist, Sicherheitstechnologien für SAP-Systeme zu erforschen, die Angriffen von Quantencomputern standhalten.
In den letzten Jahren hat die Forschung über Quantencomputer beträchtliche Fortschritte gemacht. Sobald große Quantencomputer in naher Zukunft zunehmend verfügbar sind, sind die meisten asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren, die in den gegenwärtigen IT-Systemen zum Einsatz kommen, nicht mehr vor Angriffen geschützt. Dieser Gefahr lässt sich durch Post-Quantum-Kryptografie in aktuellen Systemen begegnen. Auf diese Weise bleibt genug Zeit, sich auf eine vollständige Einführung der entsprechenden Verschlüsselungsverfahren vorzubereiten, bevor leistungsfähige Quantencomputer allgemein verbreitet sind.
Grundlagenforschung wurde bereits von der TU Darmstadt, dem Sonderforschungsbereich CROSSING und vom Profilbereich CYSEC (Cybersicherheit) betrieben. Ein wichtiges Forschungsergebnis ist ein Hash-basiertes Signaturverfahren, das auch gegen Angriffe von Quantencomputern resistent ist und vom Kryptografie-Experten Prof. Johannes Buchmann und seinem Team gemeinsam entwickelt wurde. Das Signaturverfahren wurde kürzlich von der internationalen Organisation Internet Research Task Force als Internet-Standard RFC 8391 veröffentlicht und ist damit der erste Standard für Post-Quantum-Signaturen.
„Indem wir die Brücke zwischen Wissenschaft und Produktentwicklung schlagen, erfüllen wir unsere Aufgabe als Vordenker und stellen die Weichen für die Produktsicherheit bei SAP“, sagt Dr. Roger Gutbrod, Leiter von SAP Security Research. „Ziel der Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt ist es, diese Grundlagenforschung anzupassen und SAP für die Sicherheitstechnologien der nächsten Generation zu rüsten.“
Die enge Zusammenarbeit mit Prof. Johannes Buchmann und seinem Team versetzt SAP in die Lage, seine Entwicklungsprozesse anzupassen, um in der Zukunft auf Quantencomputer vorbereitet zu sein und hohe IT-Sicherheitsstandards zu gewährleisten.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Sichere Brücken dank SAP?
Die zweite Nachricht kombiniert ein aktuelles Infrastrukturproblem mit der Lösungskompetenz eines Softwareunternehmens: „Die Instandsetzung maroder Brücken bzw. der komplette Neubau von Brücken ist mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Der öffentliche Sektor sucht deshalb auch nach kostengünstigen und wirksamen Methoden zur Überwachung des Zustands von Brücken, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Im Engineering Center of Excellence der SAP im norwegischen Trondheim arbeitet ein Team aus Softwareentwicklern und Bauingenieuren an der Entwicklung eines neuen Systems zur Echtzeitüberwachung von Brücken. Dieses basiert auf SAP Predictive Engineering Insights (PEI). Insbesondere die Erfassung großer Datenmengen soll besseren Einblick in den Zustand von Brücken und damit eine ordnungsgemäße Instandhaltung sowie einen sicheren Betrieb ermöglichen.“ heisst es dazu. Ein potentiell riesiger Markt und das nicht nur in Europa.
Aktuell (16.11.2018 / 11:31 Uhr) notieren die Aktien der SAP SE im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,22 EUR (-0,24 %) bei 91,93 EUR.