Pfeiffer Vacuum Technology AG (ISIN: DE0006916604),,ein weltweit führender Anbieter von Vakuumlösungen, konnte im ersten Quartal 2019 die Rekordumsätze des Vorjahres nicht erreichen.
Der Umsatz ging wie erwartet um 9,8 % auf 153,7 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 170,4 Mio. Euro). Hierfür ursächlich waren im Wesentlichen nachlassende Investitionen im Halbleiter- und Beschichtungsmarkt. Die geopolitischen Unsicherheiten in Europa, Asien und den USA haben die Zurückhaltung der Kunden in den betroffenen Regionen verstärkt.
Das EBIT des ersten Quartals 2019 lag mit 18,1 Mio. Euro um 33,9 % unter dem Wert des Vorjahres (27,5 Mio. Euro), was einer EBIT-Marge von 11,8 % entspricht (Vorjahr: 16,1 %). Neben dem Rückgang des Umsatzes wirkte sich die auf weiteres Wachstum ausgerichtete Kostenbasis negativ auf die Entwicklung von Ergebnis und Marge aus.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Der Auftragseingang verzeichnete mit 148,8 Mio. Euro einen Rückgang von 23,3 % gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres (EUR194,0 Mio. Euro). Die Book-to-Bill-Ratio blieb stabil mit 0,97 und entsprach damit dem Wert des vierten Quartals 2018.
Nathalie Benedikt, CFO der Pfeiffer Vacuum Technology AG, kommentiert die Ergebnisse des ersten Quartals 2019: „Die prognostizierten schwächeren Auftragseingänge und Umsätze haben sich im Ergebnis des ersten Quartals bestätigt. Gleichwohl haben wir den Konzern auf weiteres Wachstum ausgerichtet. Erhöhte Kosten wirken zunächst belastend auf die Profitabilität. Langfristig sehen wir Umsatz und EBIT-Margen intakt und bestätigen unsere Langfristziele.“{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Umsatzrückgang insbesondere in Asien
In der regionalen Umsatzaufteilung, die den Umsatz nach Geschäftssitz der Kunden in den betreffenden Regionen zuordnet, verzeichnete Europa einen Rückgang von 6,1 % auf 58,6 Mio. Euro (Vorjahr: 62,4 Mio. Euro). In Asien sank der Umsatz um 17,8 % auf 54,9 Mio. Euro (Vorjahr: 66,8 Mio. Euro). Nord- und Südamerika verzeichneten den relativ berechnet geringsten Umsatzrückgang um 2,5 % auf 40,2 Mio. Euro (Vorjahr: 41,3 Mio. Euro).
Produkte
Der Umsatz mit Turbopumpen konnte das Niveau des Vorjahres in etwa halten und belief sich auf 47,0 Mio. Euro (Vorjahr: 47,2 Mio. Euro). Der Anteil von Turbopumpen am Gesamtumsatz war mit 30,6 % (Vorjahr: 27,7 %) wiederum bedeutend. Instrumente und Komponenten gingen im Umsatz um 17,2 % auf 42,2 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 51,0 Mio. Euro). Der Anteil der Produktgruppe am Gesamtumsatz fiel dabei auf 27,5 % (Vorjahr: 29,9 %). Mit einem Umsatzvolumen von 31,5 Mio. Euro verzeichneten Vorpumpen einen Rückgang von 22,5 % im Vergleich zum Vorjahr (40,7 Mio. Euro). Vorpumpen trugen mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 20,5 % zur insgesamt ausgeglichenen Umsatzverteilung im Pfeiffer Vacuum Konzern bei (Vorjahr: 23,9 %). Der Umsatz mit Serviceleistungen stieg um 4,2 % auf 28,3 Mio. Euro (Vorjahr: 27,1 Mio. Euro); dies erhöhte den Anteil am Gesamtumsatz auf 18,4 % (Vorjahr: 15,9 %). Im Systemgeschäft, einem vorwiegend projektorientierten Bereich, erhöhte sich der Umsatz um 4,9 % zum Vorjahr auf 4,7 Mio. Euro (Vorjahr: 4,5 Mio. Euro). Der Gesamtanteil des Systemgeschäfts am Umsatz betrug 3,1 % (Vorjahr 2,6 %).{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Licht und Schatten
Die Marktsegmente von Pfeiffer Vacuum entwickelten sich im ersten Quartal sehr unterschiedlich. Der Halbleitermarkt verzeichnete bei einem Rückgang um 23,7 % ein Volumen von 53,5 Mio. Euro (Vorjahr: 70,1 Mio. Euro). Mit 34,8 % (Vorjahr: 41,4 %) hat der Halbleitermarkt den größten Anteil am Gesamtumsatz. Die Umsätze im Beschichtungsmarkt reduzierten sich um 13,7 % auf 21,6 Mio. Euro (Vorjahr: 25,1 Mio. Euro). Mit 14,1 % (Vorjahr: 14,7 %) konnte der Beschichtungsmarkt seinen Anteil am Gesamtumsatz nahezu halten. Im Markt für Analytik erhöhte sich der Umsatz um 5,1 % auf 30,2 Mio. Euro (Vorjahr 28,7 Mio. Euro). Mit einem Anteil von 19,6 % am Gesamtumsatz ist die Bedeutung des Geschäfts mit Analytik ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen (Vorjahr: 16,8 %). Das heterogene Marktsegment Industrie, mit Kunden aus Sektoren von Automobil- bis Pharmaindustrie, konnte einen Umsatzanstieg von 10,8 % auf 33,9 Mio. Euro (Vorjahr: 30,6 Mio. Euro) verzeichnen. Mit einem Anteil von 22,1 % ist Industrie der zweitstärkste Kundenmarkt nach dem Halbleitermarkt (Vorjahr: 18,0 %). Der Umsatz im Marktsegment Forschung & Entwicklung ging um 8,6 % zurück auf 14,5 Mio. Euro (Vorjahr 15,9 Mio. Euro). Der Anteil am Gesamtumsatz blieb mit 9,4 % nahezu konstant (Vorjahr: 9,3 %).
Das Bruttoergebnis ist im Berichtszeitraum um 13,6 % auf 55,7 Mio. Euro gesunken (Vorjahr: 64,4 Mio. Euro). Dies entspricht einem Rückgang um 8,7 Mio. Euro. Die Bruttomarge hat sich um 1,6 Prozentpunkte auf 36,2 % reduziert (Vorjahr: 37,8 %). Trotz des Rückgangs im Umsatz war die Bruttomarge unterproportional belastet. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen ein vorteilhafter Produkt- und Kundenmix.
Das Finanzergebnis von -0,2 Mio. Euro entspricht bei einem unverändert niedrigen Zinsniveau im Euroraum in etwa dem des Vorjahres von -0,1 Mio. Euro. Die Steuerquote erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 28,2 % (Vorjahr: 27,7 %).
Das Ergebnis nach Steuern ist um 34,7 % auf 12,9 Mio. Euro gesunken (Vorjahr: 19,8 Mio. Euro). Die Umsatzrentabilität nach Steuern – das Verhältnis von Ergebnis nach Steuern zu Umsatz – liegt bei 8,4 % (Vorjahr: 11,6 %). Parallel zum Ergebnis nach Steuern hat sich das Ergebnis je Aktie auf 1,31 Euro reduziert (Vorjahr: 2,00 Euro).
Dr. Eric Taberlet, CEO der Pfeiffer Vacuum Technology AG, sieht die bisherige Einschätzung des Marktes bestätigt: „Die ersten Wochen des zweiten Quartals zeigen, dass Umsatz und Auftragslage weiterhin von einer Nachfrageschwäche im Halbleitermarkt beeinträchtigt sind. Einen weitergehenden Ausblick auf die erwartete Geschäftsentwicklung sowie eine Prognose für das Gesamtjahr wird es im Zusammenhang mit der Hauptversammlung am 23. Mai 2019 geben.“
Aktuell (07.05.2019 / 08:02 Uhr) notieren die Aktien der Pfeiffer Vacuum Technology AG im Xetra-Handel mit einem Pluus von +0,50 EUR ( +0,34%) bei 146,80 EUR.