Schon wieder eine gute Nachricht von der Nordex SE (ISIN: DE000A0D6554). Das Unternehmen hat einen weiteren Auftrag für einen Windpark in Irland erhalten.
Erst letzten Freitag hatte der Hamburger Windanlagenhersteller darüber berichtet, dass man sich derzeit in Verhandlungen mit Acciona Energia bezüglich eines 183 MW-Windparks in Chile befindet.
Während die Aktie am Freitag mit einem Plus von +1,86% reagierte, hat die heutige Nachricht über den Erhalt des Irland-Auftrags bis zum frühen Nachmittag kaum positive Auswirkungen auf den Kurs des Papiers gehabt. Sie notiert nahezu unverändert bei 25,08 EUR.
Nordex baut Windpark mit Nennleistung von 27,5 MW
Nordex wird für das Projekt „Slievecallan East“, benannt nach einem nahegelegenen Berg, insgesamt elf Starkwindanlagen des Typs N90/2500 liefern. Die Anlagen sollen in der Grafschaft Clare an der Westküste des Landes errichtet werden.
Auftraggeber ist das kanadische Unternehmen Brookfield Renewable, das in seinem Portfolio Windkraft- und Wasserkraftprojekte in Europa, Nord- und Lateinamerika von insgesamt über 10.000 MW hat.
Neben der Lieferung und Errichtung der Anlagen hat sich Nordex zudem einen Premium-Servicevertrag mit einer 15jährigen Laufzeit gesichert. Die Hamburger haben in Irland bisher Windturbinen mit einer Gesamtkapazität von über 600 MW installiert.
Auftragsvolumen von über 411 MW in zwei Monaten
Zusammen mit dem jetzt gemeldeten Auftrag hat Nordex in den zwei vergangenen Monaten Deals mit einer Nennleistung von 411,5 MW abgeschlossen.
Im Juli stach dabei vor allem der US-Auftrag für ein texanisches Projekt mit einem Volumen von 243 MW heraus. Nordex profitiert in Nord-, Mittel- und Südamerika von der Erweiterung seiner Produktpalette aufgrund der im April vollzogenen Übernahme von Acciona Windpower. Auch die Meldung über die Verhandlungen mit Acciona Energia bezüglich eines Großprojekts in Chile bestätigen, dass Nordex durch die Akquisition seine Wachstumschancen außerhalb von Europa immens verbessert hat.
Im Weiteren konnte Nordex im Juli Aufträge aus Griechenland mit insgesamt 30 MW, die Lieferung von fünf Großanlagen für ein selbst entwickeltes Projekt in Frankreich mit 12,5 MW, die Erweiterung für den Kivivaara-Windpark um weitere 18 MW und ein Projekt mit einer Kapazität von 47,5 MW in Nordirland vermelden.
Im August folgten dann noch der Auftrag für die restlichen Anlagen des finnischen Windparks Kivivaara im Volumen von 33 MW sowie der heute vermeldete Auftrag von Brookfield Renewable mit einer Kapazität von 27,5 MW.
Aktie in 2016 mit kräftigen Schwankungen
Die Aktie von Nordex zählte im letzten Jahr mit +118% noch zu den großen Gewinnern im TECDAX. Ohne allzu große Schwankungen ging es von 15,01 EUR (30.12.2014) bis Ende 2015 aufwärts bis auf 32,75 EUR.
Im laufenden Jahr zeigt sich das Papier allerdings bisher von einer anderen Seite. Nicht nur, dass der Kurs seit Jahresanfang deutlich gefallen ist, die Aktie schwankte in diesem Zeitraum darüber hinaus recht stark. Grund dafür ist zum einen der volatile Gesamtmarkt, zum anderen aber natürlich auch die Übernahme von Acciona Windpower durch Nordex.
Nachdem die Aktie seit Anfang 2016 vom 52-Wochenhoch bei 33,75 EUR bis Anfang April im Tief bis auf 21,67 EUR zurückgelaufen ist (-35,79%) konnte sich das Papier in der Folge bis Anfang Juni zunächst wieder bis auf 28,45 EUR (+31,29%) erholen.
In der Folge ging es jedoch in wenigen Wochen wieder abwärts, so dass der Kurs bis Anfang August auf 22,67 EUR abrutschte (-20,32%). Damit war die zuvor gemachte Erholung nahezu komplett wieder weg.
Seit Mitte August kletterte das Papier erneut bis auf ein Kursniveau oberhalb von 25 EUR. Geht es nun wieder Richtung alter Höchststände aus 2015? Ausgehend von den fünf Analystenhäusern, welche die Aktie im August unter die Lupe nahmen, bleibt von hier aus ein Upside-Potenzial von rund +30%. Das rechnerische Mittel der fünf Kursziele der Analysten liegt bei 32,50 EUR.
Commerzbank (Kursziel: 37,00 EUR), Barclay Capital (29,50 EUR), Oddo Seydler Bank (39,00 EUR) und Warburg Research (32,00 EUR) empfehlen die Aktie in ihren jüngsten Analysen zum Kauf, nur HSBC rät zum Halten der Aktie mit einem Kursziel von 25,00 EUR.