01.10.2021 – Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) meldete in den letzten Tagen den Beginn einer neuen Produktkategorie – Anlagen der 6 MW-Klasse. Wahrscheinlich „der“ neue Verkaufsschlager der Zukunft. Bevor jedoch hier die ersten grösseren Aufträge „reingeholt werden können“, verkaufen sich auch die kleineren Anlagen mit 3, 4 oder 5 MW gut. So meldet Nordex gestern den Verkauf von 50,4 MW an Royal Dutch Shell für deren niederländischen Energiepark und heute
99,5 MW Auftrag aus Irland – gedrosselte Leistungsabgabe 83 MW
Die Nordex Group hat einen Auftrag über 99,5 MW von Oweninny Power DAC – einem Joint Venture von ESB und Bord na Móna – aus Irland erhalten. Der Auftrag umfasst die Lieferung und Errichtung von 31 Anlagen des Typs N117/3600 mit einer gedrosselten Nennleistung von je 3,21 MW sowie einen Premium Service zur Wartung und Instandhaltung der Turbinen über einen Zeitraum von 15 Jahren.
Die abgegebene elektrische Kraftwerksleistung des Windparks wird 83 MW betragen. Der Windpark „Oweninny 2“ entsteht in der Grafschaft Mayo im Nordwesten Irlands. Der Beginn der Lieferungen und Errichtungen der Turbinen auf projektspezifischen 117,5-Meter-Stahlrohrtürmen ist für das Frühjahr 2022 vorgesehen. Die Inbetriebnahme soll Ende desselben Jahres erfolgen.
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Der Windpark „Oweninny 2“ erhielt bei der Ausschreibung des ersten Förderprogramms für erneuerbaren Strom (Renewable Electricity Support Scheme) im Juli 2020 den Zuschlag und wurde entwickelt, um Irlands Verpflichtung zu erfüllen, 70 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen bis zum Jahr 2030 zu beziehen.
Die irische Regierung fördert die Nutzung der landeseigenen Windressourcen, um die gesetzten Ziele aus dem Klimaschutzplan 2019 für erneuerbare Energien zu erreichen. Dieser Plan legt fest, wie Irland seine Ziele für die Reduktion von Kohlenstoffemissionen für 2030 erreichen will, um bis 2050 bei Netto-Null-Emissionen zu gelangen.
6-MW Klasse baut auf bekannter Delta-Baureihe auf – Kosteneinsparung mit mehr Ausbeute
Technologische Fortschritte geben sich bei Nordex die Hand. Erst am 31.08.2021 wurde die erste 5-MW Anlage der neuen Baureihe in Betrieb genommen – bereits zertifiziert weltweit, mit derzeit Aufträgen für 520 Turbinen in den Büchern. Und es starten dort die letzten Valisierungsmessungen: In den folgenden Monaten werden am Standort Janneby an der N163/5.X-Turbine mit einer Nabenhöhe von 118 Metern die erforderlichen Leistungs- und Schallvermessungen und die Validierung der mechanischen Lasten für die IEC-Typenzertifizierung erfolgen.
Und schon einen Schritt weiter ging es am 06.09.2021 als Nordex eine neue Baureihe ankündigte: 6 MW Leistung in der gleichen Baureihe, und einem bis zu sieben Prozent höheren Jahresenergieertrag im Vergleich zur 5 MW-Turbine. Um die erhöhte Nennleistung im 6-MW-Bereich zu erreichen, wird ein leistungsstärkeres Getriebe eingesetzt und das elektrische System der Delta4000-Produktserie mittels einer Anhebung der Nennspannung und einer verbesserten Kühlung angepasst. Die äußeren Abmessungen des Maschinenhauses bleiben jedoch weiterhin unverändert. Der Vorteil: bewährte Logistik- und Installationsprozesse der Turbinen der Delta4000-Serie können wie bisher genutzt werden.
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Auftragseingang in Höhe von 1.534,1 MW (Q2 2020: 888 MW) bei Nordex
Während bei Siemens Gamesa im ersten Halbjahr „nur“ ein Auftragsvolumen von insgesamt 1,5 Mrd EUR verzeichnet werden konnte – für on- und offshore. Was bei einem Quartalsumsatz von 2,7 Mrd EUR eine Reduktion des Vorlaufs auf immer noch beeindruckende 32,6 Mrd EUR Auftragsbestand bedeutet, sah es bei Nordex besser aus.
Der feste Auftragseingang im Bereich Projekte (ohne Servicegeschäft) erreichte damit im ersten Halbjahr 2021 ein Volumen von 2.781,6 MW (H1 2020: 2.531,9 MW). Zwischen April und Juni 2021 bestellten Kunden insgesamt 297 Windkraftanlagen für Projekte in neun Ländern. Am gesamten Auftragsvolumen im zweiten Quartal machte Europa ca. 54 Prozent, Lateinamerika ca. 46 Prozent aus. Die stärksten Einzelmärkte in Europa waren Finnland, Deutschland, die Niederlande und Spanien, für Lateinamerika kamen zwei volumenstarke Aufträge aus Brasilien. Und jetzt noch zu Beginn des neuen Quartals der Australien-Hammer!
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Ertragreichere Produkte geordert
Produktseitig konzentrierte sich das Neugeschäft im zweiten Quartal mit rund 89 Prozent des gesamten Auftragseingangs (in MW) erneut auf die verschiedenen Anlagentypen der Delta4000 Baureihe. Im ersten Halbjahr 2021 lag der Anteil bei ca. 82 Prozent (H1 2020: 79 Prozent).
Mit 170 Turbinen und einer Leistung von zusammen 969 MW entfallen mehr als 63 Prozent der festen Neuaufträge allein auf das jüngste Anlagenmodell N163/5.X der Delta4000 Baureihe. Kunden haben für Großprojekte in Brasilien und Finnland mit zusammen 958 MW diese Turbinenvariante mit einem 163-Meter-Rotordurchmesser und mehr als 5 MW installierter Nennleistung bestellt.
„Der weiter steigende Anteil unserer Delta4000 Baureihe im Auftragseingang spiegelt die starke Nachfrage nach leistungsstarken Turbinen des Segments 4MW+ und 5MW+ weltweit wider. Mit den bestehenden hochflexiblen sechs Turbinenvarianten dieser Plattform ist die Nordex Group sehr gut aufgestellt, um weiterhin von diesem globalen Trend zu profitieren. Die derzeit andauernde Bezugsrechtsemission von rund EUR 585 Millionen und eine um EUR 171 Millionen erweiterte Garantiekreditlinie stärkt diese Position zusätzlich„, so bei Vorlage der Auftragszahlen José Luis Blanco, CEO der Nordex Group.
Nordex ist ein ernstzunehmender Player auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050
Die Gruppe hat über 35 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert. Und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von etwa EUR 4,6 Mrd. Derzeit beschäftigt das Unternehmen über 8.500 Mitarbeiter. Und zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland. Spanien. Brasilien. USA. Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 6,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.
Aktuell (01.10.2021 / 08:38 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im XETRA-Handel zum Schluss gestern mit Minus- 0,54 EUR (-3,55 %) bei 14,68 Euro.
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