03.10.2021 – Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) meldete in den letzten Tagen den Beginn einer neuen Produktkategorie – Anlagen der 6 MW-Klasse. Wahrscheinlich „der“ neue Verkaufsschlager der Zukunft. Bevor jedoch hier die ersten grösseren Aufträge „reingeholt werden können“, verkaufen sich auch die kleineren Anlagen mit 3, 4 oder 5 MW gut. Aber letzte Woche bekam die technologische „Erfolgsstory“ Kratzer. Möglicherweise ein „einmaliger, erklärbarer Unfal“ oder möglicherweise ein Problem für die Nordex-Ingenieure oder vielleicht sogar für die Verkaufsabteilung des Windanlagenherstellers. Was ist passiert?
Zuerst brach aus bisher ungeklärten Gründen am 29.09.2021 ein „Riesenwindrad“ – 240 Meter Höhe, 4,5 MW Turbine von Nordex „zusammen“
Die Nordex Group hatte erst im März 2021 für ein Gemeinschaftsprojekt der RAG Montan Immobilien und der Stadtwerke Haltern am See zwei der grössten Onshore-Windenergieanlagen in Betrieb genommen (Gesamthöhe 240 Meter, Nabenhöhe von 164 Meter und einem Rotordurchmesser von 149 Metern). Aus bisher ungeklärter Ursache brach eine dieser Anlagen in sich zusammen. NSie zweite Anlage wurde sofort ausser Betrieb genommen.
KW39: Haarscharf. Wie hält die 15.000er Marke noch? Steinhoff, Northern Data, Nordex, NanoRepro, Leoni, Voltabox,.. – News gab’s genug. Nicht nur Gute.
Erinnert an Siemens Gamesa, die aufgrund technologischer Probleme ihrer neuesten Onshore-Windenergieanlagen vor einigen Wochen ihre Prognose einstampfen mussten. Ob dass auch auf Nordex zukommt, werden die laufenden Untersuchungen zeigen. Erstes Warnsignal:
RWE legt daraufhin einen kompletten Windpark mit 6 baugleichen Turbinen am Niederrhein still
Nachdem in Haltern am See die Windenergieanlage umgestürzt war, sind unmittelbar danach alle sechs zum Windpark Jüchen A 44n gehörenden Turbinen der gleichen Bauart abgeschaltet worden. Der Windpark ist ein Gemeinschaftsprojekt von RWE, der Stadt Jüchen und dem Mönchengladbacher Energieversorger NEW. Obwohl die genaue Schadensursache des Ereignisses in Haltern noch nicht geklärt ist, haben RWE und der Hersteller des Windparks das Gelände in Jüchen unverzüglich weiträumig abgesperrt. Der Windpark befindet sich in der Inbetriebnahmephase und sollte Ende dieses Jahres vom Hersteller vollständig an RWE und ihre Partner übergeben werden.
Bereits im August hatte RWE einen Schaden am Turm einer der Anlagen festgestellt,
diese vorsorglich umgehend stillgelegt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Der Schaden wurde gemeinsam mit dem Hersteller begutachtet und eine Neuberechnung der Statik angefordert. Zusätzlich ist ein Gutachter beauftragt worden. Die zuständigen Behörden wurden informiert. Bereits Anfang dieser Woche wurde mit dem Hersteller der Abbau dieser Rotorblätter, des Maschinenhauses und von Teilen des Turmes vereinbart.
RWE stehe in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, um etwaige weitere Sicherungsmassnahmen in der Umgebung und für die nahegelegene Autobahn zu klären. Auch eine Demontage der Rotorblätter an den übrigen fünf Anlagen werde geprüft.
Wann die Windenergieanlagen vollständig in Betrieb gehen können und welche Reparatur- oder Ersatzkonzepte für die Türme der Windkraftanlagen in Betracht kommen, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, laut RWE.
Nordex ist ein ernstzunehmender Player auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050 – der jetzt in rauere Winde graten könnte
Die Gruppe hat über 35 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert. Und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von etwa EUR 4,6 Mrd. Derzeit beschäftigt das Unternehmen über 8.500 Mitarbeiter. Und zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland. Spanien. Brasilien. USA. Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 6,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.
Aktuell (03.10.2021 / 08:38 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im XETRA-Handel zum Schluss Freitag mit Minus- 0,54 EUR (-3,68 %) bei 14,14 Euro.
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