24.06.2021 – Die Verantwortlichen von Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) haben derzeit gut Lachen. Die Aufträge in rekordmässiger Höhe scheinen nur so zuzufleigen. Die Ernte für den Windanlagenbauer scheint loszugehen – ohne Windenergie keine Klimaneutralität bis spätestens 2050. Und so füllt sich das Auftragsbuch: Letzte Woche gab es einmal 1 GW Auftragsvolumen aus Australien und 23 MW aus Deutschland. Anfang der Woche ein 200 MW Auftrag aus Finnland – 4 Windparks mit Fertigstellung/Auslieferung in 2022. Dazu 30 Jahre Servicevertrag.
Und Nordex sammelt weltweit Aufträge: Heute 314 MW aus Brasilien
AES Brasil hat die Nordex Group mit der Lieferung und Errichtung von 55 Turbinen des Typs N163/5.X für den 313,5-MW-Windpark Cajuína beauftragt. Die Order umfasst auch den Service der Turbinen über den Zeitraum von zunächst fünf Jahren mit mehreren Verlängerungsoptionen auf bis zu 20 Jahre. Und das Projekt befindet sich 100 Kilometer westlich der Stadt Natal im Bundesstaat Rio Grande do Norte. Der Standort weist konstante durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von ca. 9,2 m/s auf und hat einen hohen Kapazitätsfaktor. Errichtung im Sommer 2022 mit hohem Anteil der Inlandsfertigung: Die Rotorblätter und die 120 Meter hohen Betontürme fertigt die Nordex Group im Land.
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Und wer profitiert davon am meisten oder besonders? Hier gibt es viele Gewinner. Und NORDEX gehört eindeutig dazu. Nordex profitiert vom Run auf subventionsfreie Windenergieanlagen. Neben dem bereits starken Standbein in Spanien mit über 700 MW laufenden Aufträgen derzeit, ist man mit seinen 4 MW plus Turbinen im erwachenden US-Markt stark auch wenn die Q1/2021 Ergebnisse noch keine grosse Dynamik zeigten. Unter den Windanlagenherstellern ist Nordex nach seinem Desinvestment im Projektbereich – RWE füllte Nordex Kassen – auf dem Weg zu Profitabilität und Wachstum relativ weit vorne. Auch, wenn Corona einen Rückschlag im Auftragseingang verursachte.
Nordex ist ein ernstzunehmender Player auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050 – Quartalsergebnisse zeigen positiven Trend!
Die Gruppe hat über 32 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von etwa EUR 4,6 Mrd. Dafür beschäftigt das Unternehmen derzeit über 8.500 Mitarbeiter. Zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA, Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 5,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.
Und die Quartalsergebnisse weisen in die richtig Richtung
Der Umsatz erhöhte sich von 964,6 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 1.251,2 Mio. EUR im ersten Quartal 2021. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 10,4 Mio. EUR und lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau von 13,1 Mio. EUR. Daraus ergibt sich eine EBITDA-Marge in Höhe von 0,8 Prozent (Q1/2020: 1,4 Prozent).
Die Umsatzerhöhung ergibt sich insbesondere aus den deutlich gestiegenen Installationen. Dagegen blieb die EBITDA-Marge unter dem Vorjahresquartal, das noch nicht von den Auswirkungen der Pandemie betroffen war, zurück. Aufgrund der von Nordex ergriffenen Massnahmen laufen die Geschäftsprozesse weitestgehend stabil, sind allerdings in ihrer Effizienz nach wie vor beeinträchtigt oder auch verzögert. Hinzu kam, dass sich im ersten Quartal 2021 zu einem grösseren Teil noch margenschwächere Altprojekte in der Ausführung befanden.
Die neuen Projekte haben eine höhere Marge – Modellreihenwechsel. Servicesegment wächst kontinuierlich.
Im ersten Quartal 2021 steigerte die Nordex Group ihre Installationsleistung erneut und errichtete 356 Windenergieanlagen in 20 Ländern mit einer Gesamtleistung von 1.400 MW. Im vergleichbaren Vorjahresquartal waren es 269 Windenergieanlagen in 21 Ländern mit einer Gesamtleistung von 899 MW. Von der installierten Leistung (in MW) entfielen 57 Prozent auf Europa, 21 Prozent auf Nordamerika, 16 Prozent auf Lateinamerika und 6 Prozent auf den Rest der Welt.
Infolgedessen erhöhte sich der Umsatz im Segment Projekte von 862,6 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf 1.145,7 Mio. EUR im Berichtszeitraum. Das Segment Service setzte seine positive Entwicklung kontinuierlich fort und der Umsatz erhöhte sich um 5,9 Prozent auf 108,0 Mio. EUR (Q1/2020: 102,0 Mio. EUR).
Nordex nur behauptet – Zukunft kommt noch…
Insgesamt startete die globale Windindustrie mit einer verhaltenen Nachfrage in das Geschäftsjahr 2021. In diesem Umfeld hat sich die Nordex Group mit einem soliden Auftragseingang im Bereich Projekte in Höhe von 1.247 MW in den ersten drei Monaten 2021 gut behauptet. Im Vorjahresquartal belief sich der Auftragseingang unterstützt durch ein Großprojekt in Norwegen auf 1.644 MW. Der Auftragseingang (ohne das Servicesegment) für das erste Quartal 2021 entspricht einem Wert von 911 Mio. EUR (Q1/2020: 1.185 Mio. EUR). Von diesem Auftragsvolumen (in MW) entfielen 92 Prozent auf zehn Länder in Europa und 8 Prozent auf Mexiko (Berichtsregion Lateinamerika). Größte Einzelmärkte in Europa waren Spanien, die Türkei, Deutschland und Finnland.
Projektbestand noch nicht da, wo es hin soll. Dienstleistungen steigen kräftig
Per Quartalsende wies das Segment Projekte einen Auftragsbestand von 5,1 Mrd. EUR aus (31. März 2020: 5,8 Mrd. EUR). Zum Jahresende 2020 verfügte die Nordex Group über einen Auftragsbestand von 5,3 Mrd. EUR, der sich im Zuge der gestiegenen Installationen im ersten Quartal 2021 verringerte. Im Segment Service erhöhte sich der Auftragsbestand weiter von 2,6 Mrd. EUR um 8,1 Prozent auf 2,8 Mrd EUR, sodass sich ein Gesamtauftragsbestand für beide Segmente von 7,9 Mrd EUR ergab (31. März 2020: 8,4 Mrd EUR).
Aktuell (24.06.2021 / 07:55 Uhr) notieren die Aktien der Nordex SE im Frankfurter-Handel zum Schluss Gestern mit Minus -0,24 EUR (-1,31 %) bei 18,06 Euro.
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