08.10.2020 – Die Aves One AG (ISIN: DE000A168114) stockt das Volumen ihrer mit 5,25% p.a. festverzinslichen Anleihe „Aves One 06/2020-05/2025“ um bis zu EUR 20 Mio. auf bis zu EUR 50 Mio. auf. Aufgrund der regen Nachfrage entschied sich der Vorstand der Gesellschaft zu diesem Schritt.
„Wir freuen uns sehr, dass unsere börsennotierte Anleihe am Markt stark nachgefragt wird. Mit den Emissionserlösen setzen wir unseren Wachstumskurs mit einer gut gefüllten Akquisitionspipline im Segment Rail fort“, erklärt Sven Meißner, Mitglied des Vorstands der Aves One AG. Da sich der börsennotierte Konzern auf Rail-Investments fokussiert, handelt es sich bei der Anleihe um ein ökologisch orientiertes Investment in einem zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt, so teilt zumindest Aves One mit. Dem kann man bedingt zustimmen: Die gerade noch oft im Güterverkehr eingesetzten Dieselloks sprechen nicht gerade für eine ökologische Lösung – auch wenn die CO2-Bilanz der Bahntransporte besser als die der Strasse ist, ist auch auf der Schiene noch einiges möglich. Die Deutsche Bahn produziert ihren Betriebsstrom größtenteils durch eigene Wasserkraftanlagen, aber beispielsweise mit Brennstoffzellenantrieben hat man gerade erst begonnen zu experimentieren – als Alternative zu Diesellokomotiven.
Die Aktie von Aves One handelt mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit – eigentlich schade um den Wert. Er hätte mehr Aufmerksamkeit verdient, aber geringe Stückzahlen, die immer wieder mal aufkommenden Diskussionen um neue Kapitalbeteiligungen Dritter und dann noch unglückliche Kommunikation in diesem Zusammenhang. Geringe Liquidität ist Gift für einen aktiven Handel einer Aktie – Lösungen? Schwierig solange wichtige Aktionäre lieber mit Fremdkapital aushelfen zu guten Konditionen, anstatt das Eigenkapital weiter zu erhöhen, damit der Fremdkapitalhebel nicht überdehnt wird und „mehr Stücke umgehen können“.
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AVES ONE baute trotz…
… oder unbeeindruckt von den Pandemiemaßnahmen ihr Rail-Portfolio weiter aus und reduzierte so weiter die Bedeutung des Seecontainer-Bereichs. Dieser verhagelte auch das erste Halbjahr: In dem sinkende Auslastung des Rail-Bereichs (Stahlkrise) und sinkende Verkaufspreise für ausgemusterte Seecontainer in Verbindung mit einer älteren, sehr teuren Finanzierung der Seecontainer im Aves-Bestand einen kräftig reduzierten Gewinn übrig lässt.
Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich auf ca. EUR 63,6 Mio. (Vj. EUR 55,6 Mio.). Darin enthalten ist der Verkauf der letzten Immobilienaktivität des Unternehmens. Abzüglich dieses einmaligen Erlöses in Höhe von ca. EUR 3,4 Mio. stieg der Umsatz aus dem operativen Geschäft auf ca. EUR 60,2 Mio. Das Rail-Segment steuerte dabei trotz der etwas gesunkenen Auslastung ca. 70 % des Vermietungsumsatzes von Aves One bei. Dies gelang durch das starke Flottenwachstum und der damit verbundenen Steigerung des Vermietungsumsatzes auf EUR 41,2 Mio. – eine Steigerung um ca. 15,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Container-Segment erhöhten sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 nur geringfügig auf EUR 18,3 Mio. (Vj. EUR 18,1 Mio.).
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RAIL soll’s richten – Seecontainer Auslaufmodell
Das Rail-Segment erwirtschaftete einen positiven EBT-Beitrag von EUR 9,4 Mio. Auf Konzernebene wurde somit nach der Bereinigung von Währungseffekten im Finanzergebnis ein EBT im 1. Halbjahr von EUR 1,8 Mio. erwirtschaftet. Der operative Cashflow erhöhte sich auf EUR 42,8 Mio. (Vj. EUR 41,8 Mio.).
„Die hohe Stabilität und Ertragsstärke des Rail-Segments verdeutlicht der Vergleich mit dem Container-Segment. Dieses entwickelte sich im 1. Halbjahr vor allem aufgrund von Buchverlusten aus Containerabgängen vergleichsweise schwächer“, erläutert Jürgen Bauer, Vorstand der der Aves One AG. Hingegen wurden im 1. Halbjahr EUR 65,3 Mio. in das Rail-Portfolio investiert und EUR 1,7 Mio. in Wechselbrücken. „Der Ausbau des Rail-Geschäfts wurde auch im 1. Halbjahr 2020 konsequent fortgesetzt. Unser Core-Business ist weiterhin erfolgreich. Dennoch merken auch wir Auswirkungen der durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Gesamtlage. Positiv kann vermerkt werden, dass das Vermietungsgeschäft weiterhin solide läuft„, ergänzt Bauer.
Erstes Halbjahr voll im Plan
Im ersten Halbjahr wurden ca. 65,3 Mio. EUR (669 nahezu vollvermietete Güterwagen) investiert; weitere 130 Mio. EUR „sind in der Pipeline“ für die nächsten 12 Monate, teilweise bereits verbindlich. Der Bestand der profitablen Wechselbrücken wurde mit 2,1 Mio. EUR um 221 Stück (langfristig vermietet) erweitert, für 4,6 Mio. EUR sind 500 weitere bestellt und sollten Ende des Jahres ausgeliefert werden.
„Es wird für viele überraschend sein, dass unsere Rail-Investments trotz Covid-19, und vor allem im zweiten Quartal, überdurchschnittlich gewachsen sind. Nach den für Hersteller schwierigen Monaten März und April laufen die Auslieferungen von Neubauten derzeit sehr gut. Das sind für alle Marktteilnehmer herausfordernde Zeiten. Trotz dem durch Home-Office und Reisebeschränkungen schwierigen Umfeld ist es uns in den letzten Wochen gelungen, attraktive Rail-Neugeschäfte und auch neue namhafte Finanzierungspartner dafür zu gewinnen. Unsere Pipeline ist intakt und wir hoffen, dass es im zweiten Halbjahr bei der jetzigen Dynamik bleibt. Unsere Auslastungszahlen sind zuletzt gegenüber 2019 im Rail- und auch im Container-Segment zwar um 2-2,5 % leicht schwächer, aber immer noch auf historisch gutem Niveau. Unser Konzept, insbesondere der Fokus auf ein modernes und diversifiziertes Rail-Portfolio mit guter Kundenstruktur bewährt sich gerade auch in schwierigen Zeiten“, kommentierte am 30.06.2020 Jürgen Bauer, Mitglied des Vorstands der Aves One AG.
UND IM ZWEITEN HALBJAHR INVESTIERTE MAN WEITER: Nachdem man Ende August den Ausbau des Wechselbrückenportfolios meldete (500 Stück, dauerhaft direkt vermietet an Hermes), kam am 03.09.2020 ein Transaktionsvolumen von 14,5 Mio. EUR hinzu – Intermodalwagen (Transportieren LKW, Container u.ä.), Man übernahm eine laufende Leasingfinanzierung – Modell mit neuem Partner für weitere Transaktionen scheint möglich.
Bei der Prognose für das laufende Geschäftsjahr bleibt der Vorstand in Zeiten der COVID-19-Pandemie vorsichtig, aber optimistisch. Aves One plant, trotz der aktuellen Herausforderungen bei Umsatz und EBITDA zumindest das Vorjahresniveau zu erreichen. Die Prognose wird im Jahresverlauf präzisiert, sobald sich die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Geschäftsverlauf konkretisieren lassen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Seecontainer werden auf Dauer ausscheiden, DER REST BIETET CHANCEN
Aber im Railsegment ist etwas Vorsicht angesagt: Auch wenn in allen Bereichen Neu- oder Anschlussvermietungen Corona-bedingt deutlich längere Vorlaufzeiten haben als üblich, so ist das operative Vermietungsgeschäft dennoch sehr stabil. In allen Segmenten ist die Vermietungsauslastung trotz COVID-19 im 1. Halbjahr im langfristigen Vergleich auf gutem Niveau. Im Rail-Segment ist die Auslastung im 1. Halbjahr auf 91,7 % leicht zurückgegangen. Dieser Auslastungsrückgang ist jedoch weniger auf COVID-19, sondern vielmehr auf die bereits davor begonnene Krise in der Stahlbranche zurückzuführen. Die meisten betroffenen Waggonrückgaben wurden bis Mai abgeschlossen. Seitdem gab es keine weiteren relevanten Kündigungen.
„Im Rail-Segment bewährt sich unser stringentes Portfoliomanagement. Wir verzeichnen trotz der COVID-19 Pandemie nur geringe Waggonrückgaben. In den letzten Wochen konnten zudem wichtige Mietverträge, die Ende des Jahres ausgelaufen wären, erfolgreich verlängern – teils langfristig und zu höheren Mieten„, so Bauer..{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}
UND SEECONTAINER MACHEN zumindest in der Verwertungsphase Probleme – da könnten noch einige Abschreiber in den nächsten Monaten das Ergebnis belasten: Das Container-Segment stellt sich weiterhin als schwierig dar. Allerdings beruht der ausgeweitete deutliche Verlust in diesem Bereich im ersten Halbjahr nicht auf der Vermietungssituation. Die Auslastung war im 1. Halbjahr mit 94,2 % auf einem guten Niveau. Festzustellen ist dennoch, dass es derzeit verschiedene nachteilige Entwicklungen im Markt gibt, die schon im ersten Halbjahr dazu führten, dass die Erträge aus dem Container-Bereich die hohe Zinsbelastung aus den bestehenden Finanzierungsverträgen in diesem Segment nicht ausgleichen konnten. Ein zu beobachtender Umstand ist, dass die Reedereien, die trotz der COVID-19 Pandemie seit Wochen steigende Volumina und Frachtraten erleben, bei Neuanmietungen oder Mietverlängerungen Mietsenkungen verlangen.
Bemerkenswert ist, dass sich der Sekundärmarkt für gebrauchte Seecontainer von seiner traditionellen Bindung an die Preisentwicklung für Neu-Container abgekoppelt hat. Neu-Containerpreise liegen seit dem Frühjahr wieder über dem langfristigen Durchschnittspreis, Preise für gebrauchte Container stagnieren hingegen seit Ende letzten Jahres auf einem niedrigen Niveau.
Jürgen Bauer beschreibt die Rahmenbedingungen wie folgt: „Es gibt hierzu noch keine Marktanalysen, wir nehmen aber an, dass die typischen Käuferstrukturen am Sekundärmarkt stärker von den Folgen der COVID-19 Pandemie betroffen sind als die großen Reedereien. Das führt aktuell beim Abverkauf unserer Altcontainer zu Buchverlusten. Die Preise sind in den letzten Wochen zwar wieder leicht gestiegen, doch diese ungewöhnliche Marktineffizienz hält bislang aber noch an.“
Er ergänzt: „Da etwa die Hälfte unseres Seecontainerbestandes um die 13 Jahre alt ist und daher marktüblich voraussichtlich in den kommenden 12 bis 36 Monaten nach zu erwartender Rückgabe durch den Mieter abverkauft werden, ist für uns die Entwicklung des Sekundärmarktes von erheblicher Bedeutung. Wir analysieren fortwährend die Lage und werden gegebenenfalls mit Verkaufstopps oder anderen Maßnahmen reagieren.“
Aktuell (08.10.2020 / 12.54 Uhr) notieren die Aktien der Aves One AG im Xetra-Handel im Minus bei sehr geringem Umsatz in der Aktie bei 8,90 Euro.