Die Evotec AG (ISIN: DE0005664809) gab heute die Finanzergebnisse und die Geschäftsentwicklung für das erste Quartal 2018 bekannt.
Starke finanzielle Performance mit neuem Umsatzmix
- Konzernumsatz: Anstieg um 55% auf 79,0 Mio. EUR (Q1 2017: 50,9 Mio. EUR);
Umsätze in EVT Execute in Höhe von 78,5 Mio. EUR (Q1 2017: 48,6 Mio. EUR);
Umsätze in EVT Innovate in Höhe von 10,4 Mio. EUR (Q1 2017: 12,5 Mio. EUR)
- Bereinigtes Konzern-EBITDA um 4% auf 14,0 Mio. EUR erhöht (Q1 2017: 13,4 Mio. EUR);
Bereinigtes EBITDA von EVT Execute bei 17,2 Mio. EUR (Q1 2017: 12,4 Mio. EUR);
Bereinigtes EBITDA von EVT Innovate bei -3,2 Mio. EUR (Q1 2017: 1,0 Mio. EUR)
- Konzern-F+E-Aufwendungen in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Q1 2017: 4,7 Mio. EUR)
- Gute Liquiditätsposition von 78,5 Mio. EUR
- EVT Execute – Hohe Qualität und Effizienz in F+E
- Erheblicher Fortschritt in bestehenden Allianzen (z. B. Start einer dritten klinischen Phase-I-Studie in Endometriose mit Bayer (nach Ende der Berichtsperiode)
- Planmäßige Integration von Aptuit
- Einführung der INDiGO-Services zur schnelleren Entwicklung von Wirkstoffkandidaten; Start erster Allianzen (z. B. Petra Pharma, Carna Biosciences (Japan) (nach Ende der Berichtsperiode))
- Neue und erweiterte integrierte Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsallianzen
- Erweiterung des CRISPR-basierten Technologieangebots mit Lizenz von ERS Genomics (nach Ende der Berichtsperiode)
EVT Innovate – Fokus auf Innovationsbeschleunigung
- Erwartungsgemäß keine signifikanten Meilensteine in Q1 2018, alle wichtigen Projekte verlaufen nach Plan
- Weiterhin starker Fokus auf Erweiterung der iPSC-Plattform sowie auf patientenbezogene Ansätze
- Zunehmende Dynamik des BRIDGE-Modells: Auswahl des ersten LAB150-Projekts mit MaRS Innovation, Auswahl dreier weiterer LAB282-Projekte mit Oxford University
- Allianz mit Sanofi zur Beschleunigung von F+E in Infektionskrankheiten (Abschluss der Transaktion in H1 2018 erwartet)
Corporate
- Vorbereitung zur Umwandlung in Europäische Aktiengesellschaft (SE)
Starke finanzielle Performance mit neuem Umsatzmix
Im ersten Quartal 2018 stiegt der Evotec-Konzernumsatz gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahrs um 55% auf 79,0 Mio. EUR an (Q1 2017: 50,9 Mio. EUR). Dieser Anstieg ist vor allem das Ergebnis einer sehr guten Entwicklung des Basisgeschäfts und der Umsatzbeiträge von Aptuit (25,3 Mio. EUR). Aufgrund des Zeitpunkts von Meilensteinen sanken die Umsätze aus Meilensteinen, Abschlagszahlungen und Lizenzen im ersten Quartal 2018 auf 2,7 Mio. EUR (Q1 2017: 6,2 Mio. EUR). Im ersten Quartal 2017 waren erhebliche Umsätze aus Meilensteinen enthalten. Die Bruttomarge belief sich in den ersten drei Monaten 2018 auf 23,4% (Q1 2017: 37,3%). Dieser Rückgang der Bruttomarge gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahrs resultiert aus einem neuen Umsatzmix infolge der Akquisition von Aptuit, Abschreibungen, negativen Fremdwährungseffekten und dem Zeitpunkt von Meilensteinen. Die Bruttomarge exklusive Abschreibungen aus M&A-Transaktionen liegt bei 27,3%.
Im ersten Quartal 2018 konzentrierten sich die F+E-Aufwendungen von Evotec in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Q1 2017: 4,7 Mio. EUR) auf first-in-class Innovation insbesondere in den Bereichen ZNS, metabolische Erkrankungen, Onkologie und akademische BRIDGE-Initiativen. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten des Evotec-Konzerns erhöhten sich im ersten Quartal 2017 erwartungsgemäß um 82% auf 13,3 Mio. EUR (Q1 2017: 7,3 Mio. EUR) und befinden sich auf einem ähnlichen Niveau wie in Q4 2017. Dieser Anstieg resultiert insbesondere aus Aptuit-Aufwendungen für die ersten drei Monate und der gestiegenen Mitarbeiterzahl infolge des Unternehmenswachstums.
Das bereinigte Konzern-EBITDA stieg im ersten Quartal 2018 an und belief sich auf 14,0 Mio. EUR (Q1 2017: 13,4 Mio. EUR). Das operative Ergebnis von Evotec betrug 6,5 Mio. EUR im ersten Quartal 2018 (Q1 2017: 9,9 Mio. EUR). Das Periodenergebnis im ersten Quartal 2018 belief sich auf 3,5 Mio. EUR (Q1 2017: 7,1 Mio. EUR) und fiel gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahrs vor allem wegen höherer Abschreibungen infolge von Kaufpreisallokationen der jüngsten Akquisitionen, ungünstiger Wechselkurseffekte, dem Zeitpunkt von Meilensteinen und einem höheren Anteil am Verlust assoziierter Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert wurden, geringer aus.
Die Liquidität, die aus Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten (57,3 Mio. EUR) und Wertpapieren (21,2 Mio. EUR) besteht, betrug am 31. März 2018 78,5 Mio. EUR (31. Dezember 2017: 91,2 Mio. EUR). Dieser Rückgang ist auf die Rückzahlung von Darlehen, erhöhte Investitionen, Beteiligungen sowie Bonuszahlungen zurückzuführen.
Der Umsatz im EVT Execute-Segment belief sich im ersten Quartal 2018 auf 78,5 Mio. EUR und lag damit deutlich höher als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs (Q1 2017: 48,6 Mio. EUR). Dieser Anstieg ist im Wesentlichen dem starken Wachstum im Basisgeschäft sowie der Aptuit-Beiträge in den ersten drei Monaten zuzuschreiben. Dieser Betrag enthält zudem 9,9 Mio. EUR an intersegmentären Umsatzerlösen (Q1 2017: 10,3 Mio. EUR). Die Bruttomarge für EVT Execute lag bei 20,8% und war gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahrs beeinflusst von Abschreibungen, dem neuen Umsatzmix mit veränderten Erwartungen hinsichtlich der Margen im Aptuit-Geschäft, ungünstiger Wechselkurseffekte und dem Zeitpunkt von Meilensteinen. Das bereinigte EBITDA des EVT Execute-Segments war im ersten Quartal 2018 mit 17,2 Mio. EUR sehr hoch und somit deutlich verbessert als der vergleichbare Vorjahreswert (Q1 2017: 12,4 Mio. EUR).
Die Umsatzerlöse im EVT Innovate-Segment beliefen sich auf 10,4 Mio. EUR (Q1 2017: 12,5 Mio. EUR) und bestehen vollständig aus Umsätzen mit Dritten. Die EVT Innovate-Umsätze im ersten Quartal 2018 enthielten einen niedrigeren Meilensteinanteil als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. EVT Innovate erzielte eine Bruttomarge von 31,1%, die von ungünstigen Wechselkurseffekten und dem Zeitpunkt von Meilensteinen beeinflusst wurde. Die F+E-Aufwendungen im Segment EVT Innovate betrugen im ersten Quartal 2018 5,6 Mio. EUR (Q1 2017: 5,8 Mio. EUR). EVT Innovate verzeichnete ein bereinigtes EBITDA von -3,2 Mio. EUR (Q1 2017: 1,0 Mio. EUR). Das bereinigte EBITDA in der Vergleichsperiode des Vorjahrs war beeinflusst von Meilensteinumsätzen in Höhe von 4,5 Mio. EUR, die im ersten Quartal 2018 nicht erwartet wurden. Alle wichtigen Projekte, in denen 2018 erhebliche Meilensteine erwartet werden, verlaufen planmäßig.
EVT Execute – Hohe Qualität und Effizienz in F+E
Das Segment EVT Execute verzeichnete eine sehr gute operative Performance im ersten Quartal 2018. Die Integration von Aptuit in den Evotec-Konzern verläuft nach Plan. Im März 2018 hat Evotec die INDiGO-Services eingeführt, ein wichtiges Element der strategischen Übernahme von Aptuit. INDiGO ist die marktführende, integrierte Lösung, die die Entwicklung von Wirkstoffkandidaten von der Nominierung bis zur IND-Einreichung beschleunigt. Bereits kurz nach der Einführung ist Evotec neue INDiGO-Allianzen eingegangen, u.a. mit Petra Pharma sowie Carna Biosciences (Japan) (nach Ende der Berichtsperiode).
Darüber hinaus verzeichnete Evotec erheblichen Fortschritt in ihren bestehenden Allianzen. Eine weitere vielversprechende niedermolekulare Substanz wurde in die klinische Phase-I-Studie zur Behandlung von Endometriose in Evotecs strategischer Endometriose-Allianz mit Bayer überführt (nach Ende der Berichtsperiode). Seit Beginn der Zusammenarbeit sind sechs präklinische, first-in-class/best-in-class, nicht-hormonelle Kandidaten generiert worden, von denen sich mittlerweile drei Kandidaten in klinischen Testphasen befinden.
Neben weiterer Highlights ging Evotec im ersten Quartal 2018 neue und erweiterte integrierte Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsallianzen ein und erweiterte ihr CRISPR-basiertes Technologieangebot um eine Lizenz von ERS Genomics (nach Ende der Berichtsperiode).
EVT Innovate – Fokus auf Innovationsbeschleunigung
Das EVT Innovate-Segment hat auch starken Jahresauftakt 2018 verzeichnet. Evotec konzentriert sich weiterhin sehr auf die iPSC-Plattform und die Entwicklung patientenbezogener Ansätze. Darüber hinaus gewinnt das akademische BRIDGE-Modell weiterhin an Dynamik: In der LAB150-BRIDGE mit MaRS Innovation, die erst im September 2017 initiiert wurde, wurde ein erstes Projekt identifiziert und in der LAB282-BRIDGE mit der Oxford University (initiiert im November 2016) wurden drei weitere Projekte ausgewählt.
Darüber hinaus gab Evotec am 08. März 2018 bekannt, dass Evotec und Sanofi exklusive Verhandlungen über die Beschleunigung der Forschung im Bereich Infektionskrankheiten und über Entwicklungen mithilfe einer offenen Innovationsplattform unter der Führung von Evotec aufgenommen haben. Diese Transaktion soll erwartungsgemäß, abhängig vom Abschluss der definitiven Vereinbarung und der entsprechenden sozialen Verfahren, in der ersten Hälfte 2018 abgeschlossen werden.
Vorbereitung zur Umwandlung in Europäische Aktiengesellschaft (SE)
Gegen Ende des ersten Quartals 2018 hat Evotec über ihre Vorbereitungen für eine Umwandlung der Rechtsform in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) informiert. Der Vorschlag wurde vom Aufsichtsrat genehmigt und bedarf der Zustimmung der Aktionäre, die auf der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung am 20. Juni 2018 eingeholt werden soll. Die Umwandlung spiegelt die strategische europäische und internationale Ausrichtung wider, die durch das Wachstum des Evotec-Konzerns in den letzten Jahren mit Standorten in Frankreich, Deutschland, Italien, der Schweiz sowie in United Kingdom und USA belegt wird.
Finanzprognose für 2018 bestätigt
Prognose 2018 | Ergebnis 2017 | |
Konzernumsatz | Mehr als 30% Wachstum | 257,6 Mio. EUR |
Bereinigtes Konzern-EBITDA | Anstieg um etwa 30% gegenüber 2017 | 58,0 Mio. EUR |
F+E-Aufwendungen | Etwa 20-30 Mio. EUR | 17,6 Mio. EUR |
Aktuell (09.05.2018 / 08:08 Uhr) notieren die Aktien der Evotec AG im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,48 EUR (-3,57 %) bei 13,11 EUR.