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Die Evotec SE (ISIN: DE0005664809) meldete in letzter Zeit diverse neue Entwicklungspartnerschaften, Perspektivprojekte – halt die Basis für Erfolge in einigen Jahren, teilweise wohl sogar Jahrzehnten. Wichtige Zukunftsinvestitionen.Und offensichtlich tut das der Aktie gut. Unbeeindruckt entwickelt sich die Aktie seit den Märztiefs nach oben. Und das ohne eine „Knallernachricht“. Operativ läuft es rund, die Zahlen stimmen positiv. Allein die im Vorjahr erfreulichen größeren Milestonezahlungen fehlen bisher.Kurzfristig kein Problem. Gerade bei einem Forschungsunternehmen lassen sich Erfolge zeitlich nicht planen. Bei den über 100 „Projekten“ Evotecs und den namhaften Kooperationspartnern, die wissen was sie tun, sollten auch früher oder später die eingeplanten Erfolge kommen.
Bis dahin überzeugt der Ansatz und die laufenden Erträge – die berechenbar fließen. Und bereits ohne die Sahne „Milestone“ eine kerngesunde Bilanz bieten.
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Prinzip Entwickler für andere mit Erfolgsanteil
Unter dem umtriebigen CEO Dr. Werner Lanthaler setzt man auf die Strategie, das führende Unternehmen für die multimodale Entwicklung innovativer first-in-class und best-in-class Therapieansätze zu werden. Wichtig dabei ist die Miteigentümerschaft Evotecs, um im Erfolgsfalle auch Mitzuverdienen. Und auf dem Weg dahin trägt ab einem gewissen Forschungsstand ein anderer idealerweise die Kostenrisiken. Wobei „der andere“ entweder die Big Pharmas, Stiftungen oder andere zahlungsfähige Einheiten sind, die für die regelmäßigen Einnahmen Evotecs sorgen.
Auf dem virtuellen Capital Markets Day diesen Herbst äußerte sich Dr. Werner Lanthaler, Chief Executive Officer von Evotec, folgendermaßen: „Ich freue mich zusammen mit meinem Team ausgewählte Highlights des wissenschaftlichen Potenzials unserer Plattformen zu präsentieren. Präzisionsmedizin und besserer Zugang zu erschwinglichen Medikamenten werden die Zukunft unserer Industrie definieren. Evotec wird hier ein wichtiger Teil der Infrastruktur mit all den relevanten Technologien und Modalitäten sein.“
Also: Bereitstellung der Infrastruktur – besser, schneller und günstiger als Inhouselösungen – zzgl. Teilhabe an Erfolgen.
Evotec und Sartorius wollen an Milliardenmarkt profitieren
Und um zukünftig die Pipeline gefüllt zu haben, beteiligt sich Evotec an Early-Stage Forschungsunternehmen oder Projekten. So wie heute mitgeteilt gemeinsam mit Sartorius:
Beide Unternehmen gehen eine Partnerschaft mit der vor Kurzem gegründeten Curexsys GmbH ein. Einem Technologieführer mit Sitz in Göttingen, der sich auf das neue Gebiet therapeutischer Exosomen spezialisiert hat. Und investieren 8,2 Mio EUR in eine Finanzierungsrunde. Damit erwirbt Evotec eine Beteiligung von etwa 37 % an Curexsys, Sartorius etwa 21 %. Warum?
Innovativer Ansatz, der“ganz neu ist“ und einen Riesenmarkt von 17% der Weltbevölkerung adressiert
Diverse Indikationen könnten durch Curexsys- Verfahren behandelt werden. Im Rahmen einer Fokussierung geht es erstmal um einen potentiellen Behandlungsansatz für eine „Volkskrankheit“. Curexsys beabsichtigt zielgerichtete Ansätze für ein breites Indikationsspektrum zu entwickeln und wird zunächst auf das Sicca-Syndrom (besser bekannt als „trockenes Auge“) fokussiert sein, eine Entzündungskrankheit, von der etwa 14 % bis 17 % der erwachsenen Bevölkerung betroffen sind und für die es aktuell keine wirksame Therapie gibt.
Perspektiven, Perspektiven,…
Und voller Zuversicht kommentierte Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec: „Therapeutische Exosomen bieten ein erhebliches Potenzial für regenerative Medizin und auch darüber hinaus. Es ist vermehrt bewiesen worden, dass von Stammzellen abgeleitete Exosomen die Gewebereparatur unterstützen, und dass speziell konstruierte Vesikel auch zum Transport von Wirkstoffen zu erkranktem Gewebe eingesetzt werden können. Diese Ansätze wurden bislang insbesondere von einem Mangel an standardisierten Methoden für die Isolation und Untersuchung von Vesikeln begrenzt. Die Kombination von Evotecs industriellen iPSC- und PanOmics-Plattformen mit Curexsys‘ proprietärer Technologie für die Isolation von Exosomen sowie Sartorius‘ Möglichkeiten, diese in einen GMP-gerechten Prozess zu übertragen, ist eine einzigartige Gelegenheit, das führende Exosom-Unternehmen der Branche aufzubauen.“
Und man ist erfahren in dem Bereich und kann so die Forschungen des Start-Ups beschleunigen. „Zeit ist Geld“ könnte hier die Maxime sein. So äußert sich auch Dr. René Faber, Leiter von Sartorius‘ Sparte Bioprocess Solutions:
„Mit unserem integrierten Portfolio von Produktionslösungen ist Sartorius der perfekte Partner für Entwickler solch neuer Verfahren, insbesondere wenn es darum geht, GMP-konforme, flexible Produktionsprozesse zu implementieren. Wir freuen uns sehr darauf, unsere bewährte und skalierbare Technologieplattform in den Curexsys-Prozess einzubringen und ihnen dabei zu helfen, ihre nächsten Meilensteine schneller zu erreichen.“
Klar ein Start Up bekommt einen Turbo. Nicht nur Geld, sondern auch Expertise
So versteht man die Worte Dr. Jens Gruber, Chief Scientific Officer von Curexsys, um so besser: „Wir freuen uns sehr, dass wir ein solches Konsortium mit Branchenführern in ihrem Bereich gründen konnten. Diese einzigartige Konstellation ermöglicht Curexsys einen perfekten Start, um unsere Technologien zur hochspezifischen Isolation von Exosomen weiterzuentwickeln und therapeutische Anwendungen schnell voranzutreiben.“
Und jetzt für die medizinisch Interessierten
In der Presseerklätrung wird die Logik der Zusammenarbeit erläutert. „Curexsys verfügt über eine proprietäre Technologie für Exosomen, die auf einem rückstandsfreien Immunaffinitätsprozess basiert. Dieses Verfahren unterscheidet sich von bisherigen antikörperbasierten Prozessen und ermöglicht es dem Unternehmen, eine entscheidende Hürde in der Aufbereitung von Exosomen zu überwinden: Rückstände von Antikörpern im fertigen Präparat. Gegründet wurde Curexsys vom erfahrenen Biotech-Unternehmer Herbert Stadler und Jens Gruber, ehemals Gruppenleiter für Medizinische RNA-Biologie, der Curexsys als Chief Scientific Officer leiten wird.
Im Rahmen der Vereinbarung werden Evotec und Curexsys bei der Produktion von humanen mesenchymalen Stammzellen („MSC“) zusammenarbeiten, aus denen Exosomen gewonnen werden. Das sind kleine Vesikel, die über einen natürlichen Prozess von Zellen abgesondert werden und Proteine, Nukleinsäuren und Metaboliten enthalten, mit denen Zellen untereinander Informationen austauschen. Exosomen haben immunregulatorische und entzündungshemmende Funktionen und sind daher ein vielversprechender neuartiger Ansatz für innovative regenerative Therapien, als Wirkstoffe für altersbedingte Erkrankungen sowie für diagnostische Zwecke.
Die Zusammenarbeit verbindet Evotecs führende induzierte pluripotente Stammzellplattform („iPSC-Plattform“) mit Curexsys‘ proprietärer Technologie zur selektiven Isolation von Exosomen. Sartorius wird Curexsys beim Aufbau einer skalierbaren Produktionsplattform unterstützen, die GMP-Anforderungen entspricht.“
Aktuell (09.12.2020 / 09:18 Uhr) notieren die Aktien der Evotec SE im Xetra-Handel nahezu unverändert bei 26,34 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.
Chart: Evotec AG | Powered by GOYAX.de