06.10.2020 – Die GRENKE AG (ISIN: DE000A161N30) – Betrugsfall wie Wirecard oder nur beschuldigt, um durch Leerverkäufe Gewinne zu realisieren – oder irgendetwas dazwischen? Grenke lieferte gestern eine erste Entwarnung. Zumindest die Kontostände sind – anders wie bei Wirecard – real und belegt. Und zwar klassisch mit Bankbestätigungen an den Wirtschfatsprüfer bestätigt- so wie man es eigentlich auch von E&Y bei Wirecard erwartet hätte und was spätestens 2016 den Betrug aufgedeckt hätte. Jedenfalls ist eine der Viceroy-Beschuldigungen „in sich zusammengefallen“ – was den Markt gestern zu einem kräftigen Kurssprung um rund 20% verhalf – zumindest direkt nach Veröffentlichung der Meldung, danach ging es wiede rleicht vzurück von den Hochs. Normal.
Aber für Viceroy „nur“ ein Zwischenschritt. Die Vorwürfe der Londoner beziehen sich ja auch in erster Linie auf andere Punkte: Untreue und Bilanzmanipulation im Zusammenhang mit dem jahrelang exerzierten Franchise-Programm – auf dne ersten Blick hat Grenke da möglicherweise zumindest „unklare“ Strukturen „genährt“. Aber hier will – un dmuss – Grenek ja durch die beauftragten WP’s weitere Aufklärung bringen.
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So verwundert Viceroy’s Reaktion wenig
Während erstmal große Erleichterung durch die gestrige Neldung ausgelöst wurde: „Baden-Baden, den 5. Oktober 2020: Die GRENKE AG, globaler Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, hat heute bekannt gegeben, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG AG hinsichtlich des Zahlungsmittelbestandes einen Status übermittelt hat. Für alle Bankguthaben des GRENKE Konzerns wurden von der KPMG unmittelbar nach Mandatierung bei den kontoführenden Instituten inklusive der Bundesbank schriftliche Bestätigungen für zwei Stichtage, den 30. Juni 2020 und den 15. September 2020, angefordert. Diese wurden während der vergangenen Tage validiert und ausgewertet. Im Detail hat die KPMG die Bankbestätigungen der Bankguthaben für 98,5% zum 30. Juni 2020 (1,06 Mrd. Euro) und für 98,6% der Bankguthaben zum 15. September 2020 (0,96 Mrd. Euro) erhalten. Bedingt durch den internationalen postalischen Versand werden die noch ausstehenden Bankbestätigungen Mitte Oktober 2020 erwartet.„
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Konterte Viceroy prompt mit der Klarstellung, das wohl der Nebenkriegsschauplatz Kontostände geklärt sei, aber die „viel wichtigeren Fragen“ ungeklärt seien: „Grenke reports that KPMG has confirmed cash balances. If franchisee acquisitions were also cash, insiders have been siphoning shareholder capital through acquisitions and millions in fees through undisclosed related parties. The fight for transparency continues“ (Tweet Viceroy, 05.10.2020, 14:57 Uhr) Und auch wenn erstmal das schlimmste nciht eingetreten zu sein scheint, ist die Welt für die Grenke-Aktionäre noch nicht geklärt. Hier wird noch viel Aufklärung und – wie ja bereits von grenke angedeutet – Veränderung in den Strukturen notwendig sein. Nur klare Strukturen können auch für die Zukunft die derzeit noch nicht widerlegten Vorwürfe des „Roundtrippings“ (Geld wandert im Kreis, um die Bilanzen aufzublähen und Umsätz/Gewinne zu suggerieren, die gar nicht da sind) dauerhaft beenden. „GRENKE … it is about where did the cash paid to franchise “owner” go …. why did they have to hide the real real ownership! Something to hide? My guess is round tripping!“ (Re-Tweet auf Viceroy)
Es ist noch nicht vorbei, auch
wenn die von Viceroy erhobenen Vorwürfe wegen der behaupteten fehlenden Cash-Bestände Grenkes wohl nicht berechtigt sind. Die Aktienmärkte feiern diese eigentlich Selbstverständlichkeit – für normale Unternehmen – mit einem zweitägigem Kursfeuerwerk – aktuell handelt die Aktie bei 43,94 EUR (man sah heute sogar schon die 46,00 EUR) mit 17,49% (+6,54 EUR) im Plus. Aber die wesentlichen Vorwürfe sind noch nicht geklärt – es könnte also durchaus in den nächsten Tagen nochmal in die andere Richtung gehen – ob man schon die Einstiege in grenke verpasst hat? Die Kursentwicklung scheint das zu bestätigen – aber wie gesagt: Noch sind die Hauptvorwürfe nicht geklärt – also sollte zumindest Vorsicht angesagt sein. Denn im Bereich FRANCHISE scheint Viceroy ein zumindest in Teilen angreifbares Procedere aufgedeckt zu haben: Bereits die Stellungnahme Wolfgang Grenke’s vom 17.09.2020 ließ uns folgende Bemerkung am Donnerstag machen: Wolfgang Grenkes Erklärung zum Franchisesystem lässt Fragen offen.
Hier gab und gibt es zuviel: „War sinnvoll“, „Ab 2020 gehört die CTP“- ohne anzugeben wem die CTP zuvor gehörte und das muss man wissen, wenn ab 2020 Wolfgang Grenke das Unternehmen auch offiziell „kaufte“. Dasgesamte Prinzip der Ex-Mitarbeiter, die als Minderheitsgesellschafter, finanziert von CTP, unbekannter Hintergrund, und einer offengelegten Beteiligung Wolfgang Grenkes, neue Märkte „eroberten“ und dann nach 4-5 Jahren von der GRENKE AG übernommenr werden konnten, hat zumindest einen Geschmack. Insbesondere weil CTP und die Wolfgang Grenke Beteiligung haben immer über 50% der Beteiligungen besessen. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
KPMG wird NICHT die FRANCHISEGESCHÄFTE prüfen, sondern UNABHÄNGIGER WP
Auch bei der Überprüfung der vorgeworfenen Verfehlungen ging GRENKE zumindest teilweise auf Bedenken des Kapitalmarktes ein. Während zuerst die Vorwürfe Viceroy’s durch KPMG im rahmen einer Sodnerprüfung geprüft werden sollten. KPMG die n´bereits bisher die Bilanzen Grenke’s prüfte und testierte, schien hier möglicherweise nicht die optimale Wahl. Kann eine Partner von KPMG wirklich vollkommen neutral die Arbeit „seines“ Kollegen bewerten? E&Y führte bei Wirecard abfangs sowohl die regulären Jahresabschlussprüfungen durch und parallel „Sonderprüfungen“ – wie beispielsweise über die „Singapurvorwürfe“ – ergebnis bekannt. Erstd er unbefleckte, externe Wirtschaftsprüfer KPMG fand konkrete Ansatzpunkte, die dann auch den „eingeführten“ Wirtschfatsprüfer E&Y „aufweckten“.
Jedenfalls heisst es heute von Grenke: „Die Übernahmen der Franchise-Unternehmen in der Vergangenheit sollen von einem unabhängigen Prüfer analysiert und bewertet werden. Dabei geht es insbesondere um die Marktüblichkeit der Bewertungen, die Vorteilhaftigkeit für die GRENKE AG und die Validierung der geschlossenen Kaufverträge einschließlich der beteiligten Parteien. Den Beschluss für ein entsprechendes Gutachten hat der Aufsichtsrat gefällt und wird kurzfristig eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragen.
Daneben wird, wie bereits angekündigt, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ein Sondergutachten erstellen. Dabei geht es darum die Substanz des Geschäftes zu belegen und diese Vorwürfe endgültig zu widerlegen.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Formulierungsgau! Ein unabhängiger WP wird prüfen, daneben KPMG ??
Zumindest die Formulierung ist mehr als unglücklich. Warum prüft einmal ein unabhängiger Wirtschfatsprüfer und andererseits die meißten Komplexe KPMG – sind die etwa nicht „unabhängig“? Gemeint ist wohl etwas anderes, aber gerade in dieser aufgeheizten Stimmung sollte man bei Grenke…
Ansonsten Änderung beim Franchisesystem wird geprüft – und ist wohl zwingend notwendig,
selbst wenn „Marktpreise“ gezahlt worden sind. Denn Marktpreise sind teilweise rein subjektiv ermittlete Größen, die um harte Buchhaltungskennziffern herum „Perspektiven“, „Wachstumsraten“, zukünftige „Entwicklungen“ und mögliche zukünftige „Erträge“ berücksichtigen sollten und müssen – vollkommen korrekt und angemessen. Fraglich nur dann, wenn eine Familie die über 40% der Aktien einer börsnenotierten Gesellschaft hält ,mit dieser Geschäfte macht – unterstellt die vorherigen Eigentümer der CTP – die bisher nicht offengelegt werden, was ein leichtes wäre bei vollkommener Unabhängigkeit von W. Grenke oder? – haben Beziehungen zu grenke-Internen Personen.
JEDENFALLS UMLENKEN BEI GRENKE: „Bisher erfolgt die Expansion des GRENKE Konzerns in neue Märkte über Franchise-Unternehmen, an denen die geschäftsführenden Gesellschafter der Franchise-Unternehmen mit einer substanziellen Minderheitsbeteiligung beteiligt sind. Die Kapitalmehrheit liegt bislang bei verschiedenen Finanzinvestoren, darunter der CTP Handels- und Beteiligungs GmbH (CTP). (Anmerkung nwm: Und einer Beteiligung Wolfgang Grenkes!) Nach typischerweise vier bis sechs Jahren erwirbt GRENKE die Franchise-Unternehmen.
Während GRENKE auch in Zukunft an dem bewährten Modell einer Minderheitsbeteiligung der geschäftsführenden Gesellschafter festhalten will, wird nunmehr erwogen, dass die Kapitalmehrheit von GRENKE nicht erst nach der Start-Up-Phase erworben wird, sondern GRENKE bereits mit Gründung Gesellschafter der Franchise-Unternehmen wird.
GRENKE AG WEITER: „In die diesbezüglichen Überlegungen werden die Ergebnisse des Gutachtens des unabhängigen Prüfers einfließen. GRENKE wird bereits parallel zur Erstellung des Gutachtens in den kommenden Wochen an der Ausgestaltung einer neuen Struktur arbeiten, die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit verschiedener Optionen untersuchen und in Gespräche mit den übrigen Beteiligten eintreten.
Wolfgang Grenke, seit Februar 2020 indirekter Eigentümer der CTP, hat der GRENKE AG die Übernahme der Franchisebeteiligungen der CTP angeboten und hält sein Angebot bis zum 31.12.2021 aufrecht. Vorstand und Aufsichtsrat der GRENKE AG ziehen das in Erwägung und werden die Umsetzung eines möglichen Erwerbs der Beteiligungen ebenfalls von der unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen lassen.
Interne Beratungen zur Neuaufstellung des Franchise-Systems haben bereits begonnen. Vor einer Umstellung des Systems wird GRENKE auch die Auswirkungen auf die Bilanzierung und Konsolidierung der Franchise-Unternehmen sorgfältig prüfen. Selbstverständlich werden etwaige Transaktionen in diesem Zusammenhang zu Marktkonditionen erfolgen und mit entsprechenden unabhängigen Wertgutachten unterlegt.“
Dazu Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der GRENKE AG: „Es hat sich für uns über Jahre bewährt, dass die Geschäftsführer unserer Franchise-Unternehmen unternehmerisch beteiligt sind. Das stärkt den Unternehmergeist vor allem in der Start-up-Phase der ersten Jahre. In allen aktuellen Franchise-Unternehmen sind das ehemalige Mitarbeiter, die ins Ausland gehen, um für uns einen neuen Markt zu erschließen. An diesem Grundprinzip halten wir fest, wollen aber in Zukunft jeglichen Anschein von Interessenkonflikten vermeiden. Was die Ausgestaltung der künftigen Eigentümer- und Finanzierungsstrukturen angeht, so werden wir uns nicht nur juristisch und wirtschaftlich beraten lassen, sondern auch den Dialog mit unseren langfristig orientierten Investoren suchen, um deren Perspektive auf die Optimierung des Modells einzubeziehen.„
Erste Nagelprobe wird der Kaufpreis sein, den Grenke mit Wolfgang -Grenke für die CTP aushandeln wird – oder vielleicht den Kuafpreis,d en Wolfgang Gerenke vor kurzem „offiziell“ bezahlte für dei CTP? Und zu welchen Preisen werden die anderen Beteiligungen Wolfgang Grennkes – die rund 10% der Franchisegesellschaften halten – ausbezahlt oder abgefunden? Zum eingeschossenen Kapital plus „angemessener Verzinsung“ oder zu den Marktpreisen der Franchisegesellschaften, der größtenteils durch dien Grenke AG-bereitgestellten Strukturen erzielt werdne konnte?
UND ES GIBT JA NOCH ANDERE VORWÜRFE:
Geldwäscheversagen, Unterstützung von Betrug
VICEROY: „Grenke Bank has been a conduit for the proceeds of crime and money laundering, receiving money from binary options scams and unregulated trading platforms since its inception, the sorts of breaches which could result in the suspension or loss of a bank’s banking license and/or special supervision to protect depositors. ▪Bank records from victims show that, even after these platforms were published on BaFin’s blacklistto cease service, Grenke Bank was either willfully blind or purposely continued to process their wire transfers for at least a year, right alongside Wirecard. This is a serious regulatory breach.“
GRENKE 18.09.2020:“ Viceroy stellt außerdem die Wirksamkeit der Geldwäsche-Prävention bei GRENKE in Frage. Als vermeintlicher Beleg dafür wird angeführt, dass drei GRENKE-Bank-Kunden Geldwäsche über ihre Konten bei der GRENKE Bank hätten betreiben können, obwohl die BaFin bereits rechtlich gegen sie vorging.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Auch dieser Vorwurf ist falsch: Die regulatorisch vorgeschriebenen Prozesse für „Know your customer“ (KYC) und Anti-Money-Laundering (AML) werden bei GRENKE vollumfänglich umgesetzt und regelmäßig überprüft. Als KYC-Tool nutzt GRENKE ein leistungsfähiges System, das dem Branchenstandard entspricht und unter anderem von einer dreistelligen Zahl von Volks- und Raiffeisenbanken ebenfalls einsetzt wird.
Mit einer Ausnahme waren die von Viceroy genannten angeblichen Kunden zu keinem Zeitpunkt Kunden der GRENKE Bank. Bei dem einzigen genannten Unternehmen, für das 2018 ein Konto geführt wurde, wurde aufgrund interner Verdachtsmeldungen das Konto fristlos gekündigt. Parallel dazu erfolgte eine Meldung an die zuständige Aufsichtsbehörde – und zwar deutlich bevor das Unternehmen auf den einschlägigen Listen auftauchte.
Dazu Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der Grenke AG: „Nicht nur unsere formalen Compliance-Prozesse sind auf höchstem Niveau, sondern auch unsere gelebte Compliance-Kultur und die Aufmerksamkeit unserer Mitarbeiter.““
UND VICEROY GEHT WEITER: „Viewble Media, Rebl Media and Rhino media were three separate, large-scale international, hundred million-euro Ponzi-schemes enabled by Grenke’s lease financing. The schemes leased €500 televisions to thousands of SMEs, financed by Grenke, valued at €10k-15k each, which would allegedly be funded by “future advertisement revenues displayed on screens”. These advertising revenues inevitably never came through, and customers were left holding the bag. Grenke let this scheme perpetuate for ~3 years.-Viceroy interviewed many victims of this fraud. Grenke’s actions suggest it was party to a larger conspiracy to defraud, as it knocked back complaints, denied knowledge of the existence of the scheme (despite it being written into its contracts), and continued to allow these scammers to write new contracts to the tune of hundreds of millions of dollars.-Our research shows Grenke have no regard for basic credit regulations across the globe. Regulators are investigating financiers internationally, and we expect litigation to plague Grenke for years to come.-It has been confirmed that the UK’s FCA is currently examining evidence regarding the finance arrangements provided by Grenke in the Viewble fraud.“
GRENKE 18.09.2020: „In Einzelfällen wurde GRENKE in der Vergangenheit Opfer eines systematischen Betrugs. Dies betraf insbesondere den bekannten Fall „Viewble Media“. In Summe standen die Verträge mit diesem einen Händler jedoch für lediglich etwa 0,1 Prozent aller Leasingverträge. Die Geschäftsbeziehung mit Viewble Media wurde bereits im Jahr 2018 von GRENKE beendet. Den Kunden, die von diesen Betrugsfällen ebenso betroffen waren wie GRENKE selbst, ist GRENKE sowohl bei der zeitlichen Streckung, als auch bei der Höhe der monatlichen Raten entgegengekommen. GRENKE ist bereits im Dialog mit weiteren Kunden über eine gemeinsame Lösung.
Um ähnliche Fälle in Zukunft zu vermeiden, hat GRENKE unmittelbar danach diverse Maßnahmen verschärft. Erstens wurde die durchgeführte Due Diligence beim Onboarding von Händlern intensiviert. Neben der Bonitätsauskunft umfasst diese unter anderem die Vor-Ort-Überprüfung von Ladenlokalen und Beschäftigungsverhältnissen. Zweitens nimmt GRENKE bei neuen Leasing-Gegenständen eine Objektprüfung inklusive Marktpreisvergleich vor. Drittens überprüft GRENKE die Leistungsbeziehung zwischen Händler und Leasingnehmer und lehnt Koppelgeschäfte von Objekt und Service im Zweifel ab.
Zu der 20-Minuten-Prüfung äußert sich Antje Leminsky wie folgt: „Unsere schnelle Algorithmus-gestützte Entscheidung mit eigenem Scoring ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale im Markt. Hier kommen unsere Digitalkompetenz, unsere enorme Datenbasis und unsere mehr als 40-jährige Erfahrung zusammen. Im Ergebnis können wir daher nicht nur unsere Kunden sehr schnell bedienen, sondern auch das Ausfallrisiko verlässlich einschätzen.„“
Hier sollte ein externer Prüfer durchaus Belege für eine der beiden Aussagen finden können – dieser Punkt könnte bei Offenlegung der entsprechenden Unterlagen abschließend geprüft und so oder so „entschieden“ werden.
Geschäftsmodell sei überholt
VICEROY bezweifelt die Zukunftsfähigkeit des Grenke-Geschäftsmodells: „Over 70% of Grenke’s lease finance segments are outdated and diving into redundancy and deflation, including printing, open license software, and telecommunication hardware. Breakdowns of Grenke’s loan book contracts show a complete disconnect between the items leased, the categories of clients leasing them and the value of the leases“ UND konkretisiert: „Printers are now out of fashion with the younger generation, the environmentalists, the retirees –basically anyone who doesn’t own a filing cabinet. Electronic distribution is substantially cheaper and easier than physical mailouts, and social media are much more efficient than flyers.The position is the same for office and commercial printers. Unless your business is printing things for people, most businesses have moved into digital filing for many simple reasons, the main one being you don’t have to buy ink. Xerox, HP and Canon were pioneers in the ‘80s, ‘90s and ‘00s and are now scraping for pennies in a crowded, undifferentiated, and declining market. The earnings on printing are so slim that the only profitable sub-segment of this industry is the sale of ink which fetches higher wholesale prices and margins than a beer at a sports stadium.All major suppliers’ commercial and consumer hardware sales in printing have dropped significantly since 2010. The preservation of ink sales is so important, you can buy an inkjetprinter for less than the cost to fill it with ink (printing 160-off pages) and that PaaS (Printing As A Service) is now a thing16.How is it then that Grenke’s photocopy and printer sales appear to have grownon aggregate over the last 10 years on the back of printer sales, and continue to do so? Photocopying machines alone made up almost 20% of Grenke’s new business in 2019 – accounting for ~€650m of new business.“
Grenke am 18.09.2020 dazu: „Der Viceroy-Report diskreditiert zudem das Geschäftsmodell von GRENKE und macht das unter anderem an der aus seiner Sicht unplausibel gestiegenen Anzahl von Kopierern und Druckern im Leasing-Portfolio sowie an einem angeblich zu hohen Durchschnittspreis etwa für Druck- und Kopiergeräte fest. Zudem prangert der Bericht angeblich fehlende Kontrollmechanismen bei der Auswahl der kooperierenden Händler an. Als Beleg dafür führt der Bericht die Prüfung einer Leasing-Anfrage binnen 20 Minuten an.
Auch diese Vorwürfe sind haltlos: Das Unternehmen verleast, was Kunden brauchen. Im Regelfall sind das neue Technologien. Der relative Anteil von Druckern und Kopierern im Leasing-Portfolio ist zwischen 2012 und 2019 von 31 auf rund 18 Prozent gesunken; die absolut gestiegene Anzahl spiegelt im Wesentlichen das Wachstum des Unternehmens wider. Die von Viceroy Research genannten absoluten Beträge beispielsweise für Drucker beziehen sich nicht auf den Preis einzelner Geräte, sondern auf das durchschnittliche Volumen individueller Verträge, die regelmäßig jeweils mehrere Geräte umfassen.“
Diverses
Es geht danach noch um „Nebenkriegsschauplätze“ wie Qualifikation oder Fluktuation des Führungspersonals, zu häufige oder zu seltene Personalwechsel, fehlende formale Zuständigkeiten gegen real gelebte Zuständigkeiten. Aber wesentliche Vorwürfe sind die behauptete „totale Überbewertung“ eines sterbenden Unternehmens ohne Compliance oder Kontrollinstanzen, mit gefälschten Bilanzen, Kungeleien und Scheinumsätzen und Gewinnen. Zwei konträre Positionen, die eigentlich nur durch einen neutralen Dritten – nicht durch den langjährigen Wirtschaftsprüfer KPMG – geklärt werden könnten. Ob diesmal die BAFin, STA, Prüfstelle für Bilanzen oder andere Institutionen zu fundierten Bewertungen kommen werden? Dem Finanzplatz Deutschland wäre es zu wünschen. Und den Stakeholdern Grenkes – wie auch immer das Ergebnis aussehen mag.
DIE QUELLEN KOMPLETT, insbesodnere bei VICEROY mit diversen Einzelfällen, Belegen, Schaubildern und Berechnungen: VICEROY REPORT, CN vom 15.09.GRENKE, CN vom 17.09. Wolfgang Grenke und CN vom 18.09. Grenke AG.
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