Der K+S AG (ISIN: DE000KSAG888) geht es nicht eigentlich nicht schlecht, aber die hohe Schuldenlast drückt – und jetzt ändert sich alles. Gestern angekündigt, gestern abend noch rund 2gemacht“: 3,2 Mrd. USD für die Sparte „Americas“.
K+S hat eine Vereinbarung über den Verkauf ihrer Operativen Einheit Americas, die ihr amerikanisches Salzgeschäft umfasst, mit Stone Canyon Industries Holdings LLC, Mark Demetree und Partner unterschrieben. Der Unternehmenswert beläuft sich auf 3,2 Milliarden USD und entspricht dem 12,5-fachen des 2019 erzielten EBITDA von 257 Mio. USD. Der Abschluss der Transaktion (Closing) wird im Sommer 2021 erwartet, vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich der kartellrechtlichen Genehmigungen. Die Kaufpreiszahlung erfolgt zu diesem Zeitpunkt in bar.
„Mit dem Verkauf unseres amerikanischen Salzgeschäfts machen wir einen Riesenschritt beim Abbau der Verschuldung. Wir schaffen damit eine solide finanzielle Basis für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens.“, sagt Dr. Burkhard Lohr, Vorstandsvorsitzender von K+S. „Ich danke unserem Americas-Team für die hervorragende Arbeit in den vergangenen Jahren. Ich bin sicher, dass Stone Canyon als neuer Eigentümer das Geschäft erfolgreich weiterentwickeln wird“, so Lohr weiter.
„Wir freuen uns, dass das amerikanische Salzgeschäft von K+S zu uns kommt„, sagt James Fordyce, Co-CEO von Stone Canyon Industries Holdings. „Die Kombination aus der bekannten Marke Morton Salt und anderen führenden Produkten und Lösungen des amerikanischen Salzgeschäfts zusammen mit der Kissner Group Holdings von Stone Canyon ermöglicht es, unser Produktangebot für Verbraucher sowie öffentliche und Gewerbekunden zu erweitern. Das amerikanische Salzgeschäft fügt dem langfristigen und wachstumsorientierten Geschäftsmodell von Stone Canyon einen integralen Bestandteil hinzu.“
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Die Operative Einheit Americas beinhaltet im Wesentlichen K+S Chile, die im Jahr 2006 erworbene und unter dem früheren Namen bekannte SPL und die im Jahr 2009 akquirierte Morton Salt (USA) sowie K+S Windsor Salt (Kanada).
Gestern gab es im Vorfeld der Gewissheit bereits einen kräftigen Kurssprung – heute geht es weiter hoch, aber nur noch moderat: Aktuell Plus 2,45% auf 7,15 EUR (12.05 Uhr, Frankfurt) – die Neubewertung des Unternehmens steht erst noch am Anfang.Bewegung in einer Aktie die vor sich hindümpelte, seit Ende Januar ein Kursziel von 4,20 EUR von der Bank of America ausgegeben wurde (hier wird auch der Auslöser für K+S-Kurseinbruch ausführlich beschrieben). Die Kursentwicklung ging eigentlich nur „abwärts“ mit gescheiterten Erholungsversuchen. Auch wenn die Halbjahresergebnisse gut waren, wurden die Zahlen kaum beachtet – eher schon die Aussage „Der Prozess zur vollständigen Veräußerung der Operativen Einheit Americas kommt trotz anhaltender Corona-Pandemie gut voran. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir noch vor dem Jahresende eine Verkaufsvereinbarung erzielen werden“, von Dr. Burkhard Lohr, Vorstandsvorsitzender von K+S im August 2020 anlässlich der Halbjahreszahlen. Und er scheint ja nicht zu hoch gegriffen zu haben mit seinen Worten.
3,2 Mrd USD ist nicht schlecht
und würde bei Genhemingung der Kartellbehörden – wogegen wenig spricht – vor allen Dingen die geplante Neuausrichtung der Gesellschaft durchfinanzieren. Die mit dem Verkauf der Operativen Einheit Americas einhergehende Fokussierung auf das Geschäft mit mineralischen Düngemitteln und Spezialitäten ist mit einer umfassenden Neuausrichtung von K+S verbunden. Das schließt eine umfangreiche Restrukturierung der Verwaltungsfunktionen ein. Die Operative Einheit Europe+ und die Holding sollen zu einer schlankeren und leistungsfähigeren K+S geformt. Die künftige funktionale Organisationsstruktur sieht eine Reduktion des Budgets für die Verwaltungsfunktionen um 30 % bzw. insgesamt rund 60 Mio. EUR auf 140 Mio. EUR pro Jahr ab 2021 vor.
Darüber hinaus sei K+S bei der Realisierung von Synergien in Produktion, Logistik, Einkauf, Vertrieb und Marketing weiterhin auf einem sehr guten Weg, die angestrebte Größenordnung von insgesamt mehr als 150 Mio. EUR pro Jahr ab 2021 zu erreichen. Mit der Umsetzung aller Maßnahmen strebt K+S den Abbau der Verschuldung bis Ende 2021 um deutlich mehr als 2 Mrd. EUR an und will damit die Voraussetzungen für ein stabiles Crossover-Rating schaffen. Und die 3,2 Mrd USD wären dabei sehr hilfreich. Derzeit beträgt die Netto-Finanzverschuldung (Stand 30.06.2020): 2.979,4 Mio. EUR.
Unsere Reihe über Wasserstoffaktien:
H2TEIL1: Ballard Power Systems Inc – Kursrakete steigt weiter oder…
H2TEIL2: Plug Power Inc. – Kursdelle+Kaufkurse oder geht es weiter runter?
H2TEIL3: Nel Asa – Elektrolyse, Tankstellen und mehr, Milliardenmarkt. Für Nel?
H2TEIL4:NIKOLA Corp. – TESLA Nachfolger auf dem Weg?
H2TEIL5:SFC Energy AG. – Deutschlands Ballard Power?
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Amerikaverkauf eingepreist? Eher nicht, trotz gestrigem Kurssprung
Spannend ist die weitere Entwicklung im geplanten Verkaufsprozess des gesamten Amerikageschäfts – Ergebnis sollte eine kräftige Reduktion der Unternehmensschulden sein. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}
Erinnert an die Ad-hoc vom 11.03.2020 als sich K+S festlegte: Eine kleinere, flexiblere unds fokussiertere mit weniger Schulden K+S soll es werden: „Der Aufsichtsrat hat heute der Entscheidung des Vorstands vom 5. März 2020 zugestimmt, den vollständigen Verkauf der Operativen Einheit Americas voranzutreiben. Das Signing wird für 2020 erwartet. Die damit einhergehende Fokussierung auf das Geschäft mit mineralischen Düngemitteln und Spezialitäten ist mit einer umfassenden Neuausrichtung von K+S verbunden. Das schließt eine umfangreiche Restrukturierung der Organisationsstrukturen sowie eine neue Dimensionierung der Verwaltungsfunktionen ein. Mit der Umsetzung aller Maßnahmen wird ein Abbau der Verschuldung in den nächsten zwei Jahren um voraussichtlich deutlich mehr als 2 Mrd. € möglich, und die Voraussetzungen für ein stabiles Cross Over Rating werden geschaffen. Die neue Aufstellung mit einer soliden finanziellen Basis ermöglicht es K+S, das ertragsstarke Geschäft mit Düngemittelspezialitäten auszubauen.“
AUSBLICK – nicht schlecht
K+S konkretisierte den Ausblick für das Jahr 2020 und erwartet nun ein EBITDA vor einmaligen Restrukturierungsaufwendungen von rund 520 Mio. EUR (2019: 640 Mio. EUR). Nach Berücksichtigung dieses Einmalaufwandes, der bis zu 40 Mio. EUR betragen könnte, ist von einem EBITDA in Höhe von rund 480 Mio. EUR auszugehen. Coronabedingte Effizienzverluste seien in der Prognose berücksichtigt und würden durch Effekte aus dem umfangreichen Maßnahmenpaket in etwa kompensiert.
Aktuell (06.10.2020 / 12:05 Uhr) notieren die Aktien der K+S AG im XETRA-Handel mit 2,45 % im Plus bei 7,15 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.