H2-Update | Air Liquide Aktie mehr Wasserstoffwert als Nel oder Plug Power?

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nebenwerte news nebenwerte magazin11.10.2020 – Air Liquide SA  (ISIN: FR0000120073) macht bereits Milliardenumsätze mit Wasserstoff und will hier noch viel stärker werden – Wasserstoff/Brennstoffzellen/Elektrolyse sind keine Nischenthemen mehr, sondern sind bei den Großen angekommen: Auf der Nachfrageseite beispielsweise bei Amazon, Microsoft, Wal Mart und vielen anderen, die auf Wasserstoff als ein Mittel zur Erreichung der eigenen CO2-Ziele setzen, und auf der Angebotsseite versuchen die großen klassischen Gasekonzerne – neben den großen Ölfirmen wie BP – ihren Anteil am „Kuchen“ zu sichern. Linde, bereits mit 2 Mrd. Umsatz im Wasserstoffsektor stark, will diesen in Zukunft nach den Worten des CEO  S. Angel vervierfachen, und Air Liquide will dem ewigen Konkurrenten nicht nachstehen. Dagegen sehen die Umsätze, selbst die als ambitioniert geltenden Zielumsätze einer Nel oder Plug Power relativ unscheinbar aus. Aber natürlich ist die potentielle Spanne, die bei einem Gaseproduzenten schon sehr gut ist, bei den Pureplayern im Erfolgsfalle möglicherweise noch wesentlich höher. Aber Air Liquide macht bereits jetzt Milliardengewinne und ob Nel oder Plug Power jemals Gewinne erzielen werden, ist möglich aber nicht sicher…

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Weltgrösster „green“ PEM-Elektrolysestandort in Kanada

wird gerade von den Franzosen an deren Standort Bècancour errichtet. Nach Fertigstellung werden so jährlich ungefähr 27.000 t CO2 eingespart werden. In Nevada wird derzeit eine Großanlage zur Produktion von flüssigem Wasserstoff errichtet, um die erwartete Nachfrage des kalifornischen Mobilitätssektors zu befriedigen – erinnert an das jetzt schon fixierte zukünftige Verbot von Benzin- und Dieselfahrzeugen. Mit einem 150 Mio. USD-Investment werden so täglich mehr als 30 t flüssigen Wasserstoffs produziert werden können. Diese beiden Projekte sind derzeitig im Nordamerikanischen Markt wichtig für die Zukunft für Air Liquide, wie Mike Graff, Chairman und  CEO der American Air Liquide Holdings Inc. und Executive Vice-President der Air Liquide Group SA anlässlich des 6. Nationalen Wassserstoff- und Brennstoffzellentag (08.10.2020) sagte:“Hydrogen is playing a unique and essential role in the transition to a clean energy economy.” und weiter: „On this 6th National Hydrogen and Fuel Cell Day, Air Liquide is proud to be a world leader in the development of hydrogen infrastructure and technologies, especially here in the US.”{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

US-Markt ist spannend auch wenn derzeit die Europäischen Programme höhere Volumina erreichen

Und die Aktivitäten in nordamerika sind nur ein geringer Teil der Anstrengungen, die Air Liquide in Europa zu einem der führenden Wasserstoffanbieter machen sollen. Beflügelt durch die EU-Milliarden, die Deutsche Wasserstoffinitiative und insbesondere durch den Heimatmarkt Frankreich, auf dem nichts Wesentliches ohne den Lokalmatador denkbar ist: Die aktuell veröffentlichte  Wasserstoff-Strategie der französischen Regierung sieht bis 2030 Investitionen in Höhe von 7,2 Mrd. EUR und eine Wasserstoff-Erzeugerkapazität von 6,5 GW vor. Außerdem soll ein nationales Wasserstoff-Komitee gegründet werden.

Im nun veröffentlichten Strategiepapier setzen das französische Umweltministerium und das Wirtschaftsministerium, ihren Schwerpunkt auf die Dekarbonisierung der Wasserstoff-Produktion (grüner Wasserstoff) und die Ausgestaltung einer Wasserstoff-Industrie. Selbstverständlich wird der lokale Platzhirsch daran überproportional profitieren – Air Liquide hat die Erfahrung, die Kapazitäten und die klare H2-Orientierung. Außerdem bauen die Franzosen gerade im Moment unter anderem in Frankreich, Dänemark, Kanada und USA riesige Wasserstoffanlagen. Zurück zu den Aussagen des amerikanischen Air Liquide Chef’s: “By increasing investment in the hydrogen economy, the U.S. will benefit from game-changing technology for the transportation, power and industrials sectors, all while assuring continued energy system reliability, affordability and security.

Und seine klare Vision : “Hydrogen will play a major role in contributing to the development of a low carbon society, and is key to the expansion of zero emissions vehicles, as hydrogen fuel cells can produce clean, quiet and efficient electricity while emitting only water as exhaust.

Graff ergänzte dann noch: “Hydrogen is also a proven energy storage solution, which enables renewable electricity and supports grid resiliency. Excess electricity generation capacity can be used to produce hydrogen that can then be stored for reuse on the grid as electrical energy or redirected to the transportation sector as fuel.”{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}

Air Liquide griff 2019 bei Hydrogen in Kanada zu

In 2019 ergriff Air Liquide die Chance sich Wasserstoffexpertise „zu sichern“ und gleichzeitig zu diversifizieren: und kaufte in Kanada mit ihrer „The Hydrogen Company“, einer 100% Tochter eine Beteiligung an Hydrogenics Corp. am 25.01.2019: „ has paid USD 20.5 million (EUR 18m) to buy a roughly 18.6% stake in Canadian hydrogen-based fuel cell modules maker Hydrogenics Corporation“ (Renewables now, 25.01.2019, „Air Liquide buys USD-20m stake in Canadian hydrogen fuel cells maker“). Dann drehte man weiter am Karrussel und schließlich gab man Hydrogenics „weiter“ an Cummins Corp. – ein weiterer „Multimilliardenumsatz-Konzern mit neuentdeckter Liebe zur Brennstoffzelle – behielt aber  eine 19%-Beteiligung: „Erst im September(2019)  hatte Cummins den kanadischen Wasserstoffspezialisten Hydrogenics für 290 Mio. USD. übernommen. Das Unternehmen war eine hundertprozentige Tochter von Air Liquide, die nach der Transaktion weiterhin 19 Prozent der Anteile halten wird. Hydrogenics fertigt sowohl Brennstoffzellen als auch Elektrolyseure (PEM und Alkaline).“(Markt&Technik, 4.10.2019, „Joint-Venture für grünen Wasserstoff“)

Viel Bewegung, viele Kooperationen – aber der ewige Wettstreit der beiden Platzhirsche im Gasegeschäft hält auch hier das Geschäft auf einem hohen Level. So wie früher Siemens und General sich gegenseitig versuchten zu übertrumpfen (zumindest bis GE sich offensichtlich übernommen hatte), so sieht es auch bei Air Liquide und Linde aus. Bisher hat es dem Wettbewerb nicht geschadet oder der Innovationskraft. Und auch Air Liquide ist seit Jahrzehnten „vorne dabei“, wenn es um Wasserstoff geht: „For more than 40 years, Air Liquide has been developing unique expertise in the mastery of the entire hydrogen chain (production, storage, and distribution).“ (Air Liquide, HP)

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Selbstverständlich ist man eher in der Großindustrie zuhause. Wer gerade mit wem gemeinsam „die größte Wasserstoffproduktion“ aufbaut, ist einem fast wöchentlichen Wandel unterworfen – zeigt aber die Energie und Innovationskraft der durch die Wasserstoffinitiativen angeschobenen Entwicklung. Ob jetzt Linde oder Air Liquide – beide sind mehr als reine Wasserstoffunternehmen – beide mischen mit – beide sind wirtschaftlich gesetzte Großkonzerne, die mit ihren fiannziellen Reserven ganz schnell „eingreifen“ können, wenn man die Marketshare bedroht oder schwinden sieht.

„Air Liquide has made a commitment to produce at least 50% of the hydrogen necessary for these applications through carbon-free processes by 2020 by combining“

heisst es auf der Homepage der Franzosen. Ein guter Anfang, der – so strebt es beispielsweise die wasserstoffinitiative der EU an – weiter bsi zu 1005 gesteigert werden sollte. ITM ist hierbei für Linde ein „guter Pick“ – „Denn mit Hilfe der PEM-Elektrolyseure von ITM Power kann »grüner« Wasserstoff produziert werden. Das wäre wichtig, damit der Wasserstoff, mit dem Brennstoffzellen betrieben werden, CO2-netural hergestellt werden kann. Heute wird Wasserstoff zum größten Teil über Verfahren gewonnen, bei denen relativ viel CO2 anfällt. Deshalb fahren über Brennstoffzellen angetriebene E-Autos nur oberflächlich betrachtet sauber, ähnlich wie batteriebetriebene Fahrzeuge, die Strom tanken, der aus Kohlekraftwerken kommt.

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Dagegen ist Wasserstoff, der über die Elektrolyse gewonnen wurde, CO2-netural. Die Elektrolyse ist deshalb ein wichtiges Element, um eine nachhaltige Wasserstoffinfrastruktur aufbauen zu können. Die Wasserstoffproduktion über Elektrolyse bietet darüber hinaus die Chance, den Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne, der grade nicht gebraucht wird, über Elektrolyse in Wasserstoff zu verwandeln, das sich gut speichern und bei Bedarf über Brennstoffzellen in Strom zurückverwandeln lässt.“(Markt&Technik, 04.10.2019, „Joint-Venture für grünen Wasserstoff“)

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