Der MDAX-Aufsteiger CompuGroup Medical SE (ISIN: DE0005437305) schockt am Sonntag mit einer Prognosereduktion.
Auf den ersten Blick entstehen natürlich Zweifel an der Planungsqualität des Managements, Zweifel an der operativen Entwicklung, was läuft schief bei der CompuGroup?
Die Nachricht komplett gelesen nimmt dieser Prognosereduktion die Schärfe: „CompuGroup Medical hat in den vergangenen Monaten Verhandlungen mit dem Ziel geführt, außerhalb von Europa ein größeres Healthcare IT Unternehmen zu erwerben. Die Prüfung der Transaktion (inklusive Due Diligence) sowie die Verhandlungen, die heute beendet wurden, haben Transaktionskosten im niedrigen zweistelligen Mio. Euro Bereich verursacht. Der überwiegende Teil dieser Transaktionskosten wird das zweite Halbjahr 2019 belasten.“ -also eine einmalige Belastung aus nicht operativen Gründen, gut. Und weiterhin ist gut, dass man auf einen Zukauf verzichtete, weil offensichtlich die Prüfung keine befriedigende Ergebnisse erbrachte – ebenfalls gut, dass der Vorstand Risiken bewertet und gegebenenfalls die Reißleine zieht, auch wenn schon hohe Vorabkosten entstanden sind.
Weiter heißt es: „Der Vorstand der CompuGroup Medical SE reduziert daher die Ergebnisprognose und erwartet nun ein EBITDA für das Gesamtjahr 2019 zwischen 175 Mio. Euro und 190 Mio. Euro unter Berücksichtigung der vorgenannten M&A-Transaktionskosten, nachdem zuvor eine Bandbreite von 190 Mio. Euro und 205 Mio. Euro ohne M&A-Transaktionskosten erwartet worden war. Die Prognose für die Umsatzerlöse für das laufende Jahr liegt unverändert bei einer Bandbreite von 720 Mio. Euro bis 750 Mio. Euro.“
Und so zwar ein erster Schock, der sich aber relativiert, da wir von einem singulären Ereignis ohne Auswirkungen auf das „normale“ Geschäft ausgehen können. Und die Guidance wohl realistisch war, korrekt hergeleitet wurde und – außer jetzt in Form eines Sonderaufwands, der den erwarteten Gewinn reduziert – eigentlich Bestand hat.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Aktuell (15.09.2019 / 21:00 Uhr) notierten die Aktien der CompuGroup Medical SE im Xetra-Handel am Freitag mit einem Minus bei 49,46 EUR. Positiv ist diese Nachricht auf jeden Fall nicht unbedingt für die Handelseröffnung am Montag.