Die CompuGroup Medical SE (ISIN: DE0005437305) verfügt seit der Kapitalerhöhung im Juni, die 341 Mio. EUR „in die Kriegskasse“ brachte, über genügend Liquidität für kräftiges weiteres Wachstum. Und jetzt nutzt man einen weiteren Teil des Geldes.
Neben dem sowieso kräftigen organischen Wachstum gibt man nun in den USA Gas. Für einen Unternehmenswert von 240 Mio USD kauft man die eMDs, Inc. mit Sitz in Austin, und wird damit zum Anbieter Nummer 4 im kräftig wachsenden US-Markt für Arztinformationsdiesnste.
Nach dem Zukauf von Teilen des Cerner-Produktportfolios im Bereich Krankenhausinformationssysteme in Deutschland und Spanien, der zum 1. Juli 2020 vollzogen wurde, geht man nun in die USA. Dort soll die CompuGroup Holding USA, Inc., eine 100%-ige Tochtergesellschaft der CompuGroup Medical SE & Co. KGa, im Rahmen dieser Transaktion mit dem Neuerwerb verschmolzen werden ( sog. Reverse Triangular Merger).Verstärkung findet CompuGroup so mit den Hauptprodukten von eMDs: Arztinformationssysteme und Outsourcing-Dienstleistungen für die Abrechnung von medizinischen Leistungen.
Im Geschäftsjahr 2019/2020 (endete am 31.03.2020) erzielte eMDs mit mehr als 60.000 Leistungserbringern einen Umsatz von rund EUR 81 Mio. bei einem adjustierten EBITDA von rund EUR 12 Mio.
Passt
„Die Produkte von eMDs passen perfekt zu unserem bestehenden Portfolio. Wir haben in den letzten Jahren in den Vereinigten Staaten eine wichtige Basis geschaffen und sind unter anderem im Geschäft mit Laborinformationssystemen für kleine bis mittelgroße Labore bereits heute schon Nummer 2 in diesem wichtigen Marktsegment“, sagt Frank Gotthardt, Gründer und CEO der CompuGroup Medical SE & Co. KGaA. Und weiter: „Wir sind fest davon überzeugt, dass sowohl CGM-Kunden als auch eMDs-Kunden von dieser Transaktion durch die sich ergänzenden Stärken profitieren werden.“
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Scheint wirklich zu passen
Dr. Ralph Körfgen, Geschäftsführender Direktor Arzt-, Zahnarzt- und Apothekeninformationssysteme, fügt hinzu: „Mit einer der größten Akquisitionen in der Geschichte der CGM werden wir unseren Kundenstamm in den USA beachtlich erweitern. Gleichzeitig bringen 1.400 neue Kollegen wertvolles Know-how und Expertenwissen mit. Durch Kombination der Produkte sowie unser geplantes Investment werden wir gemeinsam einen hohen und langfristigen Mehrwert für die Gesundheitsprofis erzeugen.“
„Mit eMDs werten wir unser Produktportfolio in den Vereinigten Staaten erheblich auf„, sagt Benedikt Brückle, Senior Vice President USA & Canada. „Wir erwerben hier innovative und wachstumsstarke Produkte, die zuletzt mehrfach mit KLAS-Awards prämiert wurden. Ich freue mich auf mehr als 60.000 Gesundheitsprofis in 32.000 Einrichtungen und über 100 leistungsfähige Vertriebspartner, die ein wichtiger Baustein der CGM-Erfolgsgeschichte in den Vereinigten Staaten sein werden.“
„Wir haben mit CompuGroup Medical einen Partner gefunden, der den Health-IT-Markt und technologiegetriebene Services in den USA versteht, unser Ziel der Marktführerschaft teilt und mit eMDs die Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter vorantreiben wird. Wir freuen uns darauf, zusammen an innovativen eHealth-Lösungen für unsere gemeinsamen Kunden zu arbeiten„, sagt Derek Pickell, CEO eMDs.
1.400 Mitarbeiter kommen hinzu
Und neben dem Kundenstamm von eMDs mit mehr als 60.000 Leistungserbringer in mehr als 70 Fachrichtungen, ist man im hochattraktiven Markt für Gesundheits-IT in den Vereinigten Staaten tätig, in dem IT-Lösungen für Leistungserbringer weit verbreitet sind. eMDs beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiter an Standorten in den Vereinigten Staaten und Indien.
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Das stärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte
war Q3 in 2020. Und so befindet sich CompuGroup über die ersten neun Monate des Jahres betrachtet voll im Plan, wobei die seit Monaten andauernde Corona-Pandemie und die korrespondierenden Maßnahmen die Visibilität im Hinblick auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung einschränken. Gleichzeitig profitiert das Unternehmen von der anhaltenden Digitalisierung des Gesundheitswesens, die im Zuge der Pandemie einen deutlichen Schub verzeichnet.
30% plus
Und konkret erzielte CompuGroup Medical im Q3 einen um 30 % (organisch: 17 %) gestiegenen Umsatz von EUR 231,3 Mio. (Vj.: EUR 177,9 Mio.). Ähnlich stark stieg das bereinigte Konzern-EBITDA auf EUR 67,1 Mio. nach EUR 47,3 Mio. im Vorjahresquartal. Die bereinigte Marge liegt mit 29 % (Vj.: 27 %) etwas höher als im Vorjahresquartal. Im dritten Quartal erwirtschaftete man einen Konzernüberschuss von EUR 34,9 Mio., der damit deutlich über dem Vorjahresquartal (EUR 18,1 Mio.) lag.
Für die ersten neun Monate des Jahres 2020 bedeutet das ein Wachstum des Konzernumsatzes um 10 % auf EUR 594,3 Mio. (Vj.: EUR 539,7 Mio.) bei einem bereinigten Konzern-EBITDA von EUR 155,2 Mio. (Vj.: EUR 141,5 Mio.). WIEDERKEHRENDE UMSÄTZE SIND BEI DEN ANDEREN SOFTWAREANBIETERN MITTLERWEILE DAS MASS DER DINGE und auch für die Berechenbarkeit der zukünftigen Erträge der CompuGroup immer wichtiger. Trotz Corona, eingeschränkter Erreichbarkeit der potentiellen „Kunden“ ein „nicht schlechtes“ Ergebnis und die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie sollten die Akzeptanz der Produkte des Unternehmens wesentlich steigern und so zukünfitg mehr Geschäft ermöglichen.
Prognose bestätigt
Und CompuGroup bestätigte anlässlich der Q3-Zahlen nochmals die am 06.08.2020 erhöhte Prognose: „Die CompuGroup hebt die Prognose für das Gesamtjahr an. Unter Einbezug des zum 1. Juli abgeschlossenen Erwerbs von Teilen des bisherigen Cerner-Portfolios in Deutschland und Spanien wird für das Jahr 2020 neu ein Umsatz im Bereich von EUR 820 Mio. bis EUR 860 Mio. erwartet. Das bereinigte EBITDA wird ebenfalls erhöht in einer neuen Bandbreite von EUR 205 Mio. bis EUR 220 Mio. prognostiziert.“
Wichtig für die Prognosesicherheit sind bei einem Unternehmen wie CompuGroup die wiederkehrenden, berechenbaren Umsätze und deren Anteil erreicht in den verschiedenen Segmenten durchgehend hohe Anteile. Und dazu die einzelnen Wachstumsaussichten – keine schlechte Börsenstory,
Umwandlung in KGaA als sog. „Wachstumsmotor für die Zukunft“ wurde im Mai beschlossen und ist vollzogen
Am 13.05.2020 hieß es knapp: „Die Hauptversammlung der CompuGroup Medical SE hat heute den von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagenen Formwechsel der Gesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) unter der Firma „CompuGroup Medical SE & Co. KGaA“ beschlossen. Persönlich haftende Gesellschafterin ist die CompuGroup Medical Management SE, eine monistisch verfasste Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE), die von dem Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzenden Herrn Frank Gotthardt als beherrschendem Gesellschafter gehalten wird.“
Kontrolle gesichert
Hiermit konnte sich die Gründerfamilie und Ankeraktionär langfrsitig die Kontrolle sichern und gleichzeitig über Kapitalerhöhungen oder Aktienemissionen weitere Übernahmen oder Investitionen stemmen, ohne finanzielle Mittel der Gründerfamilie zu erfordern.
„Die Umwandlung in eine KGaA gibt uns größtmögliche Flexibilität, unsere Wachstumsambitionen und eine stabile Wertentwicklung zu sichern und zugleich in der Gründerfamilie einen Anker-Aktionär zu erhalten, der die unternehmerische Perspektive und den Gründergeist aufrechterhält“, meinte Finanzvorstand Michael Rauch im Vorfeld der damailigen Hauptversammlung. Was er nicht erwähnt: Durch diese Struktur wird der Aktie natürlich die Phantasie einer Übernahme genommen – also tendenziell wird der Kurs der Aktie „belastet“ oder um einen natürlich nicht beziffer- oder messbaren Anteil reduziert.
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