Die AIXTRON SE (ISIN: DE000A0WMPJ6), ein weltweit führender Hersteller von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie,
hat heute seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2018 veröffentlicht:
- Auftragseingang steigt gegenüber Vorjahr auf EUR 302,5 Mio. (+15%)
- Umsatzerlöse gegenüber Vorjahr (bereinigt) auf EUR 268,8 Mio. gestiegen (+40%)
- Bruttogewinn und Bruttomarge deutlich verbessert auf EUR 117,6 Mio. (+59%) bzw. 44% (+12 pp) gegenüber Vorjahr
- Betriebsergebnis (EBIT) auf EUR 41,5 Mio. vervielfacht
Die positive Entwicklung stützte sich insbesondere auf die fortgesetzte Nachfrage nach MOCVD-Anlagen für die Produktion von Lasern, rot-orange-gelben (ROY) und Spezial-LED sowie Leistungselektronik.
Der Anlagen-Auftragsbestand erhöhte sich zum 31. Dezember 2018 auf EUR 138,3 Mio., ein Anstieg von 27% gegenüber dem Vorjahreswert.
Neben Auftragseingang und Auftragsbestand entwickelten sich auch die Umsatzerlöse (inklusive Service und Ersatzteile) positiv, die 2018 um 17% gegenüber dem Vorjahr auf EUR 268,8 Mio. stiegen. Bereinigt um Vorjahresumsätze aus nicht fortgeführtem Geschäft (EUR 38,8 Mio. in 2017), stiegen die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 40%. Zwei Drittel des Anlagenumsatzes entfiel auf MOCVD-Anlagen für die Herstellung von optoelektronischen Bauelementen, gefolgt von Anlagen für die LED-Produktion (inklusive rot-orange-gelbe und Spezial-LED) mit 16% und Leistungselektronik mit 8%.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Das Nettoergebnis in 2018 verbesserte sich auf EUR 45,9 Mio. Aufgrund der Aktivierung latenter Steuern in Höhe von EUR 9,5 Mio. liegt dieser Wert über dem Betriebsergebnis.
Der Free Cashflow lag im Geschäftsjahr 2018 bei EUR 4,4 Mio. (2017: EUR 91,4Mio.). Die Differenz ist hauptsächlich zurückzuführen auf Mittelabflüsse in 2018 und Mittelzuflüsse in 2017 im Zusammenhang mit dem Verkauf der ALD/CVD Produktlinie Ende 2017.
Der Bestand an liquiden Mitteln inklusive kurzfristiger Finanzanlagen (Bankeinlagen mit einer Laufzeit von mindestens drei Monaten) wuchs zum 31. Dezember 2018 um 7% auf
EUR 263,7 Mio. gegenüber EUR 246,5 Mio. zum 31. Dezember 2017. Die Differenz ist hauptsächlich auf den positiven Geschäftsverlauf in 2018 zurückzuführen.
Geschäftsentwicklung 2018
Mit dem Einstieg unseres Joint Venture-Partners IRUJA bei unserer OLED-Tochter APEVA im vergangenen Jahr haben wir die Neuausrichtung von AIXTRON erfolgreich abgeschlossen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2018 wurde durch die profitable operative Leistung nach erfolgreichem Turnaround des Unternehmens geprägt, die sich in einem Nettoergebnis in Höhe von EUR 45,9 Mio. niederschlug. AIXTRON hat dabei von der weiterhin hohen Nachfrage nach MOCVD-Anlagen, insbesondere zur Herstellung von oberflächenemittierenden Lasern (VCSEL, Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser) sowie von roten, orangen und gelben LED profitiert.
Die Kostenstruktur des Unternehmens konnte in 2018 weiter verbessert werden. Die Herstellungskosten entwickelten sich im Jahresvergleich unterproportional zum Umsatz und lagen mit EUR 151,2 Mio. im Geschäftsjahr 2018 um 3% unter dem Wert von EUR 156,4 im Geschäftsjahr 2017. Dies liegt hauptsächlich begründet in einer besseren Auslastung der Produktion und einem günstigeren Produktmix mit höheren Margen. Ein in der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem Euro stärkerer US-Dollar hatte ebenfalls einen positiven Einfluss. Daher verringerten sich die Herstellungskosten im Verhältnis zum Umsatz in 2018 auf 56%.
Mit EUR 76,2 Mio. stiegen die Betriebsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr unterproportional zur Umsatzsteigerung um 10% (2017: EUR 69,1 Mio.). Im Verhältnis zum Umsatz sanken die Betriebsaufwendungen im Geschäftsjahr 2018 auf 28% (2017: 30%).
Prognose
Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet das Unternehmen eine insgesamt stabile bis leicht wachsende Umsatzentwicklung im Vergleich zu 2018. Im Auftragseingang ist zurzeit eine Zurückhaltung der Kunden bei Investitionsentscheidungen in der Optoelektronik festzustellen und die weitere Entwicklung im zweiten Halbjahr 2019 ist schwer vorauszusehen. Beides ist zudem beeinflusst von der momentan vorherrschenden kritischen Sicht auf die Entwicklung der Weltwirtschaft, insbesondere aufgrund globaler Handelskonflikte und politischer Unsicherheiten. Der Vorstand ist jedoch hinsichtlich der langfristig positiven Aussichten optimistisch, sowohl für die Nachfrage nach MOCVD-Anlagen zur Herstellung von Lasern für Anwendungen der 3D-Sensorik oder der optischen Datenübertragung als auch für LED-Anwendungen. Bei der Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Leistungsbauelementen basierend auf den Wide-Band-Gap Materialien SiC- und GaN (Siliziumkarbid, Galliumnitrid) rechnet der Vorstand im Vergleich zum Jahr 2018 mit einem steigenden Umsatzbeitrag schon in 2019.
Basierend auf der aktuellen Unternehmensstruktur, einer Einschätzung der Auftragslage und dem Budgetkurs von 1,20 USD/EUR rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 mit Auftragseingängen in einer Bandbreite zwischen EUR 220 Mio. und EUR 260 Mio. Diese Bandbreite berücksichtigt sowohl die schwer einzuschätzende Entwicklung im zweiten Halbjahr als auch die noch nicht klare Quantifizierbarkeit eines möglichen Auftrags im Bereich OLED. Bei Umsatzerlösen in einer Bandbreite zwischen EUR 260 Mio. und EUR 290 Mio. erwartet der Vorstand im Geschäftsjahr 2019 eine Bruttomarge zwischen 35% und 40% sowie ein EBIT in Höhe von 8% bis 13% des Umsatzes zu erzielen. Des Weiteren erwartet der Vorstand im Geschäftsjahr 2019 einen Free Cashflow zwischen EUR 15 Mio. und EUR 25 Mio. zu erzielen. Die Erwartungen für 2019 beinhalten vollständig die Ergebnisse der AIXTRON Tochter APEVA inklusive aller notwendigen Investitionen, um die Entwicklung der OLED-Aktivitäten weiter voranzutreiben.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Bericht des Vorstands
Dr. Bernd Schulte, Vorstand der AIXTRON SE, sagt: „2018 war ein hervorragendes Geschäftsjahr für AIXTRON. Wir freuen uns, dass wir das geplante positive Ergebnis aus operativer Tätigkeit nicht nur erreicht, sondern unsere Prognose sogar leicht übertroffen haben. Wir blicken jedoch vorsichtiger in das Jahr 2019 da wir aktuell in der Optoelektronik eine gewisse Investitionszurückhaltung auf Seiten unserer Kunden spüren. Die nachhaltig profitable Entwicklung zeigt, dass wir unsere Hausaufgaben bei der Neuausrichtung des Unternehmens gründlich gemacht haben.“
„Mit dem Einstieg unseres Joint Venture-Partners IRUJA bei unserer OLED-Tochtergesellschaft APEVA haben wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Nach Beendigung der Testphase für die Gen2-OLED-Anlage noch in diesem Jahr erwarten wir einen ersten Kundenauftrag für eine großflächige Produktionskammer. Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf die nachhaltige Weiterentwicklung der AIXTRON Gruppe, etwa durch die Erschließung der Wachstumspotenziale im Bereich Leistungselektronik. Mit einem starken Auftragseingang und -bestand im Rücken erwarten wir auch für das laufende Geschäftsjahr ein deutlich positives operatives Ergebnis“, erklärt Dr. Felix Grawert, Vorstand der AIXTRON SE.
Aktuell (26.02.2019 / 08:24 Uhr) notieren die Aktien der Aixtron SE im Frankfurter-Handel mit einem Minus von -0,80 EUR (-8,13 %) bei 9,09 EUR.